Der Heilige Geist - Warum lässt Gott zu, dass Menschen leiden?

WO NEHMEN SIE DAS ALLES HER

Maria möchte dich ehren, ihr zärtliches Lächeln, und mit Muttergottes Maria schauen wir auf Jesus!

JEDER WIRD ZUR BESTEN ZEIT GEBOREN UND ABBERUFEN !

Es gibt einen Code - einen Gottescode für uns, er hat einen Plan für mich, und Gott lässt zu daß das Leben so gewesen ist, und so wie es gerade ist. Wir werden dann, wenn wir zurückschauen kein anderes Leben leben wollen als das, was wir haben und gehabt haben. Dass ist der Glaube Mariens.

Radio Maria, Sendung am 18.01.2020 Zeit für Dich, mit Bernhard Mitterrutzner!

Eine Anruferin hat permanent gebetet, und mit diesen tun hat sich positiv entwickelt.

Nie über andere Urteilen, weil von Gott alles genauso geplant wurde!

Eine weitere Anruferin sagt, daß ihre Kinder und Enkelkinder ohne Glauben aufwachsen, und auf das warten wir. Ich selber muss feststellen, daß ich ungeduldig bin. Man sollte viel gelassener alles Gott übergeben und seinen Plan vertrauen. Jesus hat ja mit der Frau am Brunnen auch gesprochen, und er hat diese Frau nicht verurteilt. Man sollte anderen Menschen an unserer Freude und an unseren Frieden teilhaben lassen. Wir und ich haben ein großes liebevolles Gottvertrauen, eine Freude, und an dem dürfen meine Familie und Menschen, die mir begegnen, "mitnaschen"!

Gott hört die Gebete so, wie wir sie gerade brauchen, er macht alles zur rechten Zeit passend!

Du und ich und wir, sind Lichtstrahle Gottes!

Hoffnung ist ein Lebensmittel!

Dem Heiligen Geist die Führung überlassen

In den vielen Jahren meines Dienstes habe ich häufig über den Heiligen Geist gelehrt. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass wir dem Reich Gottes sehr viel wirksamer dienen können, wenn wir ein besseres Verständnis zur Person des Heiligen Geistes gewinnen. Der Heilige Geist ist nämlich derjenige, der den Dienst Jesu in unserem Leben weiterführt.

Eine der Hauptaufgaben des Heiligen Geistes besteht darin, uns zu führen und zu leiten. Gott, der Vater, hat Ihn uns geschickt, damit Er eben diese Funktion in unserem Leben ausüben kann. In Joh 16,13 sagt Jesus:

Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten ...

In Röm 8,14 erklärt Paulus konkret, wie wir als Kinder Gottes leben können: dies geschieht schlicht und einfach dadurch, dass wir uns vom Geist Gottes leiten lassen: “Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.

Im griechischen Originaltext wird hier die Verlaufsform gebraucht, der obige Vers ist also wörtlich wie folgt wiederzugeben: “So viele regelmäßig durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.” Das Wort “Sohn” in diesem Vers spricht von Reife - hier ist nicht die Rede von einem Kleinkind, sondern von einem Sohn, der erwachsen ist. Wenn wir Gottes Kinder werden wollen, müssen wir von neuem geboren werden, wie Jesus in Johannes 3 klar und deutlich zum Ausdruck bringt. Um dann jedoch als wiedergeborene Kinder Gottes heranwachsen und zur vollkommenen Reife gelangen zu können, müssen wir uns regelmäßig vom Heiligen Geist leiten lassen.

Bedauerlicherweise ist es jedoch eine Tatsache, dass viele wiedergeborene Christen niemals an dem Punkt in ihrer Entwicklung ankommen, wo sie vom Heiligen Geist geleitet werden! Das bedeutet, sie gelangen niemals zur Reife - sie werden niemals reife Christen, so wie Gott es für sie vorgesehen hat. Aus diesem Grund ist es absolut lebensnotwendig, sich eingehend mit dem Thema der ständigen Führung durch den Heiligen Geist zu beschäftigen.

Wie Sie Gerechtigkeit erlangen

Die Bibel macht uns mit zwei unterschiedlichen Methoden vertraut, durch die der Mensch Gerechtigkeit vor Gott erlangen kann: entweder durch das Gesetz, oder durch die Gnade, wobei das eine jeweils das andere ausschließt! Wenn Sie Gerechtigkeit durch das Gesetz erlangen möchten, können Sie nicht gleichzeitig durch die Gnade gerecht gemacht werden; wenn Sie Gerechtigkeit durch Gnade suchen, können Sie nicht durch das Einhalten des Gesetzes Gnade erlangen. Die Hervorhebung dieser Tatsache ist von entscheidender Bedeutung, weil ich immer wieder beobachten konnte, dass viele Christen den Versuch machen, Gesetz und Gnade miteinander zu vermischen. Sie sind bemüht, sich teils durch das Gesetz, teils durch die Gnade einen guten Stand bei Gott zu verschaffen, und geben damit zu erkennen, dass sie im Grunde genommen weder die Gnade noch das Gesetz wirklich verstehen.

Das Gesetz ist eine Liste von Regeln, die Sie einhalten müssen: Wenn Sie alle Regeln befolgen - und zwar jederzeit - dann erlangen Sie auf diesem Wege Gerechtigkeit. Im Gegensatz dazu ist Gnade etwas, das wir uns nicht verdienen können. Gnade können wir nur auf einem einzigen Wege von Gott empfangen, wie in Eph 2,8 nachzulesen ist: “Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben ...”.

Ich persönlich bin der Auffassung, dass nur Gott selbst die Methode wählen konnte, dank der man Gerechtigkeit erlangen kann. Auf sich alleine gestellt, hätte sich der natürliche Mensch niemals einen solchen Weg ausgedacht, demzufolge man Gerechtigkeit erlangen würde. So weit ich es beurteilen kann, verlangt jede andere Religion von ihren jeweiligen Gläubigen, dass sie Gerechtigkeit erlangen, indem sie etwas tun. Die verschiedenen Religionen mögen zwar unterschiedliche Anforderungen stellen, aber im Wesentlichen laufen sie alle auf ein und denselben Gedankengang hinaus: “ Ich erlange Gerechtigkeit dadurch, dass ich diese Dinge tue, und jene Dinge nicht tue!”

Daraus lässt sich folgern - wenn wir dies richtig verstehen - dass der christliche Glaube absolut einzigartig ist: Es gibt keine andere Religion, die auch nur den Versuch unternehmen würde, eine Gerechtigkeit in Aussicht zu stellen, die man einzig und allein auf Grund einer durch den Glauben empfangenen Gnade erlangt. Dennoch ist es eine Tatsache, dass Gott Ihnen die Kraft gibt, ein Leben frei von der Kontrolle der Sünde zu leben, wenn Sie Seine Gnade annehmen! Die bereits zitierten Worte des Paulus in Röm 6,14 sind an Menschen gerichtet, die diese Gnade Gottes empfangen haben: “Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.

Diese Bibelstelle zeigt uns unmissverständlich, dass wir es hier mit zwei Dingen zu tun haben, die einander kategorisch ausschließen: Wenn Sie unter dem Gesetz sind, dann sind Sie nicht unter Gnade; wenn Sie unter Gnade sind, sind Sie nicht unter dem Gesetz – Sie können nicht gleichzeitig sowohl unter Gnade als auch unter dem Gesetz sein!

Mir ist auch bewusst, dass Paulus hiermit sagt, die Sünde wird nicht über Sie herrschen, weil Sie nicht länger unter dem Gesetz sind. Daraus geht eindeutig hervor, dass die Sünde nur dann Macht über Sie ausüben wird, wenn Sie dem Gesetz unterstellt sind. Wenn Sie also danach streben, Gerechtigkeit zu erlangen, indem Sie das Gesetz einhalten, wird es Ihnen niemals gelingen, den Klauen der Sünde zu entkommen! Sehen wir uns dazu noch einmal Röm 8,14 an:

Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.”

Leben wir als “Söhne Gottes”, indem wir gewisse Regeln einhalten? Nein! Wir leben erst dann als “Söhne Gottes”, wenn wir uns durch den Heiligen Geist leiten lassen. Das ist der einzige Weg, als Gottes „reife“ Kinder zu leben. Sehen wir uns Gal 5,18 an:

„Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet, seid ihr nicht unter Gesetz.“

Auch in diesen Versen ist die Botschaft eindeutig: Sie werden ein Sohn Gottes, indem Sie sich vom Geist Gottes leiten lassen - und wenn Sie vom Geist geleitet werden, sind Sie nicht unter dem Gesetz. Eine große Anzahl der Menschen, die sich zum christlichen Glauben bekennen, haben jedoch die Tendenz, sich an das Einhalten von Regeln zu klammern. So “hinken” sie förmlich wie Behinderte umher, indem sie sich auf diese “Krücke” stützen. Gott dagegen ruft ihnen zu: “Werft doch eure Krücken weg und setzt euer Vertrauen ganz auf mich!” Ich habe die Entdeckung gemacht, dass die Menschen einfach Angst davor haben, auf Gottes Gnade voll und ganz zu vertrauen. Wir alle möchten uns irgendwie an einige Regeln klammern, die wir aufrecht erhalten - Regeln, die wir wie einen “Krückstock” benutzen. Aber das funktioniert einfach nicht! Wir müssen erkennen, dass wir völlig vom Heiligen Geist abhängig sind und dann auch tagtäglich in dieser Abhängigkeit leben!

Gottes Weg zur Erlangung von Gerechtigkeit und Heiligkeit hat nichts damit zu tun, dass man sich abrackern müsste - ganz im Gegenteil: es geht um Hingabe, es geht darum, dass man sich gänzlich dem Heiligen Geist ausliefert. Dass man am Ende seiner eigenen Bemühungen angelangt und sagt: “Heiliger Geist, übernimm Du die Führung! Ich kann diese Situation nicht meistern - aber Du kannst es!” Damit will ich nicht etwa sagen, dass Sie keine eigene Willenskraft brauchen, sondern vielmehr, dass Sie Ihre Willenskraft auf eine andere Weise einsetzen müssen: Sie müssen sie dahingehend nutzen, dass Sie die Dinge nicht selbst in die Hand nehmen, sondern dass Sie in jeder Sache dem Heiligen Geist vertrauen.

Was meine Person anbelangt, so bin ich von Hause aus ein unabhängiger, willensstarker Mensch. Immer wenn ich einem Problem gegenüber stehe, versucht mein menschlicher Instinkt mich dazu zu überreden, eine eigene Lösung zu finden. Ich habe Jahre gebraucht, bis ich an dem Punkt angelangt war, wo ich diesem natürlichen Impuls widerstehen konnte. Heutzutage sage ich in einer solchen Situation: “Herr, was ist Deine Lösung für dieses Problem?” Dabei kommt es allerdings häufig vor, dass Gottes Lösung völlig anders ausfällt als alles, was mir jemals hätte einfallen können! Das christliche Leben ist kein Leben unaufhörlichen Kampfes, sondern ein Leben der Hingabe - ein Leben, das ganz dem Heiligen Geist hingegeben ist, der in uns wohnt.

In Kapitel 7 seines Briefes an die Gemeinde in Rom veranschaulicht Paulus dieses Prinzip, indem er die Beziehung innerhalb der Ehe als Beispiel anführt: Die Frucht Ihres Lebens hängt nicht von dem Ausmaß Ihrer Anstrengungen ab, sondern vielmehr von der Person, mit der Sie verheiratet sind! Wenn Sie mit Ihrer fleischlichen Natur verheiratet sind, dann werden Sie die Werke des Fleisches hervorbringen. Wenn Sie stattdessen durch den Heiligen Geist mit dem auferstandenen Christus vereint sind, dann werden Sie auf Grund dieser Vereinigung die Frucht des Geistes hervorbringen.

Die Verbindung aufrecht erhalten

In Joh 15,1 vergleicht Jesus unsere Beziehung mit Ihm mit einem Weinstock und dessen Reben, indem Er folgende Aussage macht:

Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.” Der Weingärtner ist es, der schneidet. In den Versen 4 und 5 sagt Jesus dann zu Seinen Jüngern: “Bleibt in mir und ich in euch! Wie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibt denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.

Die Reben eines Weinstocks bringen die Trauben nicht durch einen enormen Aufwand eigener Anstrengungen hervor - sie entscheiden sich nicht einfach, indem sie sich sozusagen selbst einreden: “Ich will jetzt Trauben hervorbringen!” Sie produzieren die Traube einfach dadurch, dass sie mit dem “Stamm” - also mit dem Weinstock - verbunden bleiben. Das gleiche Leben, das im Weinstock fließt, fließt auch durch die Reben hindurch, und das Leben in den Reben bringt dann die entsprechende Frucht hervor. Jesus sagte: “Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wenn ihr mit mir verbunden bleibt - vereint mit mir - dann werdet ihr viel Frucht hervorbringen.”

Jesus fährt fort, indem Er über den Prozess des Zurückschneidens spricht: Der Weingärtner kennt kein Erbarmen, wenn es darum geht, einen Weinstock zurückzuschneiden. Er schneidet die Reben radikal bis auf den Stamm zurück, so dass man zu dem Schluss kommen könnte, dieser Weinstock würde nie wieder Früchte hervorbringen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall, im nächsten Jahr produziert er nämlich weitaus mehr Früchte als zuvor.

Unsere schlimmsten Kämpfe sind möglicherweise auf die Tatsache zurückzuführen, dass wir dabei sind, Früchte in unserem Leben hervorzubringen. Vielleicht befinden Sie sich gerade in diesem Moment in einem Stadium, wo der Vater Sie zurückschneidet. Aber geben Sie jetzt nicht auf! Sagen Sie nicht: “Wie konnte mir das nur passieren?” Geben Sie sich einfach hin! Geben Sie sich ganz in die Hände des “Weingärtners”.

An diesem Prozess des Früchtetragens und -hervorbringens sind alle drei Personen der Gottheit beteiligt: Der Vater ist der Weingärtner. Jesus ist der Weinstock, und der Heilige Geist ist das Leben, das durch den Weinstock hindurch- und anschließend in die Reben hineinfließt. Der Heilige Geist ist derjenige, der eigentlich die Frucht hervorbringt. Diese Frucht ist nämlich nicht das Resultat unserer eigenen Anstrengungen, noch ist sie die Frucht der Religion - es ist die Frucht des Heiligen Geistes.

Landkarte oder Fremdenführer?

Ich möchte Ihnen gerne eine kurze Geschichte erzählen, um diese Frage lebendig zu machen - eine Geschichte, die ich selbst erlebt habe. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, wenn man sich abmüht, durch eigene Anstrengungen Gefallen bei Gott zu finden! Ich habe mich nämlich selbst des öfteren bemüht, mehr “religiös” zu sein. Diese Bemühungen meinerseits haben jedoch nichts “gefruchtet” - außer einem gewaltigen Ausmaß an Frust! Ich war völlig ratlos, aber mittlerweile habe ich herausgefunden, dass dies eigentlich ein “normaler” Bestandteil des Prozesses ist, der unseren Wandel mit Jesus lebendig macht!

Bei dieser Geschichte geht es um eine “Landkarte” und einen “Fremdenführer”: Stellen Sie sich vor, sie wären an einem bestimmten Ort und müssten eine geeignete Route zu einem weit entfernten Reiseziel finden, wobei Sie Gegenden durchqueren müssen, die Ihnen völlig unbekannt sind. Gott gibt Ihnen nun zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Sie können entweder eine Landkarte benutzen oder einen Fremdenführer anfordern.

Sie befinden sich in guter körperlicher Verfassung, Sie sind intelligent und besitzen ein gesundes Selbstvertrauen. Gott stellt Ihnen folgende Frage: “Was ist Dir lieber - eine Landkarte oder ein Fremdenführer?”, worauf Sie Ihm zur Antwort geben: “Ich versteh’ mich eigentlich recht gut aufs Kartenlesen, eine Landkarte, bitte!” Da Sie genau wissen, welche Richtung Sie einschlagen müssen, machen Sie sich sogleich auf den Weg. Die Sonne scheint, die Vögel singen und Sie sind so richtig gut drauf! So sagen Sie voller Zuversicht: “Kein Problem, das mach’ ich mit links - ein reines Kinderspiel!”

Ungefähr drei Tage später befinden Sie sich mitten im Urwald. Es ist Mitternacht und es regnet in Strömen! Außerdem sind Sie gerade am Rande eines Abgrundes gelandet und Sie haben keine Ahnung, welche Himmelsrichtung nun vor Ihnen liegt - Norden, Süden, Osten oder Westen. In diesem Moment vernehmen Sie eine sanfte Stimme, die Sie fragt: “Kann ich Dir behilflich sein und Dir den Weg weisen?” Und Ihre Antwort auf diese Frage platzt förmlich aus Ihnen heraus: “Oh, ich brauche Dich so sehr! Und wie ich Dich brauche!” Der Fremdenführer sagt zu Ihnen: “Gib mir Deine Hand - Ich werde Dir aus der Klemme helfen!” Dank der sachkundigen Leitung des Fremdenführers haben Sie dann in wenigen Minuten die Straße wieder erreicht und gehen nun Seite an Seite mit ihm weiter.

Auf einmal kommt Ihnen folgender Gedanke: “Wie dumm von mir, dass ich so in Panik geraten bin, nur weil ich mich gerade in einem Urwald befand! Ich hätte den richtigen Weg auch alleine wieder finden können!” Daraufhin drehen Sie sich um, weil Sie dies dem Fremdenführer erklären möchten, und stellen fest, dass er überhaupt nicht mehr da ist! Sie zucken mit den Schultern und sagen sich: “Macht nichts! Ich kann es auch alleine schaffen!” Und dann machen Sie sich von neuem auf den Weg.

Nach zwei weiteren Tagen befinden Sie sich plötzlich mitten in einer Moorlandschaft, und mit jedem Schritt, den Sie tun, sinken Sie ein bisschen tiefer. Sie sind am Ende Ihrer Weisheit angelangt! Folgende Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf: “Ich kann doch nicht schon wieder um Hilfe bitten! Beim letzten Mal habe ich Hilfeleistung empfangen, und ich habe mich dabei nicht richtig verhalten. “

In diesem Moment stellen Sie voller Erstaunen fest, dass der Fremdenführer auf einmal wieder an Ihrer Seite ist! Genau wie beim letzten Mal sagt er auch diesmal zu Ihnen: “Lass mich helfen!” - und dann gehen Sie beide gemeinsam weiter.

An diesem Punkt erinnern Sie sich schlagartig daran, dass Sie die zuvor erbetene Landkarte noch immer mit sich herumtragen. Sie ziehen sie aus der Tasche und strecken sie dem Fremdenführer entgegen mit den Worten: ”Vielleicht hilft Dir das!”, worauf dieser erwidert: “Vielen Dank, aber ich kenne den Weg bereits! Ich brauche keine Landkarte.“ Und dann fügt er hinzu: “Um die Wahrheit zu sagen: Ich habe sie entworfen!”

Die Landkarte in dieser Geschichte ist natürlich das Gesetz. Es ist einfach perfekt! Jedes Detail ist genau vermerkt, jeder geographische Punkt ist korrekt markiert. Die folgende Entscheidung bleibt uns überlassen. Wir können sagen: “Ich nehme die angebotene Karte nicht, ich vertraue mich lieber meinem persönlichen Fremdenführer an!”

Und wer ist dieser persönliche Fremdenführer? Kein anderer als der Heilige Geist!

Wie oft müssen wir in eine derartige Situation geraten? Wie oft werden wir immer wieder rückfällig werden und uns auf unsere eigene Weisheit und unsere eigene Intelligenz verlassen - und somit dem Heiligen Geist die kalte Schulter zeigen?

Die Braut, die ihrem Fremdenführer vertraute

1. Mose 24 enthält eine lebhafte Schilderung über die Suche Abrahams nach einer Braut für seinen Sohn Isaak. Er sandte seinen Knecht zurück in das Land Mesopotamien mit dem Auftrag, dort eine geeignete junge Frau aus Abrahams Geschlecht zu finden - eine wesentliche Voraussetzung, die ganz und gar der Kultur der damaligen Zeit entsprach.

Diese Geschichte ist ein Gleichnis, das sich im Laufe der Geschichte tatsächlich ereignet hat: Abraham verkörpert dabei Gott, den Vater, während Isaak Jesus Christus, den Sohn, darstellt. Die auserwählte Braut (die Rebekka heißt) stellt die Kirche dar. Darüber hinaus gibt es noch eine weitere Hauptfigur - den namenslosen Knecht, der den Heiligen Geist symbolisiert. 1. Mose 24 ist im Grunde genommen ein Selbstporträt des Heiligen Geistes. Es ist absolut typisch für den Heiligen Geist, dass Er Seinen eigenen Namen noch nicht einmal erwähnt. Der Heilige Geist lenkt niemals die Aufmerksamkeit auf sich selbst, sondern Er ist immer darauf bedacht, dem Vater und dem Sohn Ehre zu erweisen.

Der Diener macht sich also auf den Weg, mit zehn Kamelen im Schlepptau, die voll beladen sind mit allen möglichen Geschenken. Schließlich ist er sich der Tatsache bewusst, dass er auf der Suche nach einer Braut ist! Das Brauchtum des Nahen Ostens verlangt, dass man Geschenke verteilt, wenn immer es darum geht, eine wichtige Entscheidung zu treffen oder eine Beziehung anzuknüpfen. Wird das Geschenk angenommen, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass man auch persönlich Annahme gefunden hat. Wird dagegen die Annahme eines Geschenks verweigert, so zeigt dies unmissverständlich an, dass man auch als Person auf Ablehnung gestoßen ist. Dieser nahöstliche Brauch ist von kritischer Bedeutung im Hinblick auf das Zustandekommen jeder Art von Beziehung.

Da ich selbst einmal längere Zeit in diesem Teil der Welt zuhause war, kann ich jedem glaubhaft versichern, dass Kamele imstande sind, enorme Lasten zu tragen - und Abrahams Knecht führte auf dieser Reise nicht weniger als zehn Kamele mit sich! Als der Diener schließlich an dem Ort angekommen war, wo die umliegende Bevölkerung ihre Kamele tränkte, begann er zu beten: “Ich werde nun eine dieser jungen Frauen bitten, Wasser für mich zu holen. Füge Du es so, dass die auserwählte junge Frau diejenige ist, die zu mir sagen wird: ‘Ich werde Dir und Deinen Kamelen Wasser bringen.’’’ (Vergessen Sie nicht, dass ein Kamel 40 Gallonen - also fast 160 Liter - Wasser trinken kann! Das bedeutet, dass diese junge Frau sich freiwillig bereit erklären würde, bis zu 400 Gallonen bzw. nahezu 1600 Liter Wasser für seine Kamele zu schleppen!)

Hier kommt also Rebekka an die Quelle und der Knecht sagt zu ihr: “Gib mir etwas zu trinken.” Rebekka antwortet: “Gerne! Und ich werde auch gleich genug Wasser für Deine Kamele holen.” Daraufhin denkt Abrahams Diener bei sich: “Das ist die Richtige!” An dieser Stelle möchte ich hinzufügen, dass Rebekka ein Symbol für Glaube und Arbeit darstellt. Für zehn Kamele Wasser zu holen ist harte Arbeit!

Dann holt der Diener einen wunderschönen Kopfschmuck aus seinem Gepäck hervor und platziert ihn auf Rebekkas Stirn. Von dem Moment an, wo Rebekka das Schmuckstück als Geschenk annimmt, ist sie eindeutig als die erwählte Braut gekennzeichnet. Was wäre nun geschehen, wenn sie den Schmuck abgelehnt hätte? Dann hätte sie niemals die Braut Isaaks werden können! Was lässt sich demzufolge über eine Gemeinde sagen, die die Gaben des Heiligen Geistes verweigert? Sie gibt damit zu erkennen, dass ihr das charakteristische Merkmal einer Braut fehlt!

Ich möchte an dieser Stelle eine Brücke schlagen zwischen diesem historischen Geschehen in der Bibel und meiner kleinen Geschichte, die ich anfangs erzählt habe: Rebekka befand sich niemals im Besitz einer “Landkarte”. Sie war nie zuvor an dem Ort gewesen, wohin der “Fremdenführer” sie führen würde. Darüber hinaus war sie weder dem Mann, den sie heiraten sollte, noch dessen Vater jemals begegnet! Aber sie hatte einen persönlichen “Fremdenführer” an ihrer Seite, der den Weg genau kannte! Dieser “Fremdenführer” kannte sowohl den Vater als auch den Sohn. Er war daher in der Lage, sie über alles Nötige zu informieren.

Genau so ist es auch mit uns! Wir - d.h., Sie und ich - schaffen es einfach nicht, wenn wir nur mit einer “Landkarte” ausgerüstet sind; wir brauchen unbedingt einen persönlichen “Fremdenführer”. In unserem irdischen Leben werden wir wohl niemals weder den Vater, noch den Sohn oder den Ort vor Augen sehen, der unsere endgültige Zielstation sein wird. Wenn wir uns jedoch vom Heiligen Geist leiten lassen, dann wird Er uns den Weg zeigen. Nicht nur das: Er wird auch unsere Quelle sein für jede Information in Bezug auf den Vater und den Sohn.

Nehmen Sie sich heute die Zeit, Gott von ganzem Herzen für Seinen Heiligen Geist zu danken!

Wie man zu dem säkularen Zeitalter predigt

Neben allem anderen, was Charles Taylors Ein säkulares Zeitalter erreichen will, hilft es grundsätzlich dem geistlichen Leiter zu erkennen, dass unser modernes Zeitalter „selbstgenügsamen Humanismus“ angenommen hat. Taylor meint damit „einen Humanismus, der keine letzten Ziele jenseits des menschlichen Gedeihens kennt, noch irgendeine Loyalität gegenüber etwas anderem als diesem Gedeihen. Für keine vorhergehende Gesellschaft traf dies zu“ (Ein säkulares Zeitalter, S. 18 [Seitenzahl im engl. Original]).

Mit anderen Worten, unsere Nachbarn finden Sinn und Bedeutung in nichts jenseits der immanenten Sphäre – jenseits von Erfolg, Sex, Macht und Beziehungen.

Und doch gibt es gleichzeitig ein „Unbehagen“ inmitten dieses selbstgenügsamen Humanismus: „Das Gefühl kann schnell aufkommen, dass wir etwas verpassen, von etwas abgeschnitten sind, dass wir hinter einem Schirm leben. … Ich denke vielmehr an ein allgemeines Unbehagen über die entzauberte Welt, ein Gefühl, dass sie flach und leer ist, eine vielförmige Suche nach etwas in uns oder jenseits von uns, das die Bedeutung, die zusammen mit der Transzendenz verloren wurde, kompensieren könnte“ (S. 302).

Es gibt eine Furcht und eine Angst, dass „unsere Handlungen, Ziele, Erfolge und unser Leben kein Gewicht, Ernst, Festigkeit und Substanz haben. Sie ermangeln einer tieferen Resonanz, von der wir aber fühlen, dass sie da sein sollte“ (S. 307). Aus diesem Grund gibt es unter den Säkularen eine Versuchung in Richtung Transzendenz. Wir können anscheinend nicht ohne sie leben.

Zur gleichen Zeit leben und atmen wir Christen auch in diesem säkularen Zeitalter. Dieser selbstgenügsame Humanismus wird Teil des Muskelgedächtnisses unserer eigenen Seelen, selbst, wenn wir uns seiner Wirkung oft nicht bewusst sind. Was Taylor über Säkularisten sagt, kommt sehr nah an die Kirchenbänke heran. Also, während moderne selbstgenügsame Säkularisten versucht sind in Richtung Glauben, sind Gläubige permanent versucht in Richtung Selbstgenügsamkeit.

Die Aufgabe des Predigers, so scheint es, ist es, diese duale Versuchung anzusprechen. Wir sprechen zu den Sehnsüchten derer, die außerhalb des Glaubens stehen, und zu den Irrfahrten derer, die innerhalb des Glaubens stehen. Taylor ist eine Art Wegweiser für Pastoren, indem er eine ungenaue Beschreibung liefert, wie unsere Herzen als Gesellschaft geformt worden sind. Ich sage „ungenau“ nicht als Kritik; ich merke nur an, dass das, was er über die Gesellschaft im Allgemeinen sagt, von Pastoren im Speziellen durch persönliche Geschichten erforscht werden muss.

In Taylors 800 Seiten kam man hilfreiche Erzählungen und Kategorien finden, die tiefere Einsichten in unseren kulturellen Zeitgeist liefern. Wir sind ein entzaubertes Zeitalter geworden, und Taylor zeigt uns warum und auf welche Weise.

Ich möchte mich auf drei grundsätzliche Elemente von Taylors Projekt konzentrieren, die für Pastoren und Prediger in ihrer Arbeit unmittelbar relevant erscheinen: (1) Das abgepufferte Selbst, (2) Das Unbehagen an der Moderne und (3) Das Zeitalter der Authentizität.

Das abgepufferte Selbst

Der grundlegende Unterschied zwischen einem abgepufferten Selbst des modernen Zeitalters und einem durchlässigen Selbst aus früheren Zeitaltern ist die Frage der Verletzbarkeit. In vorhergehenden Zeitaltern wurde angenommen, dass wir verletzbar sind durch Geister, sowohl böse als auch gute, dass wir durch die „Gegenwart“ von etwas jenseits des Menschlichen und Materiellen beeinflusst werden können. Zum Beispiel nicht nur, dass Martin Luther Tintenfässer auf den Teufel warf, während er im 16. Jahrhundert das Neue Testament übersetzte; er war Pfarrer in Gemeinden, die glaubten, dass der Wald mit Geistern und Kobolden verzaubert wäre. Antike und prämoderne Menschen glaubten an eine verzauberte Welt und sahen sich selbst als ein verletzbares und durchlässiges Selbst. Die Mächte konnten bösartig oder gutartig sein, heidnisch oder christlich. Ein durchlässiges Selbst sieht nicht nur, dass es verletzbar ist für Gefahren von diesen Mächten; ein durchlässiges Selbst erhält auch Sinn und Bedeutung von außerhalb.

Aber dieser Sinn für Verletzbarkeit ist bei dem abgepufferten Selbst verschwunden. „Dinge jenseits von mir können mich nicht berühren“ (S. 38). Das abgepufferte Selbst „sieht sich selbst als unverletzbar, als Herr über die Bedeutung der Dinge“ (S. 38). Dieser letzte Satz ist wichtig: Das Selbst wird zum „Herrn über die Bedeutung der Dinge“. Mit anderen Worten, Glaube an Gott ist nicht völlig verschwunden; wir brauchen ihn einfach nicht länger für Sinn oder Bedeutung. Ein abgepuffertes Selbst „blockt bestimmte Wege ab, durch die Transzendenz historisch die Menschen berührt hat und in ihrem Leben gegenwärtig war“ (S. 239). Um es direkter auszudrücken, hier haben wir, was Robert Bellah „expressiven Individualismus“ nennt (Gewohnheiten des Herzens. Individualismus und Gemeinsinn in der amerikanischen Gesellschaft).

Diese Form des Individualismus sieht seine höchste Hingabe zum persönlichen menschlichen Gedeihen. Wenn jemand an Gott oder irgendeine Gottheit glauben soll, dann muss es primär im Dienst des menschlichen Gedeihens stehen. Der moderne Mensch, das abgepufferte Selbst, welches das persönliche menschliche Gedeihen als sein oberstes Ziel sieht, erachtet dann jede Beziehung oder Pflicht (persönlich, relational, religiös oder kommunal) rein und ausschließlich als Fortsetzung seines Hauptziels: des persönlichen Gedeihens. „Deshalb kann man am Ende auf verschiedene Wege das Christentum ablehnen, weil es, indem es zu etwas mehr aufruft als menschlichem Gedeihen, der unversöhnliche Feind des menschlichen Wohls ist; und gleichzeitig eine Leugnung der Würde der selbstgenügsamen abgepufferten Identität“ (S. 264).

Das Christentum ist kein Mittel zum menschlichen Gedeihen. Es lehrt uns sogar, gegenüber unserem Selbst zu sterben, andere als wichtiger zu erachten, die andere Wange hinzuhalten, uns als lebendiges Opfer hinzugeben, am Weinen und der Trauer der anderen teilzuhaben. Das schafft natürlich einen Konflikt mit dem modernen abgepufferten Selbst. Das abgepufferte Selbst sieht Gott und den Nächsten als Steigerungen, die wir in Anspruch nehmen oder aufgeben können, wenn sie lästig werden oder ein Opfer verlangen. Das Christentum sieht sie als eine Verpflichtung an statt als eine Steigerung. Sinn, Moral und Befriedigung kommen im Christentum von außerhalb des Selbst. Ein abgepuffertes selbst sucht nach allem in sich selbst.

Pastoren und andere Gemeindeleiter müssen erkennen, dass ihre Nachbarn diese Art zu Denken internalisiert haben und religiöse Verpflichtungen oft als eindringlich für ihre Selbstgenügsamkeit empfinden. Aber wir müssen auch erkennen, dass unsere Gemeinden potentiell mit Menschen gefüllt sind, die ihre gegenwärtige Verpflichtung zur Gemeinde und ihren Einsatz in der Gemeinschaft als Steigerung ihres Gedeihens sehen. Wenn diese „Steigerungen“ anfangen, unser „Gedeihen“ zu behindern, indem sie Opfer verlangen oder Unbequemlichkeit, dann wird die Versuchung da sein, den Glauben als nicht tolerierbaren Eindringling für das abgepufferte Selbst abzutun. Das mag kein bewusster oder explizit ausgedrückter Zustand sein. Aber es ist der Weg, wie die Herzen heute im Westen geformt sind, ob jemand religiös ist oder nicht.

Das Unbehagen der Moderne

Ein abgepuffertes Selbst bietet viele Vorteile. Es bietet einen Sinn der Freiheit von den traditionellen Angewohnheiten der autoritären Gesellschaften und der „nichtaufgeklärten Massen“; ein „Gefühl der Macht, der Befähigung, da man imstande ist, seine eigene Welt und sein eigenes Leben zu bestimmen“; ein Gefühl der Unverletzbarkeit, die die Furcht vor einer Welt der Geister und Mächte wegnimmt; ein „Gefühl des Selbstbesitzes, [und] einen sicheren inneren mentalen Raum“ (S. 300-301).

Mit dieser Freiheit kommt jedoch ein Gefühl, „dass wir etwas verpassen, von etwas abgeschnitten sind, dass wir hinter einem Schirm leben“ (S. 302). Es ist, was Taylor ein Gefühl des „Unbehagens“ nennt, dass die Welt ein flacher, leerer Ort ist, wo das, was wir durch unser abgepuffertes Selbst gewonnen haben nicht das kompensiert, was wir mit der Transzendenz verloren haben.

Das Unbehagen nimmt zu, denn auch wenn wir eine transzendentale Wirklichkeit aufgegeben haben, haben wir doch nicht transzendente Gefühle und Erfahrungen aufgegeben. Wir halten stattdessen nach Transzendenz innerhalb eines immanenten Rahmens Ausschau, der aber nur die Begrenztheit unserer Wirklichkeit offenbart und unser Verlustgefühl intensiviert. Taylor beschreibt dieses Unbehagen in drei Formen (S. 308-309).

Erstens, wir ringen damit, Sinn im Leben zu finden. Wie erlangen wir ein „höheres Ziel“, das unsere niedrigeren Ziele transzendiert und ihnen Sinn gibt? Man könnte sagen, dass ohne ein Telos, das von einem transzendenten Ort außerhalb von uns kommt, unser Leben eine Sinnfragilität hat. Führt mein Leben irgendwo hin? Ein Pastor muss beständig hervorheben, wie fragil Sinn und Bedeutung außerhalb von Transzendenz sind.

Zweitens, zentrale Momente im Leben wie Geburt, Ehe und Tod vergrößern dieses Gefühl des Unbehagens. Traditionell haben wir diese Momente feierlich gestaltet, indem wir sie mit etwas Transzendentem verbunden haben. „Aber eine Einengung auf das Immanente hinterlässt hier eine Lücke. Viele Menschen, die keine weitere Verbindung oder gefühlte Anhängerschaft zur Religion haben, nutzen weiterhin das Ritual der Kirche für diese Übergangsriten“ (S. 309).

Drittens, wir nehmen einen Mangel in den alltäglichen Momenten wahr, in dem Banalen. „Manche Menschen nehmen eine unheimliche Flachheit im Alltag wahr, und diese Erfahrung ist besonders mit der Kommerz-, Industrie- oder Konsumgesellschaft verbunden“ (S. 309). Es gibt eine „Leere bei dem wiederholten, beschleunigten Zyklus des Verlangens und Erfüllens in der Konsumkultur“ (S. 309). Wir, als abgepuffertes Selbst, nehmen ein Unbehagen wahr, aber, weil wir Lösungen von innerhalb des immanenten Rahmens suchen, funktionieren unsere Lösungen nicht.

Pastoren und andere geistliche Leiter müssen das unbefriedigende Ergebnis des abgepufferten Selbst wahrnehmen und ihren Gemeinden zeigen, bei dem menschliches Gedeihen als ultimative Pflicht angesehen wird und alle andere Verpflichtungen (kommunal oder religiös) als bloße Steigerungen, die weggeworfen werden können, wenn sie nicht länger steigern. Das abgepufferte Selbst entfremdet uns letztendlich von Sinn, Erfüllung, Intimität und Liebe.

Ein abgepuffertes Selbst ist befreit worden von der Transzendenz und all ihren moralischen und religiösen Verpflichtungen, aber es hat dabei auch die Fülle verloren, und es bleibt nur eine quälende Traurigkeit. Der pastorale Dienst besteht darin, den Säkularisten mit Fülle und Freude zu versuchen, damit er Christus nachfolgt, der Freude vor sich liegen hatte, selbst als er sein menschliches Gedeihen aufgab, um am Kreuz zu leiden (Hebr 12,2). Christen haben schon immer gewusst, dass menschliches Gedeihen (oder Fülle) indirekt kommt. Das Christentum lehrt, dass man menschliches Gedeihen in Form von Freude bekommt, einer Frucht des Geistes, wenn man sich selbst stirbt und durch Glauben und Gehorsam Anteil an Christus bekommt. Aber wenn man direkt auf menschliches Gedeihen abzielt, bekommt man nur Unbehagen.

Das Zeitalter der Authentizität

„Lasst uns dies das Zeitalter der Authentizität nennen“, sagt Taylor (S. 476). Wir sind dem persönlichen menschlichen Gedeihen geweiht und wir finden das Gedeihen in uns selbst. Folglich muss unsere Geistlichkeit von „authentischen“ Gefühlen angetrieben sein, die von innen kommen, niemals aus bloßem Gehorsam oder „theologischer Korrektheit“ (S. 448). Gleichermaßen ist unsere Sexualität hauptsächlich dem inneren Verlangen gegenüber treu, nicht gegenüber irgendwelchen kulturellen oder moralischen Erwartungen. Um es anders auszudrücken, unsere moderne säkulare Kultur lehrt unsere Herzen, sich selbst gegenüber treu zu sein, und alles von außen als Eindringling abzuwehren.

Es gibt eine Form der Authentizität, die Christen und Gemeindebesucher anzieht, ohne Bezug auf christliche Ethik. Diese Authentizität rühmt sich der „Schwachheit“ oder der „Unordnung“ des Lebens. Leiter können Anhänger gewinnen, indem sie die „rauen“ Elemente ihres Lebens zeigen, ihre Unvollkommenheiten, die „Schönheit des Chaos“. Aber das ist auch oft eine Form des abgepufferten Selbst. Diese Bekenntnisse der Unvollkommenheiten kommen zu den eigenen Bedingungen. Es ist eine Laissez-faire-Geistlichkeit, die sich der Schwachheit rühmt, aber abgepuffert ist von Kritik und Zurechtweisung. Das Christentum ist ganz anders. Das Christentum rühmt sich auch der Schwachheit (siehe den Apostel Paulus), aber es macht das Selbst verletzbar (anders als nur authentisch) für Veränderung und Transformation.

Das authentische Selbst sagt: „Das bin ich; du musst mich annehmen, wie ich bin“. Das verletzbare Selbst sagt: „Das bin ich; nimm mich und transformiere mich“. Das verletzbare Selbst kommt nicht nur in der Gestalt von Bekenntnissen, sondern auch der Buße. Es schaut nicht auf das Selbst, um Kraft und Anerkennung zu erhalten, sondern auf göttliche Hilfe und Erlösung.

Keines dieser drei Elemente wird den Pastor unbedingt überraschen. Die Bibel zeigt uns, dass diese Themen antiker sind und nicht in einzigartiger Weise modern. Aber Taylor zeigt uns, wie sie sich heute manifestieren und wie wir die Wahrheit von Christus mit größerer Genauigkeit vermitteln können. Die Bibel warnt uns bereits davor, dass das Selbst verarmt ist getrennt von den Reichtümern Christi. Taylor zeigt uns jedoch, wie Menschen in der westlichen Gesellschaft diese Verarmung spüren, selbst wenn sie sie nicht auf diese Weise artikulieren. Er gibt Pastoren und Gemeindeleitern Werkzeuge, um das abgepufferte Selbst mit der Fülle der Freude zu versuchen.

Warum lässt Gott zu, dass Christen, das Menschen leiden?

Inhaltsverzeichnis

Prüfungen und Läuterung sind Gottes größte Gnade

Kann materielle Gnade uns helfen, in unserem Leben zu wachsen?

Wie man durch Prüfungen und Läuterung geht

Von Li Tong

Viele Christen fühlen sich verwirrt: Gott ist Liebe und Er ist allmächtig, warum lässt Er dann zu, dass wir leiden? Könnte es sein, dass Er uns verlassen hat? Diese Frage verwirrte mich immer, aber in letzter Zeit habe ich durch Gebet und Suchen ein bisschen Erleuchtung und Licht gewonnen. Dies hat meine Missverständnisse von Gott beseitigt, und ich habe verstanden, dass Leiden nicht bedeutet, dass Gott uns beiseiteschiebt, sondern dass es von Gott sehr sorgfältig arrangiert wird, um uns zu reinigen und zu retten. Diese Prüfungen und Läuterung sind Gottes größte Gnade für uns!

Prüfungen und Läuterung sind Gottes größte Gnade

Gott sagt: „Und ich will den dritten Teil durchs Feuer führen und läutern, wie man Silber läutert, und prüfen, wie man Gold prüft. Die werden dann meinen Namen anrufen, und ich will sie erhören. Ich will sagen: Es ist mein Volk; und sie werden sagen Jehova, mein Gott!“ (Sacharja 13,9) „Siehe ich will dich läutern, aber nicht wie Silber; sondern ich will dich auserwählt machen im Ofen des Elends“ (Jesaja 48,10). Und in 1 Petrus 5,10 heißt es: „Der Gott aber aller Gnade, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, vollbereiten, stärken, kräftigen, gründen.“

Wir können aus Gottes Worten und der Schrift ersehen, dass Gottes Wille darin liegt, dass Er zulässt, dass wir leiden, und dass es voll und ganz darum geht, uns zu reinigen und zu retten; es ist ein kostbarer Schatz, den Gott uns geschenkt hat. Bevor Prüfungen und Läuterung zu uns kommen, betrachten wir uns alle als Menschen, die Gottes Weg wahren, und einige von uns haben sogar das Gefühl, dass wir dadurch, dass wir entsagen, uns für Gott ausgeben und für Ihn arbeiten, indem wir leiden und einen Preis zahlen, wir völlig auf Gottes Willen achten, dass wir die Menschen sind, die Ihn am meisten lieben, und dass wir Ihm am meisten ergeben sind. Ganz gleich, wer sonst negativ und schwach wird oder Gott verrät, wir glauben, dass wir so etwas niemals tun könnten. Aber die Wirklichkeit ist, dass wir uns über Gott beklagen, unseren Glauben verlieren und sogar nicht mehr bereit sind, uns für Ihn aufzuwenden, wenn wir mit Schwierigkeiten konfrontiert werden, wie einen Job zu verlieren oder finanzielle Engpässe zu haben. Wenn Unglück unsere Familien trifft oder ein Unheil geschieht, können wir uns immer noch über Gott beklagen, weil etwas unsere persönlichen Interessen beeinträchtigt. Wir bringen unseren Fall vor und setzen uns zur Wehr, und in schweren Fällen verraten wir Gott und geben unseren Glauben auf. Gott hat bei vielen Gelegenheiten dargelegt, dass Er verlangt, dass wir Seinem Weg folgen, und hat gefordert: „Du sollst lieben Gott, deinen HERRN, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte“ (Matthäus 22,37). Wir rechnen jedoch stets damit, unsere fleischlichen Interessen zu unterstützen, und schätzen sie mehr, als unsere Liebe zu Gott. Wenn Gott nach unseren Auffassungen handelt, danken und loben wir Ihn, aber wenn Er es nicht tut, entwickeln wir Missverständnisse und Klagen über Gott oder verraten Ihn sogar. Dies zeigt uns, wie tief Satan uns verdorben hat. Wir streben immer nach Segen in unserem Glauben, was im Wesentlichen der Versuch ist, mit Gott zu verhandeln – dies zu tun, ist wirklich egoistisch, verabscheuungswürdig und völlig unvernünftig! An diesem Punkt können wir etwas wahres Verständnis der satanischen Dispositionen in uns gewinnen, gegen Gott zu rebellieren und uns Ihm zu widersetzen, sowie eine gewisse Einsicht in die falschen Motive und Auffassungen in unserem Glauben. Wir können sehen, dass das, was wir ausleben, weit von dem entfernt ist, was Gott von uns verlangt, und dass wir völlig unwürdig sind, Gottes Segen und Anerkennung zu erhalten. Ebenso können wir durch solche Prüfungen und Läuterung Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit erfahren und spüren, wie viele Verfälschungen in unserem Glauben an Ihn liegen. Wenn wir weiterhin mit der Absicht an Ihn glauben, Segen anzustreben, werden wir nur bewirken, dass Gott von uns angewidert ist und uns verabscheut. Sobald wir durch Prüfungen enthüllt wurden, können wir erkennen, dass unsere Verdorbenheit zu groß und unsere Mängel zu viele sind, und somit können wir beginnen, im Gebet vor Gott zu kommen, Seine Worte zu lesen und dann über die Stellen in uns nachzudenken und sie zu kennen, die nicht mit Gottes Willen übereinstimmen. Wir können herausfinden, wie wir Gott zufriedenstellen und für Ihn Zeuge sein können, und unbewusst entwickeln wir eine viel engere Beziehung zu Gott. Nach einer solchen Erfahrung gewinnen wir nicht nur Verständnis von uns selbst und ein gewisses Verständnis von Gottes Disposition, sondern werden auch stabiler und reifer. Unsere impulsiven, arroganten, selbstsüchtigen und betrügerischen Dispositionen werden zermürbt, und nur dann können wir wirklich verstehen, dass Prüfungen und Läuterung uns zwar etwas fleischliches Leid verursachen, aber die Frucht, die sie in uns zeitigt, sind Errettung und Reinigung, die sehr nützlich und erbaulich für unser Leben sind.

Wir können dies auch aus den Erfahrungen von Heiligen im Wandel der Zeiten sehen. Bevor Gott Mose einsetzte, ließ Er Mose zuerst 40 Jahre lang in der Wüste abhärten. In jener Zeit ertrug Mose alle möglichen Nöte. Es gab niemanden, mit dem er sprechen konnte, und er war häufig mit wilden Tieren und rauem Wetter konfrontiert. Sein Leben war ständig in Gefahr. Er litt sicher erheblich in einer solch rauen Umgebung. Einige Leute könnten fragen: „Hätte Gott Mose nicht einfach direkt einsetzen können? Warum musste Er ihn zuerst 40 Jahre lang in die Wüste schicken?“ Darin finden wir Gottes Güte. Wir wissen, dass Mose ein geradliniger Mensch mit einem Sinn für Gerechtigkeit war, aber er hatte ein Temperament und eine Neigung, impulsiv aus seiner Vorstellung von Gerechtigkeit heraus zu handeln. Als er sah, wie ein ägyptischer Soldat einen Israeliten auspeitschte, schlug er dem Ägypter mit einem Stein auf den Kopf und tötete ihn. Moses angeborenes Temperament und sein heldenhafter Geist stimmten nicht mit Gottes Willen überein. Wenn Gott ihn also direkt eingesetzt hätte, hätte er sich bei seinen Handlungen weiterhin auf diese Eigenschaften verlassen und wäre niemals in der Lage gewesen, das zu vollenden, was ihm anvertraut war – die Israeliten aus Ägypten zu führen. Daher ließ Gott Mose 40 Jahre in der Wüste bleiben, damit er für Gottes Verwendung besser geeignet wäre. In einer solch beschwerlichen, feindlichen Umgebung betete Mose nicht nur ständig und rief Gott an, sondern er sah auch Gottes Allmacht und Dominanz, und verließ sich auf Gott, um weiterhin zu überleben. Die temperamentvollen, natürlichen Elemente von ihm nutzten sich ab und er entwickelte echten Glauben und Unterwerfung unter Gott. Als Gott Mose also aufforderte, Seinen Auftrag auszuführen, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen, war Mose in der Lage, es widerstandslos zu akzeptieren und zu gehorchen, und mit Gottes Anleitung führte er problemlos Gottes Auftrag aus.

Es gibt in der Bibel auch die Geschichte von Hiob. Hiob machte die Prüfungen durch, dass seine Besitztümer weggenommen wurden, seine Kinder vernichtet wurden und er selbst am ganzen Körper Geschwüre bekam. Doch trotz seines Leidens sündigte er nie mit seinen Worten; er beschwerte sich nicht über Gott, sondern akzeptierte in seinem Herzen alles von Gott. Er war auch in der Lage, Gottes Willen zu suchen und sagte schließlich: „Jehova hat’s gegeben, Jehova hat’s genommen; der Name Jehovas sei gelobt“ (Hiob 1,21). und „Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“ (Hiob 2,10) Er verließ sich auf seinen Glauben, seine Ehrfurcht und seine Unterwerfung unter Gott, um diese Dinge zu sagen, und war damit Zeuge für Gott. Der Grund, warum Hiob in solch großen Prüfungen Zeuge sein konnte, war, dass er glaubte, dass Gott alle Dinge regiert und dass seine Habseligkeiten und Kinder ihm alle von Gott gegeben worden waren. Es war also Gottes Recht, sie wegzunehmen. Als ein erschaffenes Wesen sollte er es akzeptieren und sich unterwerfen. Hiobs Fähigkeit, die Position eines erschaffenen Wesens einzunehmen und dem Schöpfer bedingungslos zu gehorchen, war Zeuge für Gott zu sein. Gott erschien Hiob später in einem Sturm, und Hiob sah den Anblick von Gottes Rücken und hörte, wie Gott mit Seinem eigenen Mund zu ihm sprach; er gewann ein echtes Verständnis von Gott. Hiob erhielt eine Belohnung, die er in einer angenehmen Umgebung niemals erhalten hätte, und dies war der größte Segen, den Hiob durch Prüfungen und Läuterung erhalten hatte. Genau wie Hiob nach seinen Prüfungen zu seinen Freunden sagte: „Er versuche mich, so will ich erfunden werden wie das Gold“ (Hiob 23,10).

Dies zeigt uns, dass Prüfungen und Läuterung tatsächlich Gottes wahre und wirkliche Liebe für uns sind. Nur durch sie können wir von Gott gereinigt und gerettet werden und dadurch Menschen werden, die im Einklang mit Gottes Willen stehen. Dies ist der Grund, warum Gott zulässt, dass uns diese Dinge widerfahren.

Kann materielle Gnade uns helfen, in unserem Leben zu wachsen?

Oft haben wir kein Verständnis für Gottes gute Absichten und hoffen, dass die Dinge so laufen, wie wir es wünschen. Insbesondere sind wir nicht bereit, uns Prüfungen und Läuterung zu unterziehen. Stattdessen hoffen wir auf ein völlig friedliches Leben ohne Katastrophen in unserem Leben oder im Leben unserer Lieben. Wir möchten, dass alles reibungslos verläuft, und Gottes Segen und Gnade genießen. Aber denken wir jemals darüber nach, ob eine angenehme Umgebung es uns ermöglichen kann, unsere verdorbenen Dispositionen abzulegen? Können materielle Segnungen uns wirklich helfen, Gottes Disposition und Wesen zu kennen? Wenn wir nur Seine Barmherzigkeit und Gnade genießen, kann dies unseren Glauben an Ihn stärken und es uns ermöglichen, wahre Liebe für Gott und Unterwerfung unter Gott zu entwickeln? Gottes Worte besagen: „Wenn du dich nur mit einem friedvollen Familienleben oder materiellen Segnungen an der Gnade Gottes erfreust, dann hast du Gott nicht gewonnen, und dein Glaube an Gott hat versagt. Gott hat bereits eine Phase des Werks der Gnade im Fleisch ausgeführt und dem Menschen bereits wesentliche Segnungen geschenkt – doch der Mensch kann mit Gnade, Liebe oder Barmherzigkeit allein nicht vervollkommnet werden. In den menschlichen Erfahrungen begegnet er einem Teil der Liebe Gottes und sieht die Liebe und Barmherzigkeit Gottes, doch wenn er dies über einen gewissen Zeitraum hinweg erfahren hat, sieht er, dass Gottes Gnade, Seine Liebe und Seine Barmherzigkeit nicht in der Lage sind, den Menschen zu vervollkommnen und unfähig, das offenzulegen, was im Innern des Menschen verdorben ist, noch sind sie in der Lage den Menschen von seiner verdorbenen Veranlagung zu befreien oder seine Liebe und seinen Glauben zu vervollkommnen. Gottes Arbeit der Gnade war die Arbeit eines Zeitraums, und der Mensch kann sich nicht darauf verlassen, sich an der Gnade Gottes zu erfreuen, um Gott zu kennen“ („Nur durch die Erfahrung schmerzhafter Prüfungen kannst du die Lieblichkeit Gottes kennen“).

Gottes Worte sind kristallklar. Wenn wir uns nur darauf konzentrieren, Gottes Barmherzigkeit und Gnade zu genießen, werden wir nicht nur nicht von unseren verdorbenen Dispositionen befreit werden können, sondern wir werden auch nicht in unserem Leben wachsen und unser Glaube, unsere Liebe und unser Gehorsam werden möglicherweise nicht vervollkommnet. Die Bibel besagt: „… der Ruchlosen Glück bringt sie um“ (Sprüche 1,32). Wenn wir ständig in einer komfortablen Umgebung ohne Prüfungen oder Läuterung leben, werden sich unsere Herzen allmählich von Gott entfernen und wir werden sehr wahrscheinlich aufgrund unserer Gier nach leiblichen Wohl verdorben. Wir werden in unserer verdorbenen Disposition leben, mit Bäuchen voller Nahrung und mit sorgenfreiem Geist, letztendlich nichts erreichen und unser Leben vergeuden. Es ist so, wie ein Elternteil zu sein – wenn man sein Kind immer verhätschelt und nachsichtig und tolerant ist, ganz gleich, was es falsch macht. Wann wird dann jenes Kind seine negativen Eigenschaften ändern und reifen können? Eine angenehme Umgebung ist also für unser Wachstum im Leben keineswegs förderlich; im Gegenteil, sie wird uns gieriger und gieriger nach fleischlichen Genüssen machen und wir werden ständig Gottes Gnade und Segen fordern und immer selbstsüchtiger, gieriger, böser und hinterlistiger werden. Wenn wir unserer verdorbenen Disposition entkommen und Menschen im Einklang mit Gottes Willen werden wollen, können wir uns nicht damit zufrieden geben, uns in einer angenehmen Umgebung in Gottes Gnade und Segen zu aalen und an Gott zu glauben, sondern wir müssen auch mehr Prüfungen und Läuterung durchlaufen. Nur so können wir unsere verdorbenen Dispositionen loswerden und von Gott gereinigt werden.

Wie man durch Prüfungen und Läuterung geht

Gottes Worte besagen: „Wenn du mit Leiden konfrontiert wirst, musst du imstande sein, das Fleisch nicht zu beachten, und dich nicht über Gott zu beklagen.

Wenn Gott Sich vor dir verbirgt, musst du imstande sein, den Glauben zu haben, Ihm zu folgen, deine vorherige Liebe aufrechtzuerhalten, ohne ihr zu erlauben zu wanken oder zu verschwinden.

Egal was Gott tut, musst du Seinen Entwurf respektieren, und noch mehr willens sein, dein eigenes Fleisch zu verfluchen, als dich über Ihn zu beklagen.

Wenn du mit Prüfungen konfrontiert wirst, musst du Gott trotz allen Widerwillens, dich von etwas zu trennen, das du liebst, oder trotz bitteren Weinens zufriedenstellen.

Nur das kann wahre Liebe und wahrer Glaube genannt werden. Egal was deine tatsächliche Statur ist, musst du zuerst den Willen besitzen, Not zu leiden, wie auch wahren Glauben, und du musst den Willen haben, dem Fleisch zu entsagen. Du solltest willens sein, persönlich Not zu ertragen und Verluste an deinen persönlichen Interessen zu erleiden, um Gottes Willen zufriedenzustellen.

Du musst auch ein Herz haben, dich selbst zu bedauern, dass du Gott in der Vergangenheit nicht zufriedenstellen konntest, und du musst dich auch jetzt bedauern können.

Es darf nicht an einem einzigen dieser Dinge mangeln und Gott wird dich durch diese Dinge vervollkommnen. Wenn dir diese Bedingungen fehlen, kannst du nicht vervollkommnet werden“ („Diejenigen, die vervollkommnet werden sollen, müssen sich einer Verfeinerung unterziehen“).

Gottes Worte geben uns einen Weg der Praxis. Wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen, ist unsere Einstellung zu Gottes Werk kritisch und hängt direkt davon ab, ob wir für Gott Zeuge sein und von Ihm gereinigt und gerettet werden können. Wenn wir uns auf verdorbene satanische Disposition stützen und in Prüfungen und Läuterung gierig nach fleischlichen Annehmlichkeiten sind, stets um unserer eigenen Interessen willen erwägen und planen, werden wir höchstwahrscheinlich Klagen über Gott entwickeln; wir werden gegen Ihn kämpfen und uns Ihm widersetzen oder sogar Dinge tun, um gegen Gott zu rebellieren oder Ihm Widerstand zu leisten. Dann sind wir eine Zielscheibe des Gespötts für Satan und wir verlieren unser Zeugnis völlig. Aber wenn wir in der Lage sind, Gottes Werk in Schwierigkeiten anzunehmen und uns Ihm zu unterwerfen, und Gottes Willen und Anforderungen an uns in ihnen suchen, wenn wir dem Fleisch entsagen und die Wahrheit in die Praxis umsetzen können, es vorziehen, im Fleisch zu leiden und für Gott Zeuge zu sein, wenn wir diese Umgebungen mit Liebe zu Gott und einem Wunsch erleben können, Ihn zufriedenzustellen, dann werden wir in der Lage sein, durch diese Prüfungen mehr Wahrheiten zu verstehen, unsere verdorbenen Dispositionen können von Gott gereinigt werden und wir können Menschen werden, die im Einklang stehen mit Gottes Willen.

Vor nicht allzu langer Zeit traten in meiner Familie einige Probleme auf – mein Mann verlor seinen Lieferanten für unser Geschäft, mein Kind hatte Schwierigkeiten bei der Arbeit und es gab ständig Probleme im Geschäft. Ich war wirklich verärgert und deprimiert und konnte mich einfach nicht davon abhalten, Gott anzumeckern. Ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Tag damit verbrachte, hart für Gott zu arbeiten, auf die Straße zu gehen, um das Evangelium zu verkünden, und mich aufzuwenden. Warum geschahen also diese Dinge in meiner Familie? Wieso hat Gott meine Familie nicht beschützt? Während dieser Zeit verbrachte ich weniger Zeit damit, die Schrift zu lesen, und obwohl ich weiterhin Versammlungen besuchte und arbeitete, war mein Herz immer voller Bitterkeit und ich wusste nicht, was Gottes Wille für mich in jener Umgebung war.

Dann betete ich beim Suchen zu Gott und las diese Worte von Ihm: „Wie viele glauben nur an Mich, damit Ich sie heile? Wie viele glauben nur an Mich, damit Ich Meine Kräfte gebrauche, um unreine Geister aus ihren Körpern auszutreiben? Und wie viele glauben an Mich, nur um Frieden und Freude von Mir zu empfangen? Wie viele glauben an Mich, nur um mehr materiellen Reichtum von Mir zu fordern, und wie viele glauben an Mich, nur um ein Leben in Sicherheit zu führen und um sicher und gesund in der zukünftigen Welt zu sein? Wieviel glauben an Mich, nur um das Leiden der Hölle zu vermeiden und den Segen des Himmels zu empfangen? Wie viele glauben an Mich nur wegen vorübergehender Bequemlichkeit, aber streben nicht danach, etwas in der zukünftigen Welt zu erlangen? Als Ich Meinen Zorn auf den Menschen herniederbrachte und alle Freude und den Frieden wegnahm, den er ursprünglich besaß, wurde der Mensch unsicher. Als Ich dem Menschen das Leiden der Hölle gab und den Segen des Himmels zurückforderte, verwandelte sich die Scham des Menschen in Zorn. Als der Mensch Mich bat, ihn zu heilen, Ich ihn jedoch nicht beachtete und überdies Abscheu für ihn empfand, entfernte sich der Mensch weit von Mir und suchte den Weg der Hexendoktoren und Zauberei. Als Ich alles wegnahm, was der Mensch von Mir gefordert hatte, verschwanden alle spurlos. Darum sage Ich, dass der Mensch an Mich glaubt, weil Ich zu viel Gnade erweise und es viel zu viel zu gewinnen gibt“ („Was weißt du über den Glauben?“).

Ich konnte nicht anders, als zu weinen, als ich Gottes Worte las – ich war am Boden zerstört und fühlte mich gequält sowie verlegen. Ich sah, dass meine Sicht auf den Glauben völlig falsch war und dass es dabei nur darum ging, Segen und Gnade zu erstreben. Wenn Gott mich segnete, ging ich begeistert hinaus und gab das Evangelium weiter, wendete mich auf und fürchtete weder Schwierigkeiten noch Erschöpfung. Aber wenn Schwierigkeiten in meiner Familie auftauchten, fing ich an, in Schwäche und Negativität zu leben, entwickelte Beschwerden über Gott und gab Ihm die Schuld dafür, meine Familie nicht zu beschützen. Ich errichtete in meinem Herzen eine Mauer gegen Gott. Ich musste eine Gewissensprüfung durchführen und fragte mich: „Meine harte Arbeit ist nicht da, um Gottes Liebe zurückzuzahlen, sondern ist nur im Austausch für Gottes Segen – ist das nicht die Durchführung eines Handels mit Gott? Wie könnte dieser Art von Glauben – voller falscher Motivationen und Verfälschungen – Gottes Zustimmung erlangen? Ich atmete ständig den direkten Atem Gottes, genoss die Sonne und den Regen, die Er schuf, und lebte von den Gaben der Erde, die Er gemacht hatte, aber ich dachte gar nicht daran, Gott für irgendetwas zurückzuzahlen. Stattdessen stellte ich nur ständige Anforderungen an Gott. Ist das nicht völlig unvernünftig?“ Erst dann erkannte ich, wie verabscheuungswürdig und verachtenswert diese Art von Glauben an Gott ist – ich nahm absolut nicht die Position eines erschaffenen Wesens ein, das Gott anbetet. Ich verstand auch, dass ich, um Gott gehorsam zu sein, zuerst die Position eines erschaffenen Wesens einnehmen musste, und ganz gleich, was der Schöpfer tut, ob Er gibt oder wegnimmt, ich musste gehorchen und mich unterwerfen, ohne für meinen Fall einzutreten. Nur das ist die Art von Vernunft, die ein erschaffenes Wesen besitzen sollte. Sobald ich das verstand, beschloss ich vor Gott, dass ich bereit wäre, mich den Orchestrierungen und Fügungen Gottes zu unterwerfen und mich nicht über Gott zu beschweren, ganz gleich was in der Arbeitssituation meines Mannes oder meines Sohnes geschah. Als ich das alles erkannte, fühlte ich mich viel freier und kam allmählich aus meinem negativen Zustand heraus. Ich war nicht länger durch diese Probleme gestört oder eingeschränkt, sondern konnte ruhig arbeiten und mich für den Herrn aufwenden.

Diese Erfahrung zeigte mir wirklich, wie unglaublich nützlich Prüfungen und Läuterung für unser Wachstum im Leben sind. Obwohl wir ein bisschen durch sie leiden, erhalten wir sehr wertvolle Schätze im Leben, und unser Glaube und unsere Liebe zu Gott wachsen. Ich bin sicher, dass alle Brüder und Schwestern, die danach streben, Gottes Anerkennung zu gewinnen, jetzt Gottes ernsthafte Absichten verstehen und keine Missverständnisse mehr über Ihn haben, und dass sie in der Lage sein werden, sich unbeirrt allen Schwierigkeiten zu stellen. Mögen wir uns in allen Prüfungen oder unerwünschten Dingen, denen wir in der Zukunft gegenüberstehen, vor Gott still werden und Seinen Willen suchen und die Wahrheit suchen. Auf diese Weise können wir den Segen erfahren, den Gott uns durch Prüfungen und Läuterung gebracht hat! Dank sei Gott!