Johannesweg im Unteren Mühlviertel
Der 2012 eröffnete Johannesweg ist ein überregionaler Wander- und Pilgerweg im unteren Mühlviertel. Er gehört zum Wanderwegenetz der Mühlviertler Alm. Der Johannesweg ist als Meditationsweg, der in seinem Verlauf den Umrissen einer Lilie nachempfunden ist, angelegt und mit zwölf Meditationsorten zu Textstellen aus dem Johannesevangelium ausgestattet.
Der 84 Kilometer lange Johannesweg, als Rundweg angelegt, führt durch sieben Gemeinden des Bezirks Freistadt:
Pierbach, Schönau im Mühlkreis, St. Leonhard bei Freistadt, Weitersfelden, Kaltenberg, Unterweißenbach und Königswiesen, außerdem ist auch Bad Zell mit einbezogen
Die Stationen des Johannesweges sind Kirchen, Kapellen, Aussichtspunkte und auch kulturelle Einrichtungen.
Kaltenberg
- Marien-Wallfahrtskirche mit spätgotischer Madonna aus der ersten Hälfte des 15 Jhdt. mit Joachim-Prugger-Orgel. Errichtung im Jahr 1658 als Kapelle, 1781 vergrößert, 1785 wurde Kaltenberg eine eigene Pfarre und 1798 bis 1803 die heutige Kirche gebaut, die Maria Heimsuchung geweiht ist.
- Augenbründl und Ursprungskapelle
Dem Wasser des "Augenbründls" wird heilende Wirkung zugesprochen. Die Quelle befindet sich in unmittelbarer Ortsnähe von Kaltenberg.Schönau im Mühlkreis
- Pfarrkirche St. Jakob in Schönau
Die Jakobskirche stammt noch aus romanischer Zeit. Sie liegt an einer im Mittelalter viel begangenen Pilgerstraße nach Santiago de Compostela.
- Burgruine Prandegg und Burgmuseum Prandegg im Zehentstöckel,
- der Herrgottsitz (in 855 Metern Höhe) nahe Stoaninger Alm in Schönau, einer der schönsten Schalensteine im Mühlviertel, angeblich schon eine frühchristliche Kultstätte
In der sitzförmigen Mulde auf seiner Spitze soll sich der liebe Herrgott ausgeruht und sanft lächelnd das Mühlviertler Hügelland betrachtet haben.
Der Herrgottsitz bietet einen Panoramablick bis ins Voralpengebiet.Bad Zell
- Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, im 18. Jh., besonders von 1740 bis 1780, auch Marienwallfahrtsort
- Cella Hedwigsbründl, eine Quelle etwas außerhalb von Bad Zell
Der Legende nach machte die hl. Hedwig einst zu Fuß eine Wallfahrt nach Rom. Sie hatte vorher gelobt, den ganzen Weg barfuß zu gehen, doch ihr Beichtvater befahl ihr Schuhe zu tragen. Um beides zu erfüllen, ist sie barfuß gegangen, hat aber ihre Schuhe in der Hand mitgetragen. Auf ihrer Wanderung ist sie auch nach Zell gekommen und hat hier gerastet. An dieser Stelle soll das Hedwigsbründl entstanden sein. Nach einer anderen Legende trug sie eiserne Schuhe an den Füßen. Die hl. Hedwig war sicherlich nie in Bad Zell. Doch tat das dem Brauch keinen Abbruch, durch die Nennung der hl. Hedwig die Heilkraft des Bründls zu bekräftigen. Das Bründl wurde zum Namensgeber der Kuranstalt St. Hedwig, seit 1977 Landeskuranstalt.Unterweißenbach
- Pfarrkirche Hl. Nikolaus in Unterweißenbach
Die Pfarrkirche von Unterweißenbach liegt an der Mühlviertler Gotikstraße.
- Dorfkapelle Mötlas
Die Kapelle wurde 1868 im „Steinbloß-Stil“ erbaut, einem typischen Baustil von alten Dreiseithöfen und anderen bäuerlichen Bauwerken, auch Kapellen, überwiegend im Unteren Mühlviertel. Die Bauwerke sind aus Granitfeldsteinen erbaut, die größeren Steine blieben unverputzt, dadurch bekamen die Fassaden die typische Optik aus hellen und dunklen Stellen. In der Kapelle wird von den Dorfbewohnern den Sommer über jeden Sonntagnachmittag eine Kreuzwegandacht und im Mai jeden Tag die Maiandacht gehalten. Die Bilder des Kreuzweges wurden von Professor Klein aus Wien gestaltet. Dieser Kreuzweg wurde mit allen Ablässen versehen und am 4. Mai 1886 geweiht. Der Altar der Kapelle ist von 1901, Hauptfigur ist die Himmelskönigin mit dem Jesuskind, umgeben von einer Mater Dolorosa und der Darstellung des Ecce Homo.
- Wegererstein-Aussichtsplattform
Der Wegererstein ist eine riesige Granit-Findlingsformation (ein Zeuge der letzten Eiszeit) mit Aussichtsplattform.Königswiesen
- Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Königswiesen
Ein Höhepunkt auf der Mühlviertler Gotikstraße ist die spätgotische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Königswiesen, eines der bedeutendsten Bauwerke der Spätgotik in Österreich
- Gipfelkreuz Königswiesen bei Harlingsedt
in 920 Metern Höhe eine herrliche Aussicht bis zum Böhmerwald, zum Ötscher, zum Dachstein und ins Waldviertel
- das "Heimathaus" in Königswiesen, ein altes rekonstruiertes Bauernhaus
- Pechölstein beim Groß Haslinger
einer von zehn Pechölsteinen in Königswiesen
(Pechölsteine wurden zur Gewinnung von Pechöl benötigt, das früher als Heilmittel, vor allem in der Tiermedizin, verwendet wurde.)Sankt Leonhard bei Freistadt
- Wallfahrtskirche St. Leonhard (s. alphabetische Liste der Wallfahrtsorte)
Die Wallfahrtskirche St. Leonhard liegt auch an der Mühlviertler Gotikstraße.
- Gipfelkreuz am Haiderberg (907 Meter)
Es gibt die Tradition, dass Wanderer beim „Bründl“ in St. Leonhard deponierte Kieselsteine mitnehmen und am Gipfelkreuz als bleibendes Andenken hinterlegen. Seit der feierlichen Einweihung des Kreuzes bei einer Bergmesse im Juli 2014 sind bereits mehrere tausend Steine auf den Haiderberg getragen worden. Von diesem besonderen Platz hat man auch eine hervorragende Aussicht über das Untere Mühlviertel bis hin zu den Alpen.
- Susi-Wallner-Aussichtswarte, benannt nach der österreichischen Schriftstellerin und Heimatdichterin Susi Wallner verh. Kränzl (1868 - 1944)Pierbach
- Pfarrkirche Hl. Quirinus in Pierbach
Die Pfarrkirche Pierbach liegt an der Mühlviertler Gotikstraße, geht in ihren Ursprüngen aber bereits auf die romanische Zeit zurück.
- Burguine Ruttenstein in Niederhofstetten bei Pierbach
- "Häferlmueums" (seit 2010): Sammlungen verschiedener historischer Häferl (= Tassen)
- Irxenmayr Wasser und Kuglmühle: Eine besondere Attraktion des Zweiflüssewanderweges ist neben dem kleinen Hammerwerk die einzige „Kuglmühle“ in Oberösterreich. Hier werden mit Hilfe des Wassers aus unförmigen Steinen Granitkugeln geformt.Weitersfelden
- Pfarrkirche St. Ulrich in Weitersfelden
Die Kirche von Weitersfelden wurde im 14. Jh. im spätgotischen Stil erbaut und ist auch eine Station an der Mühlviertler Gotikstraße.
- Kammerer Kreuz
Die Bergkapelle „Kammerer-Kreuz“ zu Ehren der Hl. Dreifaltigkeit befindet sich auf dem Kammererberg in 989 Meter Höhe bei der Ortschaft Silberberg nahe dem Ort Kaltenberg. Die Wallfahrtskapelle wurde an der Stelle eines Bildbaumes mit dem Bild der Hl. Dreifaltigkeit gebaut, nachdem ein Blitz in den Baum eingeschlagen war. Das Bild war jedoch auf wundersame Weise unversehrt geblieben. Die Kapelle wurde im "Steinbloß-Stil" erbaut (Rundbogenfenster und Tür umschließen Granitgewände). Sie bietet Platz für 70 Gottesdienstbesucher. 1937 kam der neugotische Holzaltar aus der Pfarrkirche Weitersfelden in die Wallfahrtskapelle. Über das Dorf Ebenort (Kapelle mit Ebenorter Madonna) führt ein Weg zurück nach Kaltenberg.