Friedensprojekt als Floskel

Bezeichnend für den immer eklatanter werdenden Argumentationsnotstand der EU-Verantwortlichen, dass Nationalratspräsident Khol kürzlich in einem Zeitungsinterview auf die Frage „Was hat die EU den Senioren gebracht?“ überhaupt nichts Konkretes zu antworten wußte. Khol meinte nur betonen zu müssen, wortwörtlich: „Die EU sei dasFriedensprojekt“.

In Wirklichkeit handelt es sich dabei um das Unsinnsargument! Denn die EU-Verfassung würde eine Aufrüstungsverpflichtung beinhalten (Art. I-41, 3), geplante Battle Groups (Schlachttruppen) und schleichender Neutralitätsverlust sprechen eine eindeutig friedensfeindliche Sprache. Außerdem, wer Wind sät, wird Sturm ernten! Wenn mittels EU sämtliche europäischen Nationen und Nationalitäten nach und nach ausradiert werden sollen, so wird man damit als Gegenreaktion extremen Nationalismus „ernten“. Was die Folgen betrifft, denke man vergleichsweise nur an Jugoslawien!

Wenn der Frieden das einzig Positive ist, was die EU den Pensionisten gebracht haben soll, so ist das nicht nur lächerlich, sondern klingt vor allem äußerst zynisch. Nämlich so, als hätte Österreich bis zum EU-Beitritt 1995 Krieg geführt. Einfach grotesk! Jeder, der einmal eigenständig nachdenkt, und nicht im typisch österreichischen Maria-Theresia-Gehorsamskomplex diese eingetrichterte Standardfloskel vom Friedensprojekt nur brav wieder gibt, wird unschwer erkennen: Das so schön klingende Wort „Frieden“ eignet sich bestens zum Missbrauch. Die EU-Gewinnler wollen damit ablenken von ihren rein egoistischen Interessen, zur Umsetzung dieser bräuchten sie persönlich die Fortsetzung der EU-Mitgliedschaft. Tarnen und Täuschen nennt man so etwas im EU-Jargon! (Autor der Redaktion bekannt)