Was hast Du, was ich noch nicht kenne?
Sage mir stets, was Dich bedrückt.
Ich will alle Deine Geschichten hören,
bin von ihnen entzückt,
schließlich bist Du doch verrückt.
Von Dir kann man viel Neues lernen,
es tut mir gut, ein Therapeut zu sein.
Ich will mich in meinem Glücke aalen,
während ich Dir Ratschläge gebe,
die Dir nichts nützen werden.
Worte sind wichtig, weißt Du,
schließlich sind sie mein Handwerkszeug.
Ich kann mit Worten belegen,
wie wichtig Worte sind,
also höre mir gut zu.
Deine ungeteilte Aufmerksamkeit fordere ich.
Sonst urteile ich schlecht über Dich.
Ich finde es so wichtig, was ich sage,
dass ich Dir ein schlechtes Attest gebe,
wenn Du Dich nicht entsprechend verhältst.
Sei nicht wütend,
mit Gefühltem komme ich nicht klar.
Das kann man nicht studieren.
Sei unterwürfig,
schließlich bin ich wichtiger als Du.
Lass dich verhören,
bis auf die Hosen ausziehen,
lass Deine Seele nackt Verrenkungen machen.
Anschließend weine bitte
und sage, dass Du meine Hilfe brauchst.
Ordne Dich unter,
schließlich bestimme ich was gut ist.
Deine Empfindung ist krankhaft.
Sie beherrscht Deinen Verstand.
Das ist gegen die Theorie.
Du bist nicht so intelligent wie ich,
schließlich beurteile ich das Gespräch.
Wenn Du intelligenter wärst,
dann würdest Du auf meinem Sessel sitzen,
und ich wäre auf Deinem Stuhl.
Das ist wissenschaftlich erwiesen.
Aber ich bin nun einmal der Bessere.
Also bekomme ich das Geld von Dir,
werde reich dabei,
Dich mit meinen Theorien zu überfordern.
Weißt du, ich habe das studiert.
Ich bin ein medizinischer Guru.
Bin von Gott in dieses Amt eingesetzt.
Schließlich glaube ich an die Bestimmung.
Das legitimiert mein eigenes Tun.
Ich bin gefestigt im Glauben,
weil der mir nur Angenehmes bringt.
Deinem unwerten Schicksal ist dagegen nur die Krankheit bestimmt.
Denn Du funktionierst nicht.
Und Du haderst zuviel mit deinem Joch.