Wallfahrtsorte in Österreich A

A

  1. Ach an der Salzach (Bistum Linz)
    in der Gemeinde Hochburg-Ach
    Bezirk Braunau
    gegenüber von Burghausen in Bayern gelegen
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung im Ortsteil Wanghausen
    Wallfahrt zu Maria Ach
    1354 wurde ein Kirchlein von Heinrich, dem Herrn der Hofmark Ach, errichtet. Die Legende erzählt, dass die Salzach das Gnadenbild einst anschwemmte. Die Statue sollte im Schloss des Ortes aufgestellt werden, kehrte aber immer wieder zurück. Schließlich wurde die Kirche am Ufer des Flusses errichtet. Der Hochaltar befindet sich genau über der Fundstelle. Die Marienfigur ist von 1480, die Wallfahrt wahrscheinlich noch älter. Die gotische Kirche war im 15. Jh. vollendet, die Kuppel und der Chor wurden um 1770 angebaut. Die Wallfahrtskirche erscheint also in zwei sehr unterschiedlichen Bauteilen, das dämmrige gotische Langhaus und der helle Rokokoanbau. Über dem Tabernakel des Hochaltars aus dem 18. Jh. befindet sich die Gnadenstatue. Die Muttergottes hält in der rechten Hand ein Traube, das Jesuskind sitzt auf Mariens Schoß und hält eine Birne.
    Bei der Kirche befindet sich das sog. Goldbründl, bereits 1270 erwähnt, dessen Wasser als heilkräftig gerühmt wurde.
    Eine weitere Heilquelle liegt im Wald, der bei Ach beginnt (im Weilhartsforst). Der Sage nach soll sich der Raubritter Meier Helmbrecht, nachdem er geblendet wurde, hierhergekommen sein, um seine Schmerzen zu lindern.1980 ist das Heilbrünnl im Weilhartsforst komplett abgebrannt, wurde aber anschließend neu errichtet. Die Heilquelle befindet sich in einer Brunnengrotte. Der Überlieferung nach waren in früheren Zeiten eiserne Votive im Gebrauch gewesen, auch Kreuzleinopferung aus frischen, quer ineinander gesteckten Zweiglein waren hier gebräuchlich.
    Insgesamt zählt man in ganz Oberösterreich über 90 Bründlheiligtümer.
    Maria Ach ist auch heute noch ein beliebter lokaler Wallfahrtsort.

  2. Adlwang (Bistum Linz)
    Bezirk Steyr
    südöstlich von Kremsmünster
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Sieben Schmerzen Mariae, dem Benediktinerstift Kremsmünster inkorporiert
    bedeutender Wallfahrtsort in Oberösterreich, besonders in der Barockzeit, "Mariazell von Oberösterreich" genannt
    Schon 1330 wurde eine Marienkapelle erwähnt, die Ziel von Wallfahrern war. Das Gnadenbild ist eine Pietà (um 1420), die während der Reformationszeit entehrt wurde. Sie wurde entfernt und vergraben. So war sie lange Zeit verschwunden und vergessen, bis sie dann in einem Ameisenhaufen wiedergefunden wurde. Deshalb wird das Gnadenbild "Maria im Ameisenhaufen" oder oft im Dialekt "Maria im Ameishaufen" genannt. Die Statue wurde dann auf einem Sockel in der Kirche aufgestellt, die Tiere kamen noch lange Zeit zu dem Gnadenbild. Die ältesten Teile de Kirche stammen aus dem 15. und 16. Jh., der Innenraum hat eine barocke Ausstattung. Der Hochaltar von 1653 trägt über dem Tabernakel eine über drei Meter große Madonnenstatue mit Kind. Auf dem linken Seitenaltar, der seit der Renovierung um 1970 als Gnadenaltar gestaltet ist, befindet sich das Gnadenbild, die gotische Pietà, barock gekrönt. Auf dem Altarbild sieht man Maria als Fürsprecherin der Armen Seelen.
    Das Christusbild im Altarraum gilt auch als wundertätig. Außerdem ist auch der Kindbettaltar (Darstellung der Geburt Christi und des hl. Johannes) Ziel der Wallfahrer. Auch das Bild des Kreuz tragenden Christus (rechts vom Hochaltar hängend) soll Blut geschwitzt haben.
    Nur 100 Meter von der Kirche entfernt steht eine barocke Brunnenkapelle mit dem Heiligen Brunnen, hier soll in den Nächten vor den drei Goldenen Samstagen (in den sog. "Goldenen Samstagnächten") die Muttergottes zum Baden verweilen. In der Brunnenkapelle steht eine spätbarocke Pietà.
    Hauptwallfahrtstage sind die drei Goldenen Samstage nach dem 29. September.

  3. Adlwang (Bistum Linz)
    Bezirk Steyr
    Filial- und Wallfahrtskirche St. Blasien
    Wallfahrten zum hl. Blasius
    im Mittelalter besonders berühmt für den dort gespendeten Blasiussegen

  4. Admont (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Liezen
    der Heilbrunn am Lichtmessberg bei Admont
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn
    seit etwa 1800, im Jahr 1943 neu hergerichtet
    Der Überlieferung nach soll ein junger Mann um 1800 dort eine Erscheinung der Jungfrau Maria gehabt haben, die jedoch gleich wieder verschwand.

  5. Aigen im Mühlkreis (Bistum Linz)
    Bezirk Rohrbach
    - Michaelsquelle in Grünwald, in der Nähe ein Kalvarienberg
    - Quelle "Waldsteig" bei der Quellstube Hager
    Quellheiligtümer, aber keine Überlieferungen zu Wundern bekannt

  6. Alberschwende (Bistum Feldkirch)
    Bezirk Bregenz
    Wallfahrtskapelle Hl. Wendelin, nahe bei der Pfarrkirche Alberschende
    Die kleine Kapelle wurde bereits 1374 erwähnt. Sie war errichtet worden an der Stelle, wo der sel. Merbod im Jahr 1120 den Märtyrertod erlitt. Der sel. Merbod (Gedenktag am 23. März) wird zusammen mit seinen ebenfalls heiligmäßigen Geschwistern Diedo (Gedenktag am 15. März) und Ilga (Gedenktag am 8. Juni) verehrt (s. auch unter: Andelsbuch und Schwarzenberg).
    Der sel. Merbod wurde erschlagen, als er gerade ein Kind bei einem Bauern geheilt hatte. In der Kapelle findet man eine Statue des sel. Merbod (17. Jh.), die auch auf seine Grabstätte hinweist.
    1742 wurde eine größere Kapelle erbaut unter dem Patronat des Benediktinerklosters Mehrerau.
    Unter dem Fußboden der Kapelle fließt eine kleine Quelle, zu der man sich früher durch einen sehr schmalen Gang hindurchzwängen musste. Jetzt ist die Quelle nach außen geleitet, sodass man vor dem Eingang der Kapelle Wasser schöpfen kann, was besonders bei Augenleidenden beliebt war. In der Kapelle befinden sich zahlreiche Votivgaben, z. B. Gewandstücke von kranken Kindern.
    Hauptwallfahrtstag ist der Donnerstag nach Aschermittwoch.

  7. Albrechtsberg an der Großen Krems (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Krems-Land
    Gnadenstatue "Maria auf der Stiege" in der Pfarrkirche
    benannt nach der Wiener Kirche "Maria am Gestade", die früher "Maria Stiegen" hieß

  8. Albrechtsberg an der Großen Krems (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Krems-Land
    Augenbründl
    Nördlich des Ortes steht ein pilastergeschmückter Nischenbildstock der hl. Ottilie aus dem 18. Jh. Er trägt ein Walmdach und wird Augenbründl genannt. Das Bründl wurde seit 1915 in einem Becken gefasst.
    Heilquelle, besonders von Augenleidenden aufgesucht
    Ein anderes sog. Augenbründl, das im Wald entspringt, liefert reines Quellwasser. Es fließt durch ein Holzrohr in einen Holztrog und dann über den Hang zur Krems. Die Quelle ist mit einem Blockhaus geschützt, bei dem sich einige Bänke befinden.
    Quellheiligtümer, keine Wallfahrtsstätten im engeren Sinn

  9. Allerheiligen im Mühlkreis (Bistum Linz)
    Bezirk Perg
    nördlich von Perg über dem Naarntal gelegen
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau - Königin aller Heiligen
    Wallfahrt zur Königin aller Heiligen
    Die Legende erzählt, dass ein pestkranker Bauer sich wünschte, dort begraben zu werden, wohin seine beiden Ochsen den Wagen mit seinem Leichnam führen würden. An dieser Stelle sollte eine Kapelle zu Ehren aller Heiligen gebaut werden. Die Tiere blieben an der Selle der heutigen Kirche stehen. Über dem Grab des Bauern wurde wirklich eine Kirche errichtet. Der Bauer galt als fromm und bald setzten Wallfahrten zu seinem Grab ein. Die Stiftung des Hochaltars (um 1505) geschah der Legende nach wegen der wunderbaren Heilung eines Geisteskranken. Nach seiner Heilung stifteten dessen Angehörigen den Hochaltar "Königin aller Heiligen". Die erste Kirche stammte von 1492. Sie wurde im 17. Jh. nach einem Brand neu errichtet und steht an der höchsten Stelle des Kirchweilers Allerheiligen. Auf dem neugotischen Hochaltar steht das Gnadenbild, eine Marienstatue, zu deren Füßen ein gefesselter Mann kniet, der die Muttergottes um Hilfe anfleht. Das Gnadenbild ist von 1879, wahrscheinlich die Nachgestaltung eines älteren Bildes. An der linken Seite des Presbyteriums sieht man ein Bild aus dem 17. Jh. zur Entstehung der Wallfahrt.
    Etwa 100 Meter von der Wallfahrtskirche entfernt am südlichen Ende des Dorfes befindet sich eine Kapelle auf einem Grantblock, der vielleicht schon eine heidnische Kultstätte war (der sog. Heiligenstein). Die Kapelle auf dem Heiligenstein stammt von 1504 und ist der Schmerzhaften Muttergottes geweiht. Im Inneren der Kapelle befinden sich eine Pietà aus dem Jahr 1900 sowie Wandbilder von Johann Nirnberger mit Allerheiligen-Motiven, 1982 gemalt.

  10. Alpbach (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kufstein
    Pfarrkirche Hl. Oswald
    Auf dem besonders reich verzierten Frauenaltar der Pfarrkirche, 1764 geschnitzt von Bartl Bletzacher, befindet sich das Bild "Maria vom Siege", zu dem einst Wallfahrer kamen. Im Oberbild überreicht Maria dem hl. Dominikus, umgeben von Vikar und Ortsbewohnern, den Rosenkranz. Im Predellabild verehrt Aloisius von Gonzaga das Kreuz.
    Nahe bei der Kirche befindet sich der Friedhof mit einem modernen Kriegerdenkmal. Vor dem Kriegerdenkmal befindet sich der "Heilige Kasten", darin werden Fahnen, Statuen und die 15 Geheimnistafeln des Rosenkranzes aufbewahrt, die bei den vier Prozessionen im Laufe des Kirchenjahres mitgetragen werden: zu Fronleichnam, am Herz-Jesu-Sonntag, am Oswaldsonntag (1. Sonntag im August) und am Rosenkranzsonntag (1. Sonntag im Oktober).
    Spätestens seit dem 20. Jh. wird Alpbach nicht mehr als Wallfahrtsstätte im eigentlichen Sinne bezeichnet.
    Fieberbrunnkapelle
    In der Nähe des Sattels zwischen Saupanzen und Lämpersberg, über den man von Inneralpbach in die Wildschönau kommt, steht ein kleiner Blockbau, der mit Schindeln verschlagen ist. Es ist die heute fast vergessene Wallfahrtskapelle "Fieberbrunn". Die Fieberbrunnkapelle im Alpbachtal befindet sich auf der Feldalm (1976 m). Sie wird durch ein Votivbild seit 1733 bezeugt.
    ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtstätte im engeren Sinn

  11. Altenberg (Bistum Linz)
    Bezirk Urfahr-Umgebung
    Der Kirchweiler Altenberg liegt nordöstlich von Urfahr und westlich von Gallneukirchen im Mühlviertel.
    Pfarrkirche Hl. Elisabeth
    Eine Kirche an diesem Ort wurde erstmals 1248 erwähnt. Die jetzige Kirche wurde um 1500 vom Geschlecht der Starhemberger errichtet. Die Blütezeit der Wallfahrt war im 17. Jh., doch später zogen mehr Pilger zur nahegelegenen Pöstlingkirche. Beim Kirchenbrand 1743 blieb die Gnadenstatue unversehrt, was wieder zu einem Anstieg der Pilgerzahlen führte. Die Kirche hat einen markanten 42 Meter hohen Westturm, die Inneneinrichtung ist barock. Der Hochaltar stand ursprünglich in der Filialkirche Sautern bei Schlierbach und rahmt ein Bild der hl. Elisabeth ein. Die Gnadenstatue ist eine sitzende Muttergottes mit dem nackten Jesusknaben, die Muttergottes ist gekrönt. Das Gnadenbild steht auf einem eigenen Altar an der linken Seite der Kirche.

  12. Altenlengbach / Neulengbach (Bistum St. Pölten)
    Bezirk St. Pölten-Land
    Wallfahrt zur Hl. Familie in der Kapelle der drei Föhren im Eichbergwald
    Die Dreiföhrenkapelle liegt mitten im Wald an der Gemeindegrenze von Altlengbach und Neulengbach.
    Altlengbach besitzt seit dem Mittelalter eine imposante Burg-Kirchen-Anlage, nämlich die heute Burgruine und die Pfarrkirche Hll. Apostel Simon und Judas. In Neulengbach befindet sich der mächtige Bau eines Spätrenaissanceschlosses. Neulengbach hat seit 2000 die Stadtrechte und ist somit die jüngste Stadt des Wienerwaldes. Eine Wallfahrt zu einer Marienkapelle zu den drei Föhren bestand vielleicht schon im 18. Jh. Die heutige Kapelle, geweiht der Hl. Familie, von 1856 ist eine Stiftung des Tuchmachergewerbes, initiiert von Regina Karner. Die örtliche Sparkasse verpflichtete sich, den Bau zu erhalten, was auch durch jährliche Zuwendungen bis zur Gegenwart geschieht. Die Dreiföhrenkapelle wurde zuletzt 2000 grundlegend saniert.Das Gnadenbild zeigt die Hl. Familie mit einer das Jesuskind stillenden Maria, ein Ölgemälde auf Leinwand, das mit einem Baldachin bekrönt ist. Das Gnadenbild wurde 2000 vom Maler Franz Drapela aus Neulengbach restauriert.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".
    Außerdem gibt es in Neulengbach die "Bründl-Kapelle" (auch Bader-Bründl genannt) an der Stützmauer des Schlossbergs beim ehem. Baderhof. Der Nischenbildstock aus dem Jahr 1754 trägt in der Rundbogennische ein Altärchen und ein barockes Tafelbild der hl. Familie. Darunter führt eine Eisentür zur Brunnenstube. In der Schlossberggasse bestand bereits seit 1555 eine Badstube. Das Wasser des Bründls wird in den daneben liegenden Schallhof geleitet. In diesem befindet sich traditionell eine Arztpraxis. Die Besitzer ließen das Kleindenkmal 1998 renovieren.

  13. Altenmarkt an der Triesting (Erzbistum Wien)
    Bezirk Baden
    Die Marktgemeinde Altenmarkt an der Triesting ist selbst kein Wallfahrtsort, aber vier Ortschaften dieser Marktgemeinde besitzen Wallfahrtsstätten:
    - Dornau in Thenneberg, Wallfahrt zum Leidenden Heiland auf der Rast
    - Hafnerberg in Nöstach, Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau
    - Klein-Mariazell, Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Mariazell in Österreich
    - St. Corona am Schöpfl, Wallfahrt zur hl. Corona
    Wenn Tirol das "Heilige Land" ist, dann ist Altenmarkt die "Heilige Gemeinde". (Ausspruch von Wolfgang Schön, Wien)
    Erläuterungen zu diesen vier Wallfahrtsstätten s. bei den einzelnen Orten
    Die vier Wallfahrtskirchen liegen an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  14. Altersberg (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    in der Gemeinde Trebesing slowen. Trebežinče
    Bezirk Spittal an der Drau
    Pfarrkirche Hl. Lucia
    In der Kirche befindet sich ein Brunnen mit einem 1645 erstmals urkundlich erwähnten Augenwasser. Das Wasser entspringt unter dem linken Seitenaltar.
    Der Hochaltar von 1705 zeigt im Mittelbild das Martyrium der hl. Lucia und im Aufsatzbild den Guten Hirten. An den Seiten befinden sich links eine Statue der hl. Lucia, die einen Teller mit zwei Augen trägt, und rechts eine Statue der hl. Ottilie, die ein Buch mit zwei Augen trägt. Beide Heilige werden auch bei Augenleiden angerufen.
    keine Wallfahrtskirche im engeren Sinn, aber mit Quellheiligtum

  15. Altmünster (Bistum Linz)
    Bezirk Gmunden
    Wallfahrt zu einem Marienbild
    (Wallfahrt im 19./20. Jh. erloschen)

  16. Altruppersdorf (Erzbistum Wien)
    Bezirk Mistelbach
    Im 17. und 18. Jh. sind Wallfahrten zu den Pestheiligen Sebastian, Rosalia und Rochus bezeugt.
    Bei einer Quelle, die schon früher als heilkräftig, besonders bei Augenkrankheiten, bekannt war, wurde 1908 eine Lourdesgrotte errichtet. Die Lourdesgrotte und das Quellheiligtum sind auch Ziel lokaler Wallfahrten. Es gibt alljährlich Grottenfeste, auch Maiandachten werden regelmäßig gehalten.

  17. Andelsbuch (Bistum Feldkirch)
    Bezirk Bregenz
    Die Pfarrkirche hl. Petrus und hl. Paulus wurde angeblich über dem Grab des sel. Diedo erbaut. In der Kirche befindet sich auch heute noch das Grab des sel. Diedo, der hier als Einsiedler lebte und 1097 starb. Das Grab befand sich in der alten Kirche in der Mitte derselben. Beim Neubau der Pfarrkirche 1718 kamen die Gebeine Diedos an die nördliche Kirchenmauer, und zwar in ein eigenes kleines Gemäuer zwischen dem Seitenaltar und der Kirchenmauer. Der sel. Diedo wird ebenso wie seine ebenfalls heiligmäßigen Geschwister Merbod und Ilga verehrt (s. auch unter: Alberschwende und Schwarzenberg).
    Noch Anfang des 18. Jh. legten Frauen Kleidungsstücke von Kranken auf das Grab Diedos. In der Nähe des Pfarrhofes entquillt das Diedobründlein, bei dem sich der Selige den Durst gestillt hatte und dem man deshalb Heilkraft zuschrieb. Die alten Votivbilder sind verschwunden.

  18. Andrichsfurt (Bistum Linz)
    Bezirk Ried im Innkreis
    Bründlkapelle Hl. Dreifaltigkeit im Ortsteil Pötting
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  19. Andrichsfurt (Bistum Linz)
    Bezirk Ried im Innkreis
    Die Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit war bereits in gotischer Zeit eine Wallfahrtskirche und wurde ab1660 noch weiter ausgebaut.
    Im 20. Jh. nicht mehr als Wallfahrtskirche bezeichnet.
    (Wallfahrt erloschen)

  20. Anger (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Weiz
    sog. "Grünbründl" (Maria am grünen Brunn)
    eine Waldkapelle, auch Gmoakapelle oder Gmoakreuz genannt
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn
    Um 1740 gab es wohl nur eine Holzkapelle bei einer Quelle. 1783 wurde von dem Schwitzbauern Andreas Schickhofer ein gemauertes Kreuz als Nischenkapelle errichtet, das in der Nische eine Marienstatue barg. Seit 1883 gab es eine größere hölzerne Kapelle.
    Die Überlieferung berichtet von einem armen blinden Töpfergeselle aus dem 16. Jh., der außerdem noch an Aussatz erkrankte. Nach Anrufung der Gottesmutter fand er schließlich diese Quelle und wusch sich darin an mehreren Tagen. Er nannte die Quelle den "Grünen Brunnen". Als Dank für die Genesung stellte er bei der Quelle eine Marienstatue auf. Als die Statue nach einem Unwetter umgekippt und dann weggespült worden war, fand sie ein Bauer aus dem Dorf Meierhof und nahm sie mit nach Hause. Auf wunderbare Weise kehrt sie jedoch zum alten Standort am Brunnen zurück.

  21. Annaberg (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Lilienfeld
    Station auf der Via Sacra nach Mariazell
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Anna
    Die Kirche sieht man hochaufragend auf der Höhe des Berges und zugleich ist sie Ortsmittelpunkt vom Ortsteil Annarotte. Auf dem Annaberg, ursprünglich Tannberg genannt, entstand 1217 die erste Kapelle zu Ehren der hl. Anna. Sie ist damit die älteste Annenwallfahrtskapelle in Österreich. Die sich um das Gotteshaus entwickelnde Ortschaft war Rastplatz der Mariazellpilger nach den Mühen des Aufstiegs. 1327 wurde der erste Steinbau errichtet, 1440 bis 1444 wurde die Kirche im gotischen Stil umgebaut und erweitert. Von 1686 bis 1710 wurde sie barockisiert, 1753 wurde der Westturm vollendet. In der Zeit der Reformen Kaiser Josephs II. wurden fast alle Votivbilder entfernt, erhalten ist noch das Ölgemälde von 1633 mit der Heilung der stummen Maria Rottenstötterin aus Wien. Auch Kaiserin Maria Theresia war eine Wohltäterin der Kirche, sie stiftete ein kostbares Messgewand. Im Mittelfeld über dem Tabernakel befindet sich das Gnadenbild Anna selbdritt, das aus drei einzelnen Figuren besteht: Maria, Anna und der etwa dreijährige Jesusknabe. Die Gruppe dieser Schnitzfiguren wurde um 1440 von Jakob Kaschauer geschaffen. 1757 baute man zwei kleine Treppen von der Rückseite des Altars zur Anna-selbdritt-Gruppe an, damit die Gläubigen die Figur der hl. Mutter Anna berühren konnten. Das zweite Annenbild, eine Säule mit ihrer Statue, wurde 1784 auf Befehl Kaiser Josephs II. entfernt. Weiterhin besitzt die Kirche ein Reliquienostensorium mit der Hirnschale der hl. Anna, 1660 als kaiserliches Geschenk überbracht.
    Es gab auch traditionell bis ins 20. Jh. zahlreiche Prozessionen aus Ungarn. So sind auch viele Gebetszettel, die in der Buchdruckerei Lilienfeld in ungarischer Sprache herausgegeben wurden, noch erhalten.
    Der Annaberg, der Joachimsberg und der Josefsberg, die auf dem beschwerlichsten der Teil der Via Sacra nach Mariazell liegen, werden auch als die "drei heiligen Berge" bezeichnet.

  22. Anras bei Lienz (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Lienz in Osttirol
    Filialkirche zum hl. Anton von Padua, früheres Margarethenkirchlein
    Seit der 2. Hälfte des 17. Jh. ist das Kirchlein dem hl. Anton von Padua geweiht, wurde aber schon vor 1336 errichtet. Der Sage nach ist es die älteste Kirche der Gegend. Die Statue des hl. Anton von Padua befindet sich auf dem Hochaltar. Beweis für die frühere Verehrung ist das einzige erhaltene Votivbild vom 2. September 1678 für ein verunglücktes Kind. Eine Antoniusbruderschaft bestand seit 1716.
    Entsprechend dem alten Patronat galt das am Margarethentag geweihte Margarethenwasser als heilkräftig. Die Tilliacher wallfahrten lange Zeit noch zur hl. Margaretha in der Filialkirche St. Anton.
    Heutzuge nicht mehr als Wallfahrtsort bekannt.

  23. Antiesenhofen (Bistum Linz)
    Bezirk Ried im Innkreis
    Wallfahrt zur Bründlmutter
    Die Wallfahrtsstätte ist eine hölzerne Marienkapelle mit Quelle (" 's Bründl"). Der Legende nach hatte der Inn eine Marienfigur angeschwemmt. Die heutige Kapelle ist aus dem 19. Jh.

  24. Ardagger (Bistum St. Pölten)
    ehem. Stiftskirche St. Margareta
    Das Kollegiatstift wurde 1049 durch Kaiser Heinrich III. gegründet. 1784 wurde es im Zuge der Josephinischen Reform aufgelöst. Die Stiftsgebäude wurden 1813 zu einem Schloss umgebaut.
    Als Gnadenbild verehrt wird die Statue der hl. Margareta (um 1640). Auch das Bild der frommen Kaiserin Agnes, Gemahlin Kaiser Heinrichs III., in einer Kartusche des Altarraumes wird in Ehren gehalten. Kunsthistorisch herausragend sind die 14 Fenstermedaillons (1230/40) mit Darstellungen zu Heiligen und zum Stifter Propst Heinrich. Die Medaillons sind das Hauptwerk der österreichischen Glasmalerei im 13. Jh.

  25. Arnoldstein slowen. Podklošter, italien. Oristagno (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Villach-Land
    Kreuzkapelle
    Die Kreuzkapelle ist in eigenwilliger Bauweise errichtet. Die Straße trennt den Betraum vom Presbyteruim und der Seltschacher Bach fließt unter dem Altar vorbei. Die Kapelle steht unmittelbar an der alten Handelsstraße in Richtung Süden nach Tarvis. Die Kreuzkapelle wurde 1529 zum Dank für einen vom Blitz verschont gebliebenen Bauern errichtet.
    Sie wurde auf einem Felsen errichtet. Die ihr vorgelagerte untere Kapelle weist eine weitere Besonderheit auf. Aus dem gleichen Felsen, auf dem die obere Kapelle steht, soll der Legende zufolge der gekreuzigte Christus herausgewachsen sein. Der Altaraufsatz zeigt heute noch einen aus Stein gemeißelten Gekreuzigten.
    lokale Andachtsstätte, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
    Bei der Kapelle beginnt der Arnoldsteiner Kulturwanderweg, der bis zur Andreaskirche in Thörl-Maglern (slowen. Vrata-Megvarje) führt.

  26. Aspach (Bistum Linz)
    Bezirk Braunau am Inn
    Wallfahrt zu einem Marienbild
    (Wallfahrt im 19./20. Jh. erloschen)

  27. Asparn an der Zaya (Erzbistum Wien)
    Bezirk Mistelbach
    im 18. und 19. Jh. als Wallfahrtsort genannt
    Es wurde eine Kopie des Gnadenbildes aus der Königsklosterkirche von Alt Brünn in der Pfarr- und Minoritenklosterkirche zu Asparn verehrt. 1765 hatte der Grundherr Graf Wenzel Brenner das Bild gestiftet. Das Gnadenbild von Alt Brünn gehört zum Typ der halbfigurigen Maria Hodegetria mit dem Kind auf dem linken Arm, der Legende nach wurde es vom Evangelisten Lukas gemalt.
    Asparn an der Zaya wurde seit dem 20. Jahrhundert nicht mehr als Wallfahrtsort bezeichnet.

  28. Assling (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Lienz in Osttirol
    Wallfahrtskirche St. Korbinian im Ortsteil Wilfern
    Der ältere der beiden Flügelaltäre, der Korbinian-Altar, wurde um 1480 gefertigt. Er befindet sich heute an der südlichen Langhauswand der Kirche und dürfte ursprünglich der Hauptaltar gewesen sein. Von ihm sind heute nur mehr der Schrein und die Predella erhalten. In der schmalen Mittelnische befindet sich eine Statue des Hl. Korbinian, die dem Südtiroler Bildschnitzer Hans Klocker zugeschrieben wird.
    Der Legende nach soll die Kirche von Erzherzog Siegmund von Österreich ("Siegmund der Münzreiche") als Sühneopfer gestiftet haben. Diese Legende findet sich zwar gelegentlich in der Fachliteratur, ist aber historisch inzwischen widerlegt.

  29. Attersee (Bistum Linz)
    Bezirk Vöcklabruck
    Die Wallfahrtskirche steht erhöht über der Ortschaft Attersee, eine Allee führt auf das Gotteshaus zu. Man hat von hier einen schönen Ausblick auf den See.
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt, auch Maria Attersee genannt
    Wallfahrt zu Maria in der Sonne
    Eine Legende erzählt, dass eine Bäuerin ein Marienbild als Verschluss für den Hühnerstall verwendete. Als das Bild durch einen Windstoß einmal umstürzte, zürnte sie und schlug mit der Hacke darauf ein. Zwei rote, blutende Striemen entstanden, die nicht mehr wegzubringen waren. Auf Anordnung des Grafen Khevenmüller wurde das Bild in die Kirche von St. Georgen gebracht. Nach einer anderen Version wurde das Bild wirklich entzweigeschlagen. Beim Zusammensetzen kennzeichnete man die Bruchstellen mit roter Farbe. Nach diesem Vorfall, der in die Zeit der Glaubenskämpfe der ersten Hälfte des 17. Jh. fiel, begann die Verehrung. Am 15. August 1652 wurde das Gnadenbild „Maria in der Sonne“ durch den Pfarrer von St. Georgen im Attergau, Anton Balster, nach Attersee übertragen und diese Kirche wurde damit zur Wallfahrtskirche. Die barocke Gnadenkirche birgt im dreiteiligen Hochaltar über dem Tabernakel in einem Rokoko–Silberrahmen das auf Stoff gemalte Gnadenbild „Maria in der Sonne“, es wird flankiert von den beiden Statuen der hl. Anna und der hl. Elisabet. Oberhalb des Gnadenbildes befindet sich noch eine Maria mit Kind in einem Strahlenkranz (16. Jh.)
    Unter den verschiedenen organisierten Wallfahrten gibt es auch eine Wallfahrt der Forstarbeiter.

  30. Auberg (Bistum Linz)
    Bezirk Rohrbach
    Heilquelle und Kapelle Maria Rast
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  31. Auerbach (Bistum Linz)
    Bezirk Braunau am Inn
    "Heiliges Kammerl" im Ortsteil Unterirnprechting
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  32. Aufhausen bei Piesendorf (Erzbistum Salzburg)
    Pinzgau, Bezirk Zell am See
    Filialkirche St. Leonhard
    Die Verehrung des hl. Leonhard hat in Aufhausen eine lange Tradition. Schon im Mittelalter stand hier eine Holzkapelle zu Ehren des hl. Leonhard. Seit 1525 bestand eine Steinkirche, das heutige Gotteshaus stammt von 1716, der Turm wurde nach dem Brand 1854 neu errichtet. Alljährlich wird das Leonhardifest mit Pferdesegnung am Gedenktag des Heiligen gefeiert.
    Als zweites Gnadenbild wird in Aufhausen eine Kopie des Bildes von Maria Dorfen verehrt.

  33. Auleiten bei Frankenmarkt (Bistum Linz)
    Bezirk Vöcklabrück
    Wallfahrtskirche liegt abseits der Hauptverkehrsstraße auf einer langgezogenen Anhöhe.
    Rektoratskirche Maria Himmelfahrt der Agrargemeinschaft Frankenmarkt
    Wallfahrt zu Maria Hilf
    Der Ursprung der Wallfahrt war eine Quelle, die als heilkräftig galt und eingefasst wurde. Ein Einsiedler betreute das Quellheiligtum. 1776 wurde eine hölzerne Kapelle gebaut und ein Mariahilfbild zur Verehrung aufgestellt. Der Überlieferung nach war es zunächst an einem Baum befestigt und wurde dann in die Kirche von Frankenmarkt gebracht. Es kehrte aber immer wieder zurück. Daraufhin wurde eine Kapelle gebaut und rund 90 Jahre später dann die Kirche. Die Kirche wurde 1863 fertiggestellt und besitzt einen neuromanischen Innenraum. Auf dem Altar befindet sich das Gnadenbild, ein einfacher Druck des Innsbrucker Mariahilfbildes. Das ursprüngliche Gnadenbild befindet sich in Privatbesitz.
    In der Nähe der Wallfahrtskirche befindet sich die hl. Quelle mit einer kleinen Kapelle.
    Die Wallfahrt hat nur lokale Bedeutung.



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