Kurzartikel verfassen

Problemstellung

Diese Methode dient dazu, eine Zusammenfassung der bislang bearbeiteten Inhalte in Form eines Kurzartikels zu erstellen. Der verfasste Kurzartikel stellt zudem eine einfache Form des Transfers dar, indem die Studierende zeigen, dass sie die Inhalte verstanden haben, in eigenen Worten wiedergeben und eventuell geeignete Fragen hieraus entwickeln können.

Zielsetzung

Förderung von Verständnis, Anwendung und Transfer von Seminar- und Lerninhalten.

Beschreibung

Die Studierenden erstellen am Ende einer thematischen Einheit eine schriftliche Zusammenfassung in Form eines Kurzartikels, in welchem sie den Inhalt und Ziele des Lernarragements in eigenen Worten wiedergeben. Dabei sind ausschließlich die im Online-Seminar behandelten Inhalte und Texte von Relevanz. Auf zusätzliche Recherche wird bewusst verzichtet. Die Umsetzung kann je nach Größe der Veranstaltung in Einzel- oder Kleingruppenarbeit (2-3 Personen) realisiert werden. Dabei steht es den Dozierenden frei, ob es sich um einen einmaligen Arbeitsauftrag zu einer Einzelsitzung handelt oder eine über das Semester aufgeteilte Studien- oder Modulleistung für die Studierenden. Im Laufe des Semesters kann dadurch auch eine Form des Reflexionsportfolios entstehen.

Methodische Umsetzung als Step-by-Step-Anleitung mit Tools

Für die Umsetzung der Kurzartikel bieten sich aufgrund der unterschiedlichen Vorgehensweisen auch unterschiedliche technische Möglichkeiten und Werkzeuge an. Zudem ist diese Methode sehr flexibel, weswegen sie auf viele unterschiedliche Arten gestaltet werden kann.

Als einfachste Form ist die Bearbeitung im Rahmen einer Modulleistung anzusehen. Hierbei kann ein Vergleich zu den viel genutzten Veranstaltungs- und Reflexionsprotokollen gezogen werden. Zu Beginn des Semesters werden den teilnehmenden Studierenden Termine zugeteilt, zu denen sie entsprechende Kurzartikel zu verfassen haben. In diesem Schritt kann bereits darauf eingegangen werden, ob die Abgabe des Dokuments per E-Mail, als Dokument in einer hochschuleigenen Cloud-Anwendung oder in einem Ordner auf Stud.IP erfolgen soll.

Wenn diese Methode kollektiv innerhalb eines Seminars angewendet wird, bietet sich z.B. eine videochat-basierte Gruppenarbeit an (wie z.B. Breakout-Räume in BigBlueButton), in denen sich die Studierenden mit ihren Gruppen abstimmen und ihre Notizen in “geteilten Notizen” festhalten können.

Auch mit der umfassenden Courseware-Funktion von Stud.IP oder dem SuperWiki kann hierbei gearbeitet werden.

Zur Unterstützung und Hilfestellung bietet sich die sogenannte WSQ-Methode (gesprochen: WHISK) an, bei der die Studierenden ein Arbeitsblatt mit den Spalten Watch (Beobachten), Summarize (Zusammenfassung) und Questions (Fragen) erhalten. Die Studierenden werden dabei unterstützt, wichtige und bedeutende Konzepte und Lehrinhalte zu identifizieren. Dabei können sie sich während der Teilnahme an der Informationsvermittlung in der ersten Spalte Notizen in ihren eigenen Worten machen, die dann in der zweiten Spalte zusammengefasst werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass Verbindungen zu bereits vorhandenem Vorwissen und zur Lebenswelt der Studierenden hergestellt werden. In der dritten Spalte sollen abschließend zwei bis drei Fragen notiert werden, die zur weiteren Klärung oder als Diskussionsanlass in der nächsten Online-Sitzung herangezogen werden können (vgl. Wehlburg 2017: 43).

Didaktische Relevanz

Diese Methode zielt auf den Transfer des spezifisch in einer Lerneinheit erworbenen Wissens ab und stellt je nach Art der Umsetzung sicher, dass alle Seminarteilnehmenden aktiv bei der Sache bleiben. Es handelt sich um eine gute Methode zum Einüben von präzisen narrativen Fähigkeiten, weil die Inhalte der Sitzung genau und informativ stimmig wiedergegeben werden.

Kommentar

  • Wenn die Aufgabe kollektiv in einer Veranstaltung bearbeitet wird, ist darauf zu achten den Studierenden genug Zeit einzuräumen, damit die Inhalte der Veranstaltung erneut vor Augen geführt werden können und eine intensive Auseinandersetzung mit diesen erfolgen kann

  • Im Falle einer Gruppenarbeit können die Gruppen von den Studierenden selbst erstellt oder aber vorgegeben werden

  • Falls die Studierenden aufgefordert sind, zu einzelnen Sitzungen als Studien- oder Modulleistung einen Kurzartikel zu verfassen, kann ihnen die Freiheit gegeben werden sich den Termin und somit auch das Thema auszusuchen. Das steigert zugleich die Motivation.

Bildquelle:Pixabay, 4932432