Tirol ist das derzeit am stärksten vom Coronavirus betroffene Bundesland

GOTT WILL EWIG DEINE GOTTESMUTTER BLEIBEN!

Gott will haben, dass ich immer Kind bleibe, damit er mir wie eine Mutter helfen kann. Dann ist er und ich glücklich. Gott will haben, dass ich das ganze Leben wie ein 1-jähriges Kind hilflos daliege, damit er mich Wickeln, mir zu essen geben kann. Er will mich das ganze Leben wie ein Kind füttern. Ich darf das ganze Leben brüllen, schreien, wenn ich Hunger oder wenn ich gewickelt werden möchte. Ich darf das ganze Leben zu Gott, zu Jesus Christus, zum Heiligen Geist, zur Muttergottes flehen und bitten, schreien und toben, damit mir geholfen wird.

GOTT WILL HELFEN!

Wenn ein Hündchen und eine Katze zum Frauerl sagen würde, „du, pass mal auf, wir brauchen dich nicht mehr, wir sorgen jetzt selber für das Futter und für eine Behausung“, dann ist das Frauerl traurig!

UND BEI GOTT IST ES DASSELBE!

Er kann auf unser „Erwachsenen Beten“ gerne verzichten, „ER BRAUCHT UNSER KIND BRÜLLEN UND UM HILFE SCHREIEN“!

Dann kann er sehr gerne in Aktion treten, sehr gerne, darauf wartet er, das liebt er!

Ich bin berührt und traurig aber bitte Verzeihe mir!

Coronavirus-Leichtsinn und seine Folgen

Tirol ist das derzeit am stärksten vom Coronavirus betroffene Bundesland Österreichs und mittlerweile komplett unter Quarantäne. Ein vergangene Woche in St. Christoph am Arlberg abgehaltener Sportärztekongress wirft, nachdem etliche Teilnehmer erkrankt sind, exemplarisch die Frage nach der Verantwortung auf. Mit mehreren Zeugen gesprochen.

Schon am 5. März erklärte Island Ischgl zum Risikogebiet und stellte alle isländischen Touristen und Touristinnen nach ihrem Tirol-Urlaub unter Quarantäne. Kurz darauf zogen Dänemark und Norwegen nach, da auch dort Menschen krank von ihrem Ischgl-Aufenthalt zurückgekehrt waren.

Am 8. März, einen Tag nach dem Start des Sportärztekongresses in St. Christoph, gab es in Tirol offiziell vier bestätigte Coronavirus-Fälle. Als die Bundesregierung am Dienstag, 10. März, die Beendigung von Indoor-Veranstaltungen über 100 Personen ankündigte, zog auch der Veranstalter des Kongresses, Konsequenzen und brach die Fortbildung in St. Christoph ab – „auch ohne eine Information oder Weisung der Tiroler Behörden mit sofortiger Wirkung“.

Der Kongress war thematisch geteilt in theoretische Fortbildungsveranstaltungen und praktische Skieinheiten mit Skilehrern – in Kooperation mit der Ski Austria Academy, die zum Österreichischen Skiverband (ÖSV) gehört und auch Räumlichkeiten für den Kongress zur Verfügung stellte. Ein Großteil der an dem Sportärztekongress teilnehmenden insgesamt 130 Medizinerinnen und Mediziner blieb nach der Absage auf dem Arlberg und ging weiter Ski fahren: Das bezeugten alle involvierten Personen, mit denen ORF.at gesprochen hat. Entsprechende Warnungen wurden zurückgewiesen, ignoriert oder heruntergespielt.

„Kann niemandem anordnen, nach Hause zu fahren“

Universitätsprofessor an der Med Uni Graz, ließ einen Teil der Theorieseminare nach Absage des Kongresses online stattfinden, allerdings ohne Anwesenheitspflicht. „Da es keinen Kongress mit Anwesenheitspflicht mehr gab, war jeder Teilnehmer auf eigene Verantwortung dort“. „Da ich keine Behörde bin, kann ich auch niemandem anordnen, nach Hause zu fahren“, so der Veranstaltungsleiter weiter.

Einige seien nach Hause gefahren, einige dort geblieben. „Es gab soweit mir bekannt auch keine Anweisung ihrer Dienstgeber, sofort die Heimreise anzutreten.“ Er selbst sei am Donnerstag, 12. März, in der Früh abgereist und habe Kontakt mit der Österreichischen Ärztekammer (ÖAK) aufgenommen, die Informationsmaßnahmen in die Wege geleitet habe. „Auch bis heute habe ich keine offiziellen Informationen von den Behörden, wie viele Kollegen und Kolleginnen erkrankt sind.“ Er wisse von neun.

Ski Austria Academy: „Ärzte freiwillig geblieben“

Dass der Kongress abgesagt wurde, bestätigte der Leiter der Skiakademie. Das Sportprogramm der Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer fand unter Anleitung staatlich geprüfter Skilehrer der Akademie statt. „Die Ärzte sind auf freiwilliger Basis zum Skifahren geblieben“, der Geschäftsführer der Bergiselschanze in Innsbruck ist und von 2002 bis 2013 Cheftrainer der österreichischen Skidamen war. Es sei jedem offengeblieben, zum Skifahren zu bleiben, „weil das ja alles eingetaktet und eingeplant war“.

Vermutung, die Medizinerinnen und Mediziner hätten sich beim Apres-Ski mit dem Virus infiziert. Unter seinen Angestellten, sowohl Skilehrerinnen und –lehrer als auch Küchen- und Reinigungspersonal, habe es zu dieser Zeit keine Ansteckung gegeben: „Bei meinen Mitarbeitern ist da nichts vorgekommen.“ Zum Zeitpunkt des Kongresses habe er von zwei Coronavirus-Fällen in der Gegend gewusst – von einem Barkeeper des Kitzlochs in Ischgl und einem Mitarbeiter des Mooserwirts in St. Anton am Arlberg. Beide Lokalitäten sind für ihre Apres-Ski-Partys bekannt.

„Wegen einem Fall die ganze Region abriegeln?“

Er könne aus wirtschaftlichen Gründen verstehen, dass vonseiten der Behörden nicht früher gehandelt wurde. „Dieses ganze touristische Leben, die Wirtschaft: wegen einem Fall die ganze Region abriegeln? Also nein. Das wäre schon überzogen gewesen natürlich“. „Die Skilehrer sind mit den Ärzten noch auf den Berg gegangen, ja logisch“, so Skiakademie-Chef. Ob er das den Ärztinnen und Ärzten aktiv vorgeschlagen habe? „Das hab ich vom Haus natürlich auch angeboten, dass die Skilehrer weiter fahren können, weil es war ja kein Verbot ausgegeben“.

Am Donnerstagabend, 12. März, habe er St. Christoph dann aus beruflichen Gründen verlassen. Spätestens am Samstag und Sonntag seien alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Skiakademie abgereist. Ein Skilehrer sagte dazu: „Ich habe mich gefühlt wie auf der ‚Costa Concordia‘. Der Erste, der das Boot verlässt, ist der Chef.“ Unter Quarantäne wurde St. Christoph erst am Dienstag, 17. März, gestellt, obwohl die direkt angrenzende Gemeinde St. Anton schon am Freitag, 13. März, davor abgeriegelt wurde. St. Christoph gehört zur Gemeinde St. Anton.

Erst Kündigung via WhatsApp

Laut dem Skilehrer der Ski Austria Academy fand am Dienstag, 10. März, die letzte Kommunikation mit der Skiakademie-Leitung statt. Tags drauf habe es noch ein Meeting nur unter den Skilehrern gegeben. „Da wurde nur kurz die Lawinenlage besprochen“, so der Skilehrer. Bis Sonntag habe man nichts mehr von dem Arbeitgeber gehört. Am Sonntag, 15. März, schickte man eine Kündigungsnachricht via WhatsApp, die vorliegt.

Wenige Tage später überlegte die Skiakademie laut dem Skilehrer, stattdessen doch Kurzarbeit in Erwägung zu ziehen. Die Situation sei aber noch unklar. Die Skilehrerverträge hätten bis zum 20. April laufen sollen. Wie es mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weitergeht, dazu wollte man sich nicht äußern.

Ernst der Lage unterschätzt?

Drei der rund 20 Skilehrerinnen und Skilehrer der Ski Austria Academy, die in der besagten Woche in St. Christoph anwesend waren und in Kontakt mit den Ärzten und Ärztinnen standen. Ein Skilehrer versuchte zu erklären, warum die Leitung der Skiakademie den Medizinerinnen und Medizinern angeboten hatte zu bleiben: „Es war mehr oder weniger kulanzhalber, damit den Hoteliers nicht das Geld entgeht. Sie (die Ärzte, Anm.) haben auch mit uns Skilehrern weiter Ski fahren dürfen – statt drei Stunden viereinhalb am Tag.“

Auf die Frage nach dem Grund antworteten alle befragten Skilehrer unisono, dass den meisten der Ernst der Lage zu dem Zeitpunkt wohl nicht bewusst gewesen sei. Und das, obwohl die Zahl der Coronavirus-Fälle von den Skilehrern explizit kommuniziert worden sei: „Ich habe ihnen auch die Fälle gesagt, aber die (Ärzte, Anm.) haben das alle heruntergespielt. Die haben gesagt, es ist nicht so schlimm“, so einer von ihnen. Laut einem anderen Lehrer habe es jedoch sehr wohl auch „hysterische“ Ärzte gegeben, die es etwa vermieden hätten, mit Gondeln zu fahren.

Zudem kritisierte ein Skilehrer das fahrlässige Verhalten der Mediziner, die es ihm zufolge besser hätten wissen müssen: „Das ist so, wie wenn ich bei Lawinenwarnstufe fünf in ein steiles Gelände reinfahr und meine Gäste vorschicke. Die sind dann alle verschüttet, und im Nachhinein sag ich: ‚Ja, blöd gelaufen, ich hab einfach den Lawinenbericht nicht gelesen.‘" Die Ärzte hätten im Gegenteil sichtlich Freude an der zusätzlichen Skifahrzeit inklusive Apres-Ski in den umliegenden Skigebieten gezeigt. „Der Kongress ist halt von dieser Vortragszeit quasi auf Apres-Ski-Zeit umgestellt worden, die waren teilweise auch bei uns in der Unterkunft bis halb fünf in der Früh zum Feiern mit den Skilehrern gemeinsam.“

Keine Informationen für Betroffene

Wie die Ärztinnen und Ärzte hätten wohl auch die Unternehmen und Betriebe die Zeit noch nutzen wollen – ganz nach dem Motto, so ein Skilehrer, „solang die Politiker nichts tun, tun wir auch nichts". Und die Politik habe nur nichts getan, „weil sie von der örtlichen Wirtschaft Druck bekommen haben“, so ein weiterer Skilehrer. Das sah auch sein Kollege ähnlich: Solange es keine konkreten Informationen gebe, probiere jeder Unternehmer eben einen Teil der Saison zu retten, das sei nur verständlich.

Schuld bei den einzelnen Unternehmern sehe er daher nicht, vielmehr habe es Versäumnisse bei der Kommunikation gegeben. Man habe bis zum Schluss, als es am Freitagnachmittag, 13. März, zum „Shut-down“ in St. Anton gekommen ist, so ein Skilehrer, nichts gewusst – ebenso wenig von den nachträglich bekanntgewordenen Coronavirus-Fällen aus der Skiakademie: „Wir sind als Letztes informiert worden, und das auch nur von einem Skilehrer aus der Gruppe“, sagte ein anderer Skilehrer. Kommunikation von offiziellen Behörden, Politik oder Verantwortlichen habe es nicht gegeben.

„Haut’s ab!“

Ein Skilehrer kritisierte, dass am Freitag, 13. März, zwar St. Anton unter Quarantäne gesetzt wurde, nicht aber St. Christoph. Schließlich hänge das ganze Arlberg-Gebiet ja zusammen: „Wenn man gute Skifahrer hat, kommt man im ganzen Skigebiet rum. Ob ich jetzt in Lech in der Gondel mit 50 Leuten stehe oder in St. Christoph stehe, ist egal.“ Kurz nachdem die Quarantäne für St. Anton verkündet wurde, seien Touristinnen und Touristen sowie Betroffene zudem über St. Christoph nach Hause gefahren.

Laut zwei Skilehrern habe man am Freitag, 13. März, seitens der Leitung der Akademie zu den Mitarbeitern der Skischule gesagt, sie sollten „abhauen“, da es keine Versorgungsmöglichkeiten gebe. „Wir haben wegfahren müssen, und jetzt sind alle in ganz Österreich verteilt." Das sei aber noch nicht alles gewesen, fuhr er fort: „Nicht nur über ganz Österreich. Wir haben Küchenpersonal, das aus Kroatien kommt, aus der Slowakei, aus Bosnien-Herzegowina. Die sind alle nach Hause und die Skilehrer auch. Sofort am Freitag.“ Insgesamt handle es sich um rund 45 bis 50 Personen.

Keine Tests für Skilehrer

Viele der Skilehrer hätten bereits mit Coronavirus-Symptomen wie Fieber und Husten zu kämpfen. Tests, hieß es von zwei Skilehrern, seien jedoch nicht durchgeführt worden. „In den ganzen Quarantänegebieten wird trotz Symptomen keiner mehr getestet, weil keine Kapazitäten da sind und die Tests für medizinisches Personal benötigt werden“, sagte ein Skilehrer. „Du hast erzählen können (bei der Hotline 1450, Anm.), dass du Symptome hast und direkten Kontakt mit infizierten Sportärzten gehabt hast, es wurde kein Test mehr durchgeführt.“ Schließlich seien junge, gesunde Leute keine Risikogruppe.

Trotz der Tatsache, dass das Coronavirus für junge Leute eine geringere akute Gefahr darstelle, wäre es wichtig gewesen zu wissen, ob sie Träger seien und andere anstecken könnten, bevor sie in ihre Bundesländer zurückkehrten. Und weiter: „Es wissen auch nach wie vor in St. Anton, St. Christoph, Lech, Zürs sehr, sehr viele, die verkühlt sind, nicht, ob sie Coronavirus haben.“ Viele hätten daher beschlossen, sich freiwillig in Quarantäne zu begeben.

Formal gesehen hat aufgrund nicht vorhandener politischer Erlässe wohl niemand der Betroffenen widerrechtlich gehandelt. Was nach der Absage des Kongresses passiert sei, sei in der Verantwortung jedes Einzelnen und bleibe jedem selbst überlassen, zeigte sich ein Skilehrer überzeugt. Die Folgen reichen jedoch – eine Woche später – weit über den kleinen Ort am Arlberg hinaus.

In Italien gab es 631 Tote durch das Coronavirus (Stand 11. 3. 20). Das ist schlimm. Aber im Winter 2016/2017 wurden nicht weniger als 25 000 Grippetote registriert, davon 19 400 im Alter von über 65 Jahren. Warum wurden damals die Landesgrenzen nicht geschlossen? In der Schweiz gibt es bis jetzt 4 Tote durch das Coronavirus (Stand 11. 3. 20). Im Jahr 2017 gab es 800 bis 1000 der Grippe zugeschriebene Todesfälle. Warum wurden damals Grossveranstaltungen, Konzerte und Gottesdienste nicht abgesagt?

Die Antwort ist, dass wir auf Schockrisiken anders reagieren als auf gewohnte und zeitlich verteilte Risiken. So nehmen wir nicht nur die jährlich Tausenden Grippetoten mit erstaunlicher Gelassenheit hin. Wir negieren auch die rund 350 Menschen, die jährlich auf den Strassen Deutschlands sterben, weil Autofahrer auf ihre Handys starren, anstatt auf den Verkehr zu achten. Bei Schockrisiken hingegen werden Ängste mobilisiert, welche mehr Schaden anrichten können als das auslösende Schockereignis. So hat der Risikoforscher Gerd Gigerenzer errechnet, dass in den Wochen nach 9/11 die Amerikaner vom Fliegen auf das Autofahren ausgewichen sind, dadurch aber etwa 1600 mehr Verkehrstote gezählt wurden.

Ähnliches kann uns heute mit der Angst vor dem neuen Coronavirus passieren: Die Menschen steigen vom öV auf Autos um, die Nachfrage nach Mietautos boomt. Es ist möglich, dass es dadurch mehr Verkehrstote als Corona-Opfer geben wird. Die Menschen spenden aus Angst weniger Blut. Die Tafeln für Arme erleben einen Einbruch, weil weniger Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden, die gehortet werden. Wir gehen einer Weltwirtschaftskrise entgegen, verursacht durch Unterbrechung der Lieferketten oder den Einbruch des Fremdenverkehrs in Ländern wie Italien, wo der Tourismus 13 Prozent des Bruttoinlandproduktes ausmacht. Das könnte im Vergleich zum relativ geringen Risiko, am Coronavirus zu sterben, höhere Sterberisiken für die Armen erzeugen. Arme, die sich – wie heute schon in den USA – nicht mehr leisten können, zum Arzt zu gehen.

Was folgt daraus? Wir sollten zu einer realistischen Risikoeinschätzung kommen. Das geht am besten, indem die neuen, noch unbekannten Risiken mit den aus der Vergangenheit bekannten verglichen werden. Dabei muss insbesondere mit «normalen» Grippewellen verglichen werden. Die Medien sollten die beinahe stündlichen neuen Corona-Meldungen nicht ohne entsprechende Vergleiche mit den Todesfällen bei früheren Epidemien veröffentlichen. Sie sollten vergleichend auf unnötige Todesfälle durch den Strassenverkehr oder ungesunde Lebensweise hinweisen. Solche Zahlen entlasten Politiker, die derzeit unter Druck stehen, ihre Tatkraft beweisen zu müssen. Stattdessen sollte es ihre erste Pflicht sein, durch Vergleiche Angst zu reduzieren und Panik zu vermeiden.

In der Schweiz wurde diese Aufgabe bisher vergleichsweise gut gelöst. Schweizer Politikerinnen und Politiker sollten sich auf keinen Fall in eine Aufgeregtheitsspirale treiben lassen.