Zungenreden Erfahrung - Sollen Sie zu anderen Menschen in Zungen reden? Nein.

Erfahrungen eines Pastors mit Gabenträgern

Gabentraeger

Ich bin der Pastor einer Kirche, die das Zungenreden nicht betont. Jedoch habe ich mein Bestes versucht, um eine Atmosphäre von christlicher Gemeinschaft und Anbetung zu schaffen, die denen, die in Zungen reden und denen, die nicht in Zungen reden, gefällt. Meine Absicht war, jedem die Türen zu öffnen, der den Herrn Jesus Christus als Retter lieb hat.

Nachdem ich etwa ein Dutzend Zungenredner in der Gemeinde gehabt habe, kam ich nach einem anstrengenden Jahr zu gewichtigen Ergebnissen. Diese Ergebnisse waren herzzerbrechend für mich. Ich erwartete viel mehr von Zungenrednern als ihr Leben zeigte. Meine Enttäuschung hat die folgenden Gründe:

1. Diese Leute kamen lächelnd an, schüttelten die Hände und priesen den Herrn. Sie trugen ihre Bibeln bei sich und wurden ein Teil des Gemeindeprogramms und der Gemeinschaft. Nach einigen Monaten jedoch wurde es offensichtlich, daß sie einen geistlichen Machtkomplex hatten, und dies wurde anstößig. Während sie erklärten, sie seien mit dem Geiste der Demut und Heiligkeit erfüllt, brachten sie genau das Gegenteil zum Ausdruck. Der feine geistliche Hochmut wurde dann deutlicher, als die Worte „Voll Geistes“ zu einer zu bedauernden Seuche wurden. Andere Pastoren, mit denen ich redete, hatten gleichartige Erfahrungen gemacht. Oft treffen wir die Haltung des „Alles Wissens“ unter den Zungenrednern an, was exakt ihrem Zeugnis widerspricht. Ohne Zweifel erwecken sie den Eindruck, daß die, die nicht in Zungen reden, geistlich noch nicht angekommen sind, kein Verständnis für die Auslegung der Bibel haben und keine Gebetskraft haben, die den Arm Gottes bewegt.

2. Diese Leute haben kein Verständnis für den Begriff der christlichen Disziplin. Bei vielen bleiben Angewohnheiten weltlicher Gesinnung, während sich das Zungenreden gut entwickelt! Sie lassen es nicht zu, zur Disziplin angeleitet zu werden. Sie glauben, sie hätten die geistliche Reife erlangt, als sie die Zungengabe bekamen, und sie schauen gerne auf die herab, die nicht in Zungen reden, selbst wenn diejenigen ein heiligeres, an Jesus hingegebeneres, Leben führen. Die Blindheit gegenüber der Disziplin ist erschreckend. Zungenreden sollte doch sicherlich von Heiligkeit im Alltagsleben begleitet werden, aber oft ist es nicht so.

3. Diese Leute sind unbelehrbar. Wieder hebt der geistliche Machtkomplex sein häßliches Haupt hoch. Die Zungenredner glauben anscheinend, daß sie alles wüssten, daß sie alle Gotteskinder lehren sollten und daß ihnen die Wahrheit auf jedem Gebiet des christlichen Glaubens gehöre. Ganz gleich über welches Thema des christlichen Lebens beim Bibelstudium gesprochen wurde, es mußte unter dem prüfenden Blick ihres Mikroskopes zu ihrem Endergebnis kommen. Und indem ich dies mit den Erfahrungen anderer Pastoren verglich, fand ich wieder heraus, daß diese Haltung allgemein so ist. Das schadet der Bewegung des Zungenredens und hemmt jene Pastoren, die eine Atmosphäre der Liebe zu allen Christen haben möchten.

4. Diese Leute neigen dazu, Kirchen zu spalten, statt dem ganzen Leib Christi die Einheit zu bringen. In 1. Kor. 12 wird die Einheit des Leibes betont und daß das, was Spaltung hervorruft, nicht geduldet werden darf, wie es von Paulus durch den ganzen Brief klargemacht wird. Wenn die, die in Zungen reden doch bloß diese biblische Betonung verstehen würden! Sie legen sich eine solche Wertschätzung für den Leib Christi zu und reißen doch oft die Glieder des Leibes heraus und verursachen ihm dadurch viel Schmerz. Die Einheit und das Einssein, für das sie eintreten, basiert einzig auf ihren Ansichten und Gebräuchen sowie auf ihrer eigenen Auslegung der Bibel. Kein Spielraum wird gewährt für abweichende Meinungen anderer Gläubiger.

5. Diese Leute werden zu „Zigeunerchristen“. Sie bleiben eine Weile in einer Gemeinde, um dann zu einer anderen überzusiedeln. Sie entwickeln keinen Sinn für Treue zu irgendeiner Gemeinde. Überdies zögern sie nicht, andere von der Gemeinde mitzunehmen, wenn sie in eine andere Gemeinde gehen. Und nachdem sie gegangen sind, kritisieren sie mit verletzender Rede Mitglieder der früheren Gemeinde. Fördert dies die Einheit des Leibes Christi? Ist das Ausdruck der Liebe und Heiligkeit des Geistes?

Ich versuchte es. Ich versuchte ernsthaft mein Bestes, um die Türen der christlichen Gemeinschaft für die zu öffnen, die in Zungen reden, genauso wie für die, die nicht in Zungen reden. Ich versuchte eine seelsorgerliche Basis der Herzlichkeit und des Verständnisses durch offenes Reden von der Kanzel herzustellen.

Aber ich wurde enttäuscht! Ich wurde gerade gegen die gewendet, die ich verteidigte! Warum? Ich bin davon überzeugt, daß sie nicht den Heiligen Geist hatten! Sie wurden von einer Nachahmung, einem Schwindel, beherrscht. Sie lebten auf einem Ich-Trip, einem produzierten religiösen „High“. Das tatsächliche Leben dieser Leute paßte nicht zu ihrem Zeugnis! Darum schädigten sie sowohl mich, die Gemeinde, ihr eigenes Zeugnis als auch Jesus Christus!

Ich hatte gehofft, daß die, die die Gabe des Zungenredens erhalten hatten, ein wirklicher Segen für die Gemeinde sein würden. Ich hatte gebetet, daß wir eins würden zur Förderung des Königreiches, daß mehr Seelen gerettet würden und die Gemeinde auferbaut würde in der Kraft des Herrn, um große Dinge zu seiner Ehre zu tun. Ich hatte gehofft und gebetet und alle ermahnt, ihre Einheit in ihm zu finden und somit Wunder im Zeugnis der Gemeinde zu finden.

Aber es wurde zunichte! Die Zungenredner sind fort und besuchen eine andere Gemeinde. Für ein weiteres Jahr? Vielleicht. Dann werden sie zu einer anderen Gemeinschaft gehen und versuchen, dort ihre gleichen religiösen Spiele zu machen. Vielleicht werden sie gleich am Anfang weggeschickt. Argwohn gibt es an vielen Orten wegen solcher Erfahrungen, wie ich sie beschrieben habe.

– J. Grant Swank Jr., Pst. der Kirche des Nazareners in New York. („Christianity Today“ v. 28.2.1975)

Acht Dinge, die Sie im Zusammenhang mit der Zungenrede wissen sollten

5. Dezember 2017 Lesezeit: 3 Minuten

Sprechen wir in Zungen, so spricht unser wahres Ich, unser Geist, zu Gott, der auch Geist ist („Denn wenn ich in Zungen bete, so betet mein Geist“, 1. Korinther 14:14).

‚Zungenrede‘ oder ‚in Zungen reden‘ ist eine Bezeichnung, die nicht deutlich klar macht, was dabei geschieht; deshalb ist es eigentlich besser davon zu sprechen, daß unser wahres Ich, unser Geist, in der Sprache des Geistes mit Gott spricht, wenn wir in Zungen reden.

Der Geist spricht; das Bewußtsein schweigt

Daran sieht man auch gleich, daß das Reden in Zungen (das Sprechen in der Sprache des Geistes) nichts mit unserer Seele (Bewußtsein, Verstand, Gedanken, Erinnerungen, Gefühle) zu tun hat, sondern „nur“ aus unserem wahren Ich, unserem nach Gottes Ebenbild erschaffenen Geist (Genesis 1:26; Genesis 2:7), heraus geschieht. Unser Geist spricht direkt mit Gott, der auch Geist ist. Und unser wahres Ich, unser Geist, weiß besser als wir (mit unserem Verstand, unseren Wünschen), was anliegt und vor Gott im Gespräch gebracht werden muß. Deshalb ist so enorm wirkungsvoll, wenn wir unseren Geist mit Gott, der Geist ist, sprechen lassen.

Kein Mensch versteht Ihre Zungenrede

Wir sprechen nicht zu anderen Menschen oder in der Gemeinde in Zungen, weil das ebenso sinnlos wie wirkungslos ist (Ausnahme: Ein „Übersetzer“ ist da, der Ihre Zungenrede in für die anderen Menschen verständliche Worte übersetzen kann. Aber solche Fälle haben nichts mit dem direkten Gespräch zwischen Ihrem Geist und Gott zu tun). „Ich danke Gott, dass ich mehr in Zungen rede als ihr alle. Aber ich will in der Gemeinde lieber fünf Worte reden mit meinem Verstand, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in Zungen.“ (Paulus in 1. Korinther Kapitel 14, Verse 18-19; Lutherbibel 2017)

Acht Punkte, die Sie bedenken sollten

  1. Kann jeder Jesus-Gläubige in Zungen beten? Ja.
  2. Sollte jeder Jesus-Gläubige in Zungen beten? Ja.
  3. Ist das etwas, auf was Sie stolz sein sollten? Nein. Jesus hat es für Sie erworben.
  4. Sind Sie besser als jemand, der nicht in Zungen betet? Nein.
  5. Müssen Sie Angst haben, in Zungen zu beten? Nein.
  6. Geben Sie damit an, daß Sie in Zungen beten? Nein.
  7. Sollen Sie zu anderen Menschen in Zungen reden? Nein.
  8. Zu wem reden Sie in Zungen? Zu Gott, Ihrem Schöpfer.

In Zungen zu oder vor anderen Menschen zu sprechen, hat keinerlei Bedeutung und Wirkung. So etwas befriedigt nur den egoistischen Stolz von Religiösen, wenn sie das tun. Niemand versteht sie. Ihr Reden ist wirkungslos: „Wenn ihr in Zungen redet und nicht mit deutlichen Worten, wie kann man wissen, was gemeint ist? Ihr werdet in den Wind reden“ (1. Korinther 14:9; Lutherbibel 2017)

Warum ist das Beten in Zungen so wirkungsvoll?

Wir haben als Jesus-Schäfchen ja den Heiligen Geist (der Heilige Geist ist Person der göttlichen Dreieinigkeit) geschenkt bekommen (Johannes 14:16); wir sind mit dem Heiligen Geist versiegelt (Epheser 1:13).

Der Heilige Geist in Ihnen ist allwissend

Da der Heilige Geist auch Gott ist, ist der Heilige Geist auch allwissend. Will sagen, der Heilige Geist in Ihnen weiß alles. Beispielsweise weiß er (besser als Sie mit ihren Wünschen und Gedanken), was Sie brauchen. Spricht Ihr Heiliger Geist mit Gott, der auch Geist ist, dann wird der Heilige Geist in Ihnen bei und mit Gott genau das ansprechen und besprechen, was für Sie hilfreich und notwendig ist; besser als Sie es selber mit Ihrem Bewußtsein jemals könnten:

„Gleicherweise kommt aber auch der Geist unserer Schwachheit zu Hilfe; denn wir wissen nicht, was wir so, wie es gerade not tut (oder: sich gebührt), beten sollen. Da tritt dann aber der Geist selbst mit unaussprechlichen (oder: wortlosen) Seufzern für uns ein; der aber, der die Herzen erforscht (d.h. Gott), versteht die Sprache des Geistes, weil dieser in einer dem Willen Gottes entsprechenden Weise für Heilige (= Gottesangehörige) eintritt.“ (Römer Kapitel 8, Verse 26-27; Menge Bibel)

Warum trauen sich so wenige Gläubige in Zungen mit Gott zu sprechen? Weil Glaube dazu gehört. Wir selber verstehen ja nicht mit unserem Verstand, was da gesprochen wird. Wir „müssen“ also glaubend vertrauen. Das können so wenige Religiöse, die lieber Ich-verliebt dem Stolz folgend auf das schauen wollen, was sie zustanden bringen (auch in ihren Gebeten).

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