Sapere aude

Sapere aude!
Es heißt, Quintus Horatius Flaccus, ein römischer Poet habe diesen Ausspruch etwa 20 v. Ch. erstmals getätigt. Übersetzt heißt dies in etwa soviel, wie „traue dich, deinen Verstand zu benutzen“, „oder habe den Mut zu wissen“.
Es ist natürlich eine saloppe Translation, aber im Kern besagt sie genau dies.

Man muß keine akademische Ausbildung haben, um sein Wissen zu erweitern. Jeder kann und sollte sich seine eigenen Überlegungen zu Dingen erlauben, die sein Leben bestimmen oder zukünftig in diesem Relevanz erhalten. Das Nachreden von gehörtem ist ja kein Wissen, es ist doch nur wieder der Glaube des Inhalts. Zudem muß ja das gehörte wiederum nicht richtig sein. Schnell baut man sich so ein ungeprüftes, vermeintliches Wissen auf, das wiederum nicht der Wahrheit entsprechen muß.

Wer vor hat, ein neues Fahrzeug zu erwerben, sammelt schließlich auch Informationen zum Thema. Ob es nun Ausstattung, Motorisierung oder monatliche Kosten betrifft. Zeigt der Mensch an einer Sache Interesse, so ist er auch gewillt, sich mit dem Thema intensiver auseinanderzusetzen.

Doch viel wichtiger scheint doch zu sein, Wissen über die Dinge zu erlangen, welche das persönliche Leben und Sein betreffen. Es ist mittlerweile ein leidiges Thema, aber erneut müssen Politik und Medien dafür herangezogen werden. Denn kaum wo anders ist der Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge größer.
Wird auch eine Unwahrheit tausende mal wiederholt und von den gutgläubigen Menschen verinnerlicht, so bleibt sie dennoch die Unwahrheit.
 

Das menschliche Wesen wurde mit einem Verstand geboren. Dieser sollte natürlich verwendet werden. Gleichsam einen Muskel, kann auch der Verstand trainiert werden. Wissen mag nicht immer ein Segen sein, ja, es kann ihr durchaus eine ungemütliche Note inne wohnen. Aber es führt auch zu mehr Selbständigkeit, zu mehr Selbstbewußtsein. Ist es doch ein großer Unterschied, ob ich weiß, etwas zu wissen oder ob ich nur glaube, etwas zu wissen.
Nicht jedes Thema mag bis zu Ende ergründet werden können. Fehlt zum Beispiel bereits viel Erkenntnis über frühere Zeiten, Völker und deren Technologien. Jedoch kann man dank eines arbeitenden Verstandes leichter falsche Mainstreamthesen durchleuchten und als möglich oder absurd einstufen.

Ohne die Gabe eines funktionierenden Verstandes und logischem Denken, wären kaum unsere heutigen, technischen Möglichkeiten gegeben. Natürlich macht auch eine Notsituation erfinderisch. Doch ist es weitaus mühsamer, sich sein Ratio zu nutze zu machen, wenn bereits der sprichwörtliche Hut brennt.

Heute werden die Menschen mit Unmengen an Informationen überhäuft. In der Regel ist der Verstand nicht in der Lage, diese unglaubliche Menge an kurzen Meldungen auf den Wahrheitsgehalt und persönliche Relevanz einzuordnen. Am Ende bleiben nur die ständig wiederholten Phrasen hängen, jedoch kaum der Inhalt. Headlines werden abgespeichert, der Rest wird nicht weiter verarbeitet. Dazu immer wieder Ablenkung durch Telefon, Spiel und mehr.
Jeder Mensch beherbergt seine Begabung oder ist an gewissen Themen interessiert. Hier soll er seine Energie investieren. Möglicherweise findet derjenige hier eine Bestimmung oder gar Erfüllung.

Unwissen hat leider auch immer wieder dazu geführt, daß sich Menschen entzweien. Ja sogar ganze Länder spalten. Oftmals mit purer Absicht. Daher hinterfrage man alles, was negative Aspekte zu Tage fördert oder gar zu Gewalt aufrufe.

Das Konzept der gesteuerten Meinungsbildung beruht ja darauf, die Masse kontinuierlich mit Schlagzeilen und Bildern in die gewünschte Richtung zu lenken. Widerworte als Verschwörung zu deklarieren und diese Menschen zu verunglimpfen.
Es sind die Mutigen, die sich ihre eigene Meinung bilden. Denn diese Menschen nehmen die Mühen auf sich, die Wahrheit in Form der Nadel im Heuhaufen der gekünstelten Nachrichten aufzudecken.

Sapere Aude!