Jeden Tag gehe ich meinen Weg aufs Neue.
Jeden Tag bleibt alles gleich.
Jeden Tag habe ich etwas zu begreifen.
Immerzu bewahre ich mir meine Gewohnheiten.
Dabei fehlt mir nicht das Salz in der Suppe.
Ich mache manches gerne.
Was mir eigentlich widerstrebt, das habe ich genauso gerne
wie das, was mich erfreut.
Ich bin zufrieden, solange die Dinge fortbestehen,
solange sich nicht zu vieles zugleich verändert.
Und so vieles wirkt erst im richtigen Licht so gut.
So vieles bedarf der Muse, um es schätzen zu lernen.
Ich bin froh um jeden Tag, den es andauert,
weil der Fortbestand der Dinge eine Qualität ist.
Er bringt das Verstehen von alleine mit sich.
Der stetige Wechsel ist aber auch kein Gift.
Ich gehe meinen Weg tagtäglich,
gehe immerzu die gleichen Strecken.
Alleine schon meine Gedanken sind mir dabei eine Abwechslung.
Durch sie erforsche ich die Welt in mir.
Ich ergründe mich nicht durch Wissensdurst.
Ich ziehe kaum etwas in mich rein.
Ich erobere mein Inneres nicht.
Nein, ich versuche zu belassen, was da bei mir ist.
Mit mir selbst will ich im Reinen bleiben.
Meine Existenz ist für mich zu begreifen.
Ich beobachte, wie es sich damit verhält,
lebe dabei den ganzen Tag in Ruhe, wie es mir gefällt.
Ich durchlebe das, was ich an mir selbst erkenne.
Es bildet stetig mich aufs Neue aus.
So lasse ich es auf mich wirken
und begreife zugleich was das ist, was an mir wirkt.
Diesen täglichen Weg teile ich mit vielen Menschen.
Ein jeder hat schon seine eigene Vision.
Manche bemerken es, wie die Welt zu ihnen ist,
manche andere wissen das jedoch nicht.
Ich schaue mir die Menschen an.
An manchen kann ich etwas Gutes deutlich erkennen.
An manch anderen erkenne ich wiederum nichts.
Das ändert sich nicht wieder, es bleibt alles gleich.
So habe ich an manch einem Tag ein Auge für dieses,
an einem anderen eröffnet sich mir eine ganz andere Welt.
Ich weiß. ich kann nicht Alles zur Gänze jederzeit haben.
Ich will aber das annehmen, was mit mir ist.
So finde ich zu Freundschaft mit mir noch unbekannten Menschen,
manchmal einfach schon durch ein Wort oder einen Blickkontakt.
Bewundern kann ich einige Leute schon alleine dafür,
wie sie eine bestimmte Sache zu tun oder zu sagen wissen.
Manche bleiben mir aber auch wegen ihres Anblicks fremd.
Manche kann ich gar nicht einordnen oder gar verstehen.
Meine Heimatstadt ist keine sehr große Stadt,
aber viele unterschiedliche Menschen gibt es hier.
Ich verfolge im Geiste meinen Gedanken und überprüfe mich selbst dabei.
Früher oder später erkenne ich, wo ich recht gehabt habe und wo nicht.
Manchmal stellt sich dabei für mich ein Gefühl ein,
das nur dann entstehen kann, wenn Klarheit für lange Zeit fortbestanden hat.
Ich spüre es auch zumeist, wenn ich jemandem ein Unrecht angetan habe.
Und ich spüre es auch manchmal, ob ich eines Menschen Glück mehre.
Ich merke es mitunter, wenn ich einem anderen etwas Gutes getan habe,
und kann diesen Menschen auch wieder in Ruhe lassen, wenn er das will.
Manchen Menschen genügt schon etwas Rücksicht,
oder etwas Anerkennung und etwas Einsicht.
Sie lieben den Mut im Blick, der schadet ihnen auch nicht,
oder sie mögen einfach etwas Verständnis empfinden.
Bekommen will ich nichts. Ich suche nicht danach.
Die Leute sind bedacht. Das finde ich gut.
Sie mögen es, ihr eigenes Leben in Ordnung zu halten.
So erkenne ich diese Welt und das Wesen der Menschen hier bei uns.
Damit ist sei es nun vollbracht.
Ich halte Wacht, es ist tiefe Nacht.
Ich denke so ist es fein.
Das hat jetzt sollen sein.