Wallfahrtsorte in Österreich N

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  1. Natters (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Innsbruck-Land
    Bleichbründl
    Das alte "Bleichbrünnl" wurde ursprünglich wohl "Plaikenbründl" genannt nach der Gegend, in der es entspringt [Plaike oder Blaike = Alm mit starker Erosion nach dem Abrutschen großer Wiesenflächen].
    Es dürfte ein Quellheiligtum mit warmem Wasser bezeichnet haben, das seit dem 16. Jh. aufgesucht wurde, aber bereits im 18. Jh. verschütt ging. Angeblich ist das 1574 gegründete Bad am Tag des Erdbebens von Lissabon (1. November 1775 mit fast 100.000 Toten) plötzlich versiegt. Später kam eine Nachfolgequelle zu Tage.
    ehem. Quellheiligtum, später Badequelle

  2. Nauders rätorom. Danuder (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Landeck
    der Lärchenbaum bei Nauders, ein ehem. Baumheiligtum (bew. ein Bildbaum) im 19. Jh. gefällt
    ehem. Baumheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  3. Neckenmarkt ung. Sopronnyék, kroat. Lekindrof (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Oberpullendorf
    Pfarrkirche Hl. Geist
    Die Pfarrkirche von Neckenmarkt geht auf eine eine mittelalterliche Pfarr- und Wehrkirche zurück, die dann 1642 barockisiert wurde. Der neugotische Hochaltar stammt von Ferdinand Stufesser (1913). Das Gnadenbild „Maria Hilf“ befindet sich rechts an einem Seitenaltar von 1751. Am Altar der sog. Haschendorfer Kapelle (1. Hälfte 18. Jh.) befindet sich eine Vesperbildgruppe.

  4. Nestelbach im Ilztal (Bistum Graz-Seckau)
    zur Gemeinde Ilz
    Bezirk Hartberg-Fürstenfeld
    Köckenbründl
    erstmals erwähnt 1647, Holzmarterl mit Marienbild, jetzige Bründlkapell von 1859, wurde 1947 umfassend renoviert
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  5. Neuberg an der Mürz (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Mürzzuschlag
    nordwestlich von Mürzzuschlag an den Ausläufern der Schneealpe
    Stiftskirche der ehem. Zisterzienserabtei Neuberg, heute Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
    das "Neuberger Münster", auch der "Dom im Dorf" genannt
    Die Kirche ist umgeben von ehem. Stiftsgebäuden und besitzt ein außergewöhnlich großes Dach, nämlich den größten Holzdachstuhl Österreichs.
    1327 wurde die Zisterzienserabtei von Herzog Otto dem Fröhlichen gegründet. Die Legende berichtet, dass das heutige Gnadenbild ursprünglich über dem Haupteingang stand. Im 17. Jh. wurde es bei einem Sturm hinuntergeschleudert und blieb unbeschädigt. Eine Verehrung setzte ein und Wallfahrten begannen. Das Stift wurde 1786 aufgehoben, die Kirche ist seitdem Pfarrkirche. Die dreischiffige Hallenkirche ist ein herausragendes Beispiel der Gotik in Österreich. Im rechten Seitenschiff auf dem Marienaltar befindet sich die Gnadenmutter von Neuberg, die Neuberger Madonna, eine stehende Madonna mit dem Jesuskind, beide gekrönt. Die Figur ist aus Stein gefertigt und stammt aus der Zeit um 1430. Ganz in der Nähe der Gnadenstatue steht noch eine gotische Sitzmadonna (um 1450). In der "Lorettokapelle", die im 15. Jh.. angebaut wurde, befindet sich eine Holzstatue der Gottesmutter (15. Jh.), aber keine Schwarze Madonna wie in anderen Loretokapellen. Die ehem. Stiftskirche besitzt auch einen sehenswerten mittelalterlichen Kreuzgang.

  6. Neudorf bei Landsee ung. Lánzsérújfalu, früher Kis-Újfalu, kroat. Tjespuh (Bistum Eisenstadt)
    Ortsteil von Markt St. Martin
    Bezirk Oberpullendorf
    Filialkirche zum Gegeißelten Heiland
    Das Gotteshaus eine einfache Saalkirche von 1818. Der später angebaute Westturm hat als Dach einen steinernen Pyramidenhelm. Auf der Mensa befindet sich ein Tabernakel aus der Bauzeit, darüber die beiden Gnadenbilder: die Holzfigur "Christus an der Geißelsäule" in einem Rokoko-Schrein und das Bild „Maria Hilf“ in Rokokorahmen (um 1770).

  7. Neudörfl an der Leitha ung. Lajtaszentmiklós (dt. wörtlich = „St. Nikolaus an der Leitha“), kroat. Najderflj (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Mattersdorf
    Pfarrkirche Mariä Geburt
    Türkische Truppen zerstörten 1683 die Kirche, die anschließend von Fürst Paul I. Esterházy 1686 vergrößert wiederaufgebaut wurde. Das ehemalige Hochaltarbild, ein Ölgemälde, das die Madonna mit dem Jesusknaben auf dem Schoß zeigt, blieb im Türkenkrieg unversehrt.

  8. Neuhaus im Wienerwald (Erzbistum Wien)
    Bezirk Baden
    Neuhaus liegt am Nöstachbach und ist eine Katastralgemeinde von Weissenbach an der Triesting.
    Wallfahrt zum Hl. Kreuz in der Pfarrkirche Hl. Johannes Nepomuk
    Der Ort wurde im 13. Jh. erstmals urkundlich erwähnt. Vom Ende des 19. Jh. bis um Ersten Weltkrieg war Neuhaus auch ein Kurort, heute noch sind Hotelbauten und Villen aus dieser Zeit zu sehen. Oberhalb des Ortes befindet sich eine alte Burganlage, die in den letzten Jahrhunderten unterschiedlich genutzt wurde, zum Teil auch als Glasfabrik oder als Schule. Nach schweren Kriegsschäden 1945 wurde sie erst nach und nach wieder aufgebaut. Die Pfarrkirche Hl. Johannes Nepomuk ist Teil der Burganlage. Diese nachgotische Saalkirche wurde von 1607 bis 1612 als ev. Erlöserkirche gebaut. Später wurde sie katholisch geweiht, 1783 zur Pfarrkirche erhoben. Die Innenausstattung stammt überwiegend aus dem 18. Jh. Seit alters führte ein Pilgerweg nach Mariazell an der Kirche vorbei. Die Kirche in Neuhaus war zeitweise auch selbst Ziel von Pilgern als Wallfahrtskirche zum Hl. Kreuz. Noch Mitte des 20. Jh. wurden Wallfahrten zu einer Kreuzpartikelmonstanz erwähnt. Dann ist die Wallfahrt ganz eingeschlafen, nur noch bei wenigen privaten Pilgern gab es die Kenntnis der alten Wallfahrtstradition. Seit 2008 gibt es Versuche, die Wallfahrt wieder zu beleben. Der Wettersegen wird seitdem wieder mit dem Kreuzreliquiar gespendet.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  9. Neukirchen am Ostrong (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Melk
    Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
    Der Legende nach entwich das Marienbild einst aus dem Schloss Ispar (= Ysper) am Ostrong, das der Sage nach wegen der Lasterhaftigkeit seiner Bewohner versunken ist. Die Gottesmutter erschien in Neukirchen und hat selbst den Bau einer Kirche für ihr Gnadenbild erbeten. Die Kirche ist ein massiger und wehrhafter Bau, dessen Ursprünge in romanischer Zeit liegen. In dem kleinen spätmittelalterlichen Chorraum mit Sakramentsnische steht der Hochaltar (1660) mit dem Gnadenbild, einer fast lebensgroßen Muttergottes mit dem Kind auf dem rechten Arm, dessen linke Hand mit den Zehen zu spielen scheint. Die rechte Hand des Jesusknaben hält die Weltkugel. Die Grabplatte des Wolfgang von Erndorfer (oder Erendorffer), des Stifters der Kirche, befindet sich am Mittelpfeiler eines Seitenschiffes. Auf dem Pfarrhof befindet sich ein weiteres Marienbild, das aber offensichtlich nie ein Gnadenbild war. Von 1430 an war das Gotteshaus eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten der Region, bis es um 1660 durch die bekanntere Wallfahrt nach Maria Taferl in den Hintergrund gedrängt wurde. Eine erneute Blüte als Wallfahrtsort erfolgte für wenige Jahre nach 1750. Wallfahrten nach Neukirchen werden bis in die Gegenwart durchgeführt.

  10. Neukirchen am Großvenediger (Erzbistum Salzburg)
    Pinzgau, Bezirk Zell am See
    Pfarrkirche Johannes der Täufer
    Wallfahrt zur Gnadenstatue Unserer Lieben Frau am Hochaltar
    Wallfahrt begann im 17. Jh. Der Legende nach wurde das Gnadenbild von der Salzach angeschwemmt. Die Hauptwallfahrtstage sind das Rosenkranzfest und die Goldenen Samstage.

  11. Neukirchen am Walde (Bistum Linz)
    Bezirk Grieskirchen
    Ölbründl
    Der Überlieferung nach sollte eine 1000-jährige morsche Linde gefällt werden. Beim Sägen aber floss Blut aus der Schnittwunde und so ließ man den Baum stehen. Seither grünte die Linde immer wieder. Die Quelle, die daneben zutage tritt, gilt als Heilquelle bei Augenleiden und wurde um 1900 gefasst. Daneben errichtete man eine Holzkapelle, wo sich die Pilger die Augen mit dem Wasser benetzten.

    Neulengbach siehe: Altlengbach / Neulengbach (Bistum St. Pölten)

  12. Neunkirchen am Steinfeld (Erzbistum Wien)
    Bezirk Neunkirchen
    Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
    Die Pfarre wurde bereits 1094 erwähnt. 1529 und 1683 wurde die Kirche von den Türken zerstört. Nach einem Brand im Jahr 1907 musste sie ebenfalls wiederhergestellt werden. Seit 1737 wurde sie als Wallfahrtskirche bezeichnet. Die Kirche ist seit 1631 mit einem von Balthasar Graf Hoyos gegründeten Minoritenkloster verbunden. Das Gnadenbild ist ein Mariahilfbild vom Typ des Bildes von Lucas Cranach in der Innsbrucker Hofkirche.
    (spätestens seit dem 20. Jh. nur noch selten als Wallfahrtskirche bezeichnet)

  13. Neusiedl an der Zaya (Erzbistum Wien)
    Bezirk Gänserndorf
    Ulrichsbründl
    Zwischen den Ortschaften St. Ulrich und Neusiedl an der Zaya befindet sich am Ende einer Birkenallee die Quelle. Sie ist durch eine Hubertus- und eine Marienkapelle markiert und von Ruhebänken umgeben. Das heutzutage wenig Wasser ergießt sich in einen Betonbrunnen.
    Vermutlich an derselben Stelle bestanden im 17. Jh. eine Bildsäule und ein Brunnen mit Schwefelwasser. Anfangs badeten Männer und Frauen gemeinsam, was Ärgernis erregte. Um 1730 kamen zahlreiche Pilger aus der Umgebung, aber auch aus Ungarn, Mähren und Böhmen. Sie nahmen das Ulrichswasser mit, das als heilkräftig galt. Die Ulrichswallfahrt (4. Juli) bot Anlass für einen Jahrmarkt.
    ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtstätte im engeren Sinn

  14. Neustift (Bistum St. Pölten)
    Ortsteil der Bezirkshauptstadt Scheibbs
    Ursprungsquelle
    Die sog. Ursprungsquelle entspringt im angrenzenden Wald bei einem Kruzifix. Das erneuerte Holzkreuz neben der Quelle war bis in die jüngste Zeit Ziel von Prozessionen.
    Seit 1975 befindet sich in Scheibbs das erste Buddhistische Zentrum Österreichs. Dieses Zentrum bezieht Wasser aus der genannten Ursprungsquelle.
    Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  15. Neutal ung. Sopronújlak, früher: Nyujtál, kroat. Najtolj (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Oberpullendorf
    Frauenbründl mit Marterl und Brunnen
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  16. Niederwaldkirchen (Bistum Linz)
    Bezirk Rohrbach
    Wallfahrt zu einem Marienbild
    (Wallfahrt im 19./20. Jh. erloschen)

  17. Niederzirking in der Riedmark (Bistum Linz)
    Bezirk Perg
    Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt
    Die Kirche in Niederzirking ist eine der ältesten Marienkirchen Oberösterreichs und war ursprünglich ein Quellenheiligtum. Bereits 1123 wurde eine steinerne Kirche erwähnt, die in der Zeit der Gotik und des Barocks umgestaltet wurde. Das Altarbild des barocken Hochaltars zeigt Mariä Himmelfahrt. Außerdem beherbergt die Kirche das Altarbild Maria und die 14 Nothelfer aus der 1788 abgerissen Kirche von Marwach. 1997 wurde neben dem Volksaltar eine Kopie der Madonna von Montserrat aufgestellt, eine sogenannte Schwarze Madonna.

  18. Nikitsch kroat. Filež, ung. Füles (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Oberpullendorf
    Ort mit kroatischer Bevölkerungsmehrheit
    Schlosskapelle
    Die Kapelle im Nordflügel des Schlosses stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jh. Das Portal mit dem Medaillon mit Darstellung der Mariazeller Muttergottes in gemalter Rahmung stammt von Stephan Schaller (1776). Die Wandmalerei im Altarraum, eine Scheinarchitektur mit der Allegorie des Glaubens, ist von Stefan Dorffmeister (1781).
    Bei Wallfahrten nach Nikitsch werden die Pilger traditionell am Ortseingang eingeholt.

  19. Nondorf an der Wild (Bistum St. Pölten)
    in der Gemeinde Irnfritz-Messern
    (Bezirk Horn)
    Von 1650 bis zur Zeit der Josephinischen Reformen gab es in Nondorf an der Wild eine Bründlkapelle. Nach ihrer Aufhebung entstand an der Stelle 1783 eine Schule. Die barocke Figur der Maria Immaculata aus der Kapelle übertrug man zuerst in die damals als Pfarre zuständige Kirche von Blumau an der Wild, doch kehrte sie bei Nacht auf wunderbare Weise nach Nondorf zurück. Sie fand ihren Platz schließlich in der Pfarrkirche von Nondorf.
    Die Quelle bei der ehem. Bründlkapelle wird heutzutage als "Schulbrunnen" bezeichnet und steht als Pumpbrunnen an der Hauptstraße.
    ehem. Quellheiligtum, war keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  20. Nöstach (Erzbistum Wien)
    Bezirk Baden
    Burgkapelle St. Pankraz in der Burgruine
    Wallfahrt zu einer Gnadenstatue des hl. Pankratius
    (Wallfahrt erloschen)

  21. Nussbach (Bistum Linz)
    Bezirk Kirchdorf an der Krems
    Leonhardi-Brunnen
    (Die Pfarrkirche ist ebenfalls dem hl. Leonhard geweiht.)
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung



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