Der Martinusweg ist ein Pilgerweg und Bestandteil des Weitwanderwegenetzes in Baden-Württemberg.
Der Martinusweg ist eine eingetragene Kulturstraße des Europarats. Der Martinusweg verläuft von Szombathely in Ungarn, dem Geburtsort des Heiligen Martin, bis nach Tours in Frankreich, dem Ort der Grablege des Heiligen.
Geplant sind drei Pilgerwege zwischen Szombathely und Tour. Die Südroute ist bereits fertiggestellt. Sie verläuft von Szombathely durch Ungarn, Slowenien, Kroatien, Italien und Frankreich nach Tours. Eine Nordroute über Erfurt und Utrecht (Niederlande) ist angedacht.
Die Mittelroute wurde zwischen September und November 2016 eröffnet. Sie verläuft von Szombathely durch Ungarn, Österreich, Deutschland, Luxemburg, Belgien und Frankreich nach Tours.
Kernstück der Martinusweg-Mittelroute ist der bereits im Jahr 2011 eröffnete Martinusweg durch die Diözese Rottenburg-Stuttgart in Baden-Württemberg von Tannheim bis Schwaigern. Der restliche Abschnitt in Baden-Württemberg von Schwaigern bis nach Waghäusel befindet sich auf dem Gebiet der Erzdiözese Freiburg.
Steckbrief
Wegname: Martinusweg - Mittelroute Via Sancti Martini
Weglänge von Szombathely nach Tours: ca. 2.500 Kilometer
Weglänge in Baden-Württemberg: zwischen 513 und 561 Kilometer (je nach Variante)
Wegzeichen: schmales gelbes, etwas schräggestelltes Kreuz auf dunkelrotem Grund
Jahr der Einrichtung: 2016, Abschnitt innerhalb der Diözese Rottenburg-Stuttgart 2011
Anfangspunkt: Szombathely (Ungarn)
Anfangspunkt in Baden-Württemberg: Tannheim (Landkreis Biberach)
Endpunkt: Tours (Frankreich)
Endpunkt in Baden-Württemberg: Waghäusel (Landkreis Karlsruhe)
Gehrichtung: in beiden Richtungen begehbar
Wegzeichen
Das Wegzeichen des Martinuswegs ist ein schmales gelbes, schräggestelltes Kreuz auf dunkelrotem Grund.
Wegzeichen des Martinuswegs
Wegzeichen des Martinuswegs mit Richtungspfeil
Markierung/Beschilderung/Wegweiser
Das Wegzeichen ist im Wegverlauf in kurzen Abständen vorhanden. Teilweise ist zusätzlich ein Richtungspfeil vorhanden.
Wegweiser mit der Angabe der nächsten Ziele und der Entfernungen sind nicht vorhanden.
Die Markierung ist auf vielen Abschnitten gut. Es gibt jedoch auch Abschnitte, wo die Markierung lückenhaft ist, wo sie fehlt oder wo sie abhandengekommen ist. Die Gehrichtung ist nicht einheitlich. Es gibt Abschnitte des Martinuswegs, die in beiden Richtungen markiert sind. Es gibt jedoch auch Abschnitte, die nur in einer Richtung bezeichnet sind. Eine Beschilderung des Wegs sollte wenigstens an den Anfangs- und Endpunkten, an den Verzweigungen zwischen dem Hauptweg und den Nebenwegen und an den Abzweigungen von Stichwegen vorhanden sein.
In Bezug auf eine dauerhafte Instandhaltung der Markierung ist Skepsis angesagt. Denn der Martinusweg wurde nicht von den Wanderverbänden oder von staatlichen Stellen markiert. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten. Anzustreben ist, dass die Wegzeichen des Martinuswegs zukünftig in die vor Ort vorhandenen Wegweiser der Wandervereine bzw. der örtlichen Fremdenverkehrsverbände mit aufgenommen werden.