6.3 Hochschule

Professionelle Lernnetzwerke (PLNs) für StudentInnen



Fokus: Kollaboration - Konversation und Data Sharing

Einleitung:

Dieses Szenario überprüft, wie angehende Lehrkräfte zur Vergrößerung ihrer professionellen Lernnetzwerke (engl. Professional Learning Networks oder PLN) "connective" Apps auf ihren mobilen Geräten nutzen. Diese Apps werden dazu genutzt, Verbindungen zu Peers, Lehrkräften und professionellen Organisationen (siehe https://sites.google.com/site/educatorplns/ ) zu schaffen. Die Aktivitäten werden dann mithilfe der Rahmenstruktur der Mobilen Pädagogik (engl. Mobile Pedagogy Framework, MPF) – mit auf den Kollaborationsaspekt gelegt – untersucht.

Lernziele dieses Szenarios:

Das Hauptziel des Szenarios ist, die PLNs der angehenden Lehrkräfte zu etablieren, damit sie diese, durch die Interaktion mit anderen, als Mittel zur Entwicklung ihrer professionellen Identität nutzen können.

Beschreibung des Lernszenarios:

In diesem Szenario nutzen angehende Lehrkräfte einer australischen Universität mobile Geräte, um sich mithilfe ihrer entwickelnden professionellen Lernnetzwerken (oder PLNs) an einer "globalen Konversation" teilzunehmen. Zur Entfaltung ihrer Netzwerke nutzen sie dabei Apps wie Linkedln, Twitter, Facebook, Instagram und Edmodo. Als Einführung in die Welt der PLNs wurden die Studierenden zunächst gebeten, sich vor der Erweiterung ihrer Netzwerke untereinander (innerhalb ihres Semesters) zu verlinken. Die Aktivitäten des Szenarios legten ihren Fokus auf eine Reihe von Themen, die im Kontext ihres Studiums und der damit verbundenen Praktika standen.

Auswirkung des Lernszenarios auf die Studierenden:

Die angehenden Lehrkräfte nutzen ihre mobilen Geräte, um sich auf flexible Art und Weise innerhalb ihrer Lernnetzwerke zu engagieren. Dabei wurde ihnen die Zeit gegeben, "ihre eigene Stimme" innerhalb der doch oftmals einschüchternd wirkenden globalen Plattform zu finden, bevor sie sich neben der reinen Informationsfindung auch Dingen wie der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen und dem Austausch widmen konnten. Letztendlich gelang es ihnen, "vertrauenswürdige Links" in Form von anderen Studierenden, Lehrkräften und Organisationen für ihr aufstrebendes PLN aufzutun. Dieses Netzwerk bietet ein Hilfsmittel für längerfristiges Lernen, auch über das Studium hinaus.

Wie könnte dieses Szenario erweitert werden?

Pädagogen und Pädagoginnen in der Lehrerbildung sollten eine Vorbildfunktion in Bezug auf die Gewohnheiten ihrer digitalen Bürgerschaft und dem professionellen Umgang mit Sozialen Medien übernehmen. Neben der weiteren Entwicklung ihrer PLNs könnten angehende Lehrkräfte ihre mobilen Geräte auch zur Herbeiführung von Interaktionen in persönlichen Kontaktaufnahmen wie Teach Meets (siehe https://sites.google.com/site/educatorplns/) gebrauchen.

Genutzte Apps:

Soziale Netzwerke wie Twitter, Instagram, Facebook

Genutzte Tools:

Kamera, Mikrofon


Mobiles Lernen und Reflexion von Lehrenden und Lernenden



Fokus: Authentizität - Aufgabe, Hilfsmittel und Setting

Einleitung:

An diesem Szenario nehmen angehende Lehrkräfte einer australischen Universität, die IKT in Bildungswissenschaften absolvieren, teil. Dieses Szenario prüft die Nutzung mobiler Geräte zur Erleichterung individueller Reflexion.

Lernziele dieses Szenarios:

Das Hauptziel für die Studierenden ist, ein neues Verständnis für Unterricht zu entwickeln und das, was sie in der Praxis lernen, zu überdenken.

Beschreibung des Lernszenarios:

Die angehenden Lehrkräfte nutzen mobile Geräte, um reflektiertes Lernen auf zweierlei Arten zu unterstützen:

a) durch multi-modales Journaling und b) durch (individuelles) digitales Storytelling. Die mobilen Aktivitäten werden mithilfe des Gibbs (1988) Modells untersucht, bevor sie analysiert werden, ob und wie die Authentizitätsdimension des MPF durch das Szenario gestärkt wird.

Auswirkungen des Lernszenarios auf die Studierenden:

Die angehenden Lehrkräfte gebrauchen ihre mobilen Geräte zur Anleitung und Verbesserung ihres Refexionsprozesses. Sie überdenken und evaluieren ihre Erfahrung, um ein tiefgründigeres Verständnis zu erlangen und die Theorie mit der Praxis zu verbinden.

Wie könnte dieses Szenario erweitert werden?

Die dem Szenario zugrunde liegenden Strategien bleiben, auch bei Nutzung anderer Tools (z.B. OneNote anstatt Evernote für das reflektierende Journaling) bestehen. Eine diese Strategien beinhaltet beispielsweise den Gebrauch der selbsterstellten multimedialen Werkzeuge durch die Studierenden, die damit die Schlüsselerlebnisse ihres Lernprozesses (in Zusammenhang mit den dabei empfunden Emotionen) nochmals durchdenken und analysieren. Ein weiterer Aspekt der einhergehend untersucht werden könnte, ist der Einsatz von Apps zur Unterstützung von "Co-Reflexionen" oder reflektierende Gruppenprozesse.

Genutzte Apps:

​ ​Evernote, iMovie

Genutzte Tools:

Kamera


LehramtsstudentInnen machen Erfahrungen mit M-Learning



Fokus: Personalisierung​ - Individualisierung und Handlungskraft

Einleitung:

​Dieses Szenario unterstützt angehende Lehrkräfte dabei, mehr über den theoretischen Aspekt des mobilen Lernens zu erfahren (Baran 2014). Hierbei lernen die Studierenden, wie sie künftig mobile Geräte in ihren Unterricht an Schulen integrieren können. Die Lehr-Lernaktivitäten werden dann mithilfe der Mobilen Pädagogischen Rahmenstruktur (iPAC) geprüft (ab 11:34 im Video zu sehen), wobei der Fokus klar auf der Personalisierung liegt (sehen Sie hierzu auch: Credits und Ressourcen für dieses Video Fallbeispiel).

Lernziele dieses Szenarios:

​Das primäre Ziel für die angehenden Lehrkräfte besteht darin, ein Verständnis für die Prinzipien und pädagogischen Konzepte des mobilen Lernens zu entwickeln und sich der neuartigen Lernmöglichkeiten mit mobilen Geräten bewusst zu werden.

Beschreibung des Lernszenarios:

In diesem Szenario untersuchen angehende Grundschullehrkräfte einer australischen Universität ein grundlegendes lern-technologisches Unterrichtsfach, das darauf ausgelegt ist, mit neuen pädagogischen Methoden, die Grenzen der bisherigen Unterrichtsformen zu erweitern. Eine erste Sitzung auf dem Campus ist der Analyse lehrreicher Apps für Kinder gewidmet, die mithilfe der iPAC app evaluation rubric aus diesem Toolkit durchgeführt wird.

Von dieser stimulierenden Einführungserfahrung ausgehend, analysieren die Studierenden dann die iPAC-Rahmenstruktur, um spezifische pädagogische Konzepte für mobiles Lernen in Betracht zu ziehen und ihr sich entwickelndes Verständnis der drei Konstrukte und Unterkonstrukte zu überprüfen. Diese vorbereitende Aufgabe leitet in zwei Hauptaktivitäten über: ein Unterrichtskonzept (oder eine Unterrichtsaktivität) oder ein "Ideen Video" (oder "iVideo" - siehe Wong et al. 2007). Obwohl die angehenden Lehrkräfte, wie im Video gezeigt wird, mehr "über" mobiles Lernen erfahren, gibt es dennoch einige auf Technologien basierende Aspekte, die den professionellen Lernprozess der Studierenden (oder das Lernen "mit" mobilen Geräten) ansprechen. Die Dimension der Personalisierung wird dadurch besonders deutlich.

Auswirkungen des Lernszenarios auf die Studierenden:

​In diesem Szenario wählten und personalisierten angehende Lehrkräfte eigene Apps, die für Notizen, Reflexionen und zum Teilen von Ideen genutzt werden können. Während der Gestaltung und Bearbeitung ihrer eBooks und iVideos, suchten sie ebenfalls mehrere Apps, die auf ihren Bedarf zugeschnitten waren – ein Prozess den Stevenson et al. (2015) als "App Smashing" bezeichnen. Während dieses Verfahrens genossen die Studierenden ein hohes Maß an Autonomie, da sie selbst entscheiden konnten, wann und wo sie mobile Geräte für die gestaltenden Aktivitäten einsetzten. Oftmals überschritten sie dabei die Grenzen zwischen formellen und informellen Räumen auf und abseits des Campus. Somit vermittelte dieses Szenario einen hohen Grad an Entscheidungsmacht und Eigentumsrecht über die Aktivitäten, die durch den Gebrauch von mobilen Geräten noch verstärkt wurden.

Wie könnte dieses Szenario erweitert werden?

Die Umsetzung von schulischen Unterrichtsentwürfen der angehenden Lehrkräfte während des fachlichen Arbeitens kann nun mithilfe der Studierendenversion des M-Learning Fragebogens (oder iPAC-Fragebogen) evaluiert werden. Dieser ist im Toolkit zu finden. Akademische Betreuende oder MentorInnen können diesen Fragebogen ebenfalls ausfüllen, um so die Ergebnisse zu triangulieren.

Genutzte Apps:

Apps, die für die Nutzung durch Kinder vorgesehen sind (von Studierenden ausgewählt), Apps für Reflexion, Notizen und Media Creation (ebenfalls von den Studierenden selektiert).

Genutze Tools:

Kameras, Mikrophone

Referenzen:

​Baran, E. (2014). A review of research on mobile learning in teacher education. Educational Technology & Society, 17(4), 17-32.

Stevenson, M., Hedberg, J., Highfield, K., & Diao, M. (2015). Visualizing Solutions: Apps as Cognitive Stepping-Stones in the Learning Process. Electronic Journal of e-Learning, 13(5), 366-379.

​Wong, D., Mishra, P., Koehler, M. J., & Siebenthal, S. (2007). Teacher as filmmaker: iVideos, technology education, and professional development. In M. Girod & J. Steed (Eds.), Technology in the College Classroom. (pp. 181-195). Stillwater, OK: New Forums Press. ​