Theorien und Definitionen bilden

Problemstellung

Diese Methode dient dazu, gemeinsame Theorien oder Definitionen anhand von Alltagstheorien der Studierenden zu formulieren.

Zielsetzung

Das Ziel der Methode zeigt sich darin, dass die Erfahrungen und das Vorwissen der Studierenden miteingebracht werden sollen, um eine gemeinsame Theorie oder Definition zu bilden. Man findet zu einem Seminarthema also eine gemeinsame Definition, auf die im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen oder die in einer Prüfung abgefragt werden kann (vgl. Häfele/Maier-Häfele 2008: 223).

Beschreibung

Die Methode bietet sich vor allem als Einstieg in eine Thematik an und kann somit mehrfach und zeitlich unbegrenzt in der Lehrveranstaltung eingesetzt werden. Bei der Umsetzung ist auf das Think-Pair-Share-Modell hinzuweisen.

Methodische Umsetzung als Step-by-Step-Anleitung mit Tools

Zuerst werden die Studierenden dazu aufgefordert, sich zu einem vorgegebenen Thema schriftlich zu äußern. Das wird in Einzelarbeit entweder als “Hausaufgabe” oder während einer Online-Präsenzveranstaltung realisiert (“Think”). Im nächsten Schritt tauschen sich die Studierenden in Zweier- oder Dreiergruppen über ihre selbst formulierten Definitionen oder Theorien aus. Das wird über BBB mit Hilfe von Breakout-Rooms umgesetzt. Ziel dieser Gruppenarbeit ist das Formulieren einer Definition/Theorie, indem die verschiedenen Ansätze miteinander verglichen und zusammengeführt werden (“Pair”). Die gemeinsame Definition/Theorie wird ins Forum gepostet, damit jede/r Teilnehmende diese einsehen und kommentieren kann (vgl. ebd.).

Je nach Gruppengröße können Sie nun entweder eine zweite “Pair”-Phase einbauen oder direkt zur “Share” bzw. Ergebnis-Phase übergehen. In der zweiten “Pair”-Phase werden nun größere Gruppen gebildet (z.B. vier bis sechs Studierende), die wiederum zu einer gemeinsamen Definition/Theorie finden müssen. Auch diese Kurztexte sollten ins Forum gepostet und kommentiert werden.

In der “Share”-Phase sichten die Teilnehmenden die Theorien/Definitionen, die im Forum vorgeschlagen wurden. Es folgt eine Diskussion unter der Leitung der/des Dozierenden über BBB oder WebEx. Am Ende dieser Sitzung steht die Auswahl und Formulierung einer gemeinsamen Theorie/Definition, indem beispielsweise Aspekte aus unterschiedlichen Vorschlägen zusammengetragen werden.

Didaktische Relevanz

Diese Methode fokussiert zum einen die Kommunikation zwischen den Studierenden als auch das Formulieren eigener Theorien oder Definitionen. Dadurch wird gewährleistet, dass sich jeder oder jede TeilnehmerIn zum vorgegebenen Thema äußern kann. Durch die gemeinsame “Pair”-Phase wird ein hohes Diskussionsniveau erreicht. Außerdem kann man rein methodisch gesehen nach dieser Erarbeitung sofort in das Thema einsteigen, da sich alle Teilnehmenden auf einem Wissensstand befinden. Die Studierenden üben sich außerdem darin, eigene und fremde Theorien oder Definitionen zu beurteilen (vgl.ebd.: 226).

Kommentar

  • Achten Sie darauf, dass Sie den Studierenden während der Gruppenarbeitsphase genügend Zeit einräumen – je nach Komplexität des Themas 15-20 Minuten.

  • Die Gruppen können entweder zufällig erstellt werden oder Sie arbeiten mit selbst gewählten Gruppen, die sich zuvor über “Teilnehmende” und “Gruppen” eintragen haben.

  • In der “Pair”-Phase können je nach Teilnehmerzahl die Anzahl der Gruppenmitglieder variieren (mehr als zwei oder drei Studierende pro Gruppe sind möglich).

  • Fügen Sie am Ende dieser Arbeitsphase eine Evaluations- oder Feedbackrunde ein (oder schriftlich durch eine Umfrage), um den Prozess zu reflektieren.

  • Alternativ können Sie Fachliteratur miteinbeziehen.

Bildquelle:Pixabay, 4929731