Leben ohne Wurzeln

Living without roots:

Auch wenn es schön ist, einige Wochen in anderen Gefilden zu verweilen, so ist es Zuhause doch am schönsten. So sagt man im deutschsprachigen Raum jedenfalls. Und ist man zu lange vom vertrauten Umfeld getrennt, macht sich auch schon einmal Heimweh breit.

„Home is, where the heart is“ kennt selbst der Angloamerikaner.

Heimat, das Vertraute, der Ort mit den mitunter intensivsten Erinnerungen. Eigentlich eine klare Sache. Und doch hat sich seither sehr viel verändert.

Denken wir uns doch dreißig oder vierzig Jahre zurück, als Kind oder Jugendlicher vor dem TV Gerät. Wäre hätte sich damals vorstellen können, man zensiere Zeichentrickserien oder Bücher? Eine Zeichentrickfigur, die man wegen eines BMI Index aussortiert? Wer sich also an einer künstlerischen Darstellung eines fiktiven Charakters stört, benötigt schleunigst professionelle Hilfe. Selbst Karl May Romane stehen jetzt vor dem Gutmenschentribunal. Was stört eigentlich an einer Blutsbruderschaft zwischen einem Weißen und einem Native Man? Bedenkt man den Wunsch des Systems, sich doch mit allerlei fremden Ethnien zu paaren.

Die Geschichte wiederholt sich, wenn man nicht willens ist, daraus zu lernen oder fähig sie zu verstehen.

Dabei vergessen die meisten Menschen, daß man nicht deshalb so vorgeht, um „politisch korrekt“ zu sein. Sprich, niemanden auf den Schlips zu treten. Der wahre Grund liegt darin, vor allem der weißen, christlichen Rasse seine Wurzeln zu nehmen. Seine Bräuche werden schon längst durch importierte Modekulte, wie das amerikanische Halloween verdrängt. Der Mensch sucht immer Anschluß und wenn es nichts vertrautes gibt, dann sucht er sich woanders seinen Platz. Heute sind wir soweit, daß Jugendliche den Sinn hinter Ostern oder dem adaptierten Weihnachten nicht mehr verstehen. Hauptsache Geschenke, Feiern und Tumult. Man darf natürlich auch nicht erwarten, unsere Jugend wisse von den übernommenen Feiertagen der ursprünglichen Völker Europas. Woher sollten sie auch. Daher möge man den letzten Satz nicht als negative Kritik auslegen. Es wurde ihnen einfach nicht gelehrt, so wie vieles, was die Ursprünge des europäischen Kontinents ausmachen.

Mit jeder neuen Generation verschwindet mehr von dem, was uns ausmacht. Was bleibt, sind heimatlose in einem Superstaat. Dort wo es keine Grenzen gibt, dort fehlt auch bald die Zugehörigkeit. Alles was bleibt ist der Überlebenskampf in einer verworrenen Vielfalt von Unnötigkeiten.

Heimatverbundenheit ist etwas normales, auch wenn der medusische Kopf im Staat dahinter wieder etwas Verwerfliches ortet. Aber er macht dies mit Kalkül. Denn die Wurzeln jedes Menschen liegen nun einmal in seiner Heimat. Und diese versucht er für seine Zwecke zu untergraben. Gerade in ländlichen Gebieten wird das Brauchtum noch groß geschrieben. Trachtenkleidung wird zu diversen Anlässen angelegt, ebenso traditionelle Haartracht. Es ist nichts verwerflich daran, Brauchtum am Leben zu erhalten.

Einst war die Familie das höchste Gut des Menschen und in den allermeisten Fällen herrschte Zusammenhalt und Zusammengehörigkeit vor. Die Jungen lernten von den Alten und so weiter. Ein sich selbst erhaltender Verbund. Leider sind heutzutage viele Familien zerrüttet. Beide Eltern müssen häufig einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, um über die Runden zu kommen, der Nachwuchs wird zwangsläufig sich selbst überlassen. Die Natur lehrte uns, die Mutter kümmert sich um den Nachwuchs, der Vater um Schutz und Nahrung. Wenn diese natürliche Ordnung wegfällt, wer soll sich dann um die Kinder kümmern? Wer kann ihnen die grundlegensten Dinge beibringen? Das Fehlen von sozialen Grundprinzipien kann sehr wohl auf diesen Umstand zurückgeführt werden. Denn keine Tagesmutter, keine Lehrkraft kann das familiäre Band ersetzen. Schon ab dem Kindergarten und in späterer Folge in Schulen wird die Individualität des Einzelnen zurückgestutzt. Gruppenverhalten und Gruppendenken wird zur Maxime. Die Schulglocke gibt den Takt vor, sagt was zu tun oder zu lassen ist. Ein Verhaltenstraining, wenn man so möchte. Die Lehrpläne tun ihr Übriges dazu, sich weiter und weiter vom eigentlichen, natürlichen Leben zu entfernen, es als falsch darzustellen.

Dabei hilft die Film- und Musikindustrie, welche neben sinnbefreiten Texten zumeist auch nichtssagenden Lärm bereitstellt. Der Geist muß ja zwangsläufig unter monotonen Beats leiden. Ähnlich wie auf einer Galeere bewegen sich die Menschen in Diskotheken zu diesem Trommelschlägen. Für die Komplexität eines klassischen Werkes fehlt der Mehrheit bereits der Sinn und für die Schönheit das Gehör.

Und was uns aus Hollywood serviert wird, ist eine Beleidigung für den menschlichen Verstand. Wer sich heute neunzig Minuten solch einen Müll bewußt ansieht, ist entweder absolut abgestumpft oder hat einen Hang zu Masochismus.

Wie wäre es stattdessen mit einem Buch? Alleine schon um die Phantasie wieder zu beflügeln? Nichts generiert so vielfältige Bilder wie die Phantasie, wenn wir ihr nur die Möglichkeit dazu bieten.

Vereinzelt finden sich noch Bastionen, die sich ihrer Wurzeln bewußt sind. Bollwerke, welche glücklicherweise wieder mehr Zulauf erhalten, dem Mainstream trotzen und auf alte Werte bauen.