Sage von der Heidenkrippe


Die folgende Sage hat Kantor Bock aus Emden bei Haldensleben in seinem Buch "Heimatkunde des Kreises Neuhaldensleben" von 1920 aufgeschrieben.

Weitere Informationen und ein Bild von der Heidenkrippe unter:

http://www.kurtbuchmann.de/Hoehenzug/sagen/Heidenkrippe.htm


Die Sage von der Heidenkrippe

Im Erxleber Wald an der Landstraße von Bregenstedt nach Ostingersleben liegen mehrere Steinblöcke, von denen der größte eine Vertiefung aufweist, die Ähnlichkeit mit dem Abdruck eines Pferdehufes hat. In derselben steht meistens Wasser. Es ist die Heidenkrippe. Hier ist wahrscheinlich eine alte heidnische Opferstätte gewesen.

Die Sage erzählt Folgendes:

Die Wenden waren auf ihren Zügen bis an den Lappwald bei Helmstedt vorgedrungen. Lothar von Süpplingenburg sammelte die Mannen der Gegend und drängte die Wenden zurück. Bei Klein Bregenstedt scharten sich die zerstreuten Wenden wieder zusammen und zogen Hilfstruppen heran. Lothar rastete an der Heidenkrippe, als man ihm die Nachricht von dem Stande des verstärkten Heeres brachte. Seine ermüdeten Streiter zagten vor der Übermacht. Da sprach er: „So wahr ich mein Pferd aus diesem Steine tränken werde, so wahr werden wir die Feinde schlagen.“ Sein Ross bäumte sich auf und schlug mit dem Vorderfuß ein tiefes Loch in den harten Stein, das sich sogleich mit klarem Wasser füllte. Nachdem Lothar sein Schlachtross getränkt hatte, zogen die Mannen mit neuem Mut in die Schlacht und die Wenden wurden vollständig geschlagen und für immer aus der Gegend vertrieben.

Das Volk nennt den Stein auch Düwelspärtrappe.


Historischer Hinweis:

Kaiser Lothar III.

Am 30. August1125 wurde Lothar von Süpplingenburg zum deutschen Kaiser gekürt. Sein Grab befindet sich in der von ihm gestifteten Kirche St. Peter und Paul, allgemein Kaiserdom genannt, in Königslutter am Elm. Er ließ ihn 1135 auf jenem Platz erbauen, wo seine Vorfahren, die Grafen von Haldensleben, etwa 100 Jahre zuvor ein Kanonissenstift errichtet hatten.






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