Wallfahrtsorte in Deutschland J

J

  1. Jagstheim (Bistum Rottenburg-Stuttgart)
    Ortsteil von Kirchheim am Rieskessel in der Schwäbischen Alb, im Ostalbkreis
    Wallfahrt zum Heiligsten Herzen Jesu und zu Unserer Lieben Frau
    Die Kirche wurde 1399 erstmals erwähnt. Seit dem 15. Jh. ist in Jagstheim eine Marienwallfahrt nachgewiesen. Aus dieser Zeit stammt auch das Gnadenbild, eine thronende Madonna. In der Reformationszeit wurde Jagstheim evangelisch, das Gnadenbild konnte aber weiter verehrt werden. 1694 gelangte die Kapelle in den Besitz des Zisterzienserinnenklosters Mariä Himmelfahrt in Kirchheim. Seit 1706 ist die Kapelle auch ein Ort der Herz-Jesu-Verehrung. Nach einem Brand im Jahr 1834 stürzte der Kirchturm 1870 ein und wurde nur in verkleinerter Form wieder aufgebaut.

  2. Jakobsberg (Bistum Mainz)
    im Ortsteil Ockenheim, gehört zur Verbandsgemeinde Gau-Algesheim
    Wallfahrt zu den Vierzehn Nothelfern
    Der Pfarrer und Bartholomit Cäsar Blasius begründete 1720 die Verehrung der 14 Nothelfer, auf dem Jakobsberg wurde ihnen zu Ehren eine Wallfahrtskapelle gebaut. In den napoleonischen Kriegen wurde sie geplündert und ist danach verfallen. Pfarrer Joseph Bender ließ die neue Kapelle St. Christophorus 1862 durch Bischof Emanuel Freiherr von Ketteler weihen. Seit 1961 betreuen Missionsbenediktiner aus St. Ottilien die Wallfahrt, nachdem bereits Trappisten und Jesuiten sich ebenfalls auf dem zeitweise Jakobsberg niedergelassen hatten. Die Wallfahrtskirche besitzt Reliquien der Vierzehn Nothelfer. Miniaturplastiken der Vierzehn Nothelfer (17. Jh.) gelten als Gnadenbilder. Außerdem wird von den Pilgern eine Pietà (um 1720) verehrt, die ehemals in der Pfarrkirche von Ockenheim stand. Auch die Herz-Jesu-Statue aus Stein im Freien vor der Kirche ist zum Festhochamt am 3. Sonntag nach Pfingsten Ziel der Pilger.
    Innerhalb der Sieben-Schmerzen-Stationen im Wald unterhalb der Vierzehn-Nothelfer-Kapelle befindet sich auch die sog. Schwursäule von 1912.

  3. Jena-Vierzehnheiligen (heute Bistum Erfurt)
    Vierzehnheiligen ist ein Stadtteil von Jena
    1453 legte Margaretha von Österreich den Grundstein für die Wallfahrtskirche, die den hl. Vierzehn Nothelfern geweiht war. Schon vorher war in der Nähe eine Quelle mit heilkräftiger Wirkung bekannt. Die Wallfahrt nach Vierzehnheiligen bei Jena besaß überregionale Bedeutung. Mit der Einführung der Reformation ging die Wallfahrt unter.
    Der kleine Ort wurde später auch durch eine Schlacht bekannt. In den Mittagsstunden des 13. Oktobers 1806 fand unmittelbar am Dorf die Entscheidungsschlacht zwischen den Truppen Napoleons und der preußischen Teilarmee unter Führung des Fürsten von Hohenlohe-Ingelfingen statt. Die Schlacht ging jedoch in die Geschichtsbücher unter dem Namen des nahe gelegenen Jena ein. Vor der Kirche in Vierzehnheiligen steht seit 2013 ein Kriegerdenkmal.
    (Wallfahrtsort in der Reformation untergegangen)

  4. Jesenwang (Erzbistum München und Freising)
    Wallfahrt zum hl. Willibald
    Abt Johann II. von Fürstenfeld legte 1414 den Grundstein für die Willibaldskapelle. Der hl. Willibald (Bischof von Eichstätt) soll auf der Heimreise von Rom hier vorbeigekommen sein. Nach einer schweren Pferdeseuche gibt es seit 1712 alljährlich einen Gelübderitt. Ursprünglich führte der Gelübderitt mit den Pferden durch die Kirche, deshalb die besonders breiten Tore der Kirche und ein eigens angelegter Rittraum, durch Gitter vom Raum der Gemeinde getrennt. Im 19. Jh. war die Wallfahrt zurückgegangen, in der 2. Hälfte des 20. Jh. ist sie wieder aufgelebt.

  5. Jestetten (Erzbistum Freiburg)
    im Jestetter Zipfel gelegen, vom Territorium der Schweiz umschlossen, bei Schaffhausen
    Wallfahrt zum Grab der hl. Hixta
    Die hl. Hixta gilt als Tochter der hl. Notburga von Bühl, der Patronin des Klettgaus, sie sollen aus Schottland stammen. Hixta ist 860 gestorben (Gedenktag am 26.01.). Eine der hl. Hixta geweihte Kapelle stand im Garten des ehemaligen Pfarrhauses Jestetten, die Kapelle wurde aber bereits 1833 abgetragen. Als Bruder der hl. Hixta wird der hl. Eglisius genannt, der in der schweizerischen Stadt Eglisau verehrt wird.

  6. Jestetten (Erzbistum Freiburg)
    im Jestetter Zipfel gelegen, vom Territorium der Schweiz umschlossen, bei Schaffhausen
    Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Loreto
    Die Wallfahrtskapelle Maria Edelburg wurde 1668 gebaut und 1894 umfassend renoviert. Die Kopie des Gnadenbildes der Jungfrau von Loreto stammt aus der Mitte des 17. Jh.
    Diese volkstümliche Andachtsstätte hat als Wallfahrtsziel nur lokale Bedeutung.

  7. Jockgrim (Bistum Speyer)
    bei Karlsruhe
    Wallfahrt zum Schweinheimer Kirchel St. Pankratius und St. Maria
    Das Schweinheimer Kirchel bei Jockgrim ist die ehem. Pfarrkirche des untergegangen Ortes Schweinheim, der wahrscheinlich schon um 1400 wüst war. Die Kirche blieb jedoch bestehen, sie ist dem hl. Pankratius und der der Muttergottes geweiht. Sie wurde dann Friedhofskapelle, ist dann aber später verfallen. 1892 wurde ein Ablass verliehen und die Wallfahrt lebte wieder auf. Das Gnadenbild ist eine Madonnenstatue. Die ursprüngliche Madonna, bekleidet und mit kostbaren Stoffen und mit Schmuck behängt, wurde Ende der 1960er Jahre gestohlen. Seitdem befindet sich in der Kapelle eine Ersatzfigur.
    Der Hauptwallfahrtstag ist Mariä Heimsuchung. Weitere Marienfeste sind ebenfalls Wallfahrtstage. Am Tag des hl. Rochus kommt eine Prozession aus Rülzheim als Erfüllung eines Gelübdes aus der Pestzeit.

  8. Jossa (Bistum Fulda)
    Ortsteil von Hosenfeld
    Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes
    Die sog. Schlingenkapelle befindet sich in der Nähe von Jossa im Flurstück Iba. Die heutige Kapelle stammt aus dem 18. Jh., geht in ihren Anfängen aber auf die Zeit des Dreißigjährigen Krieges oder auch noch weiter zurück. Das Gnadenbild ist eine Pietà aus dem 15. Jh. Hauptwallfahrtstag ist der 15. August.

  9. Jülich-Stetternich (Bistum Aachen)
    Wallfahrt zum hl. Wendelinus
    Die Wendelinus-Kapelle in Stetternich gehört zu den kleineren, heute kaum mehr bekannten Wallfahrtsstätten des Rheinlandes.

  10. Jungingen (Erzbistum Freiburg)
    am Fuße der Burg Hohenzollern
    Wallfahrt zur Schwarzen Madonna von Einsiedeln
    Seit dem 25.03.1935 besitzt die Kirche eine Kopie der Schwarzen Madonna von Einsiedeln. Der Pfarrer von Jungingen, Benno Kramer, förderte die Wallfahrt. Seit 1935 besitzt die Kirche auch kostbar gefasste Reliquien der hll. Theodor und Justina. Der Gnadenaltar ist wie das Gnadenbild selbst dem Vorbild von Einsiedeln nachempfunden.

  11. Jungingen (Erzbistum Freiburg)
    am Fuße der Burg Hohenzollern
    Wallfahrt zur hl. Anna
    Die heutige Wallfahrtskapelle stammt von 1745. Ziel der bereits im Mittelalter nachweisbaren Wallfahrt ist die Statue der Anna Selbdritt.
    Diese volkstümliche Andachtsstätte hat als Wallfahrtsziel nur lokale Bedeutung.



Die weiteren Listen unter:

Wallfahrtsorte in Deutschland A - Z

Vorreformatorische Wallfahrten in Deutschland

Wallfahrtsorte in Mitteleuropa