Orte mit traditionellen Schwedenprozessionen
Die Schwedenprozession ist ein Brauch in den drei Städten Kronach, Überlingen und Weismain im Gedenken an erfolgreich widerstandene Belagerungen durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg.
Orte mit traditionellen Schwedenprozessionen
Die Schwedenprozession ist ein Brauch in den drei Städten Kronach, Überlingen und Weismain im Gedenken an erfolgreich widerstandene Belagerungen durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg.
Kronach
In Kronach findet mit Unterbrechungen seit 1633 am Sonntag nach Fronleichnam eine Schwedenprozession statt. Den Anfang bildet ein Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer, danach begeben sich die Prozessionsteilnehmer auf den vier Stationen umfassenden Prozessionsweg durch die Altstadt zur Festung Rosenberg und zurück. Die vier Stationen der Schwedenprozession sind das Ehrenmal am Fuß der Festung Rosenberg, die Bastion St. Lothar der Festung, die Bastion St. Heinrich der Festung und die Ehrensäule auf dem Melchior-Otto-Platz.
Eine Besonderheit der Kronacher Schwedenprozession ist, dass die Frauen seit 1634 als Ehrung für ihre Tapferkeit bei der Verteidigung der Stadt gegen die Schweden dem Allerheiligsten und den Männern voranschreiten.
Von 1936 an war die Prozession nur eingeschränkt geduldet, seit 1941 verboten und konnte erst wieder nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufgenommen werden.
Überlingen
In Überlingen finden seit 1634 zweimal jährlich Schwedenprozessionen statt, jeweils an den Sonntagen Anfang Mai und Juli. Nur zu diesen beiden Prozessionen werden die „Schwedenmadonna“ und andere wertvolle Stücke aus der Schatzkammer des Münsters St. Nikolaus geholt und die gesamte Prozession über mitgetragen. Die Stationen der Prozession sind meistens die Franziskanerkirche, die Jodokkapelle, der Friedhof / Ecke Wiestorschule, Marienbrunnen beim Museum, der Münsterplatz und schließlich das Münster St. Nikolaus.
Jedes Jahr gestalten die „Schwertletänzer“ die im Juli stattfindende Prozession mit und führen im Anschluss an die Prozession den „Schwertletanz“ auf dem Münsterplatz und auf der Hofstatt auf.
Weismain
Im Dreißigjährigen Krieg gelang es einer Sage nach, die schwedischen Belagerer zu vertreiben, indem sich eine kleine Einheit, die hauptsächlich aus Bauern bestand, zusammenzog, von der Burg Niesten in Richtung Weismain zog und mit Handwerkszeug und anderem Gerät solchen Lärm verursachte, dass die Schweden befürchteten, die kaiserlichen Truppen seien im Anmarsch. Zum Gedenken findet jährlich an Mariä Himmelfahrt eine Schwedenprozession statt.