Sand der Zeit
Geht ein Freund, ein Wegbegleiter oder ein Familienmitglied den Weg ins Grüne Land, haben wir Zurückgebliebenen eigentlich einen Grund zur Freude. Ein lieber Mensch hat nach seinem Erdendasein den Weg zurück in seine ursprüngliche Heimat begonnen.
Kein irdischer Schmerz oder gar weiteres Sterben bekümmert nun den Jenseitigen. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, hätte dieser Mensch gerne noch etwas gesagt oder getan, aber im Endeffekt sind es ja doch nur Nebensächlichkeiten, welche die Lebenden betreffen, nicht mehr aber den neuen Reisenden.
Wie im Fluge vergeht oft die Zeit und man fragt sich im Nachhinein, wo sie denn geblieben ist.
Jedem Menschen ist sein persönliches Stundenglas zugeordnet und wir wissen nicht, wie viel Zeit wir, oder unsere Lieben zu Verfügung haben, bis die letzten Sandkörner geflossen sind.
Seien wir uns daher zugetan – in Freundschaft, Kameradschaft und Liebe. Schätzen wir die gemeinsame Zeit, so daß wir Hinterbliebenen kein schlechtes Gewissen haben müssen und ohne seelischen Schmerz loslassen können.
Es kommt die Zeit, in der man sich in den Jenseitsgefilden wieder die Hände reicht, kommuniziert und mehr oder auch weniger.
Freuen wir uns für die Menschen, welche die neuen, jenseitigen Welten vor uns betreten und uns später vielleicht davon berichten.
Und haben wir Vorfreude! Denn auch wir werden eines Tages unseren Freunden und Familien nachfolgen und uns schlußendlich auf den Weg in unsere eigentliche Heimat machen.