Wallfahrtsorte in Österreich O

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  1. Oberalm (Erzbistum Salzburg)
    Tennengau, Bezirk Hallein
    Pfarrkirche Hl. Stephan
    Wallfahrt zum Wiesheiland
    Die einzige als wundertätig verehrte Kopie der sehr häufig im Salzburgischen anzutreffenden Nachbildungen des Wiesheilands steht seit 1750 in der Pfarrkirche von Oberalm. Die Pfarrchronik von 1755 berichtet:
    Der Kaltenhausener Metzgermeister Matthias Diener erinnerte sich 1747 in schwerer Krankheit, von seiner in der Gnigl (Stadtteil von Salzburg) lebenden und dort verheirateten Schwester, der Messerschmiedin Katharina Kriechbaumerin, ein am Original berührtes Bild des Wiesheilands erhalten zu haben. Als sich nach vertrauensvollem Gebet zu diesem Bild sein Zustand besserte, stellte er die Figur in das Wiestal an einen schön gelegenen Platz, an dem ein vielbegangener Weg vorbeiführte. Obwohl sogleich die Verehrung des Bildes an diesem Ort begann, hatte Rupert Schnöll, Bauer am Schobengut im Wiestal, schwere Bedenken gegen einen Kapellenbau an diesem Platz. Doch eine schwere Krankheit, die ihn umgehend traf, führte einen Sinneswandel herbei. Er versprach im Falle der Genesung, auch für den Schmuck der Kapelle beizutragen.. Als das bekannt wurde, kamen an die tausend Menschen am Fest Peter und Paul 1747 zu der neuen Gnadenstätte. Als die Verehrung ungebrochen fortdauerte, ordnete das erzbischöfliche Konsistorium am 23.07.1749 an, das Gnadenbild in ein Gotteshaus zu überführen. So wurde das Bild am 19.12.1749 in die Kirche St. Stephan in Oberalm übertragen. Das Mirakelbuch listete von 1747 bis 1755 genau 52 Gebetserhörungen und Heilungen auf.
    Außerdem wurde traditionell bei Wallfahrten auch der hl. Donatus in der Pfarrkirche St. Stephan verehrt.
    Der Oberalmer Thaidingtisch (Thaiding = Thing), auch Oberalmer Schranne genannt, ist eine roh behauene Marmorplatte einer historischen Richtstätte. Er steht unter der Kaiser-Jubiläumslinde, der Dorflinde von Oberalm, nahe bei der Kirche.

  2. Obergottesfeld im oberen Drautal (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Gemeinde Sachsenburg
    Bezirk Spittal an der Drau
    Filialkirche St. Ruprecht (= Rupert von Salzburg)
    Die Filialkirche ist traditionell alljährlich Ausgangspunkt einer sog. Wetterwallfahrt.
    lokale Andachtsstätte, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  3. Oberhautzental (Erzbistum Wien)
    zur Marktgemeinde Sierndorf
    Bezirk Korneuburg
    Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
    Konrad, ein königlicher Hofmeister, gründete 1332 die Pfarre. Das heutige Gotteshaus der Pfarrkirche stammt aus der Zeit um 1445. In der Kirche sind zwei Gnadenbilder bekannt: zum einen eine gekrönte Statue der Gottesmutter, in der Rechten die Weltkugel haltend, auf der Linken das gekrönte nackte Jesuskind (um 1450) und zum anderen eine Statue der Schmerhaften Muttergottes mit dem toten Christus im Schoß (16. Jh.) Die Wallfahrten setzten hauptsächlich im 16. Jh. eine zur Fürbitte bei Fraisen (Krämpfen bei Kleinkindern), Epilepsie, später auch bei Dürre.
    Unter dem Hochaltar befindet sich eine Gruft der Grafen Hardegg.

  4. Oberleis bei Ernstbrunn (Erzbistum Wien)
    Bezirk Korneuburg
    Gnadenstatue "Maria Königin" in der Pfarr- und Wallfahrtskirche hl. Mauritius und hl. Maria in Oberleis
    am Abhang des Oberleiser Berges gelegen
    Die Ortschaft Oberleis wurde schon um 1600 wüst und die Bewohner wanderten ab. Die alte Wallfahrtskirche wurde während der Josephinischen Reformen aufgehoben und 1789 abgebrochen. Die Gnadenstatue wurde in die Pfarrkirche übertragen, die deshalb in ihrer Funktion als Wallfahrtskirche auch "Maria Oberleis" genannt wird. Das Aussehen der Kirche bestimmen die zwei Kirchenschiffe. Zum einen das schmalere aus dem 15./16. Jh. mit modernem Tabernakel aus Marmor. Der Tabernakel ist geschmückt mit Steinen, die von den höchsten Bergen Europas und Asiens stammen (gesammelt von einem Religionsprofessor und Bergsteiger aus dem nahegelegenen Klement). Das zweite Kirchenschiff stammt aus dem 17. Jh., es ist der heutige Hauptraum. Die Gnadenstatue (spätes 17. Jh.) steht auf einer Säule in der Mitte des Altarraumes. Es ist eine "Maria Königin", und zwar eine stehende Marienfigur mit Jesuskind auf dem linken Arm, die Muttergottes ist bekrönt. Nach dem Vorbild der Mariazeller Muttergottes ist sie mit einem reich bestickten Gewand bekleidet. Der Legende nach bekam ein Mädchen, als die Schweden plündernd durch die Gegend zogen, vom Gnadenbild den Auftrag, die Schweden zu bekehren. Tatsächlich traten einige Schweden zum Katholizismus über.
    Fußwallfahrer, Fahrradwallfahrer und Wanderer durch die Leiser Berge statten auch heutzutage noch gern der Wallfahrtskirche einen Besuch ab.

  5. Obermallebarn (Erzbistum Wien)
    zur Marktgemeinde Sierndorf
    Bezirk Korneuburg
    Wallfahrt zu einer Pietà in der Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit
    Das Gnadenbild ist eine Pietà nach dem Typus von Maria Dreieichen. Die Pietà befand sich seit etwa 1808 in der kleine Maria-Mallebern-Kapelle außerhalb des Ortes und wurde am 15. November 1832 in die Kirche übertragen. Seitdem wurde die Pfarrkirche auch als Wallfahrtskirche bezeichnet. Das ursprüngliche Motiv zur Entstehung der Wallfahrt war die Abwehr der Cholera.

  6. Obermauern bei Virgen (Bistum Innsbruck)
    Osttirol, Bezirk Lienz
    die Kirche befindet sich nordwestlich von Virgen im Süden der Venedigergruppe in 1300 Meter Höhe
    Filialkirche der Pfarre Virgen, als Wallfahrtskirche "Maria Schnee" genannt
    Die Anfänge der Wallfahrt sind nicht bekannt. Eine erste urkundliche Erwähnung der Wallfahrt stammt von 1676. Die Legende erzählt, dass drei Grafensöhne der Muttergottes drei Bergkristalle aufopferten, bevor sie in den Krieg zogen. Noch heute sind die drei Kristalle im Scheitel des Hauptportals eingemauert. Die heutige Kirche wurde 1456 vollendet, später kamen noch barocke Umbauten und Anbauten dazu. Auf dem Hochaltar befindet sich eine sog. Schöne Madonna mit dem Jesuskind (um 1430), beide Figuren sind barock gekrönt.
    Seit 1919 gibt es am Samstag nach Ostern die Tradition der "Widderprozession". Bei einer Sühne- und Bußprozession wird der "Virgentaler Widder" zugunsten der Kirche versteigert (zum Widderopfer s. auch oben bei der Wallfahrtskirche Lavant). Wallfahrer aus den verschieden Tälern bringen die "Stock-Kerzen" mit, die man im Altarraum aufgestellt sieht.

  7. Oberpetersdorf ung. Felsőpéterfa, kroat. Gornji Peterštof (Bistum Eisenstadt)
    Ortsteil von Kobersdorf ung. Kabold, kroat. Kobrštof
    Bezirk Oberpullendorf
    Heiliges Bründl auf einer Anhöhe gelegen.
    Der Legende nach soll an der Stelle des Bründls früher ein verwunschenes Schloss gestanden haben, von dem um Mitternacht in den Raunächten wilde Reiter in die Sigleßau hinunterritten.
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  8. Oberrohrbach (Erzbistum Wien)
    in der Gemeinde Leobendorf
    Bezirk Korneuburg
    "Goldenes Bründl"
    Die Sage zum Goldenen Bründl handelt zur Zeit einer der größten Ritterschlachten Europas, der Schlacht auf dem Marchfeld am 26. August 1278. Rudolf I. von Habsburg stellte sich Ottokar II. Premysl entgegen. Auf dem Weg suchte der fromme König Rudolf verzweifelt Wasser, um Menschen und Pferde zu erfrischen. Nahe bei der Burg Kreuzenstein fand er nicht nur eine Quelle, sondern auch einen goldenen Becher zum Trinken. Er nahm ihn zu sich und hörte die Stimme einer Frau. Sie bat ihn, das Gefäß zurückzugeben und schenkte ihm dafür einen goldenen Ring. Dieser sollte dem König und seinen Nachkommen Glück bringen. Rudolf gewann die Entscheidungsschlacht und Ottokar starb.
    Das Goldene Bründl im Rohrwald ist seit dem 20. Jh. nunmehr als Ausflugsziel mit Wirtshaus bekannt.
    ehem. Quellheiligtum, war keine Wallfahrtsstätte im eigentlichen Sinn

  9. Obsaurs (Bistum Innsbruck)
    Ortsteil von Schönwies
    Bezirk Landeck
    Kirche St. Vigil, südlich von Schönwies in Obsaurs spätgotische Kirche in herrlicher Lage oberhalb des Inntales gelegen
    Es gibt Hinweise auf ein vorchristliches Quellheiligtum.
    Der Glockenturm auf einem Hügel oberhalb der Kirche ist ein massiger, spätmittelalterlicher Turmstumpf, dessen ursprüngliche Funktion unbekannt ist.
    Die Kirche zu Obsaurs war im 17. Jh. eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte. Abgesehen vom Kirchenpatron, dem hl. Vigil, wurde die drei legendären Jungfrauen Ambett, Wilbett und Gwerbett (auch in vielen anderen orthografischen und dialektalen Varianten widergegeben) verehrt. Auf einem Ölgemälde des 17. Jh. in der Kirche sind sie in barocker Kleidung mit Kronen dargestellt. Der Kult dieser drei legendären hl. Jungfrauen ist mit der Zeit sinnentleert geworden ohne historische oder theologische Bezüge und heutzutage abgekommen.
    Ein weiteres Andachtsbild ist die "Winkelmuttergottes", eine bäuerliche, noch romanische Frauenfigur mit Szepter (frühes 13. Jh.). Sie soll die Jungfrau Gwerbett darstellen oder aber auch die Muttergottes.
    (Wallfahrt erloschen)

  10. Oberstinkenbrunn (Erzbistum Wien)
    Ortschaft in der Marktgemeinde Wullersdorf
    Bezirk Hollabrunn
    Marienbründl
    Für die Namensgebung des Ortes war vermutlich ein Brunnen mit schwefelhaltigem Wasser verantwortlich. Die erste urkundliche Nennung erfolgte 1291. Bis zur Zeit der Josephinischen Reformen bestand eine Holzkapelle mit einer Madonna beim Marienbründl.
    Heutzutage findet man in der Nähe der Kellergasse einen kleinen Teich, das Marienbründl, eine moderne Kapelle und einen Glockenturm mit Lourdesmadonna.
    Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  11. Oberthalheim (Bistum Linz)
    Bezirk Vöcklabruck
    Wallfahrt zur hl. Anna in der ehem. Klosterkirche
    (Wallfahrt im 19./20. Jh. erloschen)

  12. Oberwang (Bistum Linz)
    Bezirk Vöcklabruck
    Wallfahrt zum sel. Konrad von Mondsee
    Der sel. Konrad war Abt von Mondsee, er wurde 1145 ermordet und als Märtyrer verehrt. Der Gedenktag ist am 15. Januar.
    In der Konradskirche wird das Brett aufbewahrt, auf dem der tote Abt gefunden wurde. In einiger Entfernung steht der Konradsbrunnen an der Stelle, wo der Mord geschah. Die Konradskirche besitzt moderne Glasfenster von Lydia Roppold, die in einer benediktinischen Gemeinschaft im nahen Konradshaus lebte und in der Kirche bestattet ist.

  13. Öblarn (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Liezen
    sog. Bergkreuzkapelle, der hl. Anna geweiht, auf dem Gebiet der kleinen Gemeinde Sonnberg bei Öblarn, Kapelle liegt in 1350 Meter Höhe
    Seit Jahrhunderten werden die Wasserquellen dieses Berggebietes für Heilzwecke besucht. Besondere Wirksamkeit wurde dem Wasser bei der späteren Bergkreuzkapelle zugeschrieben. Aus dem Kult um dieses Heilwasser ist die Kapelle entstanden. Besonders die Bergleute verehrten hier ihre Schutzpatronin, die hl. Mutter Anna. Auch nach Ende der Bergbautätigkeit blieb das kleine Gotteshaus als Annakapelle für Pilger beliebt. Jährlich findet eine Wallfahrt am Annatag, dem 26. Juli, mit Bergmesse statt. Üblicherweise kommen mehrere Hundert Wallfahrer aus der Umgebung. Die Kapelle ist aber auch ganzjährig ein beliebtes Ziel für erholungsuchende Wanderer und Pilger.
    In der Nähe, nämlich im Talgrund auf etwa 1000 m Seehöhe, liegt die Holzkapelle in der Walchen. Sie enthält ein überlebensgroßes geschnitztes Kruzifix aus dem 17. Jh.

  14. Ochsengarten (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Imst
    Wallfahrtskirche im Weiler Wald der verstreuten Gemeinde Ochsengarten im Nedertal gelegen, in 1560 Meter Höhe
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung
    Im 18. Jh. sammelten die armen Bergbauern von Ochsengarten Geld zum Bau einer Kirche, weil das nächstgelegene Gotteshaus in Ötz sehr weit entfernt und im Winter nicht erreichbar war. 1783 wurde das Kirchlein errichtet und eine eigene Seelsorgestelle eingerichtet. Die Wallfahrt entstand einfach durch den häufigen Besuch der Einwohner und ihrer Verwandtschaft und durch die Besuche der immer mehr ankommenden Touristen. Der Chor der Kirche ist in das Pfarrhaus eingebaut, so bilden Kirche und Pfarrhaus eine Einheit. Über dem Hochaltarblatt befindet sich das Gnadenbild, eine Kopie der Mutter vom Guten Rat, gestiftet von einem früheren Priester in Ochsengarten.

  15. Ödenkirchen (Erzbistum Wien)
    Bezirk Hollabrunn
    zur Gemeinde Enzersdorf im Thale
    ehem. Wallfahrt zu den Pestheiligen Sebastian und Rochus
    An der Stelle des wüst gewordenen mittelalterlichen Dorfes Oberabtsdorf im Langenthal entstand 1696 eine Kirche mit angeschlossener Einsiedelei. Die Kirche wurde vom nahen Immendorf betreut. Aus der tiefen Verehrung des hl. Sebastians in Pestzeiten entwickelte sich eine Wallfahrt. Die Wallfahrtskirche war den Pestheiligen Sebastian und Rochus geweiht. 1797 wurde der letzte Gottesdienst in der Wallfahrtskirche im Langenthal gefeiert, ebenso verschwanden die Märkte, die mit diesen Wallfahrten verbunden waren. Der letzte Eremit zu Ödenkirchen starb 1811 und wurde in Enzersdorf begraben. 1822 schließlich wurde die Wallfahrtskirche St. Sebastian abgerissen. Damals entstand an dieser Stelle ein Forsthaus, das bis heute noch erhalten ist.

  16. Ohlsdorf (Bistum Linz)
    Bezirk Gmunden
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Martin
    Ohlsdorf liegt im leicht welligen Alpenvorland nördlich von Gmunden. Die Wallfahrtskirche befindet sich auf einer Anhöhe nördlich des Traunsees. Der spitze Turm der Kirche ist weithin in der Landschaft sichtbar.
    Der Ort war eventuell schon in vorchristlicher Zeit ein Kultplatz. Um 1280 wurde die Kirche Hl. Martin geweiht. 1460 wurde eine Liebfrauenkirche mit Wallfahrtsbetrieb erwähnt. Das ursprüngliche Gnadenbild ist aber nicht erhalten. Der Legende nach sollte die Kirche außerhalb des Ortes gebaut werden. Die Baumaterialien und und auch die bereits begonnenen Mauern verschwanden über Nacht. Dann ließ man Ochsen mit verbundenen Augen die Bausteine, auf einen Karren geladen, wegschaffen. Wo sie stehenblieben, errichtete man die Kirche. Hochaltar, Seitenaltäre und Kanzel sind im Stil des Hochbarocks um 1700 geschaffen worden. Das Gnadenbild von Ohlsdorf, umschlossen vom Hochaltar, zeigt "Maria zur Guten Hoffnung", als Gnadenbild eine seltene Darstellung. Früher wurde es häufig von jungen Frauen aufgesucht. Nach 1850 ging die Wallfahrt jedoch zurück.

  17. Ohlsdorf - Lourdesgrotte und Maria-Lourdes-Kirche (Bistum Linz)
    im Ortsteil Hildprechting
    Bezirk Gmunden
    Die erste Wunderheilung ist bereits im Jahr 1850 belegt, 1885 legte eine Ahnin der heutigen Besitzer ein Gelübde ab, bei Genesung der Tochter Josefa eine Kirche zu erbauen. Josefa genas und konnte 1906 die Weihe der Kirche mitverfolgen. Nach drohendem Verfall wurde die Wallfahrtskirche 1966 grundlegend saniert. Die Maria-Lourdes-Kirche wird auch einfach "die Grotten" genannt.

  18. Ollersdorf ung. Barátfalva, kroat. Fratrovo Selo (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Güssing, nahe der steirischen Grenze
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt und Gnadenkapelle Maria Helferin, auch "Bründlkapelle" genannt
    Seit 1519 ist Ollersdorf als marianischer Wallfahrtsort bekannt. Gegenüber der barocken Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt befindet sich die Gnadenkapelle "Maria Helferin" mit einem Gnadenbild vom ikonografischen Typ Mariahilf und einer als heilkräftig geltenden Quelle ("Marienquelle"). An einer Stelle, wo 1626 Wasser aus dem Boden mit lautem Getöse plötzlich hervorsprudelte, wurde das Marienbild „Maria Helferin“ aufgefunden. Bald wurde eine Kapelle über dieser Stelle gebaut. Die Kirche ließ Graf Nádasdy als Sühne dafür errichten, dass er einen seiner Hunde feierlich wie einen Menschen hatte begraben lassen. 1768 wurde die Wallfahrtskapelle erneuert, nachdem sie dem Verfall nahe war. Der Bau der heutigen Kapelle für das Gnadenbild „Maria Helferin“ erfolgte 1955.
    Die Kirche Mariä Himmelfahrt wurde bis 1768 gegenüber der Quellkapelle errichtet, 1871 zur Pfarrkirche erhoben, 1982 baulich erweitert. Jedes Jahr findet am 15. August, dem "Großen Frauentag", eine Wallfahrt von den umliegenden Gemeinden zur Ollersdorfer Wallfahrtskirche mit einer Feldmesse in deutscher und kroatischer Sprache statt.

  19. Ort im Innkreis (Bistum Linz)
    Bezirk Ried im Innkreis
    Orter Bründl
    Die Bründlkapelle wurde 1855 errichtet. Eine daneben entspringende Heilquelle wurde von den Gläubigen bei Augenleiden besucht. Der Kapellenaltar wurde 1985 renoviert, er birgt eine Schwarze Madonna.
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  20. Oslip kroat. Uzlop, ung. Oszlop (Bistum Eisenstadt)
    Ort mit kroatischer Bevölkerungsmehrheit
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt
    Die erste Kirche in Oslip wurde 1310 erbaut. Nach der Neubesiedlung des verödeten Dorfes durch Kroaten wurde sie 1591 erweitert. Hauptwallfahrtstag ist das Fest des Unbefleckten Herzens Mariä am Samstag nach dem Herz-Jesu-Fest. Am Hochaltar befindet sich ein Aufsatz von 1892 mit einer Schnitzfigur Mariens (1. Hälfte 17. Jh.)

  21. Ossiach slowen. Osoje (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Feldkirchen
    Grabmal des polnischen Königs Bolesław II. (Boleslaus II.)
    Bolesław II. ermordete 1079 im Zorn den Bischof von Krakau, den hl. Stanislaus. Papst Gegor VII. belegte den Bischofsmörder mit dem Kirchenbann. Er floh nach Ungarn. Einer Legende nach soll er in Ungarn gestorben sein (bei der Jagd von Hunden zerfleischt oder von ungarischen Adeligen getötet). Nach einer anderen Version bereute er zutiefst und erhielt im Traum die Weisung, nach Rom zu pilgern. Er kam dabei nach Ossiach und lebte hier acht Jahre als stummer Büßer und verrichtete die niedrigsten Arbeiten. Auf dem Sterbebett gab er sich Abt Teucho mit seinem königlichen Siegelring zu erkennen. Er erhielt die Absolution und verstarb 1089. Das Grabmal befindet sich an der Außenmauer der Stiftskirche. Es ist ein römischer Reliefstein mit Reiterdarstellung, darüber ist eine Bildtafel von 1837 mit sieben Medaillons zu Szenen aus der Boleslaus-Legende. Die Grabplatte trägt die Inschrift: "Rex Boleslaus Poloniae occisor sancti Stanislai Episcopi Cracoviensis" (= Bolesław, König von Polen, Mörder des heiligen Stanislaus, des Bischofs von Krakau).
    kein Wallfahrtsort im eigentlichen Sinn, Ziel einer "Geschichts- oder Kulturwallfahrt"

  22. Osterwitz (Bistum Graz-Seckau)
    auch Maria Osterwitz genannt
    Bezirk Deutschlandsberg
    nordwestlich von Deutschlandsberg an der Ostseite der Koralpe an der Landesgrenze zu Kärnten, in etwa 1000 Meter Höhe
    Kirche auf einem kleinen Hügel, von einem Friedhof umgeben
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Schmerzhafte Mutter
    Die erste Kirche soll hier schon 1015 gestanden haben. Die heutige Kirche stammt aus dem 15. Jh. Der Überlieferung nach soll das Gnadenbild, eine Schmerzhafte Muttergottes, einst im Walde gefunden worden sein. An der Fundstelle entstand die erste Kapelle. Bei einer Feuersbrunst blieb das Gnadenbild unbeschädigt. Der Kirchenbau ist bis heute vom gotischen Stil geprägt, doch mit Anbauten aus späterer Zeit und mit einer barocken Ausstattung. Beim linken Pfeiler am Triumphbogen steht eine sehr volkstümliche Madonna mit Jesuskind, beide sind stoffbekleidet. Am Hauptaltar unter einem Baldachin befindet sich das Gnadenbild, ein spätgotisches Vesperbild (um 1500). Sehenswert ist auch das gotische Sakramentshaus an der linken Chorwand.
    Zu dem benachbarten Quellheiligtum Betleiten erzählt die märchenhafte Legende, dass zu Betleiten die Muttergottes an der Quelle die Windeln gewaschen haben soll, weshalb das Wasser auch so angenehm riecht. Maria kam zu der Quelle, als es gerade zum Beten läutete. Darum soll die Stelle auch "Betleiten" heißen. Die Wallfahrer nach Osterwitz zogen sich die Schuhe aus, gingen in das Wasser und sogleich sollen alle Schmerzen der wunden Füße verschwunden gewesen sein. (Den angenehmen Duft des Wassers führen Biologen auf den sog. Veilchenstein zurück, der mit der Alge "Trentepohlia Jolithus [L.] Wittr." bedeckt ist.)



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