Lieder über mich,
die schreibe ich nicht gern.
Ich sehe viel lieber Fern
der Abwechslung wegen.
Die Welt, die ist nicht gut,
dafür sehr interessant.
Ich fühl mich gar nicht schlecht dabei
ihr Ungemach zu sehn.
Es ist ja alles so weit weg,
das Bild ist so gewohnt.
Bombenterror irgendwo,
na und, wir sind davon noch verschont.
So abgestumpft, wie ich schon bin,
das ist fast schon wieder schön.
Beim Fernsehen kann man
so viele lustige Gesichter sehn.
Und es ist dann auch wirklich spannend,
wenn sich die Leute über diesen Mist aufregen.
Ich schaue und amüsiere mich,
denn es interessiert doch wirklich nicht.
Aber ab und zu, da kann ich nicht,
da vergeht mir alles Lachen.
Wenn wieder Zeit für Meinung ist,
machen alle so komische Sachen.
Sie nutzen ihr gegebenes Recht,
um sie gleich kund zu tun.
Jeder hat eine andere
und ich weiß nicht was nun.
So vielfältig und kontrovers,
das ist für mich schon fast pervers.
Nicht Einigkeit und nicht Respekt,
die Meinung ist der größte Nepp.
Dann reg ich mich auf,
denn still sein kann ich kaum.
Ich lache oder weine,
aber zu schweigen, das ist ein Traum.
Ich könnte dann halt auch mal kotzen
oder gänzlich aus mir gehen.
Nur leider können mich die Leute
dabei gar nicht sehen.
Denn Fernsehen, das ist Einbahnstraße,
bei Tag und auch bei Nacht.
Du sitzt davor und bist egal.
Kein Arsch interessiert sich dafür, was Dir etwas ausmacht.
Am Fernsehen haben alle Leute
nur einen Schnuller vor der Nacht,
Des Tages Themen, Krimi heute,
und dann eine Gute Nacht.