Wasserschlag 

durch Ladungsremanenz


Im übertragenen Sinn ist mit Wasserschlag jeder mechanische Stoß durch Flüssigkeiten gemeint. 

Es werden verschiedene physikalische Erscheinungen bezeichnet, bei denen durch Wasser ein starker Druckstoß erzeugt wird.

Und obwohl der Amethyst durch Wasser eigentlich nicht beeinträchtigt werden kann, können plötzliche Temperaturschwankungen diesem Edelstein schaden. Doch wie kommen sie zustande?

Man könnte jetzt konstatieren: Die Druckspannung verleiht dem gehärteten Glas seine erhöhte Festigkeit. Und je höher die Spannung, desto kleiner sind die Stücke, in die das Glas zerbricht. Auf der Erdoberfläche drückt ständig die Luft der Atmosphäre auf alles. Der Umgebungsdruck beträgt etwa ein bar. 

Soweit, so gut. Was hat sich zugetragen?

Da ja in letzter Zeit (19.08.24) Vollmond war, nahm man zur Vorbereitung für eine Entladung eine Glasschüssel, halb gefüllt ( siehe Bild ) mit kalten Wasser. Das Glas der Schüssel betrug 6 mm Stärke.

Ein etwa 12 cm Amethyst, der lange in der Rotunde oben auf der Großen Figura stand, fand in der Schüssel platz.

Man wollte nun gleich einen zweiten Amethysten, der ebenfalls noch länger auf der Figura platziert gewesen war, ebenfalls zum Entladen in diese Schüssel dazulegen. Dieser 2. Amethyst war aber nun aus Versehen durch Reinigungsarbeiten vor Monaten auf den Steinboden der Rotunde heruntergefallen und dadurch im oberen Bereich etwas zersplittert. 

Kaum hatte dieser zweite Amethyst das Wasser berührt, kam es zum genannten Wasserschlag.

Die Schüssel zersplitterte meterweit in viele winzige Scherben und der zweite Stein wurde oberflächlich aufgeraut und dadurch unansehnlich. Oben an der Spitze war er ja schon vorher durch Sturz angebrochen. Vermutlich hatte sich dadurch seine enorme Ladung erhalten und für diesen Schaden gesorgt.

Dies hat sich also kurz vor der letzten Vollmondnacht genau so ereignet. Im anschließenden Vollmond wurden die beiden Steine nebst kleineren Amethysten wieder aufgeladen und in die Rotunde verbracht.