Alte Wurzelrassen-Lehre der Theosophen

(eine retrospektive Sichtweise im damaligen naturphilosophischen Zeitraster)

Was wurde einst wie gesehen:


Nach dieser „Theorie" existierte zunächst eine „polarische" Rasse, der später die „hyperboräische Rasse" folgte. Daraus entwickelte sich auf dem untergegangenen Kontinent Lemuria die „lemurische Rasse", von denen die „niedrigen Menschenrassen" stammten, zu denen sowohl der damals frisch entdeckte Neanderthaler wie „primitive" Restvölker wie Buschmänner und Pygmäen gezählt wurden. Auf Lemuria entstanden außerdem die Ungeheuer unserer Mythen und Sagen (Zyklopen, Kentauren usw.).

Es folgte die vierte Wurzelrasse, der nahezu alle „farbigen" Völker angehören. Auch die fünfte, die „arische" Rasse, entstand auf einem versunkenen Kontinent: auf Atlantis, das nach theosophischer Ansicht exakt 9564 v. u. Z. unterging. Dem Untergang von Atlantis seien einige Menschen entkommen, die in den Süden gewandert waren, und dort die Hochkulturen des Altertums gegründet hätten. Aus der „arischen Urrasse" gingen sieben „Unterrassen" hervor: die ur-indische (Indoarier), die ägyptisch-chaldäische (Ägypter, Teile der Semiten), die ur-persische, die griechisch-lateinische (mediterrane) Rasse, und schließlich noch die germanisch-nordische, die aus Germanen, Kelten und Slawen besteht. Interessanterweise wären die Juden gemäß dieser Lehre eigentlich „Arier"! Da Blavatsky - gelinde gesagt - starke antisemitische Vorurteile hegte, wies sie den Juden eine „Sonderrolle" als unnatürliche Mischung zwischen der vierten und der fünften Wurzelrasse zu. Daß die Slawen in ihrer Lehre eine bessere Position als in der späteren NS-Rassenlehre hatten, dürfte bei der Frau eines ukrainischen Adligen nicht weiter verwundern. Die Theosophen - und mit ihnen der Golden Dawn, sahen sich als die Vorboten der nächsthöheren, der sechsten Wurzelrasse, also als „Übermenschen".

Soweit die Betrachtung und Vorstellungsweise einer damaligen Zeit.