S y m b o l h a f t


Symbolik begleitet uns jeden Tag, ohne daß wir groß Notiz davon nehmen. Sei es das goldene „M“ einer Fastfood Kette, die stilisierte Muschel eines Ölkonzerns, Embleme der Fahrzeughersteller, diverse religiöse Zeichen oder auch die bloßen Farben einer Flagge. Viele Unternehmen und Gruppierungen haben für sich ein Zeichen erdacht, welches einen Wiedererkennungswert generieren soll. Andere wieder, greifen auf Symbole zurück, deren Geschichte tausende Jahre zurück liegt. Im Grunde sollte dies nichts Ungewöhnliches sein, nichts was Grund zum Aufruhr bergen sollte.

Werden Symbole in Kontext mit einer speziellen Zeit, oder Person gebracht, ortet man alleine hinter dem besagten Zeichen schlichtweg das Böse. Ein Grund für den politischen Machtapparat, es bei Strafe zu bannen. Swastika, oder in unseren Breitengraden auch Hakenkreuz genannt, hat seinen Ursprung in Indien und kann bis etwa 10.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung datiert werden. Ein Symbol, welches folglich eigentlich nichts mit Nationalsozialismus zu tun hat. Vielmehr steht es für ausschließlich positives. Die Swastika ist ein reines Glückssymbol, und fand auch seit je her in diesem Zusammenhang Anwendung. Übersetzungen aus dem Sanskrit geben die Bedeutung Licht, Heil und Segen.

Auch germanische Runen haben einen schlechten Ruf erlangt, da auch diese teilweise im Nationalsozialismus angewandt wurden. Das Sonnenrad steht ebenso unter Generalverdacht, böse zu sein, wenn man es so benennen will.

Genannte Symbole verkörpern jedoch, wie man nachweisen kann, keineswegs Negatives. Das Gegenteil ist der Fall, wenn man deren Herkunft untersuchen will. Großteils sind es Zeichen, die dem Träger Schutz, Glück und Gesundheit bringen sollen. Darum tragen auch viele Menschen ein religiöses Zeichen am Körper. Es soll dem Träger den Beistand seines Gottes ermöglichen. Lediglich das in Verbindung bringen mit einer dunklen Zeit hat bei diversen Symbolen dafür gesorgt, daß ihnen etwas düsteres anlastet. Gründe dafür gibt es mehrere, jedoch ist es frei von Logik, Verbote auszusprechen. Man stelle sich vor, anstatt des Hakenkreuzes hätte man das Abbild einer Eiche verwendet, oder etwas anderes Unverfängliches? Wären heute Bäume verboten?

Demnach müßte man auch das goldene „M“ bannen, da der Verzehr, der dort angebotenen Produkte, durchaus ungesund für den menschlichen Körper ist. Das Symbol für Anarchie ist tatsächlich negativ behaftet, wie der Name schon aussagt. Jedoch gibt es hierfür keine Einschränkung.

Betritt man eine christliche Kirche, erblickt man in den meisten Fällen ein großes Kreuz und zumeist auch den Körper von Jesus Christus. Festgenagelt an selbiges. Wie deutet man dieses christliche Symbol? Zeigt man das Leiden Christi für unsere Sünden oder ist es das zur Schau stellen eines toten Körpers? Soll es dem Gläubigen animieren, ein guter Mensch zu sein, oder ist es Totenkult? Gar ein Blutopfer?

Es ist eine Frage der persönlichen Sichtweise, ob jemandem ein Symbol negativ oder positiv erscheint. Die einseitige Betrachtungsweise geschieht aber durch gezielte Lenkung der Gedanken, so wie es oftmals die Politik vorgibt. Mit hinein spielt auch durchaus das fehlende Wissen, zur Geschichte mancher Themen und so folgen sehr viele Menschen dem Leithammel mit der lautesten Stimme. Alles in allem muß man jedoch sagen, daß daraus Unvoreingenommenheit resultiert, die erneut gesteuertes Schubladendenken verursacht. Werden unter einem bestimmten Zeichen Straftaten verübt, so sind doch die Übeltäter zu bestrafen und nicht alleinig ein Symbol zu bannen. In so einen Fall nimmt man nur ein Erkennungszeichen, die Gefahr bleibt jedoch bestehen, sofern sich dahinter überhaupt eine Gefahr verbirgt.

Vielerlei dieser Zeichen bergen jedoch in der Tat Kräfte, die mit wissenschaftlichen Mitteln nicht erklärt werden können. Anhänger von Naturreligionen bedienen sich ihrer seit vielen hundert Jahren. Runen sagt man magisches nach. Und obwohl sie in der westlichen, modernen Welt als Relikte einer vergangenen Kultur gelten, die unzivilisierter nicht hätte sein können, verfaßt man heute noch Bücher über das noch verbliebene Wissen und die Anwendung der nordischen Schriftzeichen. Vielleicht hat sich daher der Hauch von Mystik in ihnen erhalten, etwas Geheimnisvolles. Niemand vermag heute mit Bestimmtheit zu sagen, wie sie entstanden und wie alt sie wirklich sind, noch wie man sich ihre Kräfte nutzbar macht. Nur die nordische Sagenwelt gibt Hinweise darauf. So soll Odin die Bedeutung und die Macht der Runen von noch älteren Göttern erlangt haben. Als Preis dafür mußte er ein Auge geben, so die Edda.

Es sind die Sagen unserer Ahnen, unsere ureigenste Geschichte, noch immer behaftet mit einem Hauch von Magie. Blasphemisch scheint heute der Gedanke an einen Polytheismus und dennoch ist selbst das Christentum nicht völlig frei davon, nimmt man die ganzen Heiligen zur Hand. Auch wenn sie nicht direkt angebetet werden, so werden sie dennoch verehrt. Es werden ihnen sakrale Bauten geweiht und Statuen entworfen. Ihnen wird auch Beistand und Hilfe in diversen Lebenslagen nachgesagt. Somit kommt man einem Polytheismus doch wieder auffallend nahe.

Das Pentagramm ist gewiß jedem ein Begriff. Was Hollywood daraus gemacht hat, ist die Umkehr der Tatsachen. Das Pentagramm, oder Drudenfuß genannt, war und ist schon immer ein Symbol des Schutzes vor dunklen Mächten gewesen, und nicht das des Satans. Man dachte sich wohl, wenn wir es auf die Spitze stellen, könnte man den Kopf eines Ziegenbocks erkennen, der wiederum für den Teufel höchst selbst steht. Verdrehte Tatsachen führen demnach dazu, daß man etwas positives ins Gegenteil kehren kann, ohne daß es groß hinterfragt wird.

Aus diesem Grund darf man durchaus darüber sinnieren, wer einen Nutzen daraus ziehen kann.
Einen Nutzen, der vielleicht über das Sichtbare hinausreicht.