Gedicht
Der Tod schaut dir in die Augen. Er hat Besitz ergriffen von ihm.
Du siehst ihn an und weist, diese Stunde wird für immer, sie wird auf ewig sein.
Alle deine Ängste sind nur wegen deiner Ungewissheit gewesen.
Kein Abstand hat dich nun noch von ihm getrennt.
Sein Blick ist warm und freundlich, seine Umarmung allemal willkommen.
Schweigend hältst du weiter still, schaust diesen für andere verborgenen Moment.
Du findest Gewissheit. Der Tod kehrt heim.
Ein schöner Moment. Unerwartet schön.
All die eigenen Gedanken hätten es sich nicht so ausgemalt.
Es ist kein Traum, es ist etwas ganz anderes.
Du lässt ihn ziehen. Er ist von dir entlastet worden.
Er hat sich entspannt. Seine Reise führt ihn nun ans andere Ufer.
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Schweigend habe ich mich gesetzt und um einen guten Moment gefleht.
Ruhe, Andacht. Aber da kommen schon die anderen.
Sie schreien und kreischen. Verständnisloses Geplärre, unvorstellbar.
Wehmütiges Gezänk, selbstvergessen.
Sie haben nicht gemerkt, was sie für einen guten Moment verpasst haben.
Keine Träne rührt mich. Meine Verwandten sind mir fremd.
Ich verstecke mich hinter einer Zeitung. Schäme mich.
Ja, ich weine nun vor Scham und Zweifel.
So viel Gutes habe ich in seinem Tod gesehen,
dass ich mich gefreut habe.
Wegen der kreischenden Verwandten
ist nun mein eigenes Herz tief verwundet.