Skandal um Ute Bock
Es war regelrecht ein Schock für alle Gutmenschen, die „Gute Ute“ soll die Großzügigkeit eines Unternehmers schamlos ausgenutzt und eine Wohnung, die sie kostenfrei zur Verfügung gestellt bekam, untervermietet haben. Ute Bock soll laut Kurier – in mindestens einem nachgewiesenen Fall - einem 74-jährigen besachwalteten Mann einen unbefristeteten Untermietvertrag ausgestellt haben. Der Untermieter zahlte dem Verein pro Monat 110 Euro an Mietkostenzuschuss und darüber hinaus eine „freiwillige“ monatliche Spende von 300 Euro. Und das für eine Wohnung, die der Immobilien-Unternehmer Hans Jörg Ulreich aus sozialem Engagement kostenlos zur Verfügung stellte. Der großzügige Mann hatte Ute Bock seit 2005 leer stehende Wohnungen für ihre Flüchtlingshilfe zur unentgeltlichen Nutzung übergeben, bis diese saniert wurden. Auf Basis eines sogenannten Prekariumsvertrag übernahm Ulreich die Betriebskosten, die Miete wurde als Sachwert gespendet. Rund 150.000 Euro pro Jahr machte das Engagement des Unternehmers aus, schreibt der Kurier. Jetzt muss Bock die Quartiere verlassen. „Wir sind nicht nur enttäuscht, sondern fühlen uns auch getäuscht", teilte Ulreich Bock in dem Kündigungsschreiben mit. Somit ist das Projekt gestorben. Bock muss die 26 Wohnungen in der Engerthstraße bis November sowie eine Wohnung in der Stammgasse bis Ende Jänner räumen. Betroffen sind mehrere Dutzend Personen. Für ihr Engagement wurde sie kürzlich von Bundespräsident Heinz Fischer mit dem goldenen Ehrenzeichen geehrt. Eventuell sollte Bundespräsident Fischer die von ihm so freudig vorgenommene Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens der Republik an Ute Bock, noch einmal überdenken. Denn andere, die dieses Verdienstzeichen ekrlich verdient haben, könnten ja durch diesen Skandal auf die Idee kommen, ihr Verdienstzeichen zurückzugeben. Von sozial wirklich engagierten Spendern kostenlos zur Verfügung gestellten Wohnraum, um satte Beträge teilweise sogar an besachwaltete Menschen zu vermieten und von diesen auch noch „freiwillige Spenden“ einzustreifen, lasse den erklärten Liebling vieler Gutmenschen, Ute Bock doch ein wenig heuschrecken-verdächtig wirken.
John F. Edmaier, Wien