2.5.4 Formatives Assessment mit mobilen endgeräten

Die vierte Phase des ACL (Festigung) ist besonders wichtig für die Durchführung von formativen Assessments, da die SchülerInnen während dieser Phase ihren Lernprozess reflektieren und optimieren. Dafür gibt es die verschiedenste Methoden, die den Einsatz mobiler Technologien begünstigen. Neben zahlreichen Apps, die Reflexionen erleichtern (z.B. Reflex), gibt es auch gewisse Methoden, die an die Nutzung digitaler Medien angepasst sind. Zwei davon sollen hier kurz beleuchtet werden.

1. Reflective Journaling

2. Digital Storytelling

Mithilfe dieser Methoden können die SchülerInnen gewisse Unterrichtseinheiten reflektieren und so ihr Wissen festigen. Somit werden Lernerfolg, aber auch Lerndefizite sichtbar. Dies ermöglicht es den SchülerInnen bei darauffolgenden Arbeiten, Dinge zu verändern und ihren Lernprozess selbsttätig und aktiv zu steuern.

Reflective Jornaling:

Beim sogenannten Journaling nutzen die SchülerInnen ihre mobilen Endgeräte, um wichtige Momente des Lernprozesses zu filmen und zu reflektieren. Dabei lassen sich auch verschiedenste Apps miteinander kombinieren (App Smashing), die den Reflexionsprozess unterstützen können.

Beim digitalen Storytelling geht das Ganze noch einen Schritt weiter. Dabei sammeln die SchülerInnen während des gesamten Schuljahres Reflexionen bestimmter Lernerfahrungen und nutzen diese, um abschließend einen visuell anziehenden Bericht ihres Lernprozesses zu kreieren.

Nun stellt sich die Frage, warum gerade mobile Endgeräte für solche Formen von AfL am praktischsten sind. Diese Frage lässt sich beantworten, wenn man sich den Reflexionsprozess an sich etwas genauer unter die Lupe nimmt. Sowohl beim Journaling als auch beim digitalen Storytelling bietet es sich an, die Reflexion anhand eines bestimmten Modells, wie z.B. das von Gibbs (1988), durchzuführen. Dieses Modell ist zyklisch aufgebaut und enthält sechs wichtige Komponenten des Reflexionsprozesses.

Das Gibbs Modell:

Eigene Darstellung nach Gibbs, 1988

Mobile Endgeräte sind dabei besonders für die ersten zwei Phasen geeignet, da durch sie die Möglichkeit geschaffen wird, jede Lernerfahrung sofort und unmittelbar festzuhalten und leicht wieder abzurufen. Dabei ist einerlei, ob sich die SchülerInnen im Klassenzimmer, auf dem Schulgelände oder außerhalb befinden. In den späteren Phasen des Modells bieten mobile Geräte durch verschiedene Apps einen sehr individuell gestaltbaren Zugang zum Reflexionsprozess.

Journaling und Digital Storytelling eigenen sich hervorragend als AfL-Methode, da sie ein hohes Maß an Eigenverantwortung verlangen und individuell auf die SchülerInnen zugeschnitten sind. Alle Lernenden reflektieren ihren eigenen Lernprozess und legen ihre Endprodukte den Lehrkräften vor. Diese können anhand der Reflexionen überprüfen, welches Wissen sich die SchülerInnen angeeignet haben und in wie weit sie sich in ihrem Lernprozess auf dem richtigen Weg befinden.

Beispiele zur Anwendung dieser Methoden finden Sie hier. Allerdings werden die Methoden hier von LehramtsanwärterInnen angewandt.

Videoquelle: Video: Mobile Learning and Student Teacher Reflection- University of technology, Sydney