Katholische Wallfahrtsorte in der Ukraine

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  1. Berdytschiw ukr. Бердичів; russ. Бердичев, poln. Berdyczów, lit. Berdičevas, 150 km südwestlich von Kiew (Oblast Schytomyr)
    Marienbild, gekrönt am 17.07.1756, am 06.07.1856 und am 16.07.1998
    In der Konkathedrale Unserer Lieben Frau vom Siege in Warszawa dt. Warschau (Bistum Warszawa-Praga) wird eine Kopie der Muttergottes von Berdytschiw, dem "Kleinod der Ukraine, Wolhyniens und Podoliens", verehrt.

  2. Isjaslaw ukr. Ізяслав, russ. Изяслав, poln. Zasław, lit. Iziaslavas (Oblast Chmelnyzkyj)
    Im 17. Jh. wurden das Bernhardinerkloster und die Kirche St. Michael errichtet. Nach einem Kosakenangriff wurde ein marianisches Gnadenbild nach Rzeszów (Polen) in Sicherheit gebracht. Es geriet dort fast in Vergessenheit, bis ein Heilungswunder bekannt wurde. Es wurde dann wieder zurückgebracht. Von 1728 bis 1772 sind verschiedene Heilungswunder überliefert. Es erfolgte niemals eine kirchenrechtliche Untersuchung, doch galt das Bild im Volk immer als wundertätig.

  3. Kamjanez-Podilskyj ukr. Кам'янець-Подільський; russ. Каменец-Подольский, rumän. Cameniţa, poln. Kamieniec Podolski, lit. Podolės Kamenecas (Oblast Chmelnyzkyj)
    225 Kilometer südöstlich von Lemberg gelegen
    Die Stadt war eine mächtige litauisch-polnische Festung an der Südgrenze, ein Außenposten der kath. Kirche. Es gab viele kath. Wallfahrtsstätten und Klöster in der Stadt, die sehr unter den ständigen Kriegen, den türkischen und tatarischen Invasionen litt. 1672 wurde die Stadt von den Türken besetzt und für 27 Jahre von ihnen regiert. Sie verwandelten auch die Kathedrale in eine Moschee um. Seit 1793 gehört die Stadt zu Russland. Auch die kath. Kirche vor Ort hatte in dieser Zeit schwer zu leiden. 1812 wurde auf Befehl des Zaren ein Großteil der Festung abgerissen.
    Heutzutage gibt es noch vier kath. Kirchen: die Peter-und-Paul-Kathedrale, die armenisch-kath. Kirche St. Nikolaus, die ehem. Dominikanerkirche und die ehem. Trinitarierkirche. Die Kathedrale war einst die Heimat des Bildes der Unbefleckten Empfängnis und des Bildes Maria Trost. Davon zeugen zahlreiche Votivgaben.
    Als wundertätig gelten auch das Marienbild in der armenischen Kirche und das in der Dominikanerkirche. Das wundertätige Marienbild in der Armenierkirche stammt aus dem 10. Jh. und befand sich ursprünglich in Sewastopol. Die Armenier brachten es auf ihrer Flucht vor den Türken mit hierher.
    Die Dominikanerkirche stammt aus dem Jahr 1420. Im 17. Jh. war auch diese Kirche in eine Moschee umgewandelt worden, wovon noch der arabische Lobpreis Allahs an der Kanzel kündet. 1778 ließ der Wohltäter Michael Potocki die damals verfallene Kirche wiederherrichten und stiftete dreizehn Altäre. 1843 musste auf Befehl der zaristischen Regierung das Dominikanerkloster geschlossen werden, die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche. Das marianische Gnadenbild befindet sich auf dem Seitenaltar. Es ist mit zahlreichen Votivgaben geschmückt.

  4. Kochawina ukr. Кохавине (heute ein Teil der Siedlung Hnisdytschiw ukr. Гніздичів; russ. Гнездычев, poln. Hnizdyczów) (Oblast Lwiw)
    Im Dorf Kochawina kam es Mitte des 17. Jh. zu einer Erscheinung der Muttergottes. Ein daraufhin eingerichtetes Karmeliterkloster wurde 1789 säkularisiert. Die heute noch bestehende Wallfahrtskirche wurde 1894 erbaut. Das Marienbild wurde am 15.08.1012 gekrönt.
    Eine Kopie der Muttergottes von Kochawina wird auch in der Jesuitenkirche in Gleiwitz poln. Gliwice (Wojewodschaft Schlesien, Bistum Gliwice) verehrt.

  5. Letytschiw ukr. Летичів, russ. Летичев, poln. Latyczów, lit. Letičevas (Oblast Chmelnyzkyj)
    Die Dominikaner kamen 1606 in die Stadt, doch wurden sie anfangs vom Stadtältesten Jan Potocki nicht akzeptiert, da er ein Anhänger der lutherischen Lehre war. Die Dominikaner ließen sich deshalb zuerst in einem Vorort der Stadt in einem kleinen Haus nieder. Ein Gnadenbild der Muttergottes hatten sie mitgebracht. Durch ein Lichtwunder während der hl. Messe in diesem Haus konvertierte der Stadtälteste zur kath. Kirche und das Marienbild wurde in sein Schloss übertragen, wo es auch vom Volk verehrt wurde. Doch der Angriff der Kosaken auf die Stadt brachte die kath. Kirche in große Gefahr. Das Bild wurde nach Lemberg in Sicherheit gebracht. Erst 1722 konnte es zurückkehren und wurde 1778 mit päpstlicher Genehmigung gekrönt. Kurz darauf ließ die Regierung das Dominikanerkloster schließen, die Klosterkirche wurde Pfarrkirche. Durch ein Großfeuer im Jahr 1854 wurde die Kirche stark zerstört, doch das Gnadenbild blieb erhalten. Auch die Kirche wurde dank großzügiger Spenden der Gläubigen bald wieder aufgebaut.
    Hauptwallfahrtstag ist Mariä Heimsuchung.

  6. Luzk ukr. Луцьк, russ. Луцк, poln. Łuck, lit. Luckas (Oblast Wolynien)
    alte Hauptstadt Wolhyniens
    Ende des 15. Jh. besaß die Stadt 19 orth. und zwei kath. Kirchen. Daher trug sie damals auch den Beinamen "Wolhynisches Rom".
    Heutzutage wird in der Kathedrale St. Peter und Paul, einer ehem. Jesuitenkirche, ein marianisches Gnadenbild verehrt, das ursprünglich aus Rom stammte. Es befand sich zuvor in der Privatkapelle von Clemens VIII. Das Bild wurde 1598 nach Luzk übertragen und kam zuerst in die Dominikanerkirche. Im Laufe der Zeit wurden über 200 Wunder auf die Fürsprache Unserer Lieben Frau von Luzk bekannt. 1705 wurde das Bild kirchenrechtlich als wundertätig anerkannt. Am 08.09.1749 wurde es mit päpstlicher Erlaubnis gekrönt. Es überstand auch mehrere Brände unbeschadet. Bei dem Gnadenbild befinden sich viele Votivgaben.

  7. Meschyritsch ukr. Межиріч poln. Międzyrzecz Ostrogski (Oblast Riwne)
    Orth. Kloster (ukr. Троїцький Межиріцький чоловічий монастир), Kloster der Hl. Dreifaltigkeit
    Eine besondere Verehrung im Kloster umgibt die vermutlich im 14. Jh. entstandene Ikone der Muttergottes "Leben schenken", die ursprünglich der Familie Ostrogski gehörte, die sie auf Kriegszügen mitnahm. Dieses Bild wurde auch von Franziskanern verehrt und am 15.08.1779 von Papst Benedikt XIV. gekrönt.

  8. Potschajiw ukr. Почаїв, russ. Почаев, poln. Poczajów (Oblast Ternopil)
    Marienbild in der kath. Kirche verehrt, gekrönt am 08.09.1773