6.1.20 Virtueller Kirchenraum VR

Einführung

Das Ziel der Unterrichtsidee ist es, dass Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, an einer virtuellen Kirchenraumbegehung teilzunehmen. Dabei werden die Inhalte und die Architektur der christlichen Religion den SuS virtuell näher gebracht. Hierbei wird den SuS eine spirituelle und persönliche Begegnung ermöglicht. Durch eine 360°-Grad-Aufnahme des Innenraums des Freiburger Münsters und dem Programm ThingLink wird eine Kirchenraumbegehung auf virtuelle Weise möglich und ein Raum für individuelle Erfahrungen der SuS eröffnet. Dieses Projekt ist für eine dritte Klasse ausgelegt.

Didaktisches Konzept

Ziel dieses Projektes ist es, den SuS eine handlungsorientierte Möglichkeit zu bieten, an virtuellen einer Kirchenraumbegehung teilzunehmen und diese aktiv mitzugestalten. Die Lernenden arbeiten hierdurch eigenaktiv, selbstständig und selbstverantwortlich. Das zu erwerbende Wissen und die entsprechenden Kompetenzen werden von den Lernenden selbst konstituiert und aktiv in entsprechenden Situationen angewandt und reflektiert. In diesem Unterrichtsvorhaben stehen neben fachlichem Wissen und methodischen Erkenntnisgewinnen, auch die Eigenverantwortung sowie die Eigenaktivität der Lernenden im Fokus der Betrachtung. Das Projekt verbindet fachliche mit methodischen, sozialem und personalen Kompetenzen. Des Weiteren sollen die SuS lernen, ihre Sinne zu nutzen, um sich mit diesen den Kirchenraum zu erschließen. Denken sie ganzheitlich, um Verbindungen zu knüpfen und nicht nur deklaratives Wissen wiedergeben zu können.

Das Projekt ist insofern schülerorientiert, dass die Lernenden und ihre Beiträge sowie Arbeit besonders wertgeschätzt und ernst genommen werden. Auch das bereits erwähnte selbstständige, selbstverantwortliche und selbst entdeckende Lernen weist auf die schülerorientierte Ausrichtung des Unterrichtsvorhabens hin. Um die Schülerorientierung zu stärken, können die Schülerinnen und Schüler noch stärker in die Planung des Projektes eingebunden werden.

Aus fachdidaktischer Perspektive müssen folgende fünf Schritte beachtet werden: Annäherung von außen, Eintreten – Ankommen, Ermessen und Entdecken, Vertiefen, Verabschieden. Diese fünf Aspekte dienen zum einen als methodischer Weg als auch als didaktischen Orientierung. Ziel der Unterrichtseinheit ist es letztendlich die Kirche als Ganzes wahrzunehmen und trotz des manchmal unterschiedlichen Aussehens die Gemeinsamkeiten in ihrer Ausstattung wahrzunehmen und die Funktionen dieser Bestandteile weiterführend zu kennen und zu nutzen. Durch diesen Ansatz verfolgt das Projekt zudem die Zielsetzung exemplarischen Lernens.

Bildungsplanbezug (Baden-Württemberg 2016 Grundschule)

Folgende prozessbezogene Kompetenzen können durch dieses Projekt gefördert werden:

2.1 Wahrnehmen und Darstellen

  • Die SuS erstellen eigene Infotags für die virtuelle Kirchenraumerkundung.

  • Die SuS entwickeln eigene Audiodateien für ThingLink.

  • Die SuS unterscheiden die virtuell gemachten Erfahrungen von den Erfahrungen im realen Kirchenraum.

  • Die SuS erschließen sich den Kirchenraum mit verschiedenen Sinnen (sehen, hören, gehen).

2.3 Urteilen

  • Die SuS reflektieren über die in der virtuellen Welt erlebten Erfahrungen und können einen Standpunkt dazu entwickeln.

2.4 Kommunizieren

  • Die SuS arbeiten arbeitsteilig und gemeinsam in einer Gruppe und erproben so verschiedene Sozialformen.


Folgende inhaltsbezogenen Kompetenzen werden gefördert:

3.2.6. Kirche

  • Die SuS sollen dabei „konfessionelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede“ und „ausgewählte Sakramente und Feste des Kirchenjahres“ beschreiben bzw. erklären können.

  • Die SuS zeigen auf, was die evangelische und katholische Kirche verbindet und unterscheidet. Dabei wird auf den Kirchenraum Bezug genommen.

  • Die SuS erkennen das Sakrament Eucharistie als ein Zeichen der Zuwendung Gottes. Auf dieses kann durch die virtuelle Erkundung bzw. durch die Informationen am Altar weiterführend eingegangen werden.


Q: Bildungsplan 2016 Grundschule, bildungsplaene-bw.de

Hauptintention

Die SuS erkunden mithilfe der Bildinteraktionstechnologie "ThingLink" das Freiburger Münster und entwickeln eigenständig neue Tags und tragen dabei zu der Erweiterung des virtuellen Münsters bei. Sie nutzen die App selbstständig, um sich Informationen zu erschließen und diese zu nutzen.


Link zum virtuellen Kirchenraum

Lernszenario

Da in diesem Projekt speziell Aufnahmen des Freiburger Münsters visualisiert sind, sollte zuvor schon über Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kirchen gesprochen werden, auch weil sich diese in Baujahr und Baustil und damit auch in der architektonischen Umsetzung der Innenausstattung erheblich voneinander unterscheiden können.

Den Kern der Stunde bildet die Auseinandersetzung mit der 360°-Grad-Aufnahme im Programm "ThingLink" auf dem iPad. Mithilfe des Programms werden von den Kindern an wichtigen Stellen des Innenraums des Freiburger Münsters InfoPoints entdeckt, die gezielt Auskunft über den jeweiligen Ort geben. Behandelte InfoPoints sind: die Orgel, der Altar, das Kreuz, die Opferkerzen, die Kanzel und die Kirchenfenster. Dabei stellt die Orgel einen besonderen Erfahrungsraum für die SuS dar, da sie den Organisten des Münsters anhören und Tonbeispielen lauschen können.

Im März 2019 konnte mit dem Organisten des Freiburger Münsters ein Interview durchgeführt werden. Insgesamt wurden ihm sechs Fragen gestellt und die bearbeiteten Antworten in das Programm eingefügt. Intensivierend kann zusätzlich eine VR-Brille eingesetzt werden, um tatsächlich das Gefühl zu erzeugen, im Freiburger Münster zu stehen. Anschließend beraten sich die SuS, welche Informationen über Gegenstände in einer Kirche oder über Personen, die eine wichtige Rolle für die Kirche spielen, im Programm gefehlt haben könnten. Im zweiten Teil der Unterrichtseinheit sollen sich die SuS über die noch fehlenden Punkte weiter informieren, um sich im Anschluss daran gegenseitig zu interviewen. Neu gewonnene Informationen werden daraufhin im Plenum mit der Lehrkraft gemeinsam in das Programm eingearbeitet.

Tools

Mit der App “ThingLink” können Gegenstände auf einer Seite verlinkt werden. Hinter den Links verbergen sich Videos, Sounds, Slides, Fotos oder Maps, die direkt abgespielt bzw. aufgerufen werden können.

Für den Einsatz im Unterricht eignet sich diese App aus folgenden Gründen:

  • kostenlose Anmeldung (weitere Angebote kostenpflichtig)

  • Umsetzung verschiedener Inhalte

  • Orte/Erscheinungen visuell erfahrbar

  • einfache Handhabung

  • Einfügen von Bildern, Karten, YouTube-Videos

Weitere Informationen

Hier finden Sie eine ausführliche Vorstellung des Projektes.

Virtueller Kirchenraum.docx