Mc Gdpek Steiermark wählt 2019

Politik

Ich bin heute neue Schöpfung geworden - neu in Jesus Christus geboren!

Gott ist größer als jedes Problem - Gott ist die größte Freude!

Egal was jetzt gerade passiert, ich bin in Jesus Christus Neu geboren!

Die Steiermark wählt

955.796 Steirer sind am Sonntag dazu aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen – und das ein halbes Jahr vor dem regulären Termin. Geht es nach den Umfragen, dürfte die ÖVP nach 14 Jahren Platz eins von der SPÖ zurückerobern.

Vorgezogen wurde die Wahl in ÖVP-FPÖ-Zusammenspiel, unter grüner Mitwirkung und gegen den Willen des bisherigen ÖVP-„Zukunftspartners“ SPÖ.

Die Ausgangslage

465.282 Männer und 490.514 Frauen sind wahlberechtigt, sechs Parteien stehen auf dem Stimmzettel: Neben den bisher im Landtag vertretenen Parteien SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grünen und KPÖ will es diesmal auch NEOS in die Landstube schaffen. Bei der letzten Wahl 2015 war die SPÖ noch knapp voran, dicht dahinter die Volkspartei und die Freiheitlichen.

Grafik zeigt Ergebnis der Landtagswahl 2015

Franz Voves, der 2015 mit der SPÖ noch knapp Platz eins halten konnte, trat nach der Wahl zurück und übergab überraschend den Landeshauptmann-Posten an Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Nach den Umfragen dürfte mit der Wahl am Sonntag die Steiermark aber wieder werden, was sie die längste Zeit – bis 2005 – war, nämlich schwarz dominiert, und die FPÖ wird ihren Rekordstand nach „Ibiza-Skandal“ und Spesenaffäre wohl nicht halten können.

Debatte

Wahl 19: Wer schneidet wie ab?

Unaufgeregter Wahlkampf ohne Höhepunkte

Der Wahlkampf verlief unaufgeregt und ohne Höhepunkte: Thematisch stürzten sich alle Parteien bis auf die FPÖ auf das Thema Klimawandel, gefolgt von Jobs, Infrastruktur, Bildung und – vor allem von den Blauen propagiert – Sicherheit.

ÖVP setzt auf Schützenhöfer

Die ÖVP hatte verkündet, ganz im Sinne von Sparsamkeit den Wahlkampf nur knapp einen Monat lang führen zu wollen, und so begann Schützenhöfer tatsächlich erst Anfang November mit dem Wahlkämpfen. Dafür holte er sich aber öfters Unterstützung von ÖVP-Bundesparteichef Sebastian Kurz – mehr dazu in Türkise Wahlkampfunterstützung für ÖVP. Das Ziel ist jedenfalls klar: Platz eins, möglichst mit starken Zugewinnen – samt der Möglichkeit, zwischen SPÖ und FPÖ (und vielleicht auch den Grünen) als Koalitionspartner wählen zu können.

Wahl 19

Die Spitzenkandidaten ganz persönlich

SPÖ fordert „Schichtwechsel“

Platz eins halten wollen auch die SPÖ und Michael Schickhofer – die Meinungsforscher halten das aber für unrealistisch. Schickhofer entfaltete während des Wahlkampfs eine umfassende Aktivität aus Touren im Land, Hausbesuchen und einer Art Wiedereinführung des von seinem Vorgänger Voves abgeschafften Pressefoyers nach der Regierungssitzung, wo er Woche für Woche eine Fülle von Vorschlägen in allen Themenbereichen präsentierte. Dabei wurde auf Bundesunterstützung fast schon demonstrativ verzichtet – mehr dazu in SPÖ-Wahlkampffinale ohne Rendi-Wagner.

Michael Schickhofer (SPÖ) verzichtete im Wahlkampf bewusst auf Unterstützung aus dem Bund

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hatte dagegen mit Bundesparteichef Sebastian Kurz einen sehr prominenten Wahlhelfer Bei Mario Kunasek gab es Wahlkampfhilfe von FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer und Ex-Innenminister Herbert Kickl – und auch „Kunibär“ durfte nicht fehlen APA/ERWIN SCHERIAU Die steirischen Grünen holten Bundessprecher (und Landsmann) Werner Kogler, um Sandra Krautwaschl zu unterstützen Für die steirische KPÖ mit Claudia Klimt-Weithaler sprach sich gleich ein ganzes Personenkomitee aus – darunter auch der Journalist Max Zirngast, der erst kürzlich aus türkischer Haft frei kam NEOS-Spitzenkandidat Niko Swatek wiederum konnte sich der Unterstützung von NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger gewiss sein

FPÖ mit altbekanntem Thema

Mario Kunasek (FPÖ) konnte sich dagegen auf prominente Wahlhelfer wie FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer und auch von Ex-Innenminister Herbert Kickl verlassen. Im Wahlkampf versuchten die Freiheitlichen mit viel Aufwand und Mühe, das Thema Sicherheit und Migration anzuheizen, auch mit einer Landtagssondersitzung und Dringlichen Anfragen – mehr dazu in Klassisches Wahlkampfende bei der FPÖ.

Wahl 19

6 Parteien, 10 (+1) Fragen, 66 Antworten

Grüne mit Rückenwind aus dem Bund

Recht entspannt gingen es die Grünen an, die angesichts der Bundessituation und des allgemeinen Trends zu ihrer Partei wegen des Klimathemas auf Zugewinne hoffen dürfen. Die steirischen Grünen stiegen mit ihrer schon seit Jänner feststehenden Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl Ende Oktober in den Wahlkampf ein, Plakate und Themen widmeten sich allen möglichen Klimaaspekten, zum Schluss kam auch noch Bundessprecher Werner Kogler zu Hilfe – mehr dazu in Steirische Grüne starten mit Kogler ins Finale.

KPÖ gibt sich kämpferisch

Relativ früh legten auch die steirischen Kommunisten mit ihrer Landeskonferenz als Auftakt Anfang Oktober los. Spitzenkandidatin und Klubchefin Claudia Klimt-Weithaler und ihr Team setzten in der Folge auf persönliche Kontakte in den Bezirken, die Themen Soziales, Arbeit und Wohnen sowie ein Personenkomitee – mehr dazu in KPÖ schreitet ins Wahlkampffinale.

NEOS: „Es ist Zeit“

NEOS startete erst in der zweiten November-Woche, dafür unterstützt von Bundeschefin Beate Meinl-Reisinger. Spitzenmann Niko Swatek setzte in der Folge vor allem auf die pinkfarbenen Kernthemen Bildung, Kontrolle und Transparenz – mehr dazu in NEOS-Finale mit Meinl-Reisinger.

Filzmaier: Wahlbeteiligung entscheidend

Für den Politikwissenschaftler Peter Filzmaier ist diesmal vor allem die Wahlbeteiligung von besonderer Bedeutung, erreichte sie doch bei der letzten Landtagswahl 2015 mit 67,9 Prozent einen historischen Tiefststand: „Das bedeutet schon rein rechnerisch, dass jede Partei im Austausch mit dem Nichtwählerlager mehr Stimmen gewinnen oder verlieren könnte als im Austausch mit irgendeiner anderen Partei.“

Peter Filzmaier

Wahl 19

Peter Filzmaier zur Ausgangslage

Vier, fünf oder sechs Parteien?

Die Frage, ob es vier, fünf oder sechs Parteien in den Landtag schaffen, sei nicht nur für die potenziellen Wackelkandidaten NEOS und KPÖ von zentraler Bedeutung, denn, so Filzmaier, „die Grünen beispielsweise, die müssten ja hoffen, dass es KPÖ und NEOS knapp nicht schaffen, weil das die Mandatsberechnung beeinflusst, und damit die Chancen auf eine schwarz-grüne zumindest rechnerische Mehrheit – ob sie nun politisch gewollt ist oder nicht – steigen. Oder bei nur vier Parteien im Landtag heißt das im Umkehrschluss, dass, wenn Schwarz-Grün keine Mehrheit hat und wir jetzt eine Pattsituation einmal ausnehmen, dann würde es auch eine andere Mehrheit von Rot-Blau in welcher Reihenfolge auch immer geben.“

Die Ausgangslage

Thomas Weber hat sich die Ausgangslage näher angesehen und wirft auch einen Blick zurück auf die Wahl 2015.

Nicht alle Wahllokale haben gleich lang offen: Bis 16.00 Uhr kann nur in Graz gewählt werden, alle anderen Wahllokale sperren spätestens um 14.00 Uhr (und ein guter Teil auch schon früher) zu – die erste Hochrechnung kommt dann ein paar Minuten danach.

14 Prozent der Stimmen am Wahlabend nicht ausgezählt

Allerdings: Die ARGE-Wahlen-Hochrechnung geht davon aus, dass im Sonntagabend veröffentlichten Ergebnis noch 88.400 Briefwahl- und Wahlkartenstimmen fehlen werden – also 13,6 Prozent der gültigen Stimmen erst am Montag ausgezählt werden.

Vor allem KPÖ und NEOS können somit noch hoffen, wenn sie im Sonntag-Ergebnis das Grundmandat knapp verpassen, denn Kleinparteien schaffen das für den Landtagseinzug nötige Grundmandat am leichtesten im Wahlkreis eins (Graz und Graz-Umgebung) – und in der Landeshauptstadt wurden die meisten Wahlkarten ausgestellt. Und sowohl NEOS als auch KPÖ zählten, wie die Grünen auch, bisher zu den Profiteuren der Briefwahl.

Die ÖVP hat hingegen zuletzt durch die Briefwahlauswertung ein wenig eingebüßt – und bei der Nationalratswahl auch wieder die SPÖ. Die FPÖ schneidet von jeher im Urnenwahlergebnis vom Sonntag deutlich besser ab als im Gesamtergebnis inklusive Briefwahl.

Vorgezogener Wahltag weniger genutzt

Bereits im Urnenwahlergebnis enthalten sind dagegen die Stimmen der Steirer, die den Vorwahltag am 15. November genützt haben – mehr dazu in Wahl 19: Vier Prozent haben vorgezogen gewählt. Das waren heuer (mit 39.720) deutlich weniger als 2015 (69.125) und sind, anders als vor fünf Jahren, auch deutlich weniger als die (zu erwartenden) Briefwähler.

10,7 Prozent der gültigen Stimmen wurden 2015 am Vorwahltag abgegeben und 8,4 Prozent per Briefwahl – heuer dürfte der Vorwahltag rund sechs Prozent ausmachen und die Briefwahl 13,6 Prozent. In Summe bleibt es damit aber bei einem Fünftel der Wahlberechtigten, die nicht „klassisch“ am Sonntag an der Urne, sondern vorgezogen wählen.

Links:

Steiermark Gesamt - vorläufiges Ergebnis

287 von 287 Gemeinden wurden ausgezählt

Wahlberechtigte: 955.795

Wahlbeteiligung LT2019: 53,94%

Wahlbeteiligung LT2015: 62,24%

GRAZ STADT

Wahlberechtigte: 193.543

Wahlbeteiligung LT2019: 51,30%

Wahlbeteiligung LT2015: 56,41%