Berggelände, Steinhaufen, Moos,
zwischen den Steinen ein Rinnsal - nicht groß.
Zwischen anderen Ähnliches.
Tausend Rinnsale,
rinnend ineinander nach einigem Weg,
ineinander fließend nach steinigem Steg.
Formend ein Rinnsal mit Stromschnellen.
So geht es über das Feld in stetigem Fließen.
Nässend den Grund und nässend die Wiese.
Einzelne Rinnen, die sich vom Hauptstrom abspalten,
und sich dann wieder mit ihm vereinigen nach eigenem Walten.
So geht es entlang der Furchen bald als ein Bach.
An Bäumen vorbei und von Bäumen herunter
vereint sich das Wasser im Sonnenschein
mit Tautropfenbächen, ein ständiges Tropfen.
Ein dunkles Kalt bildend, ein Loch, einen See,
das wohl bald überlaufen wird, wartend auf Weiteres immerzu.
Ein jeder Regentropfen nährt seine Kraft.
Da liegen die Töpfe! Bei ihnen sammelt sich das Wasser.
Sie sind halboffen zum Berg hin wegen geborstenem Stein.
Tropfen für Tropfen dringt das Wasser darum in den tiefen Fels ein.
Das Wasser wird vom Leben bewegt und es ist auch vom Leben belebt.
Es wird von der heiligsten Kraft durchdrungen.
Es versickert und dringt in des Grundes Tiefe ein.
Das Leben erwirkt es schon seit ewigen Zeiten.
Und es berührt im Berg drinnen manche steinerne Wand.
Es wandert durch tiefdunkle Grotten.
Dabei trägt es das ureigenste Sein der Welt ständig an sich.
Es ist fest an dieses Sein gebunden.
Und lehrt es zu leben, zu bedeuten.
Es entdeckt und erschafft Gänge bei seinem Weg unter der Oberfläche.
Diese sind mal breiter, mal tiefer, mal schmäler.
Mal sammelt sich das Wasser in einem ausgespülten Loch.
Wasser verbindet sich mit Wasser und bleibt doch Wasser.
Mit einiger Wucht tanzt es den Reigen.
Die tiefe Schlucht fällt es herunter und wirbelt sich auf.
Es formt einen langen unterirdischen Gang,
den nur es selbst entlang kriechen kann.
Dann dringt es irgendwann wieder ganz ins Freie.
Der Weg hat es gebracht, der Strom ist nun stark.
Es strömt ein Fluss hier aus dem Gestein.
Mit einigem Getöse bricht das Wasser aus dem Berg.
Wer gut zuhört, der erfährt seine Geschichte.
Leben bringt Leben.
So erwirkt dieser Bach etwas Gutes.
In ihm schwimmen bald die Fische in Reihen.
Es ernährt sich das Vieh von seinem Reichtum.
Der Fluss gibt ihnen Grund zur Freude.
Es tauchen hier und da Eisvögel ins Wasser hinein.
Kann einem Bache etwas eine schönere Zierde sein?
Es tummeln sich Enten, bürstend das Gefieder.
Sie schwimmen im Strome mal auf und mal nieder.
Es gibt hier manch einer seiner Liebsten zum ersten Mal einen Kuss.
Und der Fluss fließt weiter Leben spendend ins Land hinunter.