Der Wert des Menschen
Man sagt, alles hat einen Wert, aber nicht alles hat einen Preis. Das eigene Leben etwa ist unbezahlbar und niemand würde, vorausgesetzt bei klarem Verstand, auf die Idee kommen, selbiges mit einem Preisschild zu versehen oder gar anbieten zu wollen. Dennoch wird auch heute noch der Mensch in irgendeiner Form materiell bemessen.
Zu Zeiten des Sklavenhandels war dies Usus. Da wurden Menschen, je nach Qualifikation, Gesundheitszustand und optischem Erscheinungsbild, auf eine Geldsumme geschätzt und anschließend verkauft oder versteigert.
Die armen Seelen wurden natürlich nicht um ihre Zustimmung gebeten.
Der Wert oder Preis einen Menschen wird immer von anderer Stelle festgelegt. So ist es auch heute noch. Und offensichtlich wird hier wieder mit zweierlei Maß gemessen. Herrscht Krieg, geht es immer nur um die Ausgaben für Kriegszeug, nie um den Wert des Lebens, das mit ziemlicher Sicherheit gefährdet ist. Auch schert es nicht, wenn dadurch Familien zerrissen werden, aus ehemaligen Freunden, Feinde werden.
Ja, es kümmert auch nicht, daß sich junge Männer, die gegenseitig nichts Boshaftes verbindet, sich auf Befehl ermorden sollen. Alles nur, weil eine obere Kaste der Meinung ist, es muß eben so sein.
Die Obrigkeit sieht es als obligatorisch an, daß Menschen für die Spinnereien anderer, sprich Kriegsszenarien, zu Verfügung zu stehen haben. Und dann gibt es solche, deren Wert scheinbar immens hoch angesiedelt ist, so daß man sie vor jedem Schaden beschützen müsse. Die Obrigkeit. Für sie gelten immerzu Ausnahmen. Es gibt keinen Bereich, in dem sich die haute volée nicht als privilegiert und besonders umsorgt fühlen dürfte. Man sollte auch die Gagen diverser Berufssportler herausstreichen. Welcher Sportler, und sei er noch so talentiert, ist hunderte Millionen Dollar wert, während anderswo die Menschen hungern und frieren? Dies aber nur am Rande erwähnt.
Der Wert des Menschen. Wie und von wem wird dies definiert?
Die Antwort findet sich in der Hierarchie. Wie oft anschaulich als Pyramide dargestellt, findet man an der Spitze jene Leute, die trotz Reichtum und Einfluß die geringste Verantwortung übernehmen. Und solch eine Pyramide findet man in jedem Staatswesen.
Daher müßte man schlußfolgern, daß nicht von „Links“ nach „Rechts“, sondern von „Oben“ nach „Unten“ regiert wird.
Man könnte auch das Wort Gesundheitswesen ändern, und es zukünftig Gewinnmaximierung durch forcierte Erkrankungen nennen. Denn nur als ständig kränkelnder Mensch hat man etwa für die Pharmazie einen Wert. Und damit dies so bleibt, werden uns Pestizide, Fungizide und allerhand chemische Verbindungen unter die Nahrungsmittel gemischt. Natürlich neigt man neuerdings dazu, jeden Schnupfen als mögliche Pandemie zu etikettieren, was den Verkauf von oft merkwürdigen Substanzen fördert. Der Anteil von Geschmacksverstärkern, welche nachgewiesener maßen nicht gesundheitsfördernd ist, erhöht sich ebenfalls stetig. So konnte man es vor kurzem noch lesen.
Dies bedeutet, man verzichtet auf natürliche Gewürze, die ja doch der Gesundheit dienlich wären. So etwas ist aber dem einfachen Mensch scheinbar nicht vergönnt. Daher „verfüttert“ man lieber Material aus dem Chemielabor, und neuerdings (seit 2021) Käfer und Würmer.
Unter normalen Umständen könnten Pharmakonzerne niemals eine solche Größe erreichen, wie es heute der Fall ist.
Das westliche Wertesystem beruht auf dem Kapitalismus in seiner schlimmsten Form. Ausschließlich geht es um Profit zum Schaden jener, die von diesem System abhängig sind, und es gleichzeitig am Laufen halten. Unbewußt und vielleicht auch ungewollt, da es an einer praktikablen Alternative fehlt. Der Bevölkerung ist kaum bewußt, wie viel an Abgaben und Steuern der Staat sich einverleibt.
Bevor das monatliche Gehalt am Giro-Konto eingeht, hat der Arbeitgeber bereits die Lohnnebenkosten an den Fiskus abgegeben. Dieser beläuft sich ungefähr auf den Betrag, dem das auszubezahlende Monatsgehalt entspricht. Vom Gehalt greift der Staat Lohnsteuer und Sozialversicherung ab. Und jeder Gegenstand, der mit dem verbleibenden Rest gekauft wird, ist wieder mit Mehrwertsteuer und Ähnlichem belegt. Besitzen sie ein Eigenheim, dann ist, unter manch anderem, die Grundsteuer zu entrichten. Obwohl sie den Boden bereits bezahlt und versteuert haben, dafür verantwortlich sind, bedient sich der Staat auch hier erneut am erarbeiteten Geld.
So etwas nennt man für gewöhnlich Raubrittertum.
Kapitalismus muß nicht per se übel sein, wenn man anstatt grenzenlosen Wachstum ein wertvolles und gerechtes Allgemeinziel anstrebt und dem Zahlungsmittel, sprich Bargeld, ein Gegenwert vorangestellt wird. Hierfür ist jedoch ein Abbruch des Zinsgeldsystems nötig, sowie ein Überdenken des Börsenwesens. Dies würde Preismanipulationen vorbeugen, einer Inflation und somit auch die Gefahr der Verarmung.
Ob der Mensch für einen Neuanfang bereit wäre, läßt sich schwer abschätzen. Zuviel Gier und Machthunger prägen nach wie vor das Leben. Zu viele profitieren noch davon. Und eine Änderung müßte in seinem gesamten Umfang sofort umgesetzt werden. In Schritten wäre es nicht möglich, da nicht kompatibel. Es braucht also ein Szenario, daß alle Bevölkerungsschichten gleichermaßen hart trifft, um es freiwillig loszulassen. Gut möglich, daß solch ein Umstand irgendwann eintreffen wird. Die bereits fertiggestellte Alternative ist jedoch noch schlimmer, als unser aktuelles System. Die Rede ist vom Digitalen Euro und seinen Überwachungsmechanismen.
Derzeit beläuft sich der Wert eines Menschen auf seine Systemtreue, und seine Arbeitskraft, was er damit erwirtschaftet und somit wieder an den Staat zurückgibt. In Form von Steuern fließt am Ende wieder alles in eine Hand zurück. Dies alles könnte sich natürlich schlagartig ändern, würden an der Spitze eines Staates Menschen ihren Dienst verrichten, welche mit genügend Menschlichkeit, Ratio und Moral ausgestattet wären.