Wallfahrtsorte im Bistum Innsbruck






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Wallfahrtsorte in Österreich A - Z



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  1. Anras bei Lienz (Bistum Innsbruck)

  2. Bezirk Lienz in Osttirol

  3. Filialkirche zum hl. Anton von Padua, früheres Margarethenkirchlein

  4. Seit der 2. Hälfte des 17. Jh. ist das Kirchlein dem hl. Anton von Padua geweiht, wurde aber schon vor 1336 errichtet. Der Sage nach ist es die älteste Kirche der Gegend. Die Statue des hl. Anton von Padua befindet sich auf dem Hochaltar. Beweis für die frühere Verehrung ist das einzige erhaltene Votivbild vom 2. September 1678 für ein verunglücktes Kind. Eine Antoniusbruderschaft bestand seit 1716.

  5. Entsprechend dem alten Patronat galt das am Margarethentag geweihte Margarethenwasser als heilkräftig. Die Tilliacher wallfahrten lange Zeit noch zur hl. Margaretha in der Filialkirche St. Anton.

  6. Heutzuge nicht mehr als Wallfahrtsort bekannt.

  7. Assling (Bistum Innsbruck)

  8. Bezirk Lienz in Osttirol

  9. Wallfahrtskirche St. Korbinian im Ortsteil Wilfern

  10. Der ältere der beiden Flügelaltäre, der Korbinian-Altar, wurde um 1480 gefertigt. Er befindet sich heute an der südlichen Langhauswand der Kirche und dürfte ursprünglich der Hauptaltar gewesen sein. Von ihm sind heute nur mehr der Schrein und die Predella erhalten. In der schmalen Mittelnische befindet sich eine Statue des Hl. Korbinian, die dem Südtiroler Bildschnitzer Hans Klocker zugeschrieben wird.

  11. Der Legende nach soll die Kirche von Erzherzog Siegmund von Österreich ("Siegmund der Münzreiche") als Sühneopfer gestiftet haben. Diese Legende findet sich zwar gelegentlich in der Fachliteratur, ist aber historisch inzwischen widerlegt.

  12. Birkenberg bei Telfs (Bistum Innsbruck)

  13. Bezirk Innsbruck-Land

  14. Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung, Filialkirche der Pfarre Telfs, auf dem Birkenberg (744 Meter)

  15. Mitte des 17. Jh. erbauten die Brüder F. und J. Kranewitter eine erste Kapelle an dieser Stelle mit einer Kopie des Mariahilfbildes von Lucas Cranach. Durch den Zulauf der Beter musste die Kapelle bald vergrößert werden. Ende des 17. Jh. kam es dann zum Kirchenneubau. Das Gnadenbild befindet sich auf dem Rokoko-Altar.

  16. Bschlabs (Bistum Innsbruck)

  17. Bezirk Reutte

  18. in der eindrucksvollen Hochgebirgslandschaft des Bschlabser Tales in den Lechtaler Alpen, in 1314 Meter Höhe

  19. Kaplaneikirche zu Unserer Lieben Frau Maria Schnee der Pfarre Elmen

  20. Die Kirche wurde 1648 geweiht. 1847 wurde eine Herz-Mariä-Bruderschaft gegründet. Die kleine Bergkirche liegt inmitten des Friedhofs. Der Zwiebelturm stammt aus dem 18. Jh., der Hochaltar wurde 1859 umgearbeitet. Über dem Tabernakel befindet sich das Gnadenbild, eine Holzstatue der Muttergottes mit Kind, 17. Jh.), an der linken Seitenwand in einer verglasten Nische sieht man eine Madonna, eine ehemalige Votivgabe.

  21. Dormitz (Bistum Innsbruck)

  22. Bezirk Imst

  23. im Gurgeltal gelegen

  24. Wallfahrtskirche St. Nikolaus, Filialkirche der Pfarre Nassereith

  25. Schon seit vielleicht 1000 Jahren gibt es in Dormitz eine Nikolauskapelle, die dann in gotischer Zeit vergrößert wurde. In der Barockzeit kam das Bild "Maria mit dem Kinde auf dem Wolkenthron" auf den Hochaltar und wurde als Gnadenbild verehrt, eine Wallfahrt setzte ein. Die Marienstatue in ihrer heutigen Gestalt ist barock gekrönt und prachtvoll bekleidet. In der Zeit von Kaiser Joseph II. ging die Wallfahrt zurück. Durch die Erscheinung einer wundersamen Beleuchtung der Kirche wie durch Flammen, und zwar immer an den Vorabenden von Marienfesten, wurde die Wallfahrt neubelebt.

  26. Eben (Bistum Innsbruck)

  27. Bezirk Schwaz

  28. Wallfahrtskirche Hl. Notburga

  29. Die Wallfahrtskirche liegt etwas außerhalb des Ortes. Die Kirche mit spätgotischem Chor und Nordturm (16. Jh.) hat einen romanischen Ursprung. 1736 bis 1738 baute der Schwazer Architekt Jakob Singer ein barockes Langhaus an, auch die Innenausstattung ist barockisiert. Die Deckenfresken von Christoph Anton Mayr (1899 restauriert), umgeben von Stuckaturen, zeigen Szenen aus dem Leben der Lokalheiligen, unter anderem das bekannte Sichelwunder. Die Gebeine der hl. Notburga werden in einem Glasschrein am Hochaltar aufbewahrt.

  30. Galtür (Bistum Innsbruck)

  31. Bezirk Landeck

  32. an den Nordhängen der Silvrettagruppe, in 1584 Meter Höhe

  33. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Geburt

  34. 1359 wurde die erste steinerne Kirche in Galtür erwähnt. Die Legende zum Galtürer Gnadenbild "Maria, Fürsprecherin der Armen" erzählt, dass ein Galtürer Bürger im Traum eine Madonna in einem reißenden Fluss schwimmen sah. Er hörte die Weisung, sie zu bergen und nach Galtür zu bringen. Er fand sie tatsächlich im Inn und brachte sie nach Galtür, wo sie seit 1360 nachweislich verehrt wird. In der Regierungszeit von Kaiser Joseph II. erlosch die Wallfahrt. 1983 zur 600-Jahr-Feier der Kirchweihe lebte sie wieder auf. Die Vergoldung der Wallfahrtskirche stammt von einem reichen Galtürer, der Handel in Übersee trieb, häufig überfallen und ausgeplündert wurde. Er machte ein Gelübde, falls die Überfälle aufhören sollten und stiftete schließlich, nachdem die Überfälle tatsächlich aufgehört hatten, die reiche Vergoldung der Wallfahrtskirche. In der Mitte des prachtvollen Hochaltars befindet sich über dem Tabernakel das Gnadenbild. Die Gottesmutter und das Jesuskind sind barock bekleidet und gekrönt.

  35. Außerdem befindet sich in der Kirche auch eine Kriegergedächtniskapelle mit einer Verkündigungsgruppe aus dem 19. Jh.

  36. Gries bei Längenfeld (Bistum Innsbruck)

  37. Bezirk Imst

  38. Kaplaneikirche Unserer Lieben Frau von Maria Heimsuchung, in 1584 Meter Höhe am Fuße des Winnebach-Massivs im Sulztal gelegen

  39. Nach dem Grieser Mirakelbuch aus dem frühen 18. Jh. wurde 1654 ein Kapellenbau beschlossen. Auf den Rat eine unbekannten Pilgers hin sollte aber eine größere Kirche gebaut werden. Der Baugrund für diese Kirche wurde gefunden, weil einer Bauerstochter der verstorbene Schwiegervater im Traum erschienen war und ihr aufgetragen hatte, dass sein Sohn, der Bauer des Hofes, den Grund und Boden zum Kirchbau gebe, um ihn "aus der ewigen Pein" zu erlösen. Die Kirche wurde daraufhin gebaut und 1656 geweiht. 1701 begann die Wallfahrt nach Gries, als ein Vesperbild und ein Bild der Maria Heimsuchung zu schwitzen begannen. Bereits 1703 wurde ein vergrößerter Kirchenneubau errichtet. 1706 kam eine Kopie des Innsbrucker Mariahilfbildes von Lucas Cranach nach Gries. Im Mirakelbuch sind zahlreiche Gebetserhörungen aufgezeichnet. Das Gnadenbild Mariahilf befindet sich auf dem Hochaltar. Unter der Empore sieht man ein Fresko zur Entstehungsgeschichte der Wallfahrt.

  40. In den Kriegsjahren 1944 und 1945 war das Innsbrucker Mariahilfbild in der Wallfahrtskirche Gries vor Bombenangriffen in Sicherheit gebracht worden.

  41. Gungelgrün (Bistum Innsbruck)

  42. Bezirk Imst

  43. Wallfahrtskirche Maria Schnee, auf der obersten Imster Terrasse gelegen, in 950 Meter Höhe

  44. 1577 wurde eine Kapelle beim Gungelgrünhof erwähnt. Das heutige Kirchlein stammt von 1734. Ab 1737 bestand bei der Kirche auch eine Einsiedelei, die es aber heutzutage nicht mehr gibt. Auf dem Altar befindet sich in einem geschnitzten Rahmen das Gnadenbild, das eine freie Wiedergabe des Gnadenbildes von Santa Maria Maggiore in Rom ist. An den Kirchenwänden finden sich viele Votivtafeln.

  45. Gwabl (Bistum Innsbruck)

  46. in der Gemeinde Ainet

  47. Osttirol, Bezirk Lienz

  48. Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung

  49. Die Wallfahrtskirche Gwabl steht am Ende eines Kreuzweges mit gemauerten Stationen, die um 1800 errichtet wurden, einsam hoch über der Talsohle in der Ortschaft Gwabl. Diese Filialkirche der Pfarrkirche Ainet im Dekanat Lienz hat als Patronat Mariä Heimsuchung. Urkundlich wurde die Kirche 1722 erstmals genannt. Die Kirche wurde ab der Mitte des 18. Jh. mit Ausnahme des Turmes neu erbaut und in der heutigen Gestalt 1807 in klassizistischen Formen fertiggestellt. Die Marienwallfahrt mit regionaler Bedeutung hatte um 1800 ihre Blütezeit. Auf dem Hochaltar von 1836 befindet sich das Gnadenbild Mariahilf und im Aufsatz das Bild von Mariä Heimsuchung. Die Kanzel vom Anfang des 19. Jh. zeigt Empire-Ornamente. Es sind auch noch Votivtafeln erhalten.

  50. Hall in Tirol (Bistum Innsbruck)

  51. Bezirk Innsbruck-Land

  52. Pfarrkirche St. Nikolaus am Stadtplatz von Hall, mit eingebauter Gnadenkapelle der Waldaufstiftung, Marienbrunnen in der Nähe der Kirche

  53. Der Ritter Florian Waldauf stiftete 1493/95 die nach ihm benannte Kapelle einschließlich der Gnadenstatue zum Dank für die Errettung aus Seenot, in die er 1489 zusammen mit Kaiser Maximilian geraten war. Der Kaiser stiftete die Schutzmantelmadonna von Frauenstein in Oberösterreich. Eine Kirche wurde in Hall 1281 erstmalig erwähnt. Im 14. und 15. Jh. folgten Umbauten, nach dem Erdbeben von 1670 wurde die Kirche teilweise in barocken Formen wieder aufgebaut. Die Florian-Waldauf-Kapelle beherbergt auf dem prunkvollen Altar das Gnadenbild "Maria Himmelfahrt", die sog. Waldauf-Mutter. Auf dem Altar der Fasserzunft ["Fasser" = "Edelsteinfasser"] am Abschluss des südlichen Seitenschiffs steht eine weitere Madonna (entstanden in der Renaissancezeit), die ehemals auch als Gnadenstatue verehrt wurde.

  54. Hall in Tirol (Bistum Innsbruck)

  55. Bezirk Innsbruck-Land

  56. Kirche Hl. Kreuz im Ortsteil Heiligkreuz

  57. Die spätgotische Kirche zum Heiligen Kreuz, seit 1690 Benefizialkirche, wurde 1420 urkundlich erstmals erwähnt.

  58. Bereits im 14. Jh. wurde eine Heilquelle erwähnt. Dieses Quellheiligtum entwickelte sich zu einem Badeort, der bis zum 20. Jh. besucht wurde.

  59. ehem. Quellheiligtum, war keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  60. Heiligwasser (Bistum Innsbruck)

  61. Bezirk Innsbruck-Stadt

  62. Wallfahrtskirche Maria Schnee, oberhalb von Igls, an den Hängen des Patscherkofels, in 1240 Meter Höhe

  63. Der Überlieferung nach erschien die Gottesmutter 1606 bei einer Quelle an den Hängen des Patscherkofels den Hirtenknaben Johann und Paul Mayr und forderte sie auf, den geistlichen Herren des Stiftes Wilten zu sagen, an dieser Stelle solle ein Kirchlein errichtet werden, damit das Volk sie hier verehren könne. Die Hirtenkinder wagten nicht, den Auftrag auszuführen. Erst als 1651 Johann Mayr mit einem stummgeborenen Kind hierher kam und das Kind geheilt wurde, erfüllte er endlich den Auftrag. Die ersten Pilger kamen. Das heutige Kirche stammt aus dem 17. Jh. Prämonstratener vom Stift Wilten betreuen die Pilger. Das Gnadenbild (eine frühgotische Madonna mit Kind) befand sich ursprünglich im Stift Wilten, bei der Begründung der Wallfahrt wurde es hierher gebracht. Am 16.10.971 wurde es gestohlen. Jetzt steht eine Kopie auf dem Altar. Der Brunnen "Heiligwasser" befindet sich seitlich vor dem Kircheneingang.

  64. Außerdem wird in Heiligwasser auch die hl. Ottilie verehrt.

  65. Die Wegkapellen nach Heiligwasser stammen vermutlich aus dem 18. Jh. Fünf der ehemals zehn Marienwallfahrtskapellen am Heiligwasserweg sind noch erhalten, sie sind bildstockartig und zeigen Gemälde von Josef Krautgasser aus dem Jahre 1955.

  66. Hinterhornbach (Bistum Innsbruck)

  67. Bezirk Reutte

  68. Pfarrkirche Unserer Lieben Frau Maria vom Guten Rat in 1101 Meter Höhe

  69. Eine erste Kapelle stand hier um 1660. Seit 1758 wirkten Jesuiten in Hinterhornbach, auf deren Initiative hin ein größerer Kirchenbau erfolgte, der von der Familie Sterzinger finanziell unterstützt wurde. Auch das Gnadenbild war im Besitz der Familie Sterzinger, die es dann stiftete. Diese Bild war zuvor am Gnadenbild von Stams berührt worden. Es fanden häufig Bittwallfahrten statt, besonders zur Abwehr der häufig drohenden Wassergefahr in der Gegend. Das Altarblatt zeigt im Rahmen auch die Darstellung der "Maria vom Guten Rat". Das eigentliche Gnadenbild aber befindet sich an der linken Chorwand. An den Langhauswänden ist auf zwei Tafeln die Legende des Gnadenbildes dargestellt. Außerdem befindet sich an der linken Seitenwand ein Kreuz mit überlebensgroßem Christus, gestiftet wegen Errettung aus Lebensgefahr beim Heuziehen.

  70. Hinterriß (Bistum Innsbruck)

  71. Bezirk Schwaz

  72. ehemals auch Gnadenbild von Innerriß genannt

  73. Expositurkirche der Pfarre Achenkirch "Zu Unserer Lieben Frau Mariä Heimsuchung" im Rißtal (Karwendelgebirge) gelegen, in 931 Meter Höhe

  74. Im 16. Jh. war hier eine Eisenhütte in Betrieb. Die Schmelzarbeiter erbauten eine Kapelle "Maria zur Schmelz". Die Expositur Hinterriß wurde vom Bistum Freising gegründet, erst seit 1819 gehörte Hinterriß auch in der Kirchenstruktur zu Tirol. Das Bergkirchlein ist von 1759. Das Gnadenbild aus dem 17. Jh. befindet sich auf dem Hochaltar.

  75. Hollbruck (Bistum Innsbruck)

  76. Osttirol, Bezirk Lienz

  77. in der Südwestecke von Osttirol

  78. Pfarr- und Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau Mariahilf, betreut von der Pfarre Kartitsch

  79. Die Wallfahrtskirche befindet sich inmitten des Friedhofs in 1360 Meter Höhe

  80. Der Legende nach fand eine Frau eines Tages in ihrem Korb eine kleine Mariahilffigur, die sie nicht gekauft und nicht geschenkt bekommen hatte. Ganz gleich, wo sie sie aufstellte, sie war immer wieder im Korb zu finden. Die Frau brachte die Figur schließlich in die Kapelle von Hollbruck, wo sie dann auch stehenblieb. Ab dem 17. Jh. wird Hollbruck als Wallfahrtsort bezeichnet. 1650 soll das totgeborene Kind des Georg Egger aus Panzendorf vor dem Gnadenbild zum Leben erweckt worden sein. Anfangs stand hier nur eine Holzkapelle, erst 1650 mit Beginn der Wallfahrt wurde eine steinerne Kapelle errichtet. Das Altarbild zeigt die Darstellung des Mariahilfbildes von Lucas Cranach. Als Gnadenspenderin jedoch gilt eine kleine tönerne Mariahilffigur von nur 13 Zentimeter Höhe in einer gekrönten Monstranz.

  81. Innsbruck - St. Jakob (Bistum Innsbruck)

  82. Mariahilf-Bild von Lucas Cranach in der Dom- und Propsteipfarrkiche St. Jakob

  83. genannt die "Innsbrucker Pfarrmuttergottes" oder auch die "Muttergottes der Donau- und Alpenländer"

  84. Der protestantische Maler Lucas Cranach (1474 - 1553) schuf dieses Marienbild für einen katholischen Auftraggeber wahrscheinlich in der Zeit etwa zwischen 1517 und 1537, das genaue Jahr ist nicht bekannt. Es kam schließich nach Dresden in den Besitz von Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen. Dieser schenkte das Marienbild dem Fürsterzbischof von Passau, der der Bruder von Kaiser Ferdinand II. und der Erzherzog von Österreich war. Der Fürstbischof ließ es zuerst in Passau aufbewahren. Der Domdekan von Passau war von der Darstellung so angetan, dass er den Maler Pius eine Kopie anfertigen ließ. Für diese Kopie wurde eigens eine Kapelle errichtet. Gebetserhörungen wurden bekannt und die Kapelle wurde zum Gnadenort Mariahilf ob Passau. Passau wurde somit zum Ursprungsort der weltweiten Mariahilf-Verehrung. Das Original kam 1619 in die Innsbrucker Hofburg. 1650 wurde es der St.-Jakob-Kirche geschenkt, unter der Bedingung, dass es für immer dort bleiben solle. Das Gnadenbild zeigt Maria, die das bei ihr Schutz suchende Kind liebevoll umfängt. Der eigentliche Beginn der Wallfahrt war eine Predigt des Jesuitenpaters Wilhelm von Gumppenberg am 25.03.1662. Seitdem wurden unzählige Kopien von diesem Mariahilfbild angefertigt. Allein in Deutschland sind rund 500 Stätten bekannt, an denen eine Kopie des Mariahilfbildes verehrt wird. Auch in Österreich findet sich eine beträchtliche Anzahl von Mariahilfbildern nach Lucas Cranach, von den mehrere Dutzend auch Wallfahrtsorte begründet haben. In St. Jakob zu Innsbruck wird eine sog. neuntägige Saeculumsandacht zur Erinnerung an die Übertragung des Gnadenbildes am 03.07.1650 gefeiert. Die mittelalterliche Kirche St. Jakob war durch Erdbeben sehr stark zerstört worden. 1717 bis 1724 erfolgte der Neubau. Das Gnadenbild befindet sich auf dem Hochaltar. Außerdem befindet sich im linken Querschiff das Grabmal Maximilians des Deutschmeisters (+ 1618). Auch das Grab von Erzherzog Eugen (beigesetzt 1955), dem letzten weltlichen Hochmeister des Deutschen Ordens, ist in St. Jakob zu finden.

  85. Innsbruck - Herz-Jesu-Kirche (Bistum Innsbruck)

  86. Die Redemptoristenklosterkirche und Pfarrkirche Herz Jesu befindet sich in der Maximilianstraße.

  87. Das Gnadenbild befand sich ursprünglich in der Johanneskirche am Innrain in Innsbruck und wurde dann in die Herz-Jesu-Kirche (1896 erbaut) übertragen. Die Wallfahrt zur Mutter von der Immerwährenden Hilfe bestand bereits früher, ab 1976 wurde sie wieder stärker belebt. Auf dem Hochaltar steht eine Herz-Jesu-Statue. Auf dem linken vorderen Seitenaltar befindet sich eine Kopie des Gnadenbildes "Maria von der Immerwährenden Hilfe", dessen Verehrung von den Redemptorisen gefördert wurde.

  88. Innsbruck-Hötting (Bistum Innsbruck)

  89. Filialkirche der Pfarre Hötting und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung, auch als "Maria, der Studenten Zuflucht" und "Höttinger Bild" bekannt

  90. im Nordkettenmassiv oberhalb des Planötzenhofes auf dem Plateausockel der Hungerburg in 1000 Meter Höhe gelegen

  91. Der Legende nach befand sich im Hause des Rudolf Peier in Hötting ein Muttergottesbild, das mehrere Male von selbst von der Wand fiel. Der Student Franz Peier suchte einen neuen Standort und brachte es auf den Höttinger Berg. Er pilgerte oft dahin und erbat Hilfe für seine Studien. Nachweislich war ab 1675 an einem Lärchenbaum auf dem Höttinger Berg ein Muttergottesbild befestigt. Es zog besonders viele Studenten an, deshalb der Name "Maria im Höttinger Bilde, Zuflucht der Studenten". Der Baum wurde später durch eine Staublawine zerstört, das Muttergottesbild blieb aber unbeschädigt. 1709 wurde eine Kapelle gebaut, die unter Kaiser Joseph II. 1786 eigentlich abgerissen werden sollte. Deshalb wurde das Gnadenbild in die Pfarrkirche übertragen. 1886 kam es zurück in die Kapelle. Zu den besonderen Wallfahrtstagen zählen unter anderem die sog. "Bildwoche" (die erste Woche im Juli um das Patronatsfest am 2. Juli). Unter den organisierten Wallfahrten gibt es alljährlich auch eine Bäckerwallfahrt. Die Wallfahrtskirche wird von Prämonstratensern des Stiftes Wilten betreut. Das Gnadenbild ist ein barocker Kupferstich (eine Schwarz-Weiß-Kopie) des Gnadenbildes von Maria Waldrast bei Mühlbach. In der linken Hand hält die Gottesmutter einen Apfel.

    1. Innsbruck-Igls (Bistum Innsbruck) siehe Heiligwasser (Bistum Innsbruck)

  92. Innsbruck - Maria auf der Gallwies (Bistum Innsbruck)

  93. Wallfahrtskirche Zu den Sieben Schmerzen Mariens, zur Pfarre "Maria am Gestade" im Ortsteil Mentlberg-Sieglanger gelegen

  94. westlich von Innsbruck in Mentlberg, neben dem Schloss Mentlberg

  95. Nach einer alten Chronik brachte Ritter Christophorus von Khiebach das Bild aus der alten verfallenenen Kapelle St. Leonardi bei der Reichsstadt Ulm nach Tirol. Das erste Kirchlein an dieser Stelle wurde 1622 errichtet, ein vergrößerter Neubau folgte 1770. Die Gnadenstatue ist ein Vesperbild (um 1500) auf dem barocken Hochaltar. Außerdem befindet sich in der Vorhalle der Kirche in einer Nische eine barocke Plastik der Sieben Schläfer.

  96. Innsbruck-Hungerburg (Bistum Innsbruck)

  97. Wallfahrt zur hl. Thérèse von Lisieux in der Theresienkirche

  98. Die 1931-32 erbaute Pfarr- und Wallfahrtskirche ist der heiligen Thérèse von Lisieux geweiht. Die Theresienkirche liegt am Hang der Nordkette (= Inntalkette).

  99. Bereits seit 1910 gab es Anstrengungen auf der Hungerburg, die bislang keine Kirche hatte, ein Gotteshaus zu errichten. Die 1927 in einem Gartenhaus eingerichtete Notkirche bekam ein Bild und eine Reliquie der 1925 heiliggesprochenen Thérèse von Lisieux. Diese zogen zahlreiche Pilger an, sodass neuerlich der Bau einer Kirche geplant wurde. Das Gnadenbild und die Reliquie wurden am 19. Juni 1932 aus der Kapelle in die neu geweihte Kirche übertragen. Auf Drängen der damaligen staatlichen Machthaber wurde die Kirche 1942 enteignet und sollte auch abgerissen werden, was jedoch noch verhindert werden konnte.

  100. Die bereits 1935 begonnene Ausmalung der Kirche im Stil der Neonazerener wurde nach 1945 nicht vom gleicher Maler weitergeführt aufgrund seiner Verstrickungen mit dem nationalsozialistischem Regime. Der Künstler Max Weiler gestaltete ab 1945 die damals modern wirkenden Fresken, was aufgrund von massiven und sogar aggressiven Angriffen konservativer Gemindemitglieder zu einem Eklat führte. Nach Androhung eines Interdikts von Seiten des Vatikans wurden die Fresken ("Der Lanzenstich", "Die Herz-Jesu-Sonne", "Die Johannesminne", "Ölberg" und "Die Herz-Jesu-Verehrung") von 1950 bis 1958 verhüllt.

  101. 1983 wurde die Seelsorge der Hungerburg auf Bitte des damaligen Bischofs Reinhold Stecher vom Orden der Unbeschuhten Karmeliten übernommen, die im Pfarrhaus auch ein Kloster einrichteten.

  102. Inzing (Bistum Innsbruck)

  103. Bezirk Innsbruck-Land

  104. Pfarrkirche Hl. Apostel Petrus und Wallfahrtskirche Mariahilf, vom alten Friedhof umgeben

  105. Die Legende erzählt, dass eine Frau 1685 hinter einer alten Truhe ein Weinen hörte und so ein Marienbild fand. Vergeblich versuchte sie, die ohne Unterlass fließenden Tränen zu trocknen. Vor geistlichen und weltlichen Persönlichkeiten wurde die Tatsache des weinenden Bildes bestätigt. Das Bild wurde zuerst nach Kaltenbrunn gebracht, bald darauf aber wieder nach Inzing. Seit 1777 befindet es sich auf dem Hochaltar der Pfarrkirche. 1814 sollen sich Maria und das Kind auf dem Bild bewegt haben. Die heutige stattliche Kirche stammt aus den Jahren 1777 bis 1779. Das Gnadenbild ist eine Kopie des Innsbrucker Mariahilfbildes von Lucas Cranach.

  106. Judenstein (Bistum Innsbruck)

  107. zur Gemeinde Rinn

  108. Bezirk Innsbruck-Land

  109. ehem. Wallfahrtskirche Judenstein, seit 1994 Kirche Mariä Heimsuchung genannt

  110. Der Name des Dorfes Judenstein geht auf eine Ritualmordlegende zurück, die ihren Ursprung im 15. Jh. hat. Demnach soll ein dreijähriger Knabe, Anderl (Andreas) Oxner von Rinn, von durchreisenden Juden am 26.11.1459 rituell auf einem großen Stein getötet worden sein. Dieser Stein wurde seither Judenstein genannt. Über mehrere Jahrhunderte hinweg wurden die angeblichen Gebeine des Knaben, die man in der damaligen Wallfahrtskirche im Ortsteil Judenstein bei Rinn aufbahrte, Ziel von Pilgern. Wie die neuere historische Forschung inzwischen nachgewiesen hat und 1994 durch ein Dekret der Diözese Innsbruck zur Auflösung des Anderl-Kultes auch von kirchenrechtlicher Seite anerkannt wurde, hat es aber ein Ritualmordmartyrium an diesem Ort nie gegeben.

  111. Trotz des kirchlichen Verbots findet nach wie vor alljährlich am Sonntag nach dem 12. Juli eine privat organisierte Wanderung zum „Judenstein“ bei Rinn statt. Der „Anderl-Hof“ in Rinn, Pilgerziel der Kultanhänger und vorgeblicher Wohnsitz des Kindes, ist ein erst im 17. Jh. errichteter Bauernhof, der zum angeblichen Zeitpunkt des Ritualmordes noch nicht existiert hatte.

  112. Kalkstein (Bistum Innsbruck)

  113. Osttirol, Bezirk Lienz

  114. im Villgratental gelegen

  115. Wallfahrtskirche Maria Schnee, Expositurkirche von Innervillgraten, in 1641 Meter Höhe

  116. Die Kirche wurde 1640 errichtet als Dank für die Abwehr des Pest von 1634, aber erst im Jahr 1660 geweiht. 1868 schließlich wurde sie vergrößert. Das Gnadenbild Maria Schnee aus dem 17. Jh. befindet sich an der linken Seite des Langhauses. Es ist eine freie Kopie des Gnadenbildes von Santa Maria Maggiore. Auf dem Hochaltar befindet sich eine weitere Madonnenfigur (Grödener Schnitzarbeit um 1870).

  117. Kaltenbrunn bei Prutz (Bistum Innsbruck)

  118. Bezirk Landeck

  119. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in der Gemeinde Kaunerberg

  120. im Kaunertal auf halber Höhe des Südhangs in 1261 Meter Höhe gelegen

  121. Die Legende berichtet, dass man hier im frühen Mittelalter eine Marienstatue neben einer Quelle auf einem Stein aufstellte. Auf dem Stein wuchsen Korn und Weizen, doch das weidende Vieh berührte nichts von diesem Stein. Ein Pilger sah während des Betens eine Leiter, die vom Stein bis in den Himmel reichte. Eine Holzkapelle wurde schon früh errichtet. Um 1280 wurde dem Ritter von Schenkenberg im Traum kundgetan, er solle in Kaltenbrunn für seine Sünden Buße tun. Er ließ daraufhin eine Steinkapelle errichten. Pilger beobachteten geheimnisvolle Engelzüge, die zur Quelle gingen. 1438 brannte die Kapelle ab, das Bild blieb unversehrt. Die heutige Kirche wurde im 15./16. Jh. erbaut und im 18. Jh. barockisiert. In der Mitte des Langhauses befindet sich die ovale Gnadenkapelle mit dem Gnadenbild "Unsere Liebe Frau von Kaltenbrunn", eine holzgeschnitzte Muttergottes mit Kind aus der Mitte des 14. Jh., beide sind mit Stoffen bekleidet und barock gekrönt.. Am Pfingstdienstag ist der Verlobte Kreuzgang des Gemeindeverbandes Zweidrittelgericht (Serfaus, Fiß, Ladis, Ried, Tösens, Fendels, Prutz, Faggen, Kauns, Feichten, Wenns).

  122. Kronburg (Bistum Innsbruck)

  123. Bezirk Landeck

  124. Wallfahrtskirche zwischen Schönwies und Zams bei der Ruine Kronburg gelegen, in 956 Meter Höhe

  125. Wallfahrtskirche "Unsere Liebe Frau Mariahilf", Kaplaneikirche von Kronburg

  126. 1673 wurde ein kleine Marienkapelle erbaut. Der Legende nach verletzte sich der dreijährige Sohn von Hans Lechleitner mit einem Messer am Auge. Die Eltern riefen die Hilfe der Gottesmutter von Kronburg an. Das Kind wurde sofort geheilt, wie der Eintrag von 1682 im Kronburger Mirakelbuch zu berichten weiß. Die Wallfahrt blühte auf, was auch die zahlreichen Votivtafel bezeugen. Die heutige Kirche stammt von 1714. Auf dem klassizistischen Hochaltar von 1881 steht als Gnadenbild eine Kopie des Mariahilfbildes von Lucas Cranach. Auf dem linken Seitenaltar befindet sich außerdem ein Kopie des Gnadenbildes "Maria vom Guten Rat". Neben der Wallfahrtskirche steht das 1867 gegründete Kloster der Franziskanerinnen, das seit 1952 den Halleiner Schulschwestern angeschlossen ist.

  127. Landeck (Bistum Innsbruck)

  128. Bezirk Landeck

  129. eine Fichte bei der Pfarrkirche von Landeck, die 1822 gefällt wurde

  130. ehem. Baumheiligtum (bzw. eine Bildbaum), keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  131. Lavant (Bistum Innsbruck)

  132. Osttirol, Bezirk Lienz

  133. nahe der Landesgrenze zu Kärnten, bei Dölsach

  134. Pfarrkirche St. Ulrich, als Wallfahrtskirche Mariahilf genannt

  135. Oberhalb von Lavant befinden sich zwei Kirchen. Urspünglich war die höher gelegene Kirche St. Peter und Paul die Wallfahrtskirche. Die Gnadenstatue wurde aber 1968 gestohlen. Heutzutage gilt die untere Kirche als Wallfahrtskirche. Es werden mehrere Legenden zur Geschichte der Wallfahrt und der Kirchen erzählt. Das Gnadenbild soll von Schafen in einem Gebüsch aufgestöbert worden sein. Nach einer anderen ungeschichtlichen Legende soll Papst Leo IV. 850 persönlich die Kirche St. Peter und Paul geweiht haben. Wenn dieselbe Geschichte von der Kirche St. Ulrich erzählt wird, kann das wirklich nicht der Fall sein, weil der hl. Ulrich erst 979 starb und 993 heiliggesprochen wurde. Es wird auch berichtet, dass der Bischof, der die Kirche weihte, in jeder Ecke einen Hut voll Sand ausgestreut haben soll, um die Fülle der Gnaden zu bezeichnen, die in dieser Kirche erlangt werden können. Die heutige Kirche ist von 1770, zeigt aber noch gotische Baureste. Auf dem prächtigen Hochaltar befindet sich unter einem Baldachin die Gnadenmadonna mit Jesuskind (17. Jh., bekleidet und bekrönt). Außerdem findet man neben dem Westportal einen sog. "Wurftisch" (einen gemauerten Tisch). Anlässlich der Pest im Jahre 1635 wurde von den Einwohnern von Virgen eine jährliche Bittprozession nach Lavant und ein "Widderopfer" (Versteigerung eines Widders zugunsten der Kirche) gelobt.

  136. Unweit der Wallfahrtskirche sieht man Fundamente einer frühchristlichen Bischofskirche, die zeitweise Sitz des Bischofs vom nahegelegenen Aguntum war.

  137. Maria Absam (Bistum Innsbruck)

  138. Bezirk Innsbruck-Land

  139. Pfarr-und Wallfahrtskirche St. Michael

  140. Absam ist der meistbesuchte Marienwallfahrtsort Tirols.

  141. Am 17. Januar 1797 sah Rosina Bucher plötzlich an einem Fenster des väterlichen Hauses ein Muttergottesbild, das auch nach Regen und Abwischen nicht verschwand. Es wurde schließlich am 24. Juni 1797 in die Kirche übertragen. Man schrieb auch den Sieg der Tiroler am 2. April 1797 bei Spinges (it. Spinga) der Fürbitte dieses Marienbildes zu. Das Gnadenbild, das sog. "Wunderbare Bild von Absam" (Marias Gesichtszüge auf Fensterglas), befindet sich am vergoldeten Tabernakel des rechten Seitenaltars. Es ist von Kerzenschimmer erleuchtet, aber aufgrund des Materials nicht so gut sichtbar.

  142. Zwischen Hauptschiff und Hochaltar wird außerdem noch das Bild "Mutter in der Sonne" verehrt.

  143. An der Nordwand der Kirche befindet sich das Grabmal des berühmten Geigenbauers Jakob Steiner (1623 - 1681).

  144. Maria Brettfall (Bistum Innsbruck)

  145. Bezirk Schwaz

  146. auf dem sog. "Brettfall" auf steiler Felsenhöhe oberhalb von Strass am Eingang des Zillertales

  147. Filialkirche von Strass und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung

  148. Die Wallfahrt begann in der Zeit des mittelalterlichen Bergbaus in dieser Gegend. Der Legende nach befestigte ein Knappe vor dem Stolleneingang ein Marienbild, vor dem vor der Arbeit im Bergwerk gebetet wurde. Das Bild wanderte aber dreimal von selbst auf die Höhe von Brettfall. Nach einer anderen Überlieferung waren es sogar drei Marienbilder, die auf diese Felsenhöhe von selbst sich hinbewegten. Daraufhin kamen Wallfahrer zum Brettfall und eine Holzkapelle wurde gebaut, erst am Anfang des 18. Jh. dann eine Steinkapelle. Die heutige kleine Barockkirche ist von 1726. Auf dem Hochaltar befindet sich die gotische Marienstatue mit Kind, beide mit Stoff bekleidet und gekrönt. Der Eingang zum alten Bergwerksstollen ist noch oberhalb des Rathauses sichtbar. Neben der Kirche gab es einst eine Einsiedelei. Der Einsiedler Franz Margreiter verhinderte persönlich bei Kaiser Joseph II. die Schließung der Wallfahrtskirche. Er trug 1809 auch Laufzettel und Befehle des Tiroler Freiheitskämpfers Josef Speckbacher aus und wurde dabei auch niemals verraten. 1829 kam der Einsiedler dann aber bei einem Brand in der Einsiedelei ums Leben.

  149. In Brettfall kann man ganzjährig eine Weihnachtskrippe besuchen.

  150. Westlich der Wallfahrtskirche befindet sich auch eine Lourdesgrotte.

  151. Maria Larch bei Terfens (Bistum Innsbruck)

  152. Bezirk Schwaz

  153. Wallfahrtskirche als Filialkirche der Pfarre Terfens, im Tiroler Unterinntal

  154. (auch "Maria Lärch" geschrieben)

  155. Im 17. Jh.ließ die Bäuerin Magdalena Bogner vom Spieltennerhof auf der Gnadenwaldterrasse ein kleines aus Lehm geformtes Marienbildnis an einem Lärchenbaum am Eingang des Larchtales befestigen. Nach Gebetserhörungen wurde 1674 die erste Kapelle gebaut. Bald darauf kamen Pilger zu der kleinen Kapelle. Das heutige Kirchlein ist von 1718. Auf dem Altar befindet sich das Gnadenbild, eine sitzende Madonna mit Kind, angebracht in dem alten Lärchenstock.

  156. Unweit der Wallfahrtskirche befindet sich noch eine Wasserkapelle. Die aus dem 18. Jh. stammende barocke Kapelle beherbergt einen Brunnen mit einer Statue des hl. Florian.

  157. Maria Locherboden bei Mötz (Bistum Innsbruck)

  158. Bezirk Imst

  159. Wallfahrtskirche Maria - Hilfe der Christen, betreut von der Pfarre Mötz

  160. auf dem Mieminger Plateaustock, im oberen Inntal

  161. Der Legende nach stiftete Thalmann Kluibenschädel aus Mötz Mitte des 18. Jh. zum Dank für seine wunderbare Rettung nach einem Unfall beim Erzschürfen auf dem Locherboden ein Mariahilfbild, das er in einer Grotte anbringen ließ. 1871 wurde Maria Kalb (* 1842 - + 1925) aus Rum bei Solbad Hall vor diesem Bild plötzlich von einer schweren Krankheit geheilt. Eine Wallfahrt setzte daraufhin ein. 1896 begann der Bau der Wallfahrtskirche auf dem Hügel über der Grotte. Die neugotische Kirche wurde 1901 geweiht. Das Gnadenbild auf dem Hochaltar ist eine Kopie des Mariahilfbildes von Lucas Cranach.

  162. Außerdem gibt es noch eine tiefer gelegene Kapelle an der Stelle der einstigen Grotte, dort ist eine Schmerzensmutter aufgestellt.

  163. Südöstlich der alten Wallfahrtskirche Locherboden steht die moderne sog. Nachtwallfahrtskirche. Dieser moderne Kirchenbau wurde 1996 von dem Archiekten Gerold Wiederin in Zusammenarbeit mit dem Maler Helmut Federle errichtet. Die historische Wallfahrtskirche hatte nämlich bei den gut besuchten Nachtwallfahrten nicht alle Pilger aufnehmen können.

  164. Maria Waldrast bei Mühlbachl (Bistum Innsbruck)

  165. ganz in der Nähe von Matrei am Brenner

  166. Bezirk Innsbruck-Land

  167. Wallfahrts- und Klosterkirche der Serviten "Maria Heimsuchung"

  168. eine der beliebtesten Marienwallfahrtskirchen Tirols, in 1641 Meter Höhe

  169. Kirche und Kloster der Serviten liegen vor dem Waldraster Sattel auf Almgrund nahe den Almrosenhängen und den gewaltigen Felsstürzen der Serles (auch die Waldrastspitze genannt), Sessellift von Mieder im Stubaital aus bis auf eine halbe Stunde Fußweg heran, von Matrei am Brenner aus zwei bis drei Stunden Fußweg entlang an Kreuzwegstationen

  170. Der Legende nach fanden zwei Hirten um 1400 eine Muttergottesstatue, die auf einem Lärchenbaum gewachsen war. Himmlische Stimmen erbaten eine Kapelle für die Statue. Die erste Kapelle wurde 1465 geweiht. Im 17. Jh. wurde die Wallfahrtskirche und das Servitenkloster errichtet. Nach der Aufhebung des Kloster unter Kaiser Joseph II. ist die Anlage verfallen, aber Mitte des 19. Jh. wieder hergestellt worden. Vor dem Hochaltar befindet sich die Gnadenstatue, eine Madonna, die dem Jesuskind einen Apfel reicht (wahrscheinlich frühes 15. Jh.) Das Gnadenbild in der Wallfahrtskapelle wird auch "Du Stock sollst der Frauen im Himmelbild fruchten" benannt. Nach den Josephinischen Reformen befand sich das Gnadenbild 1785 - 1846 in Mieders, während des Nationalsozialismus 1941 - 1945 in Neuwied am Rhein bei Köln. Außerdem befindet sich in der Nähe der Wallfahrtskirche auch die Auffindungskapelle, wo das "Bild im Stock" ursprünglich gewachsen war.

  171. Marienberg (Bistum Innsbruck)

  172. Bezirk Schwaz

  173. an den Westhängen des Zillertals gelegen, genau gegenüber der Gnadenkirche Hart (s. dort), oberhalb von Fügen, westlich des Ortes gelegen

  174. Kapelle Unbefleckte Empfängnis, Filialkirche der Pfarre Fügen

  175. Das Kirchlein wurde um 1681 von einem Grafen von Fügen erbaut und erhielt die Bezeichnung "Capella Fiegeriana". 1721 wurde diese Kirche vom Fürstbischof Caspar Ignatius von Brixen geweiht. Im oberen Teil des barocken Hochaltars befindet sich eine Marienikone (von 1621). In der Mitte des Hochaltars in einem Altarschrein steht die Gnadenstatue, eine barocke Madonna mit Sternenkranz und Lilie. Außerdem schmücken 24 Medaillons die Kuppel mit überwiegend neutestamentlichen Szenen, darunter aber auch eine Darstellung, wie die Gottesmutter das Skapulier an St. Ursula überreicht.

  176. Matrei in Osttirol (Bistum Innsbruck)

  177. Bezirk Lienz

  178. - sog. Klaunzkirchl bei Matrei, eigentlich Kapelle Mariahilf

  179. Die Mariahilfkapelle wurde um 1700 von dem Ehepaar Klaunz, dem lange Zeit Kindersegen versagt war, erbaut. Ein Mariahilfbild befindet sich auf dem Altar.

  180. Bei dem Ehepaar Klaunz erschien eine fremde Frau mit einem Kind und bat um Herberge, die ihr gewährt wurde. Der Bauer äußerte den Wunsch, die Frau solle ihm das liebliche Kind schenken. Am nächsten Morgen war die Frau verschwunden, das Kind lag aber in der Wiege. Indessen stellte sich bei dem Ehepaar auch Kindersegen ein. Auch eine Quelle, die früher nicht da war, war nach em Besuch der fremden Dame entsprungen.

  181. Es entwickelte sich eine lokale Wallfahrt mit dem Motiv um Bitte für Kindersegen. Die Frauen gingen, wenn sie einen Knaben haben wollten, zuerst zur Bachkapelle und dann zur Klaunzkapelle, wenn sie ein Mädchen haben wollten, dann umgekehrt. Die Reihenfolge musste eingehalten werden.

  182. ehem. lokale Andachtsstätte, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  183. In Matrei in Osttirol gibt es zahlreiche Kirchen, Kapellen und Bildstöcke, es werden insgesamt 42 genannt. Einige davon, die auch auf Gelübde zurückgehen, sollen hier an dieser Stelle exemplarisch aufgeführt werden als Beispiel für "Tirol - das heilige Land":

  184. - Pongitz-Stöckl in Bichl

  185. Das Pongitz-Stöckl wurde 1948 durch Alois Brugger errichtet, womit er seinen Dank über die Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg ausdrückte. Das Stöckl wurde der Gottesmutter in Fatima geweiht.

    1. - Ganzer Bildstöckl

    2. Das Ganzer Bildstöckl wurde 1754 zum Schutz vor der Pest errichtet. Es ist der heiligen Dreifaltigkeit geweiht.

    3. - Ganzer Hauskapelle

    4. Nachdem der Ganzerbauer in einem Jahr viel Unglück mit seinem Vieh zugestoßen war und 1951 zudem zwei Lawinen nahe dem Bauernhof vorbeigegangen waren, ließ die Familie Mattersberger (auch genannt Ganzer) die Ganzer Hauskapelle errichten. Sie ist dem hl. Silvester geweiht.

    5. - Roaner Kapelle

    6. Die Roaner Kapelle liegt auf einer Höhe von über 1.400 Metern und stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jh.. Sie ist dem hl. Sebastian geweiht und entstand der Legende nach auf Grund eines Gelübdes der alten Roanabäuerin, die die Steine für den Rohbau in ihrer Schürze zusammentrug.

    7. - Pestkapelle Lurnschütt in Gruben

    8. Die Pestkapelle Lurnschütt ist eine turmlose Kapelle, die am Seintzgerweg, dem heutigen Tauerntalwanderweg, errichtet wurde. Einer Überlieferung zufolge wurde sie nach 1635 erbaut und nach einem Pestausbruch 1650 renoviert

    9. - Falter Hauskapelle

    10. Die Falter Hauskapelle wurde 1935 neben dem Bauernhof Falter in Kienburg auf Grund eines Gelöbnisses errichtet wurde. Nachdem bereits zwei seiner drei Söhne im Ersten Weltkrieg gefallen waren, gelobte Franz Mattersberger den Bau der Kapelle, wenn der dritte Sohn der Krieg überleben würde. Nach dem frühen Tod von Franz Mattersberger löste sein zurückgekehrter Sohn Alois Mattersberger das Gelöbnis ein. Die Wände der Kapelle werden von Darstellung der hl. Notburga und des hl. Leonhard geziert.

    11. - Bachkapelle St. Florian Matrei Markt (Neumarkt)

    12. Die Bachkapelle wurde 1611 gegen Unwetter-, Brand- und Hochwassergefahr errichtet und wahrscheinlich Ende des 17. Jh. erweitert. Charakteristisch für die Bachkapelle ist ein monumentales Fresko der Schutzmantelmadonna aus dem Jahr 1958, das Innere der Kapelle wird von einem barocken Altar aus dem Ende des 17. Jh. dominiert.

    13. Lourdeskapelle Matrei Markt (Neumarkt)

    14. Die Kapelle wurde in gotisierender Form in den Jahren 1903 bis 1904 errichtet. Die Lourdesgrotte aus Tuffstein beherbergt die betende Bernadette vor der Gottesmutter.

    15. - Mattersberger Kirchl

    16. Das Mattersberger Kirchl ist ein 1982 errichteter Kapellenbildstock, der aus Dank für die Heilung eines Kindes der Familie Mattersberger errichtet wurde. Der offene Kapellenbildstock verfügt über einen kleinen, angebauten Turm und wurde nach Plänen von Josef Brugger aus Matrei errichtet.

    17. - Bildstock beim Obenfeldner in Mattersberg

    18. Die in den 1940er Jahren errichtete und den Armen Seelen geweihte Kapelle geht auf einen Gelöbnis der Familie Trager zurück, die den Oberfeldnerhof bewirtschaftet und die Kapelle aus Dankbarkeit für die Rückkehr von Peter Trager aus dem Zweiten Weltkrieg errichtete.

    19. - Kapelle der hl. Helena und des hl. Antonius in Proßegg

    20. Die Kapelle der hll. Helena und Antonius, auch Schapperkirchl genannt, liegt am rechten Ufer des Tauernbachs in einer Wiese. Sie wurde 1925 von Jakob Ortner errichtet und ersetzte einen älteren Vorgängerbau, der dem hl. Antonius geweiht war. Ortner ließ die Kapelle als Andenken an seine Söhne Phillip und Johann errichten, nachdem sein Sohn Phillip 1915 im Krieg gegen Russland gefallen war und sein Sohn Johann 1923 beim Heuziehen verunglückte.

    21. - Frauenbrunn mit wild romantisch gelegener in einen Felsen gehauenen Wallfahrtskapelle

    22. Die Überlieferung spricht von einem Heilwasser bei Frauenleiden und bei Augenerkrankungen. Der märchenhaften Legende nach hat die Muttergottes die Windeln für das Jesuskind dort gewaschen und wurde dabei von Sennen beobachtet. Als man sich ihr aber nähern wollte, verschwand sie spurlos.

  1. Mutters (Bistum Innsbruck)

  2. Bezirk Innsbruck-Land

  3. Ochsenbergquelle und Ochsenkapelle (auch unter den Bezeichnungen Friedhofskapelle, Lourdeskapelle oder Waldkapelle bekannt)

  4. Die Heilquelle am Ochsenberg wurde von der Bevölkerung immer schon aufgesucht. Sie befindet sich im Wald etwa 15 Minuten zu Fuß von der Ochsenkapelle entfernt. Diese Kapelle befindet sich auch etwa 20 Minuten zu Fuß von Mutters entfernt.

  5. Die Kapelle am Ochsenberg auf dem Grunstück des ehem. Holerbauern wurde 1895 aufgrund eines Gelöbnisses errichtet. Anton Pfurtscheller hatte sie als Dank für die Heilung seiner Frau errichten lassen. Die kleine, einjochige, gemauerte Kapelle mit fünfseitig geschlossenem Chor beherbergt im Inneren einen tonnengewölbten Raum mit einer vergitterten Lourdesgrotte

  6. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  7. Natters (Bistum Innsbruck)

  8. Bezirk Innsbruck-Land

  9. Bleichbründl

  10. Das alte "Bleichbrünnl" wurde ursprünglich wohl "Plaikenbründl" genannt nach der Gegend, in der es entspringt [Plaike oder Blaike = Alm mit starker Erosion nach dem Abrutschen großer Wiesenflächen].

  11. Es dürfte ein Quellheiligtum mit warmem Wasser bezeichnet haben, das seit dem 16. Jh. aufgesucht wurde, aber bereits im 18. Jh. verschütt ging. Angeblich ist das 1574 gegründete Bad am Tag des Erdbebens von Lissabon (1. November 1775 mit fast 100.000 Toten) plötzlich versiegt. Später kam eine Nachfolgequelle zu Tage.

  12. ehem. Quellheiligtum, später Badequelle

  13. Nauders rätorom. Danuder (Bistum Innsbruck)

  14. Bezirk Landeck

  15. der Lärchenbaum bei Nauders, ein ehem. Baumheiligtum (bew. ein Bildbaum) im 19. Jh gefällt

  16. ehem. Baumheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  17. Obermauern bei Virgen (Bistum Innsbruck)

  18. Osttirol, Bezirk Lienz

  19. die Kirche befindet sich nordwestlich von Virgen im Süden der Venedigergruppe in 1300 Meter Höhe

  20. Filialkirche der Pfarre Virgen, als Wallfahrtskirche "Maria Schnee" genannt

  21. Die Anfänge der Wallfahrt sind nicht bekannt. Eine erste urkundliche Erwähnung der Wallfahrt stammt von 1676. Die Legende erzählt, dass drei Grafensöhne der Muttergottes drei Bergkristalle aufopferten, bevor sie in den Krieg zogen. Noch heute sind die drei Kristalle im Scheitel des Hauptportals eingemauert. Die heutige Kirche wurde 1456 vollendet, später kamen noch barocke Umbauten und Anbauten dazu. Auf dem Hochaltar befindet sich eine sog. Schöne Madonna mit dem Jesuskind (um 1430), beide Figuren sind barock gekrönt.

  22. Seit 1919 gibt es am Samstag nach Ostern die Tradition der "Widderprozession". Bei einer Sühne- und Bußprozession wird der "Virgentaler Widder" zugunsten der Kirche versteigert (zum Widderopfer s. auch oben bei der Wallfahrtskirche Lavant). Wallfahrer aus den verschieden Tälern bringen die "Stock-Kerzen" mit, die man im Altarram aufgestellt sieht.

  23. Obsaurs (Bistum Innsbruck)

  24. Ortsteil von Schönwies

  25. Bezirk Landeck

  26. Kirche St. Vigil, südlich von Schönwies in Obsaurs spätgotische Kirche in herrlicher Lage oberhalb des Inntales gelegen

  27. Es gibt Hinweise auf ein vorchristliches Quellheiligtum.

  28. Der Glockenturm auf einem Hügel oberhalb der Kirche ist ein massiger, spätmittelalterlicher Turmstumpf, dessen ursprüngliche Funktion unbekannt ist.

  29. Die Kirche zu Obsaurs war im 17. Jh. eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte. Abgsehen vom Kirchenpatron, dem hl. Vigil, wurde die drei legendären Jungfrauen Ambett, Wilbett und Gwerbett (auch in vielen anderen orthografischen und dialektalen Varianten widergegeben) verehrt. Auf einem Ölgemälde des 17. Jh. in der Kirche sind sie in barocker Kleidung mit Kronen dargestellt. Der Kult dieser drei legendären hl. Jungfrauen ist mit der Zeit sinnentleert geworden ohne historische oder theologische Bezüge und heutzutage abgekommen.

  30. Ein weiteres Andachtsbild ist die "Winkelmuttergottes", eine bäuerliche, noch romanische Frauenfigur mit Szepter (frühes 13. Jh.). Sie soll die Jungfrau Gwerbett darstellen oder aber auch die Muttergottes.

  31. (Wallfahrt erloschen)

  32. Ochsengarten (Bistum Innsbruck)

  33. Bezirk Imst

  34. Wallfahrtskirche im Weiler Wald der verstreuten Gemeinde Ochsengarten im Nedertal gelegen, in 1560 Meter Höhe

  35. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung

  36. Im 18. Jh. sammelten die armen Bergbauern von Ochsengarten Geld zum Bau einer Kirche, weil das nächstgelegene Gotteshaus in Ötz sehr weit entfernt und im Winter nicht erreichbar war. 1783 wurde das Kirchlein errichtet und eine eigene Seelsorgestelle eingerichtet. Die Wallfahrt entstand einfach durch den häufigen Besuch der Einwohner und ihrer Verwandschaft und durch die Besuche der immer mehr ankommenden Touristen. Der Chor der Kirche ist in das Pfarrhaus eingebaut, so bilden Kirche und Pfarrhaus eine Einheit. Über dem Hochaltarblatt befindet sich das Gnadenbild, eine Kopie der Mutter vom Guten Rat, gestiftet von einem früheren Priester in Ochsengarten.

  37. Papernitzen (Bistum Innsbruck)

  38. Osttirol, Bezirk Lienz

  39. Die kleine Wallfahrtskirche in Papernitzen wurde der Legende nach von einem Ritter als Sühne für seinen Mord an einem alten Weiblein gestiftet. Der Ort zum Bau des Kirchleins wurde durch eine wunderbare Verlagerung des Bauholzes gewiesen.

  40. Pill (Bistum Innsbruck)

  41. Bezirk Schwaz

  42. Kreuzkirchl

  43. In der Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges kam es 1703 zu Kämpfen zwischen Tirolern und Bayern auf der Zirler Innbrücke. Die Brücke wurde dabei von den Tirolern in Brand gesetzt, das Brückenkreuz fiel in den Fluss, blieb aber unversehrt. Unterhalb von Pill wurde es von Tiroler Schützen unter Führung des Bauern Caspar Norer aus dem Inn geborgen und in einer kleinen Holzkapelle aufgestellt. Das Kreuz wurde bald als wundertätig verehrt und zog zahlreiche Pilger an, sodass bis 1766 eine größere Kirche erbaut wurde. Am Hochaltar befindet sich das Kruzifix, der „Zirler Herrgott“, aus dem 17. Jh.

  44. Aufgrund der Lage direkt an der Straße war die Kirche durch Feuchtigkeit und Abgase stark in Mitleidenschaft gezogen, daher wurde sie im Mai 1981 unter großem technischen Aufwand um fünf Meter von der Straße zurückversetzt und anschließend innen und außen umfassend renoviert.

  45. Rietz (Bistum Innsbruck)

  46. Bezirk Imst

  47. Wallfahrtskirche hl. Antonius und Unbefleckte Empfängnis

  48. In der zweiten Hälfte des 17. Jh. verbreitete sich die Verehrung des hl. Antonius von Padua in Tirol. 1666 ließ der gebürtige Rietzer Peter Grasmayr auf dem Scheibenbichl bei Rietz auf eigene Kosten ein Kirchlein mit einem Altar zu Ehren des hl. Antonius errichten. 1757 wurde es durch den heutigen Barockbau, der 1761 der Unbefleckten Empfängnis und dem hl. Antonius von Padua geweiht wurde, nach Plänen von Johann Michael Umhauser ersetzt. 1697 wurde an der Kirche ein Frühmessbenefizium eingerichtet und ein Widum (= Pfarrhof) erbaut. Im 18. Jh. lebte ein Einsiedler bei der Kirche. 1947 wurde der Turm durch einen Brand zerstört und anschließend in der alten Form wieder aufgebaut.

  49. Rum in Tirol (Bistum Innsbruck)

  50. Bezirk Innsbruck-Land

  51. Canisiusbrünnlein in der Rotte Canisiusbrünnl

  52. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  53. St. Georgenberg-Fiecht (Bistum Innsbruck)

  54. Bezirk Schwaz

  55. "Heiliger Berg Tirols", Landeswallfahrtsort von Tirol, einer der ältesten Gnadenstätten Tirols

  56. Stifts- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung, zum Stift Fiecht gehörend

  57. Das tausendjährige Heiligtum liegt kühn auf hohem Felsen im Stallental bei Schwaz in 930 Meter Höhe.

  58. Im Jahr 950 wurde an dieser Stelle ein Kloster gegründet, das 1138 zur Benediktineratei erhoben wurde. Auch die hl. Notburga pilgerte oft hierher. Nach der Brandkatastrophe im Jahr 1637 wurde das Kloster ins Tal nach Fiecht bei Schwaz verlegt. Während des 2. Weltkreges wurden die Benediktiner ausgewiesen, das Gnadenbild kam in die Pfarrkirche von Stams. Am 1. Juli 1945 wurde es in feierlicher Prozession zurückgeführt.

  59. St. Georgenberg hat eine dreifache Wallfahrt:

  60. a) die Marienwallfahrt

  61. Ein Muttergottesbild war ursprünglich unter einer Linde, später in einer Kapelle, in der ursprünglichen Einsiedelei "Unsere Liebe Frau unter der Linde", aufgestellt. Seit Langem befindet sich dieses Bild der Schmerzensmutter aber als Gnadenbild auf dem Hochaltar der Wallfahrtskirche. Es ist die Arbeit eines Haller Bildschnitzers aus dem 15. Jh.

  62. In unmittelbarer Nähe der Wallfahrtskirche befindet das Kirchlein Maria unter der Linde, erbaut 1230.

  63. b) die Wallfahrt zum hl. Georg

  64. Die Verehrung des hl. Georg ist offensichtlich an diesem Ort noch älter als die Verehrung de Gottesmutter.

  65. c) die Wallfahrt zum Hl. Blut

  66. Seit 1310 wurde eine Heilig-Blut-Reliquie verehrt.

  67. Außerdem wurden im Mittelalter an dieser Gnadenstätte die Reliquien von weiteren 132 Heiligen verehrt.

  68. Die Baugeschichte von St. Georgenberg umfasst die Epochen von der Romanik bis zum Barock, im 19. Jh. gab es teilweise noch neuromanische Ergänzungen. Die Wallfahrtskirche verfügt über eine reiche Innenaustattung

  69. St. Jakob in Defereggen (Bistum Innsbruck)

  70. Osttirol, Bezirk Lienz

  71. Filialkirche Mariahilf der Pfarre St. Jakob in Defereggen

  72. Das Kirchlein liegt drei Kilometer westlich von St. Jakob in Defereggen am Oberlauf der Schwarzach in etwa 1400 Meter Höhe.

  73. Über den Ursprung der Wallfahrt gibt es keine Überlieferung. Das heutige Kirchlein stammt aus dem Jahr 1785. Das Alter eines vermuteten Vorgängerbaus ist nicht bekannt. Das Gnadenbild auf dem modern gestalteten Altar ist eine Kopie des Mariahilfbildes von Lucas Cranach, aber die Muttergottes ist hier mit einem Strahlenkranz umgeben. Die Glasfenster der Kirche zeigen die Mariengnadenbilder von Lavant, Obermauern, Maria Luggau und Kalkstein.

  74. St. Leonhard im Pitztal (Bistum Innsbruck)

  75. Bezirk Imst

  76. Wallfahrtskirche Hl. Maria am Bichele

  77. Die Kirche liegt am westlichen Talhang oberhalb der Pitze zwischen den Orten St. Leonhard und Piösmes auf einer kleinen Anhöhe. Bevor die Wallfahrtskirche im Jahr 1828 errichtet wurde, befand sich am selben Standort bereits seit dem 17. Jh. eine Kapelle, die nach einer Engelserscheinung 1610 entstanden war. Der Legende nach soll einem Bettler namens Michel ein Engel erschienen sein, der ihn aufforderte, bei St. Leonhard nach der Muttergottes zu suchen. Der Bettler soll nach langer Suche eine kleine, auf einem Baumstock sitzende Statue der Muttergottes gefunden haben. In der Nähe des Fundortes wurde dann auch die Kapelle errichtet, die später bei der Errichtung der Wallfahrtskirche abgerissen wurde. Anfang des 21. Jh. wurde die Wallfahrtskirche nach einem Lawinenabgang restauriert. An den beiden zur Kirche hinaufführenden Pilgerwegen stehen Bildstöcke mit den 14 Kreuzwegstationen und den fünf Geheimnissen des Schmerzhaften Rosenkranzes. Der viersäulige Hochaltar der Wallfahrtskirche wurde 1830 mit spätbarocken Stilanklängen errichtet. Der Altar birgt auch das Gnadenbild, jene geschnitzte Muttergottesstatue aus dem 17. Jh., die Anlass für den Bau der ersten Kapelle war.

  78. Schmirn (Bistum Innsbruck)

  79. Bezirk Innsbruck-Land

  80. Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau zur Kalten Herberge mit dem Patrozinium St. Anna, an der linken Talseite des Schmirntales in 1575 Meter Höhe gelegen

  81. Der alten Legende nach durchstreifte ein Jäger an einem kalten Wintertag den Wald und sah an einem Baum eine Frau mit Kind im Arm. Der Jäger sprach zu ihr: "Frau, da habt ihr aber eine kalte Herberg." Die Gestalt verschand darauf, nachträglich erkannte er sie als Erscheinung der Muttergottes. Er befestigte ein Marienbild an einem Bau. Bald wurde dort eine hölzerne Kapelle gebaut, 1773 folgte eine steinerne Kapelle. Die heutige Kirche ist von 1838. Der Altar umschließt das Gnadenbild, eine Kopie des Mariahifbildes von Lucas Cranach. Die Muttergottes ist gekrönt.

  82. Seefeld (Bistum Innsbruck)

  83. Bezirk Innsbruck-Land

  84. Seefeld ist das Ziel von drei Wallfahrten, darunter ist auch eine marianische Wallfahrt.

  85. Zwei Wallfahrten zur Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Oswald

  86. a) Die Überlieferung berichtet, dass Oswald Milser von der Feste Schlossberg am Gründonnerstag 1384 mit Gefolge in die Seefelder Kirche kam. Er forderte vom Pfarrer eine große Hostie zur Kommunion, weil die gewöhnlichen kleinen Hostien nur für arme Leute seien. Kaum hatte er die Hostie auf der Zunge, versank er in den steinernen Boden. Der Priester nahm die Hostie aus seinem Mund, um zu verhindern, dass er weiter einsinke. Die Hostie war blutrot gefärbt. Daraufhin setzte eine Wallfahrt zur Wunderbaren Hostie ein. Die Stelle, wo Oswald Milser einsank, wird noch heute gezeigt. Milser zog sich reumütig ins Kloster Stams zurück. Nach Einsetzen der Wallfahrt begann ab 1425 der Neubau der Kirche unter Herzog Friedrich mit der leeren Tasche. Die wunderbare Hostie wird in der sog. "Parzifal-Monstranz" aufbewahrt. Parzifal von Weineck stiftete diese Monstranz zur Aufbewahrung der Hostie.

  87. b) Das Ziel der Marienverehrung ist die sog. "Gürtelmadonna". Diese Wallfahrt entstand 1686 mit der Gründung der Erzbruderschaft "Maria Trost", auch genannt "Gürtelbruderschaft vom schwarzledernen Gürtel der hl. Monika und des hl. Augustin" oder "Marianische Bruderschaft", angeregt durch den Augustinerorden, der in Seefeld von 1604 bis 1785 wirkte.

  88. Eine Wallfahrt zum Seekirchlein Hl. Kreuz

  89. c) Die dritte Wallfahrt führt zum Hl. Kreuz im Seekirchlein (hierorts Seekirchl oder Heiligkreuzkirche genannt) am Ortsrand des Ortsteils Kirchwald.

  90. Der Legende nach hat der Gekreuzigte hier vom Kreuz herab zu einer Frau gesprochen. Die Kirche dient als Votivkirche für dieses wundertätige Kruzifix. Erzherzog Leopold V. initiierte die Errichtung einer Kirche bereits 1629, aber erst 1666 wurde sie vollendet. Das Seekirchl stand damals inmitten des von Herzog Sigmund dem Münzreichen im 15. Jh. angelegten Kreuzsees, der 1808 abgelassen wurde. Das Seekirchl wurde bald eine lokale Wallfahrtskirche. Der hochbarocke, achteckigen Zentralbau mit Kuppel, eine in Tirol seltene Bauform, mit beigestelltem Turm besitzt zwei Hochaltarbilder (1771) sowie zwei Wandbilder zur Legende des Seefelder Kreuzes (um 1772), die alle von Josef Anton Puellacher stammen.

  91. Serfaus (Bistum Innsbruck)

  92. Bezirk Landeck

  93. Serfaus liegt auf einer Hochterrasse in 1427 Meter Höhe.

  94. ehem. Pfarrkirche, jetzt Wallfahrtskirche Maria Opferung, betreut von der Pfarre Serfaus

  95. Die Wallfahrtskirche liegt, vom Friedhof umgeben, nahe der neuen Pfarrkirche aus dem 16. Jh.

  96. Der Legende nach wurde die Gnadenstatue im Jahr 427 im römischen Super Fauces (= Serfaus) gefunden. Das heutige Gnadenbild ist jedoch eine Arbeit des 12. Jh. Serfaus gilt aber trotzdem als der wohl älteste Marienwallfahrtsort Tirols. Die erste mittelalterliche Kirche an dieser Stelle soll es schon im 9. Jh. gegeben haben. Wallfahrer sind seit 1150 nachweisbar, ausdrücklich als Wallfahrtskirche wurde das Gotteshaus erstmals 1332 erwähnt.. Die älteste Bezeichnung war "Maria im Walde", so der Name der Ursprungskapelle, wo die Gnadenstatue einst stand. Heutzutage wird als Nachfolgebau der Ursprungskapelle das Georgskirchlein angesehen, das knapp eine Stunde Fußweg von Serfaus entfernt liegt. 1760 entging die Wallfahrtskirche dem Abriss, die Gemeinde übernahm das Gotteshaus. Die Gnadenstatue wird "Unsere Liebe Frau im Walde auf Matschöl zu Serfaus" oder einfach "Maria im Walde" genannt. Sie stellt eine gekrönte Madonna mit Kind (12. Jh.) dar und befindet sich in einer kreuzförmigen modernen Fassung.

  97. Sinnesbrunn (Bistum Innsbruck)

  98. auf dem Gemeindegebiet von Tarrenz

  99. Bezirk Imst

  100. Die Wallfahrtskapelle "Unsere Liebe Frau" steht auf 1520 Metern Höhe in Sinnesbrunn inmitten von Almweiden südöstlich unterhalb vom Sinnesjoch (2273 m). Die Kapelle ist gut vier Kilometer in nordöstlicher Richtung vom Weiler Obtarrenz entfernt. Sie liegt umgeben von lichten Wäldern inmitten einer Almwiese auf der nördlichen Talseite des Gurgltals.

  101. Einige Meter von der Kapelle entfernt entspringt eine Quelle.

  102. Das Gnadenbild, das heute in dem Kirchlein verehrt wird, stand früher auf einem Baum. Bergknappen verehrten das Bildnis der Gottesmutter. Im Jahre 1777 errichtete Johann Gapp eine erste, noch kleine Kapelle. Der heutige Bau geht auf das Jahr 1829 zurück. Am Altar steht das Gnadenbild der Madonna mit Kind aus dem 18. Jh. in einem Glasschrein. Bis heute pilgern Menschen zur Wallfahrtskapelle Sinnesbrunn. In einer Publikation aus dem Jahr 2000 heißt es, dass jeweils am ersten Freitag der Monate Mai bis September, sowie am Fest Mariä Himmelfahrt Nachtwallfahrten stattfinden. Es gibt mehrere Wallfahrtswege. Sowohl von der Nepomukkapelle in Obtarrenz aus, als auch von Berwang (über Rinnen, Mitteregg, das Rotlechtal und die hintere Tarrentonalm) führen Pfade nach Sinnesbrunn.

  103. in Tarrenz gibt es noch zwei weitere bekannte Quellen, die heutzutage für medizinisch-therapeutische Zwecke genutzt werden: das sog. Bierschwimmbad und der Frauenbrunnen. Zum Frauenbrunnen gibt es auch eine christliche Ursprungserzählung. Der Sage nach sollen die Erzlager des Tschirgant, wo auch diese Radonquelle entspringt, durch Kinder entdeckt worden sein. Eine Frauengestalt schenkte ihnen glänzende Steine, die in der Folge den Bleiabbau begründeten. Der Name der Ungenannten blieb durch Stollenbezeichnungen wie Frauengrube und ähnliche Bezeichnungen in Erinnerung. Wahrscheinlich gehört der Frauenbrunnen mit dazu.

  104. Stams (Bistum Innsbruck)

  105. Bezirk Imst

  106. im Oberinntal

  107. Stiftskirche Maria Himmelfahrt, als Wallfahrtskirche Maria vom Guten Rat genannt (mit Heilig-Blut-Kapelle)

  108. Graf Meinhard II. von Tirol und seine Gemahlin riefen Zisterzienser nach Stams. Kloster und Kirche wurden 1284 geweiht. Die Kirche war auch bis um 1500 Begräbnisstätte der Grafen und Landesfürsten von Tirol. 1757 wurde in der Heilig-Blut-Kapelle der Klosterkirche eine Kopie des Bildes Maria vom Guten Rat (gemalt von Joseph Schöpf) aufgestellt. Das Gnadenbild von Stams besteht aus zwei Teilen, der obere zeigt das Bild der "Maria vom Guten Rat", das ursprünglich in Scutari (alban. Shkodra) beheimatet war und der Überlieferung zufolge von Engeln nach Genezzano übertragen wurde. Der untere Teil zeigt Pilger, die dem Bild übers Meer folgen. Das Wahrzeichen der Stiftskirche von Stams sind die mächtigen achteckigen Kuppeltürme des Fürstentraktes. Die gesamte Kirchenanlage, die auf die romanische Zeit zurückgeht, wurde im 18. Jh. barock umgestaltet. Die Heilig-Blut-Kapelle beherbergt außer dem Gnadenbild im Prunkrahmen in einer Monstranz auch eine Heiligblutreliquie.

  109. Strengen (Bistum Innsbruck)

  110. Bezirk Landeck

  111. Wallfahrtskirche Mariahilf der Pfarre Strengen

  112. oberhalb von Strengen am Arlberg im Stanzertal auf einem Hügel, in ca. 1000 Meter Höhe

  113. Der Überlieferung nach fand ein frommer Bauer Ende des 18. Jh. das Gnadenbild aus alter Zeit unter dem Gerümpel auf seinem Dachboden. Das Bild kam dann in die damals schon bestehende Kapelle. 1824 sollte die Kapelle beim Bau der Arlbergstraße abgerissen werden, die Bevölkerung leistete jedoch Widerstand. 1871 wurden zwei wunderbare Heilingen bekannt, die Wallfahrt blühte auf. Zuvor war der bedeutendste Förderer der Wallfahrt der fromme Pfarrer S. A. Maaß (+ 1846) gewesen. 1954 beim weiteren Ausbau der Arlbergstraße musste die Kapelle schließlich doch abgerissen werden. Das Gnadenbild kam vorübergehend in die Pfarrkirche von Strengen. 1957 wurde eine neue Kapelle für das Gnadenbild errichtet. Den Entwurf für den Kapellenneubau lieferte Albert Bermoser. Hinter dem Tabernakel tragen neun Stabsäulen das Gnadenbild, eine Kopie des Mariahilfbildes von Lucas Cranach.

  114. Telfs (Bistum Innsbruck)

  115. Bezirk Innsbruck-Land

  116. Eine halbe Stunde Fußweg von Telfs entfernt liegt das Kirchlein St. Moritzen. Auf dem Weg dorthin befindet sich die "Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes". Die Gnadenstatue (eine Schmerzensmutter) steht auf dem einfachen Barockaltar. Anfang September findet die feierliche Prozession mit diesem Gnadenbild zu Dekanatspfarrkirche von Telfs und wieder zurück statt.

  117. Thaur (Bistum Innsbruck)

  118. Bezirk Innsbruck-Land

  119. Wallfahrt zur Lorettokapelle

  120. Die Kirche wurde von Erzherzog Ferdinand II. gestiftet und 1589 errichtet. Die Kirche lag damals einsam in der noch dicht bewaldeten Haller Au. An die Funktion als Wallfahrtsort erinnern noch die 15 Bildstöcke an der Haller Straße. Mit der Aufhebung des Jesuitenordens übernahmen die in Hall ansässigen Franziskaner die Betreuung der Kirche. Die Bedeutung von Maria Loretto in Thaur als die älteste Wallfahrt zu einem Bild der Maria Loreto im deutschsprachigen Raum ging am Anfang des 19. Jh. mit dem Aufstieg des nahe gelegenen Wallfahrtsortes Absam verloren.

  121. Thaur (Bistum Innsbruck)

  122. Bezirk Innsbruck-Land

  123. Wallfahrt zum hl. Romedius

  124. Die Schlosskirche zu den Hll. Aposteln Petrus und Paulus ist eine ehemalige Wallfahrtskirche zum hl. Romedius, einem Eremiten aus dem heutigen Südtirol. Die Kirche steht in der Nähe der Burgruine Thaur. Sie wurde 1432 geweiht, im Jahr 1648 neu errichtet. Die Innenausstattung stammt überwiegend aus dem Rokoko.

  125. Der Kreuzweg mit seinen romantischen Stationen stammt aus den Jahren 1872–1875, er wurde von dem Maler Franz Xaver Pernlochner unter Mithilfe der Thauerer errichtet. Der letzte Einsiedler, Frater Felix Zimmerling (1812–1869), baute für sich die Einsiedelei über der alten Krypta auf.

  126. Spätestens seit dem 20. Jh. gibt es keine organisierten Wallfahrten zum hl. Romedius mehr. Aber die Romediuskirche bildet heutzutage den Ausgangspunkt für den Romedius-Pilgerweg. Der Romedius-Pilgerweg ist ein Pilger- und Wanderweg, der von der Romediuskirche in Thaur nach San Romedio führt, also von Nordtirol über Südtirol ins Trentino.

  127. Der Pilgerweg ist meist für die Wanderer in 12 Etappen eingeteilt und umfasst folgende Wegstrecke :

  128. Thaur – Mieders – Maria Waldrast – Trins – Obernberg am Brenner – Innerpflersch (St. Anton) bei Pflersch (it. Fleres) – Maiern im Ridnauntal (it. Val Ridanna) – St. Martin am Schneeberg – Pfelders (it. Plan) – Bockerhütte (oberhalb von Dorf Tirol, it. Tirolo) – Völlan (it. Foiana) – Unsere Liebe Frau im Walde (it. Senale) – Romeno (dt. Romein) – San Romedio

  129. Thurn (Bistum Innsbruck)

  130. Osttirol, Bezirk Lienz

  131. nördlich von Lienz am Fuß der Schleinitz und des Zettersfeldes gelegen, Kirche an der Ostseite des Dorfes am Berghang

  132. Filialkirche St. Nikolaus der Pfarre Lienz - St. Andrä, als Wallfahrtskirche Unsere Frau von Fatima genannt

  133. Ursprünglich stand hier eine Nikolauskapelle in einer Burganlage. Eine Kirche wurde erstmals 1308 erwähnt, die im 15. und 17. Jh. erweitert und erneuert wurde. Der Hauptaltar trägt eine Figur des Kirchenpatrons St. Nikolaus. Auf dem Tisch des linken Seitenaltars steht die Statue Unserer Lieben Frau von Fatima. 1942 fand die erste Wallfahrt statt, und zwar im Sinne des Sühnegedankens von Fátima. Ab 1945 entwickelte sich Thurn zu einer bedeutenden regionalen Fatima-Wallfahrt, seit 1975 auch mit der Intention des Gebets um geistliche Berufe. Thurn wurde auch Dekanatswallfahrtsort für das Dekanat Lienz.

  134. Trins (Bistum Innsbruck)

  135. St. Magdalena im Gschnitztal, auch St. Magdalena auf dem Bergl genannt

  136. Wallfahrtskapelle mit ehem. Einsiedelei

  137. St. Magdalena liegt auf einem Felsvorsprung südwestlich von Trins in 1661 Meter Höhe. Von Gschnitz führen 14 Kreuzwegstationen zur Kapelle.

  138. Das Kirchlein wurde 1307 erstmals urkundlich erwähnt. Der Legende nach wollte ein reicher Edelmann zur Buße für seine Sünden eine Kirche zu Ehren der hl. Maria Magdalena errichten. Auf der Suche nach einem geeigneten Ort fand man ein geschnitztes Bildnis der Heiligen, an dieser Stelle wurde die Kirche dann errichtet. Nach einer Volkssage handelte es sich um einen Ritter von Schneeberg, der sich dort als Einsiedler niederließ. St. Magdalena entwickelte sich zu einem beliebten Wallfahrtsort, der von den Landesfürsten und auch von der Kaiserin Maria Theresia verehrt und beschenkt wurde. In der Zeit der Josephinischen Reformen wurde die Wallfahrt aufgehoben, blühte aber später wieder auf.

  139. Volders (Bistum Innsbruck)

  140. Bezirk Innsbruck-Land

  141. westlich der Ortschaft Volders an der Innbrücke gelegen

  142. Klosterkirche der Serviten "St. Karl Borromäus", als Wallfahrtskirche "Zur Schmerzhaften Mutter" genannt

  143. Die Wallfahrtskirche ist durch einen gedeckten Gang mit dem oberhalb gelegenen Servitenkloster verbunden.

  144. Die Kirche ist eine Sühnekirche für Verbrechen, die hier in der Gegend an der alten Römerstraße geschehen sind. Schon in alter Zeit wurde die Muttergottes hier als Schutzpatronin der Reisenden angerufen. Zum Stein in der Vorhalle der Kirche, der der "Stein des Gehorsams" genannt wird, erzählt die Legende, dass bei Spengungen für den Kirchbau der Stein auf den Ruf hin "Im Namen Gottes, bleib stehen!" in der Luft hängen blieb und ein Fuhrmann somit unverletzt davonkam. Die Kirche wurde im 17. Jh. nach den Plänen des Damenstiftarztes von Hall, Hippolyt Guarinoni, in einem eigenwilligen Baustil errichtet, der mit der Zahl der kleinen Kuppeln um die Zentralkuppel und mit dem Grundriss des Ostturmes das Geheimnis der Dreifaltigkeit baulich umsetzt. Die nördliche Seitenkapelle beherbergt die Gnadenstarue, eine Schmerzensmutter, hier auch "Brückenmutter" genannt, geschnitzt von A. Thamasch um 1700. In der Kuppel sieht man ein figurenreiches Deckengemälde von M. Knoller (18. Jh.) mit der Glorie des hl. Karl Borromäus.

  145. Wilten (Bistum Innsbruck)

  146. Bezirk Innsbruck-Stadt

  147. Wilten ist ein Stadtteil Innsbrucks, im Süden der Stadt am Fuß des Bergisels gelegen

  148. Pfarr- und Wallfahrtskirche "Unsere Liebe Frau unter den vier Säulen" (Basilica minor seit 1957), betreut von den Prämonstratensern des Stiftes Wilten

  149. Der Legende nach ist die Wallfahrt römischen Ursprungs. Christliche römische Legionäre sollen bei ihrem Feldlager in Veldidena (heute Wilten) im Jahr 137 ein Muttergottesbild unter vier Bäumen aufgestellt und verehrt haben. Mit den Prämonstratensern, die im 12. Jh. nach Wilten kamen, erlebte die Wallfahrt eine neue Blütezeit. Nach dem wegen Baufälligkeit notwendigen Abriss der mittelalterlichen Kirche wurde das Gotteshaus von 1751 bis 1756 als Rokokokirche nach den Plänen von Franz de Paula Penz neu errichtet. Ein prächtiger viersäuliger Aufbau des Hochaltars umschließt das Gnadenbild "Unsere Liebe Frau unter den vier Säulen", eine auf einer Thronbank sitzende Sandsteinmadonna mit Jesuskind, beide gekrönt.