Corpus Hermeticum

in Ambivalenz nach Hermes Trismegistos ® CN Archiv 1990

Sentenzen aus den Tafeln:

Alle Dinge in allen Universen bewegen sich nach dem Gesetz, welches die Bewegung der Planeten steuert. Es ist nicht unveränderlicher als das Gesetz das die materiellen Darstellungen des Menschen beeinflußt. Eines der größten aller kosmischen Gesetze ist jenes, das verantwortlich ist für die Entstehung des Menschen als ein materielles Wesen. Das große Ziel der Mysterienschulen aller Zeiten war es, das Wirken des Gesetzes zu enthüllen, das den materiellen mit dem spirituellen Menschen verbindet. Das Bindeglied zwischen dem physischen und spirituellen Menschen ist der intellektuelle Mensch, denn der Verstand nimmt sowohl an der materiellen als auch der immateriellen Qualität teil. Der Anwärter für höheres Wissen muß die intellektuelle Seite seiner Natur entwickeln und so seinen Willen stärken, um alle Kräfte seines Wesens auf die Ebene konzentrieren zu können, die er anstrebt.“

„Alles ist zweifach, alles hat seine zwei Gegensätze, Gleich und Ungleich ist dasselbe. Gegensätze sind ihrer Natur nach identisch, nur im Grad verschieden. Extreme begegnen einander, alle Wahrheiten sind nur Halb-Wahrheiten, jede Wahrheit ist halb falsch, jedes Ding hat zwei Seiten, Extreme begegnen sich; alle Paradoxa können in Übereinstimmung gebracht werden. Thesis und Antithesis sind ihrer Natur nach identisch, nur im Grad verschieden, bzw. Gegensätze sind dasselbe, sie unterscheiden sich nur im Grad, das gilt auch für „oben und unten“ - denn da alles im All (Gott) ist, ist es gleicherweise wahr, daß das All in allem ist (Universen, Menschen, Sandkorn, Gesetzmäßigkeiten). Jedes Paar von Gegensätzen kann in Übereinstimmung gebracht werden. Alles hat zwei Pole oder entgegengesetzte Aspekte, daß in Wirklichkeit nur die zwei Extreme desselben Dinges sind mit verschiedenen Graden zwischen beiden. Um dies zu erläutern: Hitze und Kälte, obwohl „Gegensätze“, sind tatsächlich dasselbe, die Unterschiede bestehen nur in den Graden eines und desselben Dinges. Schau auf dein Thermometer und suche den Punkt zu entdecken bei dem „Hitze“ endet und „Kälte“ beginnt. Es gibt keine absolute Hitze oder absolute Kälte - die zwei Ausdrücke Hitze und Kälte bezeichnen nur verschiedene Grade desselben Dinges, und dieses selbe Ding, welches als Hitze und Kälte erscheint, ist nur eine Form, eine Variation und ein Grad von Schwingung. So sind Hitze und Kälte einfach die zwei Pole von dem, was wir Wärme nennen - und die hiervon abhängenden Erscheinungen sind Äußerungen des Prinzips der Polarität. Das gleiche Prinzip äußert sich auch im Falle von "Licht und Dunkelheit", welche dasselbe sind; die Unterschiede bestehen nur in den verschiedenen Graden zwischen den beiden Polen der Erscheinung. Wo hört Dunkelheit auf und wo beginnt das Licht? Was ist der Unterschied zwischen "groß und klein", zwischen "hart und weich", zwischen „ schwarz und weiß“, zwischen "scharf und stumpf", zwischen "leise und laut", zwischen „hoch und niedrig" "zwischen“ positiv und negativ"? Bei der Farbskala ist es dasselbe - höhere und niedere Schwingungen sind der einzige Unterschied zwischen hohem Violett und tiefem Rot.

Das gleiche Prinzip wirkt auch auf dem mentalen Plan. Nehmen wir ein radikales und extremes Beispiel: „(menschliche) Liebe und Haß“, zwei mentale Zustände die anscheinend ganz verschieden voneinander sind. Und dennoch gibt es Grade des Hasses und Grade der Liebe und einen mittleren Punkt, an welchem wir die Ausdrücke Gefallen und Missfallen gebrauchen; diese Ausdrücke gehen aber so nach und nach ineinander über, daß wir manchmal nicht wissen, ob uns etwas gefällt oder missfällt oder keines von beiden. Und

alles sind nur Grade desselben Dinges. Es ist möglich die Schwingungen des Hasses in die Schwingungen der Liebe umzuwandeln und zwar bei sich selbst wie auch bei anderen. Viele von euch, die diese Zeilen lesen, haben persönliche Erfahrungen in dem unwillkürlichen, raschen Übergang von Liebe zu Haß und umgekehrt bei sich selbst und bei anderen. „Gut und Böse“ sind auch nur die Pole desselben Dinges und der Mensch kann durch die Anwendung des immer nächst höheren Gesetzes Böses in Gutes umwandeln. Dinge, die verschiedenen Klassen angehören, können nicht ineinander transmutiert werden, aber Dinge derselben Klasse können vertauscht werden, das heißt, sie können ihre Polarität ändern.

So wird aus Liebe niemals Osten oder Westen, oder Rot oder Violett - sie kann sich aber in Haß verwandeln - und sie tut es oft -, gleicherweise kann Haß durch Veränderung der Polarität in Liebe umgewandelt werden. Auch jenen, die mit dem Prinzip der Schwingung nicht vertraut sind, erscheint der positive Pol von höherem Grade als der negative, und der positive beherrscht den negativen. Die Tendenz der Natur geht nach der dominierenden Aktivität des positiven Poles. Dabei besteht die Veränderung nicht in der Transmutation eines Dinges in ein anderes, von diesem vollkommen verschiedenen Ding – es ist nur eine Änderung des Grades von gleichen Dingen, ein sehr wichtiger Unterschied.

Diese Kunst der Polarisation ist ein Teil der mentalen Alchimie (Umwandlung von Niederes in Höheres), der den alten hermetischen Meistern und modernen praktischen Psychologen bekannt ist und von ihnen ausgeübt wird. Aber auch von jedem Menschen instinktiv oder bewußt durch Willensanstrengung erreicht wird, wenn er seine Aufmerksamkeit auf den positiven Pol des Zustandes lenkt und so seine mentalen Schwingungen ändert.

Um eine negative Eigenschaft zu eliminieren, konzentriere man sich auf den positiven Pol derselben Eigenschaft (an Gegensatz denken), dann werden die Schwingungen allmählich aus dem Negativen ins Positive übergehen und schließlich wird man auf den positiven statt auf den negativen Pol polarisiert sein. Die Umkehrung ist ebenso wahr, wie schon viele zu ihrem Leidwesen erfahren haben, wenn sie sich erlaubt haben, zu lange auf dem negativen Pol der Dinge zu schwingen. Durch Veränderung seiner Polarität kann man seine Stimmungen meistern, seine mentalen Zustände ändern, seine Neigungen bessern und seinen Charakter bilden.

Rhythmus kann durch die Anwendung der Kunst der Polarisation neutralisiert werden. Der fortgeschrittene Mensch polarisiert sich in den positiven Pol seines Wesens – in den „Ich bin" Pol, nicht in den Pol der Persönlichkeit.

Er verweigert und verwehrt die Wirksamkeit des Rhythmus, erhebt sich über dessen Bewußtseinsplan (UB), steht fest in seinem eigenen Wesensstandpunkt und läßt das Pendel auf den niederen Plan zurückschwingen, ohne seine Polarität zu verändern. So gehen alle Individuen vor, die irgendeinen Grad von Selbstbeherrschung erreicht haben, ob sie das Gesetz verstehen oder nicht. Solche Personen weigern sich einfach, vom Pendel der Stimmungen und Gemütsbewegungen zurückgeschwungen zu werden, sie behaupten ihre Überlegenheit standhaft und bleiben dadurch auf den positiven Pol polarisiert. – Vergeßt aber nie, daß ihr das Prinzip des Rhythmus nicht wirklich aufhebt, denn dieses ist unzerstörbar. Ihr überwältigt einfach ein Gesetz, indem ihr es durch ein anderes ausgleicht und so das Gleichgewicht behaltet.

Nichts entgeht dem Prinzip von Ursache und Wirkung, aber es gibt viele Pläne der Kausalität und man kann die Gesetze der höheren Pläne anwenden, um Gesetze der niederen Pläne zu überwinden.

Der Weise macht sich das Gesetz zu eigen, dadurch, daß er es versteht, bedient er sich des Gesetzes, statt sein blinder Sklave zu sein. Wie ein gewandter Schwimmer, der sich hin und her wendet, hierhin und dorthin, wie er will, im Gegensatz zu einem Stück Holz, das der Strömung folgen muß.

Und doch, Schwimmer und Holzklotz, sie alle sind dem Gesetz untertan. Wer dies versteht, ist weit auf dem Pfade der Meisterschaft.

Wenn aber das Universum in seiner substantiellen Natur mental ist, so folgt daraus, daß mentale Transmutation die Bedingungen und Phänomene des Universums verändern muß. (Man kann auch sagen:

Je mehr der Mensch in Gott (Geist) ist, desto mehr kann Gott (Geist) durch den Menschen positiv wirken. Das ist der Grund, warum neben dem persönlichen Bewußtsein, die Entwicklung des kollektiven Bewußtseins so wichtig ist, wenn es um größere, positive Veränderungen in eine Richtung geht, ob nun ökologisch, ökonomisch oder auch spirituell.

Wir sind nicht gekommen, um eine neue Philosophie darzulegen, wir wollen nur die Umrisse einer großen Weltalten Lehre geben, welche die Lehren der anderen erklären wird – welche eine große Versöhnerin und Vermittlerin unter den verschiedenen Theorien und entgegengesetzten Lehren sein wird.

Daß eben nichts zufällig geschieht und daß die Zukunft nicht vom Schicksal fixiert ist, sondern durch das Gesetz der Wirkung als Resultat einer vorgesehenen Ursache erreicht wird. Von der ersten Ursache bis zur weitesten Ausdehnung müssen sich alle Dinge gemäß dieses Gesetzes bewegen. Wenn der Mensch dies weiß, sollte er sich vorsehen, welche Ursachen er hervorruft.

Jede Ursache hat ihre Wirkung, jede Wirkung hat ihre Ursache, alles geschieht gesetzmäßig, Zufall ist nur ein Name für ein unbekanntes Gesetz (unerkanntes Gesetz, das der Synchronizität), es gibt viele Pläne von Ursachen, aber nichts entgeht dem Gesetz.

Jeder Gedanke, den wir denken, jede Tat, die wir vollbringen, sie haben ihre direkten und indirekten Ergebnisse, welche in die große Kette von Ursache und Wirkung passen.

Beim All (anderer Begriff für Gott, Ilu) kann man nicht von irgendeinem Grund zu handeln sprechen, denn ein Grund schließt eine Ursache in sich.

Und das All steht über Ursache und Wirkung, ausgenommen das All will eine Ursache werden, in welchem Fall das Prinzip in Tätigkeit tritt. Ihr seht also, der Gegenstand ist unausdenkbar, ebenso wie das All unausdenkbar ist. Ebenso wie wir sagen das All ist einfach, müssen wir auch sagen, das All handelt, weil es handelt.

Mit unseren Augen, die durch Wissen klar geworden sind, können wir nun sehen, daß alles durch das universale Gesetz beherrscht wird, daß die unendliche Zahl von Gesetzen zur Manifestation des einen großen Gesetzes wird – des Gesetzes, welches das All (Gott, Ilu) ist.

Letzten Endes ist das All in sich selbst aller Grund-, in sich selbst alles Gesetz, in sich selbst alle Handlung - man kann wahrhaftig sagen, das All ist sein eigener Grund, sein eigenes Gesetz, seine eigene Handlung - oder noch weiter, das All, sein Grund, seine Handlung, sein Gesetz sind Eines, alles sind nur Namen für dasselbe Ding. Nach der Meinung derer, die euch diese Lektion geben, ist die Antwort im inneren Selbst des All‘s verschlossen, in seinem Wesensgeheimnis. Hinter diesem Aspekt ist der "Aspekt des Seins, in dem alle Gesetze sich im Gesetz verlieren, alle Prinzipien im Prinzip aufgehen - und das All, das Prinzip, das Wesen identisch, ein und dasselbe ist. Darum ist metaphysische Spekulation über diesen Punkt vergeblich.

Jeder ergänzt den anderen, so daß das Wachstum des einen Einfluß auf den anderen hat. Eins ist ebenso notwendig wie das andere, obwohl einige größere Aufgaben angehen können. Es gibt kein wirkliches oben oder unten, denn dies sind vergleichende Ausdrücke.

Geschlecht ist in allem, alles hat sein männliches und sein weibliches Prinzip, Geschlecht manifestiert sich auf allen Plänen. Dieses Prinzip enthält die Wahrheit, daß in allem sich das Geschlecht offenbart, daß das männliche und das weibliche Prinzip immer tätig sind.

Dies trifft nicht nur auf den physischen Plan, sondern auch auf den mentalen und sogar auf die spirituellen Pläne zu. Auf dem physischen Plan äußert sich das Prinzip als Sexualität, auf den höheren Plänen nimmt es höhere Formen an, das Prinzip aber bleibt immer dasselbe. Keine Schöpfung, sei sie physisch, mental oder geistig, ist ohne dieses Prinzip möglich. Das Verständnis seiner Gesetze wird so manche Tatsachen erhellen, welche den Menschenverstand verblüfft haben. Das Prinzip wirkt immer in der Richtung von Zeugung, Neubildung und Schöpfung.

Alle Dinge, alle Personen enthalten in sich die zwei Elemente oder Prinzipien, d. h. dieses große Prinzip. Jedes männliche Wesen enthält auch das Weibliche Element, jedes weibliche Wesen enthält auch das männliche Prinzip.

Wenn ihr die Philosophie der mentalen und geistigen Schöpfung, Zeugung und Neubildung verstehen wollt, dann müßt ihr dieses hermetische Prinzip Verstehen und studieren. Es enthält die Lösung vieler Rätsel des Lebens.

Es wird festgestellt, daß das Atom seine Entstehung dem Umstand verdankt, daß negative (weiblich) Elektronen sich um ein positives (männlich) Elektron anhäufen. Die positiven Elektronen scheinen einen gewissen Einfluß auf die negativen auszuüben, scheinen sie zu verlassen, gewisse Kombinationen einzugehen und so ein Atom zu generieren. Dies stimmt mit den ältesten hermetischen Lehren überein.

Wenn er diesen Prozess des Beiseitesetzen‘s ausgeführt hat, wird sich der Mensch im bewußten Besitz eines "Selbst" finden, welches in den dualen Aspekten des "Ich" und des "Mich" betrachtet werden kann.

Das „Ich“ vertritt das männliche Prinzip - das "Mich" das weibliche Prinzip des mentalen Geschlechts. Das "Ich" stellt den Aspekt des "Seins" dar, das „Mich“ den Aspekt des "Werdens".

Ihr werdet bemerken, daß das Prinzip der Entsprechung auf diesem Plan ebenso wirkt wie auf dem großen Plan, auf dem die Erschaffung von Universen vollzogen wird. Die beiden sind der Art nach gleich, aber im Grade sehr verschieden. "Wie oben, so unten, wie unten, so oben."

Materialismus ist nur eine unbewußte Manifestationsform des Bewußtseins, und folglich sind in der Endanalyse Materialität und Nicht-Materialität eins. Nichts, was materiell ist, ist fixiert, alles ist einem ständigen Wechsel unterworfen. Dies ist sein Weg vom Moment der Schöpfung an. Der Mensch fügt diesem Naturgesetz ein Bewußtsein hinzu.

Die Lehren gehen dahin, daß ein Mensch frei sein und doch durch Notwendigkeit gebunden sein kann, es hängt von der Bedeutung der Ausdrücke ab und von der Höhe der Wahrheit, von der aus die Sache betrachtet wird. Die alten Schriftstellen drücken dies so aus:

Je weiter die Schöpfung vom Mittelpunkt entfernt ist, desto mehr ist sie gebunden, je mehr sie sich dem Mittelpunkt nähert, desto freier ist sie.

Der Mensch ist ein universales Wesen, das in jedem Teil des Raumes existiert und ein wesentlicher Bestandteil des kosmischen Bewußtseins ist. Die Form des Menschen, soweit es seine Materialität betrifft, war eins mit der Urmaterie der Sterne.

Ebenso wie Planeten um ihre Sonne kreisen, dreht sich der materielle Körper des Menschen um seine Zentralsonne der Seele.

Wenn diese Ordnung und Harmonie aller Teile seines Wesens vollkommen ist, ist er nicht länger an die materielle Ebene gebunden und kann durch seine Harmonie mit dem Gesetz zur kosmischen Ebene (Gott) aufsteigen.

Panta rhei (alles fließt), aus und ein, alles hat seine Gezeiten, alles hebt sich und fällt, der Schwung des Pendels äußert sich in allem, der Ausschlag des Pendels nach rechts ist das Maß für den Ausschlag nach links, Rhythmus gleicht aus.

Das Gebet ist in Wirklichkeit ein Befehl und hat den Zweck, eine Harmonie oder Verbindung zwischen der Seele oder dem Bewußtsein und dem kosmischen Bewußtsein (Gott) herzustellen.

Die Entwicklung von Vernunft und Ausgleich ist notwendig, damit wir Dunkelheit von Licht, Ordnung von Unordnung in den Worten jener, die zu uns kommen, unterscheiden können. Nur durch das Überwinden von Hindernissen und kontinuierlichen Streben wird solch ein Ziel erreicht.

Die sieben universell wirksamen Gesetze: Das Prinzip der Mentalität, der Entsprechung, der Schwingung, der Polarität, des Rhythmus, von Ursache und Wirkung und des Geschlechts.

Sobald der Mensch den Tod (das Sterben) besiegt, hat er auch das Leben gemeistert und für ihn hört beides auf zu existieren. Denn Zeit ist ein Ergebnis der Existenz des Materiellen, und das kosmische Bewußtsein manifestiert nichts Materielles.

Licht ist der Meister von allem was existiert.

Wir Menschen sind im Grunde auch physikalisch betrachtet, Lichtwesen. Denn ohne Licht keine Zellteilung, keine Nahrung und Information.

Der Mensch ist nicht materiell, obwohl er es zu sein scheint. Er ist Licht, das der ewigen Urquelle entspringt und Er erscheint nur als ein materielles Wesen. Sogar die Materialität ist nur dem Schein nach so, denn letzthin wird die Materie wieder zum Licht. Für das Licht ist das, was wir Form nennen, formlos, denn nur im Licht existiert wahre Realität.

Er befiehlt seinen Nachfolgern, ihr Antlitz immer dem Licht zuzuwenden und ihre Gedanken immer auf den inneren Meister zu richten. Dadurch werden sie den glänzenden Versprechungen materieller Macht widerstehen.

Dunkelheit und Licht sind beide von der gleichen Natur, unterschiedlich nur dem Schein nach, denn sie beide kamen aus der Quelle von allem. Dunkelheit ist Unordnung, Licht ist Ordnung. Das Licht des Lichts ist umgewandelte Finsternis. Euer Daseinszweck ist Dunkelheit in Licht umzuwandeln.

Das Schicksal der Menschen ist letztlich die Vereinigung mit dem Licht, selbst wenn er sich während materieller Inkarnation durch Dunkelheit bewegt. Der Mensch verändert und entwickelt sich ständig, sowohl materiell als auch spirituell.

Das Wort ist Schwingung (Frequenz), die diese Kraft auslöst. Nur dadurch kann das Leben vollends verwirklicht werden.

Das Leben des Menschen ist eine Manifestation der Ordnung, und ist deshalb ein Schlüssel zum Wort. Wenn ihr die volle Bedeutung dieser Textstelle erkennt, habt ihr den Schlüssel zum „Verlorenen Wort.“

Wir lernen, daß in Worten die Beispiele für Schwingungen enthalten sind und es ein Schlüssel sein kann, um die Räume und sogar Zyklen zu öffnen.

Das Leben ist ein Ausdruck von Ordnung, die dem absoluten Feuer des Fackelträgers entspringt. So wird uns gezeigt, daß das Wort Ordnung und Harmonie ist. Der Weg zu dem Wort liegt im Ordnen deines Lebens, damit das Chaos daraus entfernt wird. Der Mensch ist vom Wort getrennt, da er der Unordnung und dem Chaos erlaubt hat, sein Leben zu regieren. Jede gemachte Mühe, jeder Sieg über die Unordnung führt uns dem Wort näher.

Hier drängt sich die Parallele zum tiefgründigen Prolog am Beginn des Jovian- Evangeliums auf, welcher nicht mit der Geburt, Kindheit oder Taufe Jesu und seinen Evangelium beginnt, sondern mit diesem philosophischen Liedertext:

Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.

In aller Materie existiert Licht und Bewußtsein, obwohl es nicht immer bewußtes Bewußtsein ist. Daß Entwicklung und Ordnung in allen kosmischen Zyklen dasselbe sind und daß alle in Harmonie dem gleichen Ziel entgegenwirken.

Wissen wird von den Unwissenden Magie genannt und man muß sich nicht fürchten, da alles eine Manifestation des Gesetzes ist. Jeder hat die Macht, wenn er weiß, wie sie zu benutzen ist, aber nur wenige haben das Wissen. Jene, die das Unbekannte fürchten, machen aus dieser Furcht ein lebendiges Ding. Alle Ängste der Menschen haben ihre Quelle in den „Dunklen Dingen“. Besiege die Angst und sei frei. Der Mensch macht sich selbst seinen Gedanken entsprechend zu einem Wesen des Lichts oder einem der Dunkelheit.

Die kosmischen Bewußtseine sind die Mittel, die Unordnung und Chaos und Gesetz umzuwandeln. Die Astronomie kann hierfür ein ideales Werkzeug sein. Jedes arbeitet in seinem eigenen Raum und erfüllt notwendige Aufgaben, und der untere kosmische Zyklus ist im großen Plan ebenso wichtig wie der höchste. Die höheren kosmischen Zyklen haben lediglich größere Fähigkeiten. Alle kosmischen Bewußtseine sind in der Endanalyse alle eins, genauso wie alle Einheiten der Seele eins sind im kosmischen Bewußtsein. Der Unterschied in der Fähigkeit der höheren oder niedrigeren kosmischen Bewußtseinsebene ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einem Jungen und einem Mann. Ein echtes Beispiel für den Mikro und Makrokosmos – wie oben, so unten.

Derselbe Geist ist im Menschen wie in der Erde, nur unterschiedlich in der Menge. Der Mensch ist zweifache Polarität, und wenn ein Pol aus der Balance fällt, wird das Gleichgewicht des Körpers erschüttert und Krankheit und Sterben erscheinen. Das perfekte Ausgleichen der Polaritäten läßt alle Krankheiten und Beschwerden verschwinden. Die Blume des Lebens übt einen angleichenden Einfluß auf die Polaritäten des Körpers aus und hält sie im Gleichgewicht.

Wisset, ihr seid der Natur nach Dreifältig: Physisch, astral und mental.