3.1 Flipped Classroom

Beschreibung

Flipped Classroom (auch Umgedrehter Unterricht bzw. Inverted Classroom) bezeichnet ein pädagogisches Modell des Blended-Learnings (Mischung von E-Learning und Präsenzlehre). Dieses Modell versucht, die traditionelle Kombination von Vorlesungen gefolgt von Hausaufgaben oder häuslichen Übungen gezielt umzukehren, ersetzt also den lehrerzentrierten Ansatz durch einen eher lernendenzentrierten Ansatz.

Die allgemeine Idee des Flipped Classroom besteht darin, dass die Lernenden sich im Voraus eigenständig auf den Unterricht vorbereiten, indem sie sich Inhalte mithilfe kurzer vorab aufgezeichneter Videos zu Hause erarbeiten. Durch diese neue Rhythmisierung kann die Zeit in der Lehrveranstaltung effektiver für die aktive Teilnahme durch Übungen, Projektarbeit, Diskussionen usw. genutzt werden. Dabei muss gut geprüft werden, wann ein Input durch den Vortragenden in der Präsenzphase durch ein Video ersetzt werden kann. Ziel ist es, den Wissensinput durch frontale Instruktion größtenteils aus der Präsenzphase heraus zu verlagern. Damit wird möglichst viel Raum für eine tiefere und komplexere Durchdringung des Lernstoffes geschaffen.

Dabei ist es wichtig zu beachten, dass es sich bei der Flipped Classroom Methode um ein methodisches Setting handelt, dass nicht nur aus “Video schauen” und einer sich anschließenden Fragerunde bestehen soll (vgl. Videotutorial). Benötigt wird ein System aus Wissensvermittlung, Lernzielkontrollen und vertiefenden/weiterführenden Aufgaben.

Flipped Classroom ist ein Lehransatz, der mit verschiedenen Methoden angewendet werden kann. Daher sind dem Umfang der Nutzung mobiler Medien kaum Grenzen gesetzt. Mobile Geräte werden oft von Pädagogen/Pädagoginnen verwendet, um Lernmaterial für den umgedrehten Unterricht zu erstellen und Lernende verwenden häufig mobile Geräte, um auf das Material zuzugreifen.

Oxford University Press, 2017