Wallfahrtsorte in Österreich U

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  1. Ulrichskirchen (Erzbistum Wien)
    Teil der Gemeinde Ulrichskirchen-Schleinbach
    Bezirk Mistelbach
    Heilbrunnen
    Pfarrkirche zum hl. Ulrich, Kirche aus dem 15. Jh.
    Heilbrunnen, vergitterter Brunnen noch in der Kirche
    ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  2. Unserfrau am Sand (Bistum St. Pölten)
    Teil der Gemeinde Unserfrau-Altweitra
    Bezirk Gmünd
    nördlich von Weitra gelegen
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Geburt
    Das Gotteshaus steht an der Stelle eines heidnischen Quellheilgtums. Die Ursprünge der Kirche liegen in romanischer Zeit. Schon damals gab es den Brunnen und ein Badhaus. Die Gnadenstatue wurde angeschwemmt und blieb auf einem Sandhügel liegen. Die Statue wurde nach Alt-Weitra gebracht, kehrte aber von selbst wieder zurück zum Fundort. Daraufhin wurde an der Stelle eine Kapelle errichtet. Nach einer anderen Ursprungslegende wurde das Gnadenbild in einem Brunnen gefunden. Die heutige Wallfahrtskirche liegt auf einer Anhöhe auf dem Friedhofsgelände. In der Barockzeit wurde das Gotteshaus zur fünfschiffigen Kirche ausgebaut. Auf einem Balken im Triumphbogen steht die liebliche Gnadenmutter (14. Jh.)
    Auf dem Friedhof befindet sich auch die zum Karner umgebaute Ursprungskapelle mit einem kunstgeschichtlich interessanten Freskenzyklus (1505), der erst 1962 wiederentdeckt wurde.

  3. Unterbruckendorf (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Ortsteil von St. Georgen am Längsee
    Bezirk St. Veit an der Glan
    Aichbichlerkreuz
    Der Bildstock, benannt nach einem Hof, der seit 1750 im Besitz der gleichnamigen Familie war, wurde 1910 errichtet, um Schutz zu erflehen gegen die häufigen Hochwasser der nahegelegen Gurk. Auf dem Bildstock ist eine Kopie des Altarbildes von Bad Wörrishofen in Bayern zu sehen.
    lokale Andachtsstätte, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  4. Untereching bei St. Georgen (Erzbistum Salzburg)
    Flachgau, Bezirk Salzburg-Umgebung
    Filialkirche Hl. Emeran (= Emmeram)
    Wegen der vorhandenen Votivbilder ist anzunehmen, dass die Kirche als Wallfahrtsziel diente. In der Kirche sollen einst Hühneropfer dargebracht worden sein. Hohe Drahtgitter hinter dem Altar dienten zur Aufnahme der lebenden Tiere. Bis 1962 wurde am Osterdienstag ein sog. Osterritt mit Waschung und Weihe der Pferde durchgeführt. Da aber Pferde als Arbeitstiere in den heutigen bäuerlichen Unternehmen außer Gebrauch gekommen sind, wurde dieser alte Brauch abgeschafft. 1977 wurde die Augenbründlkapelle am Fuße des westlichen Abhanges zur Kirche abgerissen. Das Wasser soll bei Augenleiden geholfen haben. Der Legende nach versiegte die Quelle, als ein Mesner versuchte, das Wasser für Geld zu verkaufen.

  5. Unterfrauenhaid ung. Lók, kroat. Svetica (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Oberpullendorf
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt
    Der Legende nach hütete einst hier ein Schweinehirt seine Herde. Die Tiere fingen an, an einer bestimmten Stelle zu graben. Man fand ein Bild der Muttergottes, eine Kapelle wurde gebaut. Nach vielen Gebetserhörungen wurde eine Kirche errichtet und die Wallfahrt setzte ein. Wegen nationaler Streitigkeiten wurde die Wallfahrt 1804 eingestellt, aber 1944 mit dem Gebet um den Weltfrieden wieder eingeführt. Das Gnadenbild ist eine Muttergottes von Tschenstochau und steht auf dem Hochaltar.
    In dieser Kirche wurde der Musiker Franz Liszt getauft.

  6. Untergrimming (Bistum Graz-Seckau)
    Ortsteil von Steinach-Pürgg
    Bezirk Liezen
    Heilbrunn
    eine Schwefelquelle gegen Gicht, Unterleibsleiden und Geschwüre
    Als Votive wurden in früheren Zeiten sog. Kreuzlstecken (Stecken von kleinen Holzkreuzen in den Erdboden beim Brunnen) gebracht.
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  7. Unterloiben (Bistum St. Pölten)
    in der Gemeinde Dürnstein
    Bezirk Krems an der Donau
    Pfarrkirche Hl. Quirin, Wallfahrt zum hl. Quirin
    Die Kirche stammt aus dem 14. Jh., sie ist eine Gründung des Klosters Tegernsee
    Ursprünglich wurde wohl eine Statue des hl. Quirin verehrt, daneben auch Blut und Reliquien des Heiligen. Später galten als Gnadenbilder die Darstellung von Johann Karl Schmidt "Die Enthauptung des hl. Quirin" (1782) und vier Bilder aus der Quirinuslegende. Das erste Bild zeigt das Martyrium des hl. Quirin im Alter von 27 Jahren in Rom am 25. März 269, weil er den Götzen nicht opfern wollte. Das Bild zeigt auch, wie der Leichnam des Heiligen in den Tiber geworfen wurde. Das zweite Bild zeigt ein Wunder während der Übertragung der Gebeine des Heiligen. Auf dem Weg durch Tirol überfielen zwei Fuhrleute, die in dem Wagen einen Schatz vermuteten, den päpstlichen Geleitzug, wurden aber zur Strafe auf der Stelle durch plötzliches Feuer verbrannt. Das dritte Bild zeigt die Ankunft der Gebeine am Tegernsee. An der Stelle, wo der Leib des Heiligen über Nacht aufbewahrt wurde, entsprang eine Quelle. Das vierte Bild zeigt das Blutwunder aus dem Jahr 746, als der Leichnam des Heiligen am linken Oberschenkel anfing zu bluten, bezeugt von drei Bischöfen und einer Anzahl von Mönchen und Priestern. Mit diesen vier Bildern ist die Legende des hl. Quirinus vollständig dargestellt.
    In Oberloiben befindet sich ein monumentales Franzosendenkmal, das an den Sieg der österreichisch-russischen Truppen gegen die napoleonischen in der Schlacht von Dürnstein im Jahr 1805 erinnert.

  8. Unterranna (Bistum St. Pölten)
    in der Gemeinde Mühldorf
    Bezirk Krems-Land
    Kirche Mariä Himmelfahrt und St. Stephan (Ruine)
    Wallfahrt zur Schwarzen Muttergottes
    Die Kirche bestand schon zu Beginn des 15. Jh. und wurde 1414 mit dem Paulinerkloster verbunden, das 1783 aufgehoben und zugleich mit der Kirche größtenteils abgerissen wurde. Eine Wallfahrt hatte seit 1664 bestanden. Das Gnadenbild war eine Schwarze Muttergottes, eine stehende gekrönte Marienstatue vom Typus Maria Loreto. Die Marienstatue steht heutzutage in der Pfarrkirche von Niederranna. Die Wallfahrt war einst zur Pestabwehr aufgekommen.

  9. Unterthürnau (Bistum St. Pölten)
    Ortsteil der Gemeinde Drosendorf-Zissersdorf
    Bezirk Horn
    Bildfichte mit Schutzdach beim Jägerbründl im Schreitelwald.
    Das Jägerbrünnl entspringt im Schreitelwald. Ein Votivbild zeigte die hl. Maria und die Virgines Capitales (hl. Barbara, hl. Katharina und hl. Margareta).
    Das Jägerbründl soll bis ins 20. Jh. hinein Schauplatz des sog. "Brunnenräumens" gewesen sein. Die Reinigung erfolgte in ritueller Weise durch junge Frauen. Die Quelle entsprang bei einer über 100-jährigen Fichte. Wer an Kreuzschmerzen litt, sollte zur Heilung unter dem Wurzelstock durchkriechen. An den Bäumen der Umgebung waren Devotionalien und Hufeisen angenagelt. Die wichtigsten Wallfahrtstage waren Walpurgis (30. April), Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt (15. August) und Weihnachten.
    Eine Sage erzählt, nachdem ein Mann sein blindes Pferd an der Quelle heilen wollte, verlor er selbst das Augenlicht. Das Pferd wurde sehend.
    Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  10. Uttendorf (Erzbistum Salzburg)
    Pinzgau, Bezirk Zell am See
    Filialikirche Hl. Margaretha im Ortsteil Schwarzenbach
    Die Pfarrkirche von Uttendorf wurde 1470 errichtet, sie ist also spätgotischen Ursprungs und wurde dann im spätbarocken Baustil ausgestaltet. Einer der Seitenaltäre zeigt Maria Immaculata im Strahlenkranz. In der Lourdeskapelle befindet sich eine Nachbildung der Erscheinungsgrotte von Lourdes mit Madonnenbild.
    Im 15. Jh. wurde vom Kloster Millstatt aus die heutige Filialkirche in Schwarzenbach gegründet. Votivtafeln belegen, dass diese Kirche in früherer Zeit Ziel von Wallfahrern war, die zur spätgotischen Statue der hl. Margaretha pilgerten.
    Außerdem gibt es in Schwarzenbach eine Heilquelle, mit einem Bauernbad verbunden, einst besonders von kranken und unfruchtbaren Frauen aufgesucht.
    Uttendorf liegt an der ausgeschilderten Pilgerroute "Pinzgauer Marienweg".



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