Umbruch in Nordafrika

Umbruch in Nordafrika, Erdbeben in Japan und allg. Wehrpflicht

Bei oberflächlicher Betrachtung ist die Frage berechtigt, was das Eine mit dem Anderen zu tun hat. Beide erstgenannte Ereignisse haben aber eines gemeinsam, sie erzeugen Unsicherheit und Angst und sollten zum Nachdenken anregen, besser noch zum Überdenken der Kampagne zur Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht in Österreich.

Denn eines muss klar sein, die Zeiten werden nicht ruhiger, friedlicher, und möge Japan noch so weit entfernt sein, ein GAU in einem AKW - was Gott verhüten möge - kennt keine Grenzen, wohin der radioaktive Niederschlag sich ausbreitet.

Das Bundesheer hat nicht nur das Logo „Schützen und Helfen“ auf seine Fahnen geheftet, es ist auch DIE Kernaufgabe des Heeres im eigenen Land schlechthin. Für diese Kernaufgabe braucht es Ressourcen an Soldaten und Material. Es ist zu hinterfragen, ob eine sicher gut ausgebildete aber kleine Berufsarmee in Szenarien apokalyptischen Ausmaßes, wie es sich in Japan ereignet hat, und mit einem Konfliktherd auf Jahrzehnte im Nordafrika und im Nahen Osten dem Schutz der Bevölkerung im eigenen Land nachkommen kann.

Der Weg, den das Bundesheer bisher gegangen ist, mit Berufssoldaten, allgemeiner Wehrpflicht und Miliz - diese aber gehört wieder zum Leben erweckt - ist der richtige ... Wenn erst das Feuer brennt, nach der Feuerwehr, sprich dem Bundesheer, zu rufen - das man vorher demoliert hat - ist zu spät.

Nur nach den Befindlichkeiten eines 6 Monate Präsenzdienstes sich zu orientieren ist zu kurz gedacht, es steht mehr auf dem Spiel, nämlich die Fähigkeit der bewaffneten Macht im Staate bei Bedrohungsfällen Sicherheit zu vermitteln und bei Katastrophen den Menschen im Lande umfassend zu helfen.

Peter Walch Vzlt i.R., 6522 Prutz, 12.3.2011