6.1.1 Digital story "A squash and a squeeze"

Einführung

Das Ziel der Unterrichtsidee ist es, dass Schülerinnen und Schüler einen durch die Lehrkraft erstellten Stop-Motion-Film vertonen. Hierdurch soll eine motivierende, handlungsorientierte und zielgerichtete Möglichkeit entstehen, sich mit literarischen Texten und Formen auseinanderzusetzen. Dabei werden gleichzeitig die Englisch-, die Narrations- als auch die Medienkompetenzen der Schülerinnen und Schüler gestärkt. Durch die selbstständige Vertonung wird die narrative Kompetenz der SuS gefördert, indem sie sich handelnd und produzierend mit dem Stop-Motion-Film und dessen Erzählung auseinandersetzen. Das Projekt richtet sich an SuS der vierten Klasse.

Didaktisches Konzept

Ziel dieses Projektes ist es, den Schülerinnen und Schüler eine handlungs- und produktionsorientierte Möglichkeit zu bieten, um sich besonders mit fremdsprachigen Texten auseinandersetzen zu können. Durch diese didaktische Zielsetzung stehen die Eigenaktivität und die Selbstverantwortung der Lernenden im Fokus. Wichtig ist hierbei zunächst die Aktivierung von Vorwissen, um mit dem Bilderbuch "A Squash and a Squeeze" zu arbeiten, was durch schülerInnenorientierte und motivierende Zugänge wie das Fliegenklatschenspiel gewährleistet werden kann. Durch die Aktivierung von Vorwissen werden die Lernangebote kontextualisiert und strukturiert in eine Lernumgebung eingebettet. Hierdurch kann Orientierung und Strukturierung die Notwendigkeit Hilfeleistung für das selbstständige Lernen bieten.

Die Handlungsorientierung zeigt sich zudem in der erhöhten SchülerInnenaktivität, was sich in der Arbeitsphase widerspiegelt. Die Schülerinnen und Schüler werden angeregt bei der Vertonung des Bilderbuches möglichst selbstständig zu arbeiten, um dadurch Wissen durch eigenes Handeln zu konstruieren. Gleichzeitig fördern sie dabei ihre Aussprache und Intonation, da der Fokus auf dem aktiven Sprechen liegt, wodurch die lyrische und komplexe Sprache des Originaltextes didaktisch reduziert werden muss, indem stattdessen Schlüsselbegriffe und einfache Satzkonstruktionen verwendet werden. Durch das Aufnehmen der eigenen Vertonung werden das Sprachbewusstsein und die Sprachreflexion der Schülerinnen und Schüler gefördert. Gleichzeitig wird ihre narrative Kompetenz dadurch gefördert, da sie sich mit Textstrukturen und ihrer eigenen Vertonung, also ihrer eigenen auditiven Interpretation, auseinandersetzen. Durch diesen methodischen Schritt planen die Schülerinnen und Schüler wesentliche Teile des Projektes und des Produktes mit, wodurch sie sich mit dem Lerngegenstand persönlich auseinandersetzen.

Der "Kern" des Projektes - das eigene Erstellen eines Lernproduktes - ist kollaborativ ausgelegt. Hierbei arbeiten die Lernenden gemeinsam am wichtigsten Handlungsschritt des Projektes, indem sie ihr Wissen, ihre Ideen und ihre Fähigkeiten miteinander teilen. Sie haben dabei ein gemeinsames Ziel und müssen gemeinsam daran arbeiten, dieses zu erreichen. Durch soziales Aushandeln und Wissensaustausch arbeitet ein Team gemeinsam, um lösungsorientiert ein Problem zu bewältigen. Der Lernprozess ist zum einen selbstorganisiert und zum anderen gruppenorientiert, da die Gruppe ein gemeinsames Ergebnis erarbeitet und vorstellt. Hierbei steht nicht nur das Produkt im Fokus (gemäß der Produktionsorientierung), sondern gleichzeitig der Arbeitsprozess an sich, der in einem letzten methodischen Schritt reflektiert wird.

Durch das Konzept "Digital Storytelling" werden die Aspekte "Erzählen" und "Digitalität" miteinander verbunden. Durch dieses Vorgehen können die Lernenden die Geschichte aus ihrem eigenen Blickwinkel erzählen und gleichzeitig digitale Kompetenzen fördern. Die entstehenden Geschichten sind für die Lernenden besonders authentisch, glaubwürdig und bezogen auf ihre Perspektive. Daher erreicht man mit "Digital Storytelling" eine besondere Schülerorientierung. Das Erzählen der Geschichte mittels digitaler Möglichkeiten ermöglicht zudem eine starke Reduzierung und dadurch eine bessere Verständlichkeit, da mit kurzen Texten, Bildern, Ton und Musik gearbeitet werden kann.

Bildungsplanbezug (Baden-Württemberg 2016 Grundschule)

Diese Unterrichtseinheit legt den Fokus bei der Medienbildung zum einen auf die neuen Präsentationsmöglichkeiten durch den Einsatz mobiler Technologien und zum anderen auf einen reflektieren Umgang mit Medien. Die Schülerinnen und Schüler üben sich außerdem im Digital Storytelling, wodurch sie sich wiederum mit einer sinnvollen, reflektieren und verantwortungsbewussten Nutzung digitaler Medien auseinandersetzen sowie diese selbstbestimmt ein- und umsetzen. Folgende Kompetenzen werden in Bezug auf das Fach Englisch gefördert:

Förderung der prozessbezogenen Kompetenzen:

Sprachlernkompetenz:

  • SuS nutzen die Schriftsprache als Merkhilfe, indem das selbst erstellte Faltbuch als Skript für die Audiovertonung fungiert und sie erkunden die neue Sprache durch unterschiedliche mediale Zugänge.

Kommunikative Kompetenz:

  • SuS erwerben eine verständliche Aussprache und entwickeln ein stärkeres Bewusstsein für die unterschiedlichen Intonationen entsprechend der kommunikativen Intentionen (Fragen, Mitteilen, Auffordern)


Auswahl der inhaltsbezogenen Kompetenzen:

3.2.1.2 Sprechen:

  • Geschichten, Spiele, Reime, Lieder oder Rollenspiele präsentieren.

  • ausgewählte Medien zu Präsentationszwecken einsetzen.

3.2.1.3 Leseverstehen, Schreiben, Umgang mit Texten folgende Kompetenzen gefördert:

  • das Schriftbild bekannter Wörter und Wendungen erkennen.

  • bekannte Wörter, einfache Wendungen und Sätze lesen und verstehen.

3.2.2.1 Aussprache und Intonation, Wortschatz, sprachliche Mittel:

  • Laute weitgehend zielgerecht aussprechen.

  • ein erweitertes Repertoire an Wörtern und Redewendungen verständlich aussprechen.

  • Satzmelodie von Aussage-, Aufforderungs- und Fragesätzen unterscheiden.


Q: Bildungsplan 2016 Grundschule, bildungsplaene-bw.de

Hauptintention

Die SuS erstellen eigene Stop-Motion-Filme, indem sie das Programm "iMovie" nutzen. Sie vertonen dazu einzelne Sequenzen, indem sie zuvor eingeübte Vokabeln situationsbezogen verwenden.

Lernszenario

Als Voraussetzung für eine erfolgreiche Durchführung dieser Stunde sollte in der vorherigen Stunde das Bilderbuch bereits besprochen worden sein. Somit wird der Inhalt vorentlastet und dem eigentlichen Ziel des Projekts genügend Zeit gegeben. Nachdem zu Beginn die Vokabeln zum Themenbereich „animals“ wiederholt werden, wird der Ablauf der Geschichte auf eine handlungsorientierte Weise erneut ins Gedächtnis gerufen. Das folgende Basteln eines Faltbuchs ermöglicht nicht nur eine weitere Aktivierung des Vorwissens, sondern bildet als Skript auch die Basis für die darauffolgende Arbeitsphase mit dem iPad. Dieses Skript fungiert als Storyboard, das die entstehende Geschichte vorstrukturiert und planbar macht. Nach dieser Vorarbeit findet der eigentliche Kern der Stunde statt. In Dreiergruppen haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit auf einem iPad mit dem Programm iMovie einen Stop-Motion-Film zu vertonen und so ihre eigene Geschichte zu erzählen. In der anschließenden Reflexionsrunde können Vor- und Nachteile des Programms beleuchtet und zudem die entstandenen Produkte präsentiert werden. Bei Bedarf kann das Projekt in einer weiteren Stunde fortgeführt werden.

Tools

"iMovie" ist eine App von Apple, welche auf iPads bereits vorinstalliert ist.

Für den Einsatz im Unterricht eignet sich diese App aus folgenden Gründen:

  • kostenlos

  • auf Smartphone oder Tablet verfügbar

  • intuitive Bedienung

  • einfacher, überschaubarer Aufbau der App, dadurch nur kurze Einführung

  • vielfältige Funktionen in den Bereichen Schneiden und Vertonen

  • Integration verschiedener Toneffekte oder von Hintergrundmusik

Weitere Informationen

Hier finden Sie eine ausführliche Vorstellung des Projektes.

A Squash and A Squeeze.docx