3.1.4 Rückwärts-Design

"Rückwärts-Design" bezieht sich auf eine Methode zur Gestaltung des Lehrplans, bei der die Lehrkraft Ziele setzt, bevor sie die Methoden der Bewertung wählt.

Die meisten ErzieherInnen werden sich in vielen Elementen wiedererkennen, die mit dieser Methode vorgestellt werden. Es ist nur ein systematischer Ansatz für die Planung, der sich von dem Ansatz unterscheidet, den man als "Lehren des Buches" bezeichnen kann (beginnend mit einer Liste von Inhalten, die unterrichtet werden). Der Flipped Classroom kann nützlich sein, wenn eine Lehrkraft den Unterricht umdrehen und Teile des Vortrags durch technologiegestützte Kommunikation ersetzen will.

Im Video führen Pädagogen der University of Colorado in Boulder das Konzept des "Rückwärts-Designs" ein. Sie diskutieren, warum das "Rückwärts-Design" nützlich ist und wie dieses Konzept effektiv im Unterricht implementiert werden kann.

Ein "Rückwärts"-Ansatz beginnt mit der Lehrkraft, welche die Ziele definiert, Pläne für Bewertungen erstellt und Entscheidungen über Lehrmethoden trifft. Wenn alle diese Elemente festgelegt wurden, wendet sich die Lehrkraft schließlich der Technologie zu, um qualifizierter beurteilen zu können, welche Technologien die bisherigen Entscheidungen unterstützen.

Der Prozess kann als eine "Straßenkarte" gesehen werden, in der das Ziel zuerst ausgewählt wird. Dann wird die Karte zur Planung der gewünschten Zielerreichung verwendet. Die Idee des "Rückwärts-Designs" ist es, auf die Lernziele hin zu unterrichten. Dies stellt typischerweise sicher, dass die gelehrten Inhalte in den verschiedenen Phasen auf ein Ziel ausgerichtet und organisiert sind.

Die Lehrkraft konzentriert sich auf das, was die Lernenden lernen müssen, welche Daten gesammelt werden können, um zu zeigen, dass sie die gewünschten Ergebnisse gelernt haben und wie sichergestellt werden kann, dass die Lernenden lernen.

Illustration: Jon Hoem. Lizenz: CC BY-NC-SA (engl. Original)

Im Video wird Unterricht häufig so geplant, dass eine Reihe von Themen erstellt und abgedeckt werden, um dazu dann Aktivitäten und Bewertungen festzulegen. Wenn der Unterricht "rückwärts" gestaltet wird, sollte man zuerst die Lernergebnisse festlegen. Was sollen die Lernenden am Ende der Unterrichtseinheit wissen oder können? Nach Festlegung der beabsichtigten Ergebnisse werden Bewertungen und Aktivitäten entworfen, um den Lernenden zu helfen, diese Ergebnisse zu erreichen. Dieser Ansatz kann zu einem ansprechenderen Unterricht und letztendlich zu einer Verbesserung des Lernens führen.

Diese "umgekehrte" Art der Unterrichtsverlaufsplanung beinhaltet mehrere Phasen:

Legen Sie das gewünschte Ergebnis fest: Was sollen die Lernenden wissen, verstehen und ausführen können? Der Schwerpunkt liegt auf Prinzipien, Theorien, Konzepten und Standpunkten.

Was und wie soll bewertet werden: Halten Sie fest, was Indikatoren dafür sein können, dass die gewünschten Ergebnisse erreicht werden.

Lernaktivitäten entwerfen: Alle Aktivitäten sollten zu den gewünschten Ergebnissen beitragen. Welche Kenntnisse und Fähigkeiten werden die Lernenden benötigen, um diese zu erreichen? Dies beinhaltet Lehrmethoden, die Abfolge von Aufgaben und Unterricht sowie die Lernmaterialien.

Wählen Sie geeignete technische Hilfsmittel: Ein Flipped Classroom erfordert unterschiedliche Arten von Technik. Diese können Medieninhalte produzieren, verteilen und abrufen. Bei der Rückwärtsplanung kommen diese Entscheidungen am Ende des Prozesses.

Eine allgemeine Regel kann für alle Phasen gelten: Je weniger komplexe Lösungen verwendet werden, desto besser. Achten Sie auf Benutzerfreundlichkeit und Einfachheit, wenn es um die technischen Lösungen geht und erhöhen Sie den Schwierigkeitsgrad, wenn es um die Aktivitäten geht, für die Sie sich entscheiden. Seien Sie sich immer der Gefahren bewusst, die durch die Technik entstehen könnten. Sie könnte zum Hauptfokus werden, wenn sich SchülerInnen weniger Mühe bei der Lösung der eigentlichen Aufgabe geben, die zur Unterstützung der gewünschten Lernergebnisse führen soll.

Die Veranschaulichung der Phänomene und Methoden beeinflusst unsere Denkweise darüber. Die vierschrittige Abfolge vom Lernziel bis zur Technologiewahl ist ein idealisiertes Bild. In der realen Unterrichtsentwicklung wissen wir, dass dies sofort komplexer wird. Wichtig: es gibt eine Reihe von situativen Faktoren, die beeinflussen, was Sie erreichen können, und das müssen Sie berücksichtigen. In der Praxis wird dies dazu führen, dass Ihr Ansatz weniger ideal abläuft als das theoretische Modell.

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