Katholische Wallfahrtsorte in Weißrussland (Belarus)

    1. Alkowitschy weißruss. Альковічы, russ. Ольковичи, lit. Alkovičiai (25 km östlich von Wilejka weißrusss. Вілейка, poln. Wilejka, russ. Вилейка, lit. Vileika)
      Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung

    2. Asawa weißruss. Асава, russ. Осова, lit. Asava (Bistum Grodno, Dekanat Radun weißruss. Радунь, russ. Радунь, poln. Raduń, lit. Rodūnia, ehemals Dekanat Lida weißruss. Ліда, russ. Лида, poln. Lida, lit. Lyda)
      Die erste noch hölzerne Kirche St. Georg wurde an dieser Stelle 1666 errichtet, doch dann von den Schweden niedergebrannt. Die Sage berichtet, dass Hirten nach dem Kirchenbrand ein Marienbild fanden, an einem Baum in der Stadt aufgehängt, nachdem es von jemandem aus dem Feuer gerettet worden war. Heutzutage werden in der Kirche zwei Marienbilder verehrt. Auf dem Hochaltar wird ein Marienbild verehrt, das der Muttergottes von Tschenstochau sehr ähnlich ist. An einer Säule rechts hängt ein weiteres Marienbild, daneben mehrere Votivgaben. An der linken Seite de Kirche befindet sich ein wundertätiges Bild des hl. Antonius.

    3. Astrawez weißruss. Астравец, russ. Oстрoвец, poln. Ostrowiec, lit. Astravas (Dekanat Aschmjany weißruss. Ашмяны, russ. Ошмяны, poln. Oszmiana, lit. Ašmena)
      Die allererste Kirche im Ort wurde 1458 errichtet. Im 17. Jh. siedelten sich Dominikaner an und errichteten die Klosterkirche St. Kosmas und Damian. 1866 wurde auf Befehl der russischen Behörden das Kloster aufgelöst und abgerissen. Die Kirche wurde zur Pfarrkirche. Die Kirche besitzt seit Langem ein marianisches Gnadenbild, das von einem Dominikaner gestiftet wurde. Ein zweites marianisches Gnadenbild zeigt einen byzantinischen Typus. Es ähnelt der Muttergottes von Gudagojis (lit.) weißruss. Гудагай, russ. Гудогай, poln. Gudogaje.

    4. Baruny weißruss. Баруны, poln. Boruny, russ. Боруны, lit. Barūnai, 22 km südlich von Ašmena (lit.), weißruss. Ашмяны, russ. Ошмяны, poln. Oszmiana
      Marienerscheinung etwa in den Jahren 1680 bis 1690, die Gottesmutter bat darum, dass an der Erscheinungsstelle eine Kapelle gebaut werde
      Das verehrte marianische Gnadenbild befindet sich auf dem linken Seitenaltar. Im Jahr 1697 wurde sogar von einer Totenerweckung vor dem Bild berichtet. Das wundertätige Bild wurde ohne Untergrund auf Kiefernholz gemalt. Es scheint von einer italienischen Malweise beeinflusst zu sein. Das Bild litt sehr und war im Laufe der Zeit undeutlich geworden, bis es schließlich um 1960 restauriert wurde.
      Auf dem rechten Seitenaltar in der Kirche St. Peter und Paul wird die Liturgie in östlichem Ritus gefeiert.

    5. Baryssau weißruss. Барысаў, russ. Борисов, poln. Borysów, lit. Borisovas, in der Nähe von Minsk, auf der linken Seite von der Beresina
      Die Pfarrkirche wurde 1642 errichtet, das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1826. In der Zeit der Verfolgung der kath. Kirche am Ende des 19. Jh. im zaristischen Russland verschwanden die Votivgaben des ehemals hoch verehrten Marienbildes. Erst in den letzten Jahrzehnten setzte wieder eine Verehrung ein.

    6. Belagruda weißruss. Белагруда, russ. Белогруда, poln. Białohruda, lit. Belagrūda, (12 Kilometer südöstlich von Lyda (lit.) weißruss. Ліда, poln. Lida)
      Die erste Kirche in der damaligen Woiwodschaft Witebsk gelegen Ortschaft wurde 1609 errichtet. Die heutige Kirche St. Michael wurde 1907 errichtet. Die Sage erzählt, dass Fischer einst ein Licht auf dem Fluss Ditva (lit.) weißruss. Дзітва, poln. Dzitwa sahen und dann ein schwimmendes Marienbild fanden. Das Gnadenbild befindet sich auf dem Hauptaltar der Kirche.

    7. Bjalynitschy oder Belynitschi weißruss. Бялынічы, poln. Białynicze (Weißrussland, Woblast Mogiljow)
      Marienbild, gekrönt am 29.09.1761

    8. Braslau oder Braslaw weißruss. Браслаў, russ. Браслав, poln. Brasław, lit. Breslauja (50 Kilometer östlich von Zarasai poln. Jeziorosy im äußersten Nordosten Litauens)
      Die Stadt wurde im 11. Jh. erstmals urkundlich erwähnt. 1424 wurde eine erste kath. und auch eine erste orth. Kirche erbaut. 1560 erhielt die Stadt das Magdeburger Recht. Im 18. Jh. gab es in der Stadt kath., unierte und orthodoxe Kirchen, außerdem Synagogen. Der Baubeginn für die heutige kath. Kirche war 1897. Das Gnadenbild Unserer Lieben Frau befand sich ursprünglich in der unierten Kirche. Nach deren Schließung kam es in die röm.-kath. Kirche. Das Bild befindet sich auf dem Hauptaltar. Weiterhin befindet sich rechts neben der Kirchentür noch eine Darstellung der Muttergottes vom Tor der Morgenröte.

    9. Budslau weißruss. Будслаў, russ. Будслав, poln. Budsław, lit. Budslavas (50 km nordöstlich von Vileika (lit.), poln. Wilejka, weißrusss. Вілейка, russ. Вилейка, 15 km nördlich von Dolginovo (lit.), weißruss. Даўгінава, russ. Долгиново, poln. Dołhinów)
      Die Basilika Mariä Himmelfahrt ist eine ehem. Klosterkirche der Berhardiner, heute eine röm.-kath. Pfarrkirche. Sie trägt den Titel Basilica minor und ist das kath. Nationalheiligtum Weißrusslands. Die Kirche ist ein herausragendes Architekturdenkmal des Spätbarocks. Sie beherbergt eine bedeutende Marienikone, die als wundertätig gilt. Im Jahr 1996 erklärte Papst Johannes Paul II. diese Ikone zur Schutzpatronin von Weißrussland. 2018 wurde die Feier zu Ehren der Budslaŭ-Ikone der Gottesmutter (Budslaŭ-Fest) durch die UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erklärt.
      Hauptwallfahrtstag ist Mariä Himmelfahrt
      1664 wurde von einer Marienerscheinung vor Hirten berichtet.

    10. Dauginawa weißruss. Даўгінава, russ. Долгиново, poln. Dołhinów, lit. Dolginovas oder Dauginava (knapp 50 Kilometer nordöstlich von Vileika (lit.) weißruss. Вілейка, poln. Wilejka; Erzbistum Minsk-Mahiljou)
      Die Kirche St. Stanislaus besitzt auf dem Seitenaltar ein marianisches Gnadenbild. Das Bild wird unter dem Titel Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe verehrt.

    11. Druja weißruss. / russ. Друя, poln. / lit. Druja
      Kirche zur Hl. Dreifaltigkeit (ehem. Bernhardinerkloster) nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg und anschließendem Verfall ab 1989 wieder aufgebaut und mit modernen Kopien der alten Altarbilder ausgestattet
      darunter auch ehem. marianisches Gnadenbild

    12. Dsjaretschyn weißruss. Дзярэчын, poln. Dereczyn, lit. Derečinas
      Wallfahrtsort

    13. Dsjatlawa weißruss. Дзятлава, russ. Дятлово, poln. Zdzięcioł oder Dziatłowo, lit. Zietela, 50 Kilometer südlich von Lyda (lit.) weißruss. Ліда, poln. Lida (Bistum Grodno)
      Die heutige Kirche St. Georg wurde im 18. Jh. Rokokostil ausgestattet und besitzt sieben Altäre. Auf dem linken Seitenaltar wird das Gnadenbild Maria als Tor der Morgenröte verehrt.

    14. Dudy weißruss. Дуды, poln. Dudy, lit. Dūdos (40 Kilometer östlich von Lyda (lit.) weißruss. Ліда, poln. Lida)
      1608 wurde im Ort die erste Holzkirche gebaut. 1712 baute man eine neue Kirche, die 1908 gründlich renoviert wurde. In den Jahren 1980 und 1981 versuchten die sowjetischen Behörden, das Gotteshaus zu entweihen und zu profanieren, was ihnen aber angesichts des Widerstandes der Gläubigen nicht gelang. Auf dem Hauptaltar der Kirche Mariä Himmelfahrt befindet sich ein marianisches Gnadenbild.

    15. Dunilawitschy weißruss. Дунілавічы, russ. Дуниловичи, poln. Duniłowicze, lit. Dunilovas (Bistum Wizebsk, Dekanat Pastawy)
      Wundertätiges Bild der Muttergottes in der Kirche zur Hl. Dreifaltigkeit (erbaut als Dominikanerkloserkirche 1769 bis 1773)

    16. Heranjony weißruss. Геранёны, russ. Геранёны, poln. Gieranony, lit. Geranainys (60 Kilometer südlich von Vilnius, 35 Kilometer nordöstlich von Lida (lit.) weißruss. Ліда, poln. Lida, früher Dekanat Benekainys (lit.) weißruss. Беняконі, poln. Bieniakonie)
      Die Kirche St. Nikolaus (1529 erbaut, 1770 umgestaltet) besitzt ein marianisches Gnadenbild auf der rechten Seite der Kirche. Außerdem befindet sich auf dem Hauptaltar ein wundertätiges Jesusbild.

    17. Herwjaty weißruss. Гервяты, poln. Gierwiaty, lit. Gervėčiai (Dekanat Astrawez weißruss. Астравец, poln. Ostrowiec, lit. Astrava, früher Dekanat Varnioniai in Litauen)
      Im 16. Jh. gab es in Herwjaty eine Residenz der Bischöfe von Vilnius.
      Die heutige stattliche Kirche Hl. Dreifaltigkeit (geweiht am 8. September 1904) birgt zwei marianische Gnadenbilder. Auf dem Hauptaltar findet man eine Darstellung von Mariä Himmelfahrt. Rechts vom Altar sieht man die Muttergottes vom Tor der Morgenröte.

    18. Hlybokaje weißruss. Глыбокае, russ. Глубо́кое, poln. Głębokie, lit. Glubokas (100 Kilomer östlich von Švenčionys in Litauen, poln. Święciany, Dekanat Dysna (lit.) weißruss Дзісна, russ. Дисна, poln. Dzisna)
      Die ehem. Klosterkirche Mariä Geburt der Karmeliten wurde 1639 bis 1654 im frühbarocken Stil errichtet, heutzutage eine orthodoxe Kirche. Die kath. Dreifalitgkeitskirche wurde in den Jahren 1764 bis 1782 erbaut.
      In der Dreifaltigkeitskirche wird ein marianisches Gnadenbild verehrt und auch ein wundertätiges Kreuz, das sich auf dem Hauptaltar befindet.

    19. Hrodna weißruss. Гродна früher auch Горадня oder Гародня, russ. Гродно , poln. Grodno, lit. Gardinas, dt. (veraltet) Garten (kath. Bischofssitz)
      Bernhardinerkirche
      Seit 1495 ist der Orden der Bernardinen in der Stadt ansässig. Die heutige Kirche wurde ab 1595 erbaut und 1618 geweiht. 1852 wurde die Klosterkirche zur Pfarrkirche. Das Patronatsfest ist das Fest Kreuzauffindung.
      Auf dem linken Seitenaltar befindet sich ein Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Tschenstochau. Neben diesem Altar befindet sich auch eine wundertätige Christusfigur, dargestellt mit Dornenkrone.

    20. Hrodna weißruss. Гродна früher auch Горадня oder Гародня, russ. Гродно , poln. Grodno, lit. Gardinas, dt. (veraltet) Garten (kath. Bischofssitz)
      Jesuitenkirche
      Seit 1587 wirkten Jesuiten in der Stadt. Die heutige, nunmehr ehem. Klosterkirche Hl. Franz Xaver wurde 1667 geweiht. Die Kirche ist ein herausragende Architekturdenkmal, besonders wertvoll ist der Altar.
      Es werden drei marianische Gnadenbilder verehrt:
      1. Das eigentliche Gnadenbild wurde in der Zeit von König Johann Kasimir (1648 bis 1668) von einem Dominikanerprovinzial aus Rom nach Grodno gebracht und wurde schließlich in der Jesuitenkirche aufgestellt. Es finden sich sehr zahlreiche Berichte von Gebetserhörungen und Heilungen.
      2. Marienbild in der Nähe der sog. Studentenkapelle, gleich neben einem Altar mit dem Bild des hl. Kasimir, zahlreiche Votivgaben
      3.auf der linken Seite der Kirche, auf dem zweiten Altar neben der Tür, im byzantinischen Stil gemalt, Maria und der etwa zweijährige Jesusknabe, zahlreiche Votivgaben

    21. Hudagau weißruss. Гудагай, russ. Гудогай, poln. Gudogaje, lit. Gudagojis (Dekanat Ašmena (lit.) weißruss. Ашмяны, russ. Ошмяны, poln. Oszmiana)
      Der Überlieferung nach wurde schon vor dem 17. Jh. in einem kleinen Häuschen im Wald eine wundertätiges Marienbild verehrt. Ab 1764 wurde dann ein Karmeliterkloster erbaut, in dem das wundertätige Bild verehrt wurde. Die Karmeliten führten Buch über die zahlreichen berichteten Mirakel. 1832 wurde das Kloster dann aber durch die russischen Behörden geschlossen. Ab 1878 waren wieder kath. Gottesdienste möglich. Es wurde ein Marienbild aus der Karmeliterkirche in Slobodkos (lit.) weißruss. Слабо́дка, poln. Słobódka hierher übertragen.
      Heutzutage wird das relativ kleine alte Gnadenbild verehrt und auch die Darstellung Mariens mit dem Jesuskind auf dem Hauptaltar. In der Kirche wird auch ein Nagel verehrt, der unter Glas ausgestellt ist. Dieser Nagel soll an einem der echten Nägel der Kreuzigung Christi berührt worden sein und wird seitdem in Ehren gehalten.

    22. Indura weißruss. Індура, russ. Индура, poln. Indura, lit. Indura (Dekanat Hrodna weißruss. Гродна, russ. Гродно, poln. Grodno, lit. Gardinas)
      1522 wurde in Indura die erste Kirche errichtet. 1815 baute man die erste Steinkirche, die aber erst 1854 geweiht wurde.
      Auf dem linken Seitenaltar der Kirche Hl. Dreifaltigkeit befindet sich das marianische Gnadenbild. Die Muttergottes und der Jesusknabe sind beide gekrönt.

    23. Iuje weißruss. Іўе, russ. Ивье, poln. Iwie, lit. Vija (Bistum Grodno)
      Um 1500 wurde die erste Kirche errichtet, die zeitweise den Calvinisten übergeben wurde. Später wurde sie wieder rekatholisiert und dem Orden der Bernardinen übergeben. 1857 ließen die russischen Behörden das kath. Kloster schließen. Seit alters her leben hier auch weißrussische Tataren (Lipka-Tataren). In der Stadt gibt es auch eine Moschee.
      In der heutigen Kirche St. Peter und Paul (erbaut 1923) befindet sich in der linken Seitenkapelle ein marianisches Gnadenbild.

    24. Maladsetschna weißruss. Маладзечна, russ. Молодечно, poln. Mołodeczno, lit. Maladečina
      auch als kath. Wallfahrtsort genannt

    25. Mjory weißruss. Мёры, poln. Miory, lit. Miorai oder Merai (etwa 85 Kilometer östlich von der litauischen Stadt Dūkštas gelegen)
      wundertätiges Marienbild in der Kirche Mariä Himmelfahrt

    26. Mstibawa weißruss. Мсьцібава, russ. Мстибово, poln. Mścibów, lit. Mscibuvas (Dekanat Valkaviskas (lit.) weißruss. Ваўкавыск, russ. Волковыск, poln. Wołkowysk)
      Die erste Holzkirche St. Johannes der Täufer an diesem Ort wurde von Königin Bona Sforza gegründet. Nachdem die Schweden sie niedergebrannt hatten, wurde sie 1715 neu errichtet von
      Kazimieras Oginskiai (poln. Kazimierz Ogiński), dem Ältesten von Mscibuvas. Erst 1910 wurde eine steinerne Kirche errichtet. Das wundertätige Marienbild Von der Immerwährenden Hilfe wurde um 1670 erstmals erwähnt.

    27. Nawahrudak weißruss. Навагрудак (früher Наваградак), russ. Новогрудок, poln. Nowogródek, lit. Naugardukas (Bistum Pinsk)
      Die Ruinen der Burg des Fürsten Mindaugas (poln. Mendog) aus der Mitte des 13. Jh. zeigen die Bedeutung der Stadt im mittelalterlichen Litauen.
      Auch der polnische Nationaldichter Adam Mickiewicz verlebte hier seine Kindheit.
      Ein marianisches Gnadenbild befand sich früher in der Burgkapelle. Als die Burg ihre Bedeutung verlor und verfiel, wurde das Bild in die Kirche Christi Verklärung übertragen. Die Mutter von Adam Mickiewicz weihte der Überlieferung nach ihren Sohn vor diesem Bild zum zukünftigen Dichter. Das Gnadenbild befindet sich in der rechten Kapelle der Kirche. Es finden sich zahlreiche Votivgaben bei dem Gnadenbild.

    28. Njaswisch weißruss. Нясвіж, russ. Несвиж, poln. Nieśwież, lit. Nesvyžius
      Die Jesuitenkirche (genannt die Fronleichnamskirche) wurde bis 1593 errichtet und gehört somit zu den ältesten Jesuitenkirchen weltweit. Ende des 16. Jh. entstanden außerdem noch das Bernhardinerkloster und das Kloster der Benediktinerinnen. Herausragendes kulturhistorisches Denkmal der Stadt ist der Schlosskomplex der Familie Radziwiłł (lit. Radvila, weißruss. Радзівіл), der seit 2005 Weltkulturerbe ist.
      In der Stadt werden insgesamt vier wundertätige Bilder verehrt:
      1. Das Marienbild von König Johann Sobieski (auf dem Altar der Schlosskapelle)
      Nach der siegreichen Schlacht am Kahlenberg bei Wien gegen die Osmanen fand der Kastellan Stanisław Jabłoński aus Krakau in den Trümmern ein Bild Unserer Lieben Frau von Loreto mit der Aufschrift "Mit diesem Bild wirst du siegen, Johannes". Die Herkunft des Bildes ließ sich nicht feststellen. König Johannes Sobieski befestigte das Bild an einen Tragealtar. Nach dem Tod des Königs kam das Bild in den Besitz von Mikołaj Radziwiłł, der es in der Schlosskapelle von Nieśwież aufstellen ließ zum Segen der Familie über die Jahrhunderte hinweg.
      2. Das Marienbild am Sluzker Tor
      Das Schloss ist an drei Seiten vom Wasser umgeben, an der vierten Seite wird das Schlossgelände vom Sluzker Tor abgeschlossen. Die Einwohner errichteten am Tor für das Marienbild, das vom Volk verehrt wurde, eine kleine Kapelle.
      3. Das Marienbild auf dem Hauptaltar des Benediktinerinnenklosters
      (bis 1866 kath. Klosterkirche, danach durch die zaristische Regierung an die orthodoxe Kirche übertragen)
      Das Marienbild wurde in der orthodox gewordenen Kirche weiterhin verehrt.
      4. Das Marienbild aus der Dominikanerkirche
      (bis 1866 kath. Klosterkirche, danach durch die zaristische Regierung an die orthodoxe Kirche übertragen)
      Die Mariendarstellung ähnelt der Darstellung des Tors der Morgenröte, trägt jedoch keine Krone. Das Gnadenbild war nach 1866 verschwunden, wurde aber überraschenderweise auf dem Dachboden der Pfarrkirche wiederaufgefunden und in einen Saal des Schlosses übertragen.

    29. Palanetschka weißruss. Паланечка, russ. Полонечка, poln. Połoneczka, lit. Polonečka (im Rayon Baranovičiai (lit.) weißruss. Баранавічы, russ. Барановичи, poln. Baranowicze, 7 Kilometer nordwestlich von Iškolde (lit.) weißruss. Ішкалдзь, poln. Iszkołdź)
      Die Kirche des Ortes besitzt ein Marienbild, das in der Umgebung als wundertätig gilt.

    30. Pastawy weißruss. Паставы, poln. Postawy, russ. Поставы, lit. Pastovys
      Kirche St. Antonius von Padua mit Gnadenbild

    31. Schklou weißruss Шклоў, russ. Шклов, poln. Szkłów, lit. Šklovas
      auf der rechten Seite des Dnepr
      Als einst der Woiwode Alexander Chodkewitsch zu einer Italienreise aufbrach, drohte er hier in der Gegend zu ertrinken. Er tat ein Gelübde, dass er ein Kloster gründen und Ordensmann werden würde im Falle seiner Errettung. Er ist tatsächlich errettet worden, doch verspürte keine Berufung zum geistlichen Leben. Deshalb ließ er sich vom Papst von seinem Gelübde suspendieren, doch ließ er ein Dominikanerkloster errichten. Das Marienbild, das als wundertätig galt, weil ein Blinder vor ihm die Sehkraft wiedererlangt hatte, kam aus der Schlosskapelle des Woiwoden. 1846 wurde auf Regierungsbeschluss das Dominikanerkloster geschlossen. Die Kirche verfiel sehr schnell. Doch wurde 1849 die neue Kirche St. Peter und Paul errichtet. Das Gnadenbild kam auf den Hochaltar. 1907 wurde das Bild umfassend restauriert. Es ist mit vielen Votivgaben geschmückt.

    32. Schuprany weißruss. Жупраны, russ. Жупраны, poln. Żuprany, lit. Žiupronys ((Dekanat Ašmena (lit.) poln. Oszmiana, weißruss. Ашмяны, russ. Ошмяны), 20 Kilometer westlich von Smurgainys (lit.) weißruss. Смаргонь, russ. Сморгонь, poln. Smorgonie
      1550 wurde die erste Kirche errichtet, die dann 1655 von russischen Truppen niedergebrannt wurde. Wieder aufgebaut, brannte sie 1682 erneut ab. Die heutige Kirche St. Peter und Paul wurde 1864 fertiggestellt. Das Gnadenbild des Hauptaltares zeigt Maria als die Schmerzensreiche Mutter.

    33. Schyrmuny weißruss. Жырмуны, russ. Жирмуны, poln. Żyrmuny, lit. Žirmūnai (Bistum Grodno, Dekanat Lyda (lit.) weißruss. Ліда, russ. Лида)
      1724 gewährte König August II. dem Ort die Stadtrechte. Ab 1778 wurde nach dem Einsturz der alten Kirche die neue Kirche mit dem Patronat Kreuzauffindung errichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Gottesdienste in litauischer Sprache abgeschafft.
      Im 18. Jh. wurde urkundlich bezeugt, dass die Kirche einen Tropfen vom Blut Christi besitzt, das von Papst Urban VIII. geschenkt wurde.
      Auf dem linken Seitenaltar des Kirchenschiffes wird das marianische Gnadenbild Unserer Lieben von Loreto verehrt.

    34. Schyrowitschy weißruss. Жыровічы, russ. Жировичи, poln. Żyrowice, lit. Žirovicai (Woblast Grodno, bei Slonim weißruss. Слонім, russ. Слоним, poln. Słonim, lit. Slanimas)
      Marienbild, gekrönt am 19.09.1730

    35. Stoubzy weißruss. Стоўбцы, poln. Stołpce, russ. Столбцы, lit. Stolpcai
      Wallfahrtsort

    36. Subotniki weißruss. Суботнікі, russ. Субботники, poln. Sobotniki, lit. Subatninkai (Erzbistum Minsk-Mahiljou, Dekanat Vyšniavas (lit.) weißruss. Вішнеў oder Вішнева, russ. Вишнево, poln. Wiszniew)
      1545 wurde im Ort die erste Kirche errichtet, die jedoch bald darauf protestantisch wurde. Erst 1573 kehrt man zum kath. Glauben zurück. 1755 wurde eine neue Holzkirche errichtet, ab 1902 die heute neugotische Steinkirche St. Ladislaus (= Vladislavas, lit.), die aber erst 1928 geweiht wurde. Auf dem Kirchhof gibt es fünf Kapellen. Von einem Marienbild wird berichtet, dass die Pferde, die das Bild transportieren sollten, an der Stelle der heutigen Kirche auf keinen Fall mehr weitergehen wollten. Das galt als Zeichen, dass das Bild hierbleiben sollte. Heutzutage werden zwei marianische Gnadenbilder verehrt, eines auf dem Hauptaltar, das andere auf dem linken Seitenaltar.

    37. Wassilischki (Altstadt) weißruss. Васілішкі, poln. Wasiliszki, lit. Vosyliškės (Bistum Grodno, Dekanat Rodūnia (lit.) poln. Raduń, weißruss. Радунь, 33 Kilomerter südlich von Lyda (lit.) weißruss. Ліда, russ. Лида)
      1489 wurde die Kirche St. Peter und Paul errichtet, etwa ein Jahrhundert später die Kirche Johannes des Täufers. Ab 1658 wurde ein Dominikanerkloster erbaut, das 1832 aufgelöst wurde. Die Klosterkirche wurde den orthodoxen Christen übergeben. Erst 1919 wurde die Kirche der kath. Gemeinde zurückgegeben.
      Auf dem Hauptaltar, der 1903 in der Altstadtkirche St. Peter und Paul errichtet wurde, verehrt man ein Bild der Muttergottes von Tschenstochau, auf Eichenholz gemalt. Der linke Seitenaltar ist sehr originell gestaltet, in Nachahmung von winterlichen Materialien wie Schnee, Eis oder Eiszapfen ist mit Skulpturen das Leben Jesu dargestellt.

    38. Wischnewa weißruss. Вішнева, russ. Вишнево, poln. Wiszniew, lit. Vyšniavas (20 Kilometer südlich von Krėvos (lit.) weißruss. Крэва, russ. Крево, poln. Krewo mit berühmter Burgruine)
      1451 wurde die Kirche Mariä Heimsuchung errichtet. Während der Reformationszeit gehörte sie für etwa 40 Jahre den Protestanten. 1820 schließlich wurde eine neue Kirche errichtet, die 1863 aber von den russischen Behörden weggenommen und 1866 in eine orth. Kirche umgewandelt wurde. 1920 wurde sie den Katholiken zurückgegeben. Zwischenzeitlich war bereits eine kath. Holzkirche entstanden.
      Auf dem Hauptaltar der Kirche Hl. Apostel Thaddäus befindet sich ein wundertätiges Marienbild. Außerdem wird in der Kirche auch ein Bild der Maria vom Tor der Morgenröte verehrt.

    39. Wjalikija Ejsmanty weißruss. Вялікія Эйсманты, russ. Великие Эйсмонты, poln. Wielkie Ejsmonty, lit. Didieji Eismantai(Bistum Grodno, Dekanat Grodno-Land)
      Die heutige Marienkirche wurde im 19. Jh. gebaut. Das marianische Gnadenbild befindet sich auf dem Hochaltar. Auf dem Seitenaltar befindet außerdem noch ein Bild der Muttergottes vom Tor der Morgenröte.