Gedicht
Wonach strebst du? - Nach großem Reichtum habe ich getrachtet.
Warum lebst du? - Um es Jesus Christus, unserem Herrn, gleichzutun.
Was hat sich bei Dir begeben? - Nichts, was ich verstanden habe.
Was verbietet sich darum für Dich? - Allein nur die Vergänglichkeit hat sich dafür angeboten.
Was soll davon wahr sein, was soll eintreffen und bestehen? - Ein Reich des Herrn auf Erden, so habe ich bei mir gedacht.
Was steht dagegen? - Ein müßiges Erleben hat mir nichts gegeben.
Wer wird uns allesamt richten? - Seine Gedanken sollen das Böse an uns selbst geraderichten.
Was wird darum bei uns erwachsen? - Hoffnung, Unschuld und Glaube, für sie trete ich ein. Daran habe ich mein Gutes gefestigt. Es soll etwas Liebes sein. Darum ist meine Kraft gewachsen.
Menschen, die Hand in Hand mit Tränen in den Augen ihrem Ende entgegengesehen haben, kenne ich kaum. Doch diese Welt ist wie ein Traum. Vergänglich ist das Glück der Welt. Es ist etwas, was zuerst in sich zusammenfällt, wenn erst der Herr erhoben sein wird und mit seiner Hand diese Welt regiert.
Ein Reich soll da bestehen, ohne Grenze soll es sein, auch ohne Wehr in sich gefestigt sein. Es sind die Menschen, welche mit Schwert und Schild sich vormals ausgestattet haben. Doch solche Reiche hat niemand gewollt, wie sie damit von jenen Leuten errichtet worden sind. Darum haben wir einem solchen Treiben entsagt. Aufgerichtet stehen wir da. Geduldig erwarten wir den eigenen Tod. Wir haben es anerkannt, dass selbst die Letzte aller Gaben einmal vergangen sein wird. Da geht das Licht aus und das Leben von uns wird vergangen sein.
Korrigiert am 01.01.2022