Ungute Technik


Konservativen Menschen wird oftmals nachgesagt, sie wären gegen technischen Fortschritt. Da führt man Vergleiche ins Feld, wie zum Beispiel „Ginge es nach denen, gäbe es statt Internet nur Bibliotheken.“ Das ist natürlich Unfug. Schließlich kommt es doch immer darauf an, für was moderne Technik eingesetzt wird. Speziell im Kommunikationsbereich, vorwiegend Internet und Telefonie, bestehen Innovationen zumeist nur, um den Benutzer Informationen zu stehlen. Vielen ist nicht bewusst, daß sie auch mit deaktiviertem GPS ortbar sind. Das Prinzip der Triangulie mag nicht so akkurat sein, aber genau genug, um zu bestimmen, zwischen welchen Sendemasten sie sich befinden.

Jeder der ein Mobiltelefon sein Eigen nennt, wird sich einige bis zahlreiche Applikationen installieren. Von der mittlerweile verpflichtenden „Banking App“, über E-Mailprogramme, bis hin zu unnützen Anwendungen. Wer sich bei der Installation Zeit nimmt, wird daher erlesen können, daß man diversen Datenübermittlungen zustimmen muß, möchte man eben solch ein Programm nutzen.

Nicht alles muß sogleich verdächtig sein, speziell wenn man die Möglichkeit erhält, dem zuzustimmen oder eben nicht. Meist ist solch ein Programm dann aber nur eingeschränkt nutzbar.

Bei Anwendungen von Google, respektive Android, ist es jedoch so, daß auch im Hintergrund Dinge installiert werden, die man nicht möchte oder zumindest gefragt werden will. Es wird auch beim Konkurenzanbieter gleich oder ähnlich sein.

Zudem erteilen sie sich selber Rechte. Diese kann man jedoch wieder entziehen, muß sich aber durch Menüs und Untermenüs quälen. Die Frage, ob man damit wirklich die Rechte entzogen hat, kann man aber kaum beantworten. Denn ein Display kann immer ausgeben, was der Hersteller einprogrammiert.

Wußten Sie, daß alle Android-Smartphones mit einer „Corona-Benachrichtigung“ versehen wurden? (Zu finden in den Einstellungen unter dem Punkt „Google“)

Es ist eine Anwendung zur Kontaktnachvollziehung. Auch genannt Contact Tracing. Es wurde ohne Ihr Wissen installiert. Auch wenn es „deaktiviert“ ausweist, so wurde es erstens ohne Zustimmung installiert und zweitens sind wir wieder bei dem Thema, ob die Anzeige auch die Wahrheit ausgibt.

Man könnte sich nun die Frage über die Zulässigkeit dieser Eingriffe stellen. Ich, als Käufer und Besitzer solch eines Telefons, sollte doch über Änderungen informiert werden. Und ich sollte die Entscheidungshoheit über mein Eigentum inne haben.

Es ist ungute Technik, wenn sie mehr über den Benutzer weiß, als umgekehrt. Wenn wir uns zurückerinnern, welchen Skandale es bereits bei Google und Microsoft, im Zusammenhang mit dem Sammeln und Weitergeben von Nutzerdaten gab, sind alle Befürchtungen gerechtfertigt. Es wurden wohl Strafen verhängt, aber was wurde aus den Daten? Alles nur eine Beruhigungspille?

Auf der anderen Seite ist es aber schon so, daß sie ihren Nutzen hat. Wer eben eine Adresse sucht, auf eine Mail antworten muß und so weiter, für den bietet die Technik von heute viele Vorteile. Darum wäre es Nonsens, dies alles als „Teufelszeug“ zu verunglimpfen. Gerade als Lebensretter bei Unfällen, hat es sich bewährt. Mußte man früher erst ein Festnetztelefon suchen um Hilfe rufen zu können, funktioniert das heute ohne Verzögerung.

Es kommt eben immer darauf an, für welche Zwecke ich Technik einsetze. Mache ich das Leben damit einfacher oder nutze ich sie zur Überwachung der oftmals Ahnungslosen?

Wie die Realität aussieht, muß wohl nicht explizit erörtert werden.

Datenschutz als solches ist ein Märchen. Es gibt ihn de facto nicht. Politik und das Internet wissen mehr über Sie, als Sie von sich selber. Und wenn Politiker von Datenschutz sprechen, dann heißt das im Klartext, daß Sie als Bürger und Steuerzahler keine Auskünfte erhalten. Punkt. Diese Hürde kann sehr zermürbend sein, wollen sie etwa für einen Bekannten einen Amtsgang tätigen.

„Datenschutz, wir dürfen ihnen keine Auskunft geben(...)“

Alte Menschen sind oft mit Schriftverkehr oder simplen Anfragen an öffentliche Stellen überfordert und auf Hilfe angewiesen. Dies wird zunehmend schwieriger.

In manchen Städten, etwa London, gehören Überwachungskameras bereits zum Alltag. Ungefähr eine halbe Million CCTV-Kameras spielen „Big Brother.“ Als Grund für die rigorose Überwachung der Bürger gibt man die steigende Kriminalität an. Für wahr, sie ist enorm hoch, aber ist sie nicht auch zum Teil selbst erzeugt? Vergleichen wir die Lebensumstände mit vor 40 bis 50 Jahren, erkennen wir, daß sich dramatisch viel geändert hat. Damals konnte der Ehemann mit seiner Arbeitsstelle noch seine Familie ernähren, sich gegebenenfalls einen Urlaub leisten, so reicht es heute gerade so, wenn Mann und Frau einer Tätigkeit nachgehen. Steigende Arbeitslosenzahlen, steigende Preise und Fehlwirtschaft erzeugen mehr Armut. Je weiter die Schere zwischen Arm und Reich sich öffnet, desto mehr tendieren auch die Kriminalzahlen zu steigen. Vorwiegend Einbruch und Diebstahl. Gewaltverbrechen werden überwiegend von nicht einheimischen begangen. Dennoch, wenn Diebstahl sich immer häufiger auf Lebensmittel ausweiten, ist das ein äußerst bedenklicher Zustand.

Man hat mit dem unverantwortlichen Umgang des Kapitalismus ein Problem geschaffen und bietet durch mehr Überwachung gegen Kriminalität eine Pseudolösung an. Die braven Menschen wähnen sich so in gestiegener Sicherheit und tolerieren größtenteils die zunehmende Überwachung. Was mit all den gesammelten Datenmaterial im Endeffekt geschieht, bleibt unklar. Es dient auf alle Fälle dazu, Bewegungsprofile der Überwachten zu erstellen.

So ungut dies auch sein mag, es findet sich aber auch eine gefährliche Sparte in der Technikforschung. Seit Jahren wird an autonomen Militärrobotern und Drohnen gearbeitet. Hin und wieder finden „Errungenschaften“ von DARPA ihren Weg in die Medien. Zumeist zeigt man dabei robotisierte Packesel, welche den Marsch der Soldaten erleichtern soll. Es wird aber nachweislich an bewaffneten Robotern gearbeitet. Supersoldaten ohne moralische Wertvorstellungen, die ein Programm abspulen. Schießen und keine Fragen stellen! In Chinas Großstädten kann man vierbeinige, wohl noch unbewaffnete Roboterhunde, im Einsatz erleben. Jedoch mit Gesichtserkennung und Zugriff auf Datenbanken. Eine mechanische Stasi, wenn man so will.

Wie weit man im Endeffekt die Forschung betrieben hat, bleibt im Unklaren. Es sind Militärprojekte, die für Kampfeinsätze entwickelt werden und nicht als „Dein Freund und Helfer“ auftreten.

Die Einsatzszenarien müssen sich natürlich nicht auf feindlichen Boden abspielen. Bedenkt man das Rumoren in der Gesellschaft, die zunehmenden Proteste und die Sturköpfigkeit der Politiker, dann blicken wir zugleich in ein Pulverfaß. Was, wenn sich die Machthaber nicht mehr auf Exekutive und Militär verlassen können? Sind sie doch selbst Opfer der Umstände.

Eine mechanisierte Eingreiftruppe würde ohne Skrupel jeden Aufstand zertreten. Dabei spielte es auch keine Rolle, ob ein ehemaliger Oberst oder seine schwangere Tochter auf der falschen Seite stünde.

Möge dies alles nur finstere Theorie bleiben und niemand auch nur im entferntesten solche Gedanken geschmiedet haben.

Daher sollte immer gelten:

Technik muß den Menschen dienen und darf niemals eine Bedrohung darstellen.