Friedensnobelpreis wird zur Farce

Mit dem Stifterwillen von Alfred Nobel hat die Vergabe des Friedensnobelpreises an die EU nichts mehr zu tun. Die „Europäische Unfriedensgemeinschaft“ EU erhält den Friedensnobelpreis – so wird diese hochrenommierte Auszeichnung aus dem Stiftungsfonds des schwedischen „Dynamit-Fabrikanten“ Alfred Nobel zur Farce!

Am 12. Oktober 2012 (wie immer jeweils am zweiten Freitag im Oktober) hat das norwegische Nobelpreiskomitee bekannt gegeben, dass der diesjährige Friedensnobelpreis der Europäischen Union zuerkannt wird.

Wenn es Alfred Nobels Absicht war, diesen ehrenvollen Friedenspreis jenem „Friedens-verfechter“ oder jener „Friedensverfechterin“ zu verleihen, der oder die wörtlich(!) „am meisten für die Verbrüderung der Völker, die Verminderung oder Abschaffung der stehenden Heere sowie die Förderung von Friedenskongressen“ bewirkt hat, so fragen wir uns, wie ein Friedensnobelpreiskomitee diese unglaubliche Fehlentscheidung treffen konnte.

Es gibt eine plausible Erklärung. Die drei von Nobel 1895 testamentarisch festgelegten Vergabe-kriterien werden, seitdem die fünf Sitze des Nobelkomitees nach dem parlamentarischen Parteienproporz aufgeteilt sind, miss­achtet, ja geradezu verfälscht und der Friedenspreis zu einem politischen Instrument umfunktioniert. Seit 1948 spielt nicht mehr Kompetenz und Erfahrung für die Wahl der Komiteemitglieder eine Rolle, sondern die Anlehnung an die norwegische Außenpolitik. Die Konzepte der Nato, an denen sich die norwegische Außen-politik orientiert und zu der eine – man kann fast sagen – blinde Loyalität besteht, erscheinen nunmehr wichtiger als der Wille von Alfred Nobel.

In seinem Buch „The Nobel Peace Prize – What Nobel Really Wanted” hat der norwegische Jurist und Friedensforscher Fredrik S. Heffermehl nachweisen können, dass von den letzten zehn verliehenen Preisen neun illegal waren. Und auch in diesem Jahr hat das norwegische Friedenskomitee – in einem völlig intransparenten Geheimverfahren seine Entscheidung so getroffen, dass das Ansehen des Nobelpreises – zurückhaltend beurteilt – als grob beschädigt, bezeichnet werden muss.