Pressekonferenz

Problemstellung

Diese Methode dient dazu, Wissensinhalte kooperativ zu erarbeiten und zu präsentieren.

Zielsetzung

Ziele dieser Arbeitsweise sind Wiederholung des Gelernten und Wissensüberprüfung durch zusammengesetzte ExpertInnengruppen aus Studierenden. Dabei wird das zentrale Thema des Seminars in verschiedene Unterthemen gegliedert, welche sich die Studierenden selbstständig zuteilen. Zu diesen Themen werden dann in einer “Pressekonferenz” Fragen beantwortet (vgl. Häfele/Maier-Häfele 2008: 196f.).

Beschreibung

Die Pressekonferenz ist eine hervorragende Möglichkeit, um Gelerntes zu wiederholen und offene Fragen zu klären. Dafür übernehmen einzelne Studierende für Unterthemen die Verantwortung und beantworten, in einer festgelegten Pressekonferenz, ihren Kommilitonen und Kommilitoninnen offene Fragen und Verständnisprobleme aus jener Einheit (vgl. ebd.).

Didaktische Relevanz

Die Pressekonferenz als eine Form der Online-Lehre ermöglicht den Studierenden, sich gegenseitig als ExpertInnen anzusehen und die Verantwortung für Teile des Seminars zu übernehmen. Darüber hinaus festigen sich Inhalte besonders dann, wenn man sie anderen erklärt. Letztlich können sich die Teilnehmenden gegenseitig Feedback geben. Dies steigert die Lernmotivation.

Methodische Umsetzung

Die Methode der Pressekonferenz unterteilt sich in Vorbereitung und Durchführung.

a. Vorbereitung

1. Die Dozierenden geben zu Beginn des Seminars einen Überblick über die Themen, die sie im Seminar behandeln werden.

2. Die Dozierenden eröffnen auf Stud.IP für jedes Thema ein eigenes Forum.

3. Durch eine E-Mail oder Ankündigung in der Stud.IP-Gruppe werden die Studierenden dazu aufgefordert, sich auszusuchen, welchem Gebiet sie sich zuwenden möchten und selbstständig einzuteilen. Dabei empfiehlt es sich, dass immer zwei bis vier Studierende für ein Thema zuständig sind.

4. Nachdem sich die Studierenden für ein Themengebiet entschieden haben, sollten sie sich für die anderen Themen zwei bis drei Fragen überlegen und diese in das jeweilige Forum einstellen. Dafür haben die Studierenden eine Woche Zeit.

5. Im nächsten Schritt beantwortet jede Gruppe ihren Fragenkatalog, sortiert die mehrmals gestellten Fragen aus und setzt sich bei Unklarheiten mit den jeweiligen Personen oder der/m Dozierenden in Verbindung. Für diesen Vorgang haben die Studierenden zwei Wochen Zeit.

b. Durchführung

1. Vor Beginn der Pressekonferenz muss sichergestellt werden, dass sich alle Studierenden vorab mit der Technik vertraut machen können, damit es beim eigentlichen Treffen zu keinen Schwierigkeiten und zu Zeitverlust kommt. Darum wäre es gut, den Studierenden einen Leitfaden zur Nutzung des Settings zu erstellen und diesen spätestens drei Tage vorher in der Stud.IP- Gruppe hochzuladen.

2. Am Tag der Pressekonferenz können entweder die Dozierenden als Moderierende fungieren oder sie übertragen die Rechte an Gruppenmitglieder der jeweils zuständigen Gruppe. Dies sollte allerdings erst geschehen, nachdem die Rahmenbedingungen besprochen wurden: Anfang, Ende, Thema, wer stellt die Fragen und wer schreibt das Protokoll. So bekommen alle Seminarteilnehmenden im Nachhinein Zugriff auf die Fragen und Antworten und können sich dadurch optimal auf Modulleistungen oder -prüfungen vorbereiten.

3. Die eigentliche Pressekonferenz findet statt, indem ExpertInnen des jeweiligen Unterthemas die eingestellten Fragen beantworten und erklären. Hierfür eignen sich 45 bis 60 Minuten, allerdings ist die Zeitspanne auch von der Tiefe und Komplexität des Themas abhängig.

4. Die Dozierenden bedanken sich bei der Gruppe und legen mit ihnen fest, bis wann das Protokoll und die eventuell noch offenen Fragen hochgeladen werden sollen.

c. Nachbereitung

1. Die Expertengruppen stellen ihre jeweiligen Protokolle in ihre Gruppe ein.

2. Die Dozierenden können sich für eine abschließende Pressekonferenz zur Verfügung stellen, um die offen gebliebenen Fragen der Studierenden zu beantworten.

Kommentar

  • Vorteile

o Alle Studierenden werden aktiv in das Seminar einbezogen.

  • Nachteile

o Sollten sich die Experten und Expertinnen nicht auf die Pressekonferenz und die Fragen ihrer Mitstudierenden vorbereiten, leidet die ganze Seminargruppe darunter.

o Eignet sich nur für Faktenwissen.

  • Modifikation

o Durchführung im Forum, indem die ExpertInnen an sie gestellte Fragen schriftlich beantworten.

o Anstelle einzelner Unterthemen kann auch eine Buchvorstellung/Rezension zur passenden Thematik durchgeführt werden. Dafür lesen die Studierenden ein Buch und rezensieren es nach gewissen Vorgaben, die alle einhalten müssen. Die Vorstellung der Rezensionen erfolgt online – da immer nur eine Person spricht, ist dies möglich. Darüber hinaus erstellen alle Studierenden eine Literaturliste mit den dazugehörigen Rezensionen in einer gemeinsamen Datei.

Bildquelle:Pixabay, 1867121