Vergiftung

Krankheitserreger auf Lebensmitteln werden unterschätzt

Die österreichische Bevölkerung unterschätzt die von Krankheitserregern ausgehende Gefahr auf die Lebensmittelsicherheit. Dagegen wird das von Mikroplastik, Antibiotikarückständen oder Pflanzenschutzmitteln ausgehende Risiko überschätzt. Das ergab eine heute präsentierte repräsentative Befragung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

„Die Wahrnehmung der Bevölkerung, aber auch der Ärzte und Journalisten deckt sich nicht mit den Ergebnissen von Tausenden Untersuchungen, die wir als AGES durchgeführt haben“, sagte AGES-Geschäftsführer Thomas Kickinger bei einer Pressekonferenz in Wien. Die rund 600 befragten Verbraucher würden sich vor abstrakten Gefahren wie Mikroplastik und Hormonrückständen fürchten, während Krankheitserregern in Lebensmitteln wenig Beachtung geschenkt werde – und das „obwohl es jedes Jahr Tausende Erkrankungen und auch Todesfälle gibt“, so Kickinger.

Salmonellen, Listeriose und andere

Die lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüche gehen zwar seit dem Jahr 2006 zurück, dennoch starben im Jahr 2018 acht Personen an Listeriose, 27 Menschen erkrankten daran. An Campylobacter-Bakterien starben sechs Personen, wobei beinahe 8.000 daran erkrankten. Auf fünf Todesfälle durch Salmonellen kamen im Jahr 2018 1.533 Krankheitsfälle.

Das von Pflanzenschutzmitteln ausgehende Risiko werde von der Bevölkerung dagegen überschätzt, meinte der AGES-Geschäftsführer. Schließlich würden über 97 Prozent der diesbezüglich untersuchten Proben den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.