Gedanken in Versen 


Ich verweile still im Dunkel, und warte auf mein Licht.

Der Ungeist hat's genommen, hab Angst ich seh es nicht.

Tugendhaft, so wollt ich leben, doch das Leben nicht mit mir.

So warte ich im Dunkel, bis es kommt zurück zu mir.


Geduld, so heißt's sei eine Tugend, davon hab ich wahrlich viel.

Doch nur zum Zweck des Wartens, scheint es ein traurig Spiel.

Mir wird gewahr, will ich obsiegen, muß ich bereit zum Kampfe sein.

Nicht mit dem Schwerte, nicht mit Intrigen, den Geist muß ich befrei'n.


So lausch ich den Gedanken, und schöpfe Kraft daraus.

Und hab mein Licht gefunden, nun bricht's aus mir heraus.

Es obliegt uns ganz alleine, welchen Weg wir denn nun geh'n.

Ob wir uns zum Dunkel, oder doch zum Lichte drehn.


Mai 23