Bistümer und Kathedralen im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation um 1500


Aufgelistet sind die Bistümer, Kathedralen, Bischofsresidenzen, Bischofsburgen und untergangenen Bistümer auf den jeweiligen Territorien der damaligen Diözesen.

Patriarchat Aquileia mhd. Aglei: Dom Mariä Himmelfahrt, St. Hermagoras und Fortunatus, Residenz zeitweilig in Udine
Auf dem Gebiet des Patriarchats Aquileja lag der untergegangene Erzbischofssitz Grado.
(Das Patriarchat Aquileia lag um 1500 außerhalb des Heiligen Römischen Reiches, die folgenden Suffraganbistümer aber innerhalb des Heiligen Römischen Reiches.)

- Bistum Laibach: Dom St. Nikolaus

- Bistum Pedena mhd. Piben: Kathedrale Mariä Verkündigung

- Bistum Trient: Dom St. Vigilius

- Bistum Triest: Kathedrale San Giusto



Erzbistum Besançon mhd. Bisanz: Kathedrale St-Jean-Evangeliste
(Das Erzbistum Besançon lag um 1500 außerhalb des Heiligen Römischen Reiches, die folgenden Suffraganbistümer aber innerhalb des Heiligen Römischen Reiches.)

- Bistum Basel: Münster Unserer Lieben Frau
Bischofsresidenz zeitweilig in Porentruy mhd. Pruntrut und in Delémont dt. Delsberg
(Bischofsburg in Zwingen)
Auf dem Gebiet des Bistums Basel lag der untergegangene Bischofssitz Kaiseraugst.

- Bistum Lausanne mhd. Losanen: Kathedrale Notre-Dame, Residenz zeitweilig in Freiburg im Üechtland (Bischofssitz erst seit dem 17. Jh.)
Auf dem Gebiet des Bistums Lausanne lag der untergegangene Bischofssitz Avenches.



Erzbistum Bremen-Hamburg: Bremer Dom St. Petri, Konkathedrale in Hamburg, Bischofsresidenz zeitweilig in Bremervörde

- Bistum Lübeck: Dom St. Johannes der Täufer und Nikolaus, Residenz zeitweilig in Eutin
Auf dem Gebiet des Bistums Lübeck lag der untergegangene Bischofssitz Oldenburg in Holstein.

- Bistum Ratzeburg: Dom St. Maria und Johannes Evangelist, Residenz zeitweilig in Schönberg
(Bischofsburgen in Dodow, Farchau und Stove)

- Schwerin: Dom St. Maria und Johannes Evangelist, Residenzen zeitweilig in Bützow und Warin
Auf dem Gebiet des Bistums Schwerin lag der untergegangene Sitz eines Missionsbischofs: Mecklenburg.



Erzbistum Gnesen: Kathedrale Mariä Himmelfahrt
(Das Erzbistum Gnesen lag im Königreich Polen-Litauen.)

- Bistum Posen: Kathedrale St. Peter und Paul (Bistum in Polen)

- Bistum Breslau: Dom St. Johannes der Täufer, Bischofsresidenz zeitweilig in Johannisberg und in Neisse
(Bischofsburg in Ottmachau)

- Bistum Lebus: ohne Bischofskirche, Sitz in Fürstenwalde Dom St. Marien, Hedwig und Adalbert

- Bistum Wloclawek dt. Leslau, Dom Mariä Himmelfahrt und St. Vitalis (Bistum in Polen)

- Bistum Plock (Bistum in Polen)



Erzbistum Köln: Dom St. Peter und Maria, Residenz zeitweilig in Bonn
(Bischofsburgen in Tomburg und Lechenich)

- Bistum Lüttich: Kathedrale St. Paulus, Lambertus und Unserer Lieben Frau
Auf dem Gebiet des Bistums Lüttich lagen die untergegangenen Bischofssitze Maastricht und Tongern.

- Bistum Minden: Dom St. Gorgonius und Petrus Apostel, Residenz zeitweilig in Petershagen

- Bistum Münster: Dom St. Paulus
Bischofsresidenzen zeitweise in Wolbeck, Horstmar, Ahaus und Bevergern
(Bischofsburgen in Sassenberg, Landegge, Dinklage, Vechta, Cloppenburg, Bentheim, Borculo niedersächs. Borklo und Stromberg)

- Bistum Osnabrück: Dom St. Peter, Residenz zeitweilig in Iburg und Fürstenau
(Bischofsburgen in Wittlage und Quakenbrück)

- Bistum Utrecht: Dom St. Salvator und Martinus
Bischofsresidenz zeitweise in Duurstede



Erzbistum Magdeburg: Dom St. Mauritius und Katharina, Residenz zeitweilig in Halle an der Saale
(Bischofsburgen in Althaldensleben und Giebichenstein)

- Bistum Brandenburg: Dom St. Peter und Paul, Bischofsresidenz zeitweilig in Ziesar

- Bistum Havelberg: Dom St. Marien, Residenz zeitweilig in Wittstock

- Bistum Merseburg: Dom St. Johannes der Täufer und Laurentius

- Bistum Naumburg-Zeitz: Naumburger Dom St. Peter und Paul, Zeitz Dom St. Peter und Paul



Erzbistum Mainz: Dom St. Martin und Stephan, Residenz zeitweilig in Aschaffenburg
Bischofsresidenzen zeitweise in Aschaffenburg, Eltville, Steinheim und Höchst
Auf dem Gebiet des Erzbistums Mainz lagen die untergegangenen Bischofssitze Erfurt und Büraburg.
Das Erzbistum Mainz war verwaltungsmäßig in Vizedomämter unterteilt:
Vizedomamt Rheingau
Vizedomamt in der Stadt Mainz
Vizedomamt außer der Stadt Mainz
Vizedomamt Aschaffenburg
Vizedomamt Eichsfeld-Hessen
Vizedomamt Erfurt
Oberamt Amöneburg

- Bistum Augsburg: Dom Mariä Heimsuchung und Hl. Herz Jesu, Residenz zeitweilig in Dillingen

- Bistum Chur: Kathedrale Mariä Himmelfahrt
(Bischofsburgen in Tirol, Fürstenburg, Ardez, Ramosch dt. Remüs, Fürstenau und Gräpplang)

- Bistum Eichstätt: Dom St. Salvator, Mariä Himmelfahrt und Willibald
(Bischofsburgen in Nassenfels, Mörnsheim, Hirschberg, Sandsee, Arberg und Wahrberg)

- Bistum Halberstadt: Dom St. Stephanus und Sixtus, Residenz zeitweilig in Gröningen
(Bischofsburg in Langenstein)

- Bistum Hildesheim: Dom Mariä Himmelfahrt
(Bischofsburgen in Marienburg und Steuerwald)

- Bistum Konstanz: Münster Unserer Lieben Frau Geburt, St. Pelagius und Konrad, Residenz zeitweilig ab 1527 in Meersburg, die Sommerresidenz von 1591 bis 1803 in Hegne
(Bischofsburgen in Bischofszell, Gottlieben, Neunkirchen, Arbon, Markdorf und Zurzach)

- Bistum Paderborn: Dom St. Maria, Liborius und Kilian, Residenz zeitweilig in Neuhaus
(Bischofsburg in Brakel)

- Bistum Speyer: Dom Mariä Himmelfahrt und St. Stephan, Residenz von 1371 bis 1723 in Udenheim (später Philippsburg genannt), von 1723 bis 1801 in Bruchsal

- Bistum Straßburg: Münster Unserer Lieben Frau, Residenz bis 1789 in Zabern frz. Saverne, von 1789 bis 1803 in Ettenheim

- Bistum Verden: Dom St. Marien und Caecilia, Residenz zeitweilig in Rothenburg an der Wümme
(Bischofsburgen in Ottersberg und Lauenbrück)

- Bistum Worms: Dom St. Peter und Paul
Bischofsresidenzen zeitweise in Ladenburg und Dirmstein

- Bistum Würzburg: Dom St. Kilian, Kolonat und Totnan
(Bischofsburgen in Mellrichstadt, Königshofen, Bodenlauben, Rothenfels und Marienberg)



Erzbistum Prag: Dom St. Vitus und Adalbert, sog. "Veitsdom"
Auf dem Gebiet des Erzbistums Prag lag der untergegangene Bischofssitz Leitomischl tschech. Litomyšl.
(Bischofsburgen in Bischofteinitz tschech. Horšovský Týn, Helfenburg tschech. Helfenburk und Rothrecitz tschech. Červená Řečice)

- Bistum Olmütz: Dom St. Wenzel, Residenz zeitweilig in Kremsier tschech. Kroměříž
(Bischofsburgen in Hochwald tschech. Hukvaldy und Mürau tschech. Mírov)


Erzbistum Reims: Kathedrale Notre-Dame
(Das Erzbistum Reims lag um 1500 außerhalb des Heiligen Römischen Reiches, nur das Suffraganbistum Cambrai lag im Heiligen Römischen Reich.)

- Bistum Cambrai mhd. Kamerich: Kathedrale Notre-Dame-de-Grace-et-St-Sépulcre, Residenz zeitweilig in Cateau

- Bistum Châlons: Kathedrale St-Étienne

- Bistum Laon: Kathedrale Notre-Dame

- Bistum Soissons: Kathedrale St-Gervais-et-St-Protais

- Bistum Tournai mhd. Dornick: Kathedrale Notre-Dame



Erzbistum Salzburg: Dom St. Rupert und Virgil
Auf dem Gebiet des Erzbistums Salzburg lagen die untergegangenen alten römischen Bischofssitze Aguntum, Teurnia St.Peter im Holz, Virunum Maria Saal und Pettau slow. Ptuj.
Die Bischofsresidenz des Erzbistums Salzburg befand sich zeitweise in Leibnitz.
(Bischofsburgen in Stall, Rauchenkatsch, Feldsberg, Sachsenburg, Taggenbrunn, Althofen, Hüttenberg und Althaus)
Das Erzbistum Salzburg war verwaltungsmäßig in Vizedomämter unterteilt:
Vizedomamt Salzburg (nördlich der Tauern)
Vizedomamt Friesach (südlich der Tauern)
Vizedomamt Leibnitz (bis 1595)

- Bistum Brixen: Dom Mariä Himmelfahrt und St. Kassian
(Bischofsburgen in Andraz, St. Martin in Thurn und Feldthurns)
Auf dem Gebiet des Bistum Brixen lag der untergegangene Bischofssitz Säben Domkirche Hl. Kreuz

- Bistum Chiemsee (Salzburger Eigenbistum):

- Bistum Freising: Dom St. Maria, Korbinian, Lantpert, Nonnosus und Sigismund
(Bischofsburg in Werdenfels)

- Bistum Gurk (Salzburger Eigenbistum): Dom Maria Himmelfahrt, Residenz erst in Friesach, dann in Straßburg in Kärnten
(Bischofsburg in Albeck)

- Bistum Lavant (Salzburger Eigenbistum): Dom St. Andreas in Sankt Andrä im Lavanttal
Bischofsresidenz zeitweise in Groß St. Florian
(Bischofsburgen Lavamünd, Löschenthal und Stein)

- Bistum Passau: Dom St. Stephan
Offizialat ob der Enns (Sitz Passau)
Offizialat unter der Enns (Sitz Wien, seit 1469 eigenes Bistum)

- Bistum Regensburg: Dom St. Peter, Residenz zeitweilig in Donaustauf
(Bischofsburgen in Wörth und Hohenburg)

- Bistum Seckau (Salzburger Eigenbistum): Basilika Mariae Himmelfahrt

- Bistum Wien: Dom St. Stephan, sog. "Stephansdom"

- Wiener Neustadt (zuerst exemtes Stadtbistum): Dom Mariae Himmelfahrt und St. Rupert

- Fürstpropstei Berchtesgaden (Geistliches Territorium im Erzbistum Salzburg)

- Milstätter Distrikt (Geistliches Territorium innerhalb der Grenzen des Erzbistums Salzburg, 1431 - 1577 Territorium des St.-Georgs-Ritterordens, 1577 - 1773 Territorium des Grazer Jesuitenkollegs)



Erzbistum Tarentaise: Kathedrale St-Pierre in Moûtiers-en-Tarentaise
(Das Erzbistum Tarentaise lag um 1500 außerhalb des Heiligen Römischen Reiches, nur das Bistum Sitten befand sich innerhalb des Heiligen Römischen Reiches)

- Bistum Sitten: Kathedrale Notre-Dame-du-Glarier
Auf dem Gebiet des Bistums Sitten lag der untergegangene Bischofssitz Martigny.



Erzbistum Trier: Dom St. Peter, Residenz zeitweilig in Koblenz
(Bischofsburgen in Hammerstein und Baldenau)

- Bistum: Metz: Kathedrale St-Étienne, Residenz zeitweilig in Vic-sur-Seille
(Bischofsburgen in Oberhomburg frz. Hombourg-Haut, Habudingen frz. Haboudange, Albesdorf frz. Albestroff und Moyen)

- Bistum Toul mhd. Tull: Kathedrale St-Étienne, Residenz zeitweilig in Liverdon
(Bischofsburgen in Void, Dieulouard und Blénod)

- Bistum Verdun mhd. Virten: Kathedrale Notre-Dame, Residenz zeitweilig in Hattonchâtel



Erzbistum Lund:
(Das Erzbistum Lund lag in Südschweden, also außerhalb des Heiligen Römischen Reiches.)

- Bistum Schleswig: Dom St. Petri, Residenz zeitweilig in Schwabstedt , die Bischofsburg in Stubbe
(Das Bistum Schleswig lag außerhalb des Heiligen Römischen Reiches.)



Exemte Bistümer

Bistum Bamberg: Dom St. Peter und Paul und St. Georg
(Bischofsburgen in Neuhaus, Forchheim, Niesten, Giech und Kronach)

Bistum Kammin: Dom St. Johannes Evangelist, Residenz zeitweilig in Kolberg (um 1000 als eigenes Bistum überliefert): Dom St. Marien, Sitz des Hochstifts in Köslin
Auf dem Gebiet des Bistums Kammin lag der untergegangene Bischofssitz Wollin.

Bistum Meißen: Dom St. Johannes Evangelist und Donatus
Bischofsresidenzen zeitweilig in Wurzen und Stolpen



Metropolitansitze im Heiligen Römischen Reich, die aber um 1500 schon außerhalb des Heiligen Römischen Reiches lagen:

Exarchat Ravenna mhd. Raben: bis zur Zeit Otto IV. kaiserliche Rechte in Ravenna, seit Rudolf von Habsburg außerhalb des Heiligen Römischen Reiches

Erzbistum Vienne an der Rhone mhd. Welsch Wien: seit 1448 französisch, Kathedrale St-Maurice

- Bistum Genf: Kathedrale St. Peter, Suffragan des Erzbistums Vienne, seit 1533 Bischofssitz in Annecy: Kathedrale St-Pierre




Zu verwandten Themen siehe auch:

Bistümer und Kathedralen in Mitteleuropa