Kreisgespräch

Problemstellung

Diese Methode dient dazu, eine Diskussion während einer Online-Präsenzveranstaltung zu strukturieren und durchzuführen.

Zielsetzung

Durch die Methode des Kreisgesprächs gewinnt die Diskussion innerhalb einer Online-Vorlesung an Tiefe und Struktur und jede/r TeilnehmerIn kommt zu Wort (vgl. Häfele/Maier-Häfele 2008: 176f.).

Beschreibung

Innerhalb einer Online-Konferenz mit vielen Teilnehmenden kann es teilweise unübersichtlich werden. Dazu kommt, dass einige Studierende mehr Wortbeiträge als andere leisten, den Austausch eventuell sogar dominieren.

Anhand der Arbeitsweise „Kreisgespräch“ soll ein harmonischer Austausch beziehungsweise eine ausgeglichene Diskussion zwischen den Dozierenden und den Studierenden entstehen. Dabei wird von den Dozierenden innerhalb der Online-Konferenz festgelegt, in welcher Reihenfolge sich die Studierenden zu Wort melden. Während des Kreisgesprächs wird die vorab festgelegte Reihenfolge der Statements eingehalten (vgl. ebd.).

Didaktische Relevanz

Gerade für die ersten Stunden im Rahmen eines Online-Seminars bietet sich das Kreisgespräch an, da die Teilnehmenden mit Chats in Seminarsituationen noch nicht vertraut sind. Deswegen unterstützen sie konkrete Regeln, wie das Einbringen der Beiträge in Form eines festgelegten Ablaufs, enorm.

Methodische Umsetzung

1. Jede/r Dozent/in muss sich vorab überlegen, welches Setting sie/er für die Online-Präsenzphasen wählen möchte.

2. Die Dozierenden geben den Termin des Treffens bekannt und laden ihre Studierenden über Stud.IP zu der Online-Konferenz ein.

3. An dem jeweiligen Termin “betritt” der Dozierende zuerst den Chatraum, da in vielen Settings der/die erste eintretende Person Moderationsrechte erhält, welche den anderen verwehrt bleiben oder nur speziell vergeben werden können.

4. Die Dozierenden begrüßen ihre Studierenden und klären sie darüber auf, dass sie in unruhigen Momenten auf die Methode „Kreisgespräch“ zurückgreifen möchten. An dieser Stelle wird die Methode und ihre Anwendung erklärt. Natürlich ist es jedem Dozierenden freigestellt, wie er/sie die Reihenfolge der Diskussionsbeiträge gestaltet. Der Moderator beziehungsweise die Moderatorin kann sich auch immer wieder für Zusammenfassungen einschalten.

5. Durch die Anwendung des “Kreisgesprächs” in einer wichtigen oder unruhigen Phase vermeiden die Dozierenden die Gefahr, Wortmeldungen zu übersehen oder Inhalte zu verlieren. Im Wechsel mit einem „normalen“ Gespräch gibt es Orientierung und Struktur für alle Teilnehmenden des Seminars (vgl. ebd.).

Kommentar

  • Vorteile

o Der große Vorteil dieser Methode ist die Strukturierung einer Online-Konferenz, wie die Video-Präsenzlehre.

o Hinzu kommt, dass alle Studierenden in die Diskussionsrunde einbezogen werden und jeder den Beitrag der anderen durch Aufmerksamkeit würdigt.

o Außerdem ist diese Methode flexibel einsetzbar. Wenn es zu keinen Überschneidungen der Redebeiträge kommt, muss sie nicht angewendet werden.

o Darüber hinaus ist das Kreisgespräch schnell erklärt und benötigt keinerlei Vorarbeit und Materialien.

o Auch der zeitliche Aspekt ist frei wählbar. Bei einer Gruppengröße von bis zu sieben Personen empfiehlt sich eine Stunde.

  • Nachteil

o Der Nachteil dieser Methode liegt in der kleinen Gruppengröße. Da sie für fünf bis sieben Personen empfohlen wird, die Pädagogische Hochschule Karlsruhe aber Veranstaltungen mit bis zu 80 Teilnehmenden hat, kann die Methode bei solchen Gruppengrößen höchstens in Unter-Chaträumen umgesetzt werden.

Bildquelle:Pixabay, 4249401