Denglisch

Wieviel Denglisch braucht die deutsche Sprache?

Es gibt sie sogar, die Befürworter/-innen der Englischen Fremd- und Lehnwörter in unserer Muttersprache. Sie – vorrangig Damen – berufen sich auf die „positive" multikulturelle Bereicherung unserer Sprache, mit Ausdrücken wie Sex, Baby, Kids u.a.m. Im Allgemeinen haben die sich immer mehr verbreitenden Fremd- und Lehnwörter aber einen üblen Beigeschmack, vor allem für Menschen, welche die Englische Sprache beherrschen – Prototyp dieser Unart ist das weit verbreitete „Handy“ – kein Engländer oder Amerikaner wuerde auch nur vermuten was damit gemeint ist - im Englischen oder Amerikanischen ist ein „handy-man“ ein Hilfsarbeiter oder Hausmeister.

Dann haben wir auch noch den ORF, der angeblich einen Bildungsauftrag hat – ich nehme an, der Muttersprache des Landes verpflichtet. Dennoch entblöden sich die Redaktor/-innen des ORF aber nicht, nur so mit Denglischen Ausdrücken um sich zu werfen, das beginnt mit der täglichen Aufforderung an die Zuseher/-innen, sich doch an einer „back-stage tour“ zu beteiligen und setzt sich fort ueber „whistleblower“, „crowdfunding“, „shitstorm“, „redcarpet“, „community“ um nur einige der immer häufiger verwendeten Anglizismen anzuführen. Wie lässt sich dieses mit dem Verständnis des „Bildungsauftrages“ vereinen? Der Denglische Tsunami ist leider bereits soweit durch die Gehirne grebraust, dass die „Kids“ in der Gesamtschule weder Rosegger, noch Grillparzer oder gar Schiller und Goethe „sinnerfassend“ lesen können. „Hei-Ho“ wie multikulturell sind wir doch schon geworden, jetzt müssen nur noch türkische und serbo-bosniakische Lehnwörter hinzugefügt werden und es entsteht eine neue Muttersprache.

John F. Edmaier, Wien