08.09. David Livingstone Tour

5:40 toilette: die krämpfe sind leider noch immer da und der "durchfall" auch. aber vielleicht wird's ja noch besser :)

um 9:00 aufstehen und ein wenig frühstücken. wurstbrot mit käse und tee.

alles vorbereiten, denn ich will ja heute einen weg nach eisenstadt finden, am berg.

gegen 10 uhr info an tom, ob er mitfährt. JA, er hat lust und so freu ich mich, dass ich nicht allein unterwegs bin.

kurz nach 11 uhr verlasse ich die sögner-strasse mit proviant für 3 tage ;) und viel infomaterial für die strecke (habe mir am vortag aus den kompass-karten viele ausdrucke gemacht) und dem großen garmin mit display, um den versuch zu wagen vielleicht auf die "notkarten" zu verzichten.

gegen 11:20 brechen wir von tom's hütte auf neue welten zu erkunden ;)

auf gewohntem wege geht es mal zur windner strasse und dort beim bäckerkreuz rechts, so als ob wir die kaisereichenrunde fahren.

ich merke schon jetzt, dass ich nicht wahrlich gut drauf bin. die unfreiwilligen mehrfachen darmentleerungen in den letzten tagen (und auch heute 4 mal vor der abfahrt) gehen heftig auf die substanz. aber wie heisst so schön (in diesem fall) "nicht nur die harten auch die dünnen kommen durch" :)))

beim draxlergraben angekommen versuchen wir unten in der wolfsgrube einen neuen weg rauf zu finden, aber da is nix zu sehen, weit und breit. also bevorzugen wir die standardwegvariante rauf zum hoadl. kurz vor der lichtung kommt uns ein jäger in seinem auto entgegen und erklärt uns, dass das nicht der hauptweg ist wo wir fahren. tom führt die verhandlungen mit ihm und tut ganz unschuldig, dass wir das nicht wussten und es uns leid tut und wir selbstverständlich ab sofort nur mehr am hauptwege fahren werden (in dem fall passt die beschreibung *liebschau*) :))

nachdem der weidmann abgedüst ist, düsen wir dann auch weiter am alt gewohnten nebenweg :)

diese fahrverbote am berg finde ich absolut unnötig. ein kleiner zusatz in der art von "bei unfällen wir keinerlei haftung übernommen" im forstgesetz würde reichen, dass wahrscheinlich 90% aller fahrwege wieder frei befahrbar wären. aber egal, wo kein kläger da kein richter ;)

auf gewohntem wege geht's weiter vorbei an den 3 bründln bis zur kaiserallee. dort versuchen wir wieder eine neue variante zu finden. leider wieder erfolglos. nicht mal der ansatz eines weges ist zu finden :(

so geht weiter bis kurz vor'm großen berg. dort endlich ist die neue variante gut zu sehen und wir folgen dem "neuen" forstweg. geht eigentlich alles ganz gut bis auf das letzte viertel. es sieht so aus, als ob da schon seit laaangem niemand mehr gefahren ist. total zugewachsen und nicht befahrbar :( also umdrehen und alles wieder retour. *seufz*

so gehts dann auf alt bekanntem wege weiter bis zur kaisereiche. wir versuchen keine experimente mehr einzugehen, da wir ja erst sehhr spät weggekommen sind und die zeit stetig voran schreitet. vorbei an den 7 linden, dem hotter und dem binderkreuz bis zur großen kreuzung, wo's links rauf auf die kaisereiche geht. diese lassen wir aus, da wir ja bis eisenstadt fahren wollen. also grad weiter bis zur strasse zwischen au und donnerskirchen. auf der gehts einige hundert meter entlang bis zur abzweigung des wanderweges 902. es ist zwar ein wanderweg, aber vielleicht ist er ja auch fahrbar, mal schauen.

die ersten 400 meter kein problem, aber dann geht's los mit rauf und runter. aber leider meist soo steil, dass weder das rauf noch das runter fahrbar ist. jetzt ist schieben angesagt. bei einer dieser bergpassagen hat tom sich das knie verdreht und so hab ich jetzt auch einen leidensgenossen, wenn auch sein schmerzzentrum ein wenig unterhalb des meinen liegt :)

dies art von fortbewegung schlaucht mich noch mehr. immer wieder muss ich anhalten und mich im schneckentempo vorbewegen, da die bauchkrämpfe wieder schlimmer werden. sicher auch dadurch bedingt, dass ich nichts gscheites essen kann, da ich dann sofort magenweh kriege; auch das trinken schlägt sich auf den magen. so kommt es dann auch, dass ich es nicht mehr aushalte und ich eine darmentleerungszwangpause einlegen muss :( ich suche mir im unterholz ein halbwegs gscheites platzerl. eigentlich hasse ich es in der natur balast abzuwerfen, aber wenns nicht anders geht, gehts halt nicht anders :(

gottseidank hatte ich vorgesorgt und genügend taschentücher und auch ein paar feuchttücher eingesteckt.

nach dieser unfreiwilligen erholungspause schlagen wir uns weiter durchs dickicht. laut karte sollte parallel zu unserem weg ein forstweg existieren. nur finden tun wir ihn nicht :( so gehts am wanderweg weiter, wenn auch sehr mühsam.

am lacknerkreuz vorbei gehst dann weiter entlang des mitterriegels. durch brommbeerhecken und brennesseln bahnen wir uns den weg (dementsprechend sehen unser beine auch aus :-()

es geht wieder bergauf (ab hier gottseidank auf "normalen" forststrassen) und so fall ich wieder sehr weit zurück. endlich oben angekommen freu ich mich auf die abfahrt, eh klor :)) doch schon nach ein paar metern gibts eine abzweigung richtung eisenstadt.

aber wo ist tom? ist er gerade weiter gefahren, oder abgebogen. ich kann ihn weit und breit nicht sehen :(

also versuch ich ihn per tel. zu erreichen. "der teilnehmer ist derzeit nicht erreichbar". na super, was mach ich jetzt. ich probiere es einige mal und nach fast 10 minuten erreiche ich ihn dann endlich. er ist gerade gefahren und hat das schild nicht gesehen. ok. somit fahr ich dann auch grad weiter, wenn es auch nicht ganz der richtige weg ist.

bei der strasse zwischen stotzing und eisenstadt treffen wir uns wieder.

wir beschliessen diese ein wenig entlang zu fahren und dann etwas später eine fortstrasse zu nehmen, auf der wir zwar dann die buchkogelwarte auslassen (wäre wieder eine steile schiebepassage gewesen und die zeit lief uns auch schon davon) aber dafür dann auf normalem fahrweg richtung eisenstadt weiter kommen. wir stossen dann rasch wieder auf den weitwanderweg 902. vorbei an der kürschnergrube (info aus dem web: Die Kürschnergrube ist ein alter Steinbruch mit einer tiefen Höhle im Leithagebirge. Der Name stammt angeblich von den Kürschnern, die sich den feinen Sand von dort holten. In Notzeiten diente sie wahrscheinlich auch als Zufluchtstätte der Bewohner von Eisenstadt) bis zum wallfahrerkreuz schöner jäger mit den apostelsitzen. dort gönn ich mir wieder eine rast und fülle mein wasser um (1l extra im rucksack), da die trinkflaschen am rad schon fast leer sind. ich bin toootal geschlaucht, aber jetzt so kurz vor dem ziel aufgeben? NEIN.

kurz nach dem wallfahrerkreuz geht es links runter richtung gloriette und richtung eisenstadt. vorbei am lanwatherkreuz und der weissen dreifaltigkeit, immer schööön bergab (juhuuu) sind wir bald beim raiffeisenturm, kurz oberhalb der gloriette angelangt.

kurz überlegt, ob wir auf den aussichtsturm raufsteigen sollen, nein, nicht notwendig, einstimmige entscheidung :)

der weg führt uns dann vorbei an der gloriette runter bis zum schloss esterhazy direkt in eisenstadt. durch die fuzo durch, vorbei am kulturzentrum bis zum abzweiger "kirschblütenweg", der uns dann direkt bis nach donnerskirchen führen soll.

nicht der untere weg ist unser ziel, sondern der "obere" kirschblütenweg.

leicht gefunden und immer der nase nach geht es stetig, aber gottseidank nur leicht bergan.

in der höhe des punktes "stummer jäger" gibts dann einen schranken mit einem allgemeinen fahrverbot (was natürlich auch für fahrräder gilt, leider). genau in diesem moment kommt ein jägersmann mit -frau im auto daher. sie steigen aus und klären uns auf, dass wir da nicht weiterfahren dürfen. ich zeige ihm die meine karte, auf der gut der eingezeichnete weg zu sehen ist, das ist ihm aber egal. fahrverbot ist fahrverbot und aus!!

wir stellen uns wieder "dumm" (auch wenn ich gute lust hätte dem "jäger" meine meinung zu sagen) und lassen das "jagdpärchen" abfahren. da die beiden aber den gleiche weg hatten wie wir, warten sie sicher um die nächste ecke, um uns inflagranti zu erwischen.

auf grund der späten zeit (es war schon nach 18 uhr) entschlossen wir uns den rückzug anzutreten und den unteren kirschblütenweg zu befahren. ein umweg von gut 15 kilometern, seufz (wenn wir das rad geschoben hätten, denn das ist ja erlaubt, hätten wir die restlichen 4,5 km auch in einer stunde geschafft. aber egal, is wie's is :))

am weg gehts flott dahin und in schützen entscheiden wir uns zu einer weiteren rast. auf einem bankerl außerhalb der ortschaft lassen wir uns gegen 18:45 nieder und essen ein wenig. ich eher weniger (eine bananen und ein paar mannerschnitten), tom schon ein bissal mehr (brot und wurst und sowas halt).

wir haben noch gut 2 stunden fahrt vor uns, was bedeutet, dass wir in die dunkelheit reinkommen werden. egal wir sind ja darauf vorbereitet.

rasch geht es dann am kirschblütenweg weiter bis donnerskirchen. tom gönnt sich einen abstecher zur tankstelle, um ein redbull und ein mars einzukaufen, während ich langsam richtung ziegenrastplatzerl weiterfahre. dort beginne ich mich dann mal umzukleiden. es ist schon recht düster und so montiere ich auch gleich das große vorderlicht für die nacht (dieses hat sich schon gut bewährt bei 2 nachtfahrten). tom ist auch in der zwischenzeit eingetroffen und gestärkt durch den roten stier voller tatendrang :) leider kann ich das von mir nicht behaupten :( aber auch die "dünnen" werde durchkommen :)

flott gehts dahin am standardkirschblütenweg. es wird dunkler und somit macht sich mein großes vorderlicht auch bezahlt. wie ein kleiner autoscheinwerfer durchleutet es die nacht, juhuuuu :)

so ca. 300 m vor dem rastplatz kurz nach purbach bemerke ich ein ziehen und drücken in der bauch- und darmgegend. ojeee, das darf nicht schief gehen, bzw. ins hosal. also alles zamzwicken was geht. am rastplatzerl rasch 2 packerl taschentücher und ein feuchttuch geschnappt und ab hinter die hecken. da es schon fast finster is und ich es nicht riskieren mag meine hose zu "versauen" alles ausziehen und erst dann "druck ablassen". ich denke mir nur, hoffentlich kommt jetzt kein jäger/förster/... vorbei, der würde mich glatt als perversling verhaften lassen, so nackig und "gackig" herumstehend :)

aber auch diese "weiche" viertelstunde geht vorbei und ich komm noch mehr geschwächt, aber zumindest sauber zum rastplatz zurück. 2 kleine schnitten noch ein wenig wasser, damit ich irgendwas im magen/bauch habe.

mittlerweile ist es richtig finsta und ohne großes licht ging gar nix mehr. so fahren wir fast immer nebeneinander, da tom nur ein kleines "gesehen werden" licht hat und ich somit für uns beide den weg ausleuchte.

es gibt dann noch 2 kurze stopps, extras für mich, da ich wahrlich schon aus dem letzten loch pfeife. aber irgendwie schaffen wir es und gegen 21:15 erreichen wir wieder die lichter von bruck. geschafft, juhuuuuuuu.

tom begleitet mich noch ein stückal des weges bis zur kreuzung mit der feldgasse, ein kurzes verabschieden und "gut gemacht" und dann ab nach hause in die sögner strasse.

dort angekommen schleppe ich zuerst mal das rad in den keller und mich dann selber in die kernzone der sögner strasse 19.

völlig fertig, wirklich toootal fertig und kreidebleich (laut aussage von uschi) gönn ich mir mal 5 minuten ruhe im vorzimmer sitzend.

ein paar kurz erzählungen und dann ab unter die dusche.

dann gibts leckeres rindsschnitzal (aber wirklich nur ein wunziges stückal) mit reis und viel saft. endlich wieder was warmes im bauch tut guuuut. diesmal bin ich dann auch schon um 22.00 uhr im bett und im traumland, kaum dass ich lieg :)

fazit des tages: wenn man will, dann erreicht man auch dinge, die kaum möglich gewesen wären.

moral des tages: ob's sinnvoll war, in meinem zustand, dies zu erreichen steht auf einem anderen blatt papier :)))

positives ergebnis des tages: wieder ein schöner laaanger radausflug mit tom, wenn ich auch wieder mal die "bremse" war :)

Bilder des Tages. Strecke/Statistik des Tages.

Tages-Statistik:

  • 7:12 h netto
  • 90,0 km
  • 12,5 km/h Ø
  • 1.238 Höhenmeter ↑
  • 1.238 Höhenmeter ↓
  • max. Höhe: 444 m

Wetter: morgens: 20°C sonnig mittags: 28°C sonnig abends: 22°C sonnig